DE1927651C3 - Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung und Trocknung von textilem Fasergut o.dgl - Google Patents
Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung und Trocknung von textilem Fasergut o.dglInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung
und Trocknung von textilem Fasergut od. dgl., bestehend aus einem in eine erste und^eine
zweite Kammer unterteilten Behälter mit einer Trageinrichtung zum Anordnen des Faserguts in der Weise,
daß die beiden Kammern nur durch das Fasergut hindurch miteinander in Verbindung stehen, aus einer Leitungsanschlüsse
an beiden Kammern aufweisenden Einrichtung zum Durchströmen des Faserguts mit der
Behandlungsflüssigkeit und aus einer Vakuumpumpe, die über eine Leitung mit einem Ventil an die erste
Kammer angeschlossen ist. die auch mit einer Zuleitung für ein gasförmiges Strömungsmedium verbunden ist.
Eine solche Vorrichtung ist bereits bekannt (DT-AS 34 4M). Hier dient die Vakuumpumpe ausschließlich
dazu, /u Beginn eines Färbevorgangs den Behälter leerzusaugen, in den dann die Farbflotte eingedrückt
wird, auf welche die Druckseite der umschaltbaren Vakuumpumpe einwirkt. Nach Beendigung des Färbevorgangs
wird das Fasergut gespült, wozu der Behälter mit einem Spülwasseranschluß versehen ist, und darauf
wird die Flüssigkeit aus dem Fasergut dadurch entfernt, daß über die Zuleitung Luft in die erste Kammer eingeleitet
und durch das Fasergut geblasen wird.
Auf diese Weise wird das Fasergut zwar bereits in Rahälter entwässert, in dem es auch eine Flüssigkeitsbehandlung
erfährt. Der Trocknungseffekt ist jedoch gering. Die Trocknung will selbst dann eine erhebliche
Zeit beanspruchen, wenn die durch das Fasergut geblasene Luft vor ihrer Einleitung erhitzt würde
Die Trocknung im Behandlungsbehälter ist daher unwirtschaftlich, so daß trotz der Vorteile, die eine Behandlung
und Trocknung in einem Behälter bietet, zweckmäßigerweise eine Nachtrocknung außerhalb
des Behandlungsbehälters erfolgt, falls die weitere Behandlung oder Verarbeitung der Faserguts einen bestimmten
Trocknungsgrad erfordert
Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß das zuvor mit Flüssigkeit behandelte Fasergut im Behälter schnell und mit geringem
Energieaufwand getrocknet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Vakuumpumpe über eine Leitung mit
einem Ventil direkt auch an die zweite Kammer des Behälters angeschlossen ist und daß die Zuleitung zum
Zuführen von Luft und/oder Dampf zum Trocknen des Faserguts unmittelbar in die erste Kammer mündet
Eine in dieser Weise ausgebildete Vorrichtung läßt sich nach der Flüssigkeitsbehandlung bzw. nach dem
Spülen in der Weise betreiben, daß in die erste Kammer Luft und/oder Dampf eingeleitet und durch Anschließen
der Vakuumpumpe über die Saugleitung an die zw eite Kammer durch das Fasergut durchgeleitet
wird. Dabei gibt die gegebenenfalls erhitzte Luft bzw. der Dampf Wärme an das Fasergut ab, so daß die in
diesem enthaltene Flüssigkeit verdampft, was durch die Vakuumeinwirkung begünstigt wird Ebenso vorteilhaft
wirkt sich die unter der Vakuumwirkung vergleichsweise starke Durchströmung des Faserguts aus, die zu
einem mechanischen Mitreißen von Flüssigkeit aus dem Fasergut sowie insbesondere nach der ersten Entwässerungsphase
zu einer Ableitung der verdampften Flüssigkeit führt Es hat sich gezeigt daß eine solche
Trocknung schnell und mit vergleichsweise geringem Energieaufwand vor sich geht so daß die Trocknung im
Behandl'jngsbehälter nicht nur arbeitssparend, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist Dabei wirkt es sich auch
positiv aus, daß die Vakuumpumpe neben ihrer Funktion im Rahmen der Flüssigkeitsbehandluiig auch für
den Trocknungsvorgang eingesetzt wird und daher besser ausgenutzt wird sowie keine zusätzlichen Anlagekosten
macht
Gegebenenfalls kann nach dem Färben eine einleitende mechanische Entwässerung und Erwärmung des
Faserguts und der im Behälter vorhandenen Luft erfolgen, indem Warmluft oder Dampf oder eine Mischung
von Dampf und Luft eingeleitet wird. Im Fall des Einleitens von Dampf kann der im Fasergut kondensierende
Dampf zur Entfernung von im Fasergut noch vorhandene Chemikalienreste beitragen, wodurch der
Waschprozeß verkürzt wird.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform münden eine Zuleitung für Luft und eine Zuleitung für Dampf
voneinander getrennt in die erste Kammer des Behälters. Das ermöglicht eine optimale Steuerung des
Trocknungsvorgangs in Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse. Beispielsweise kann Dampf nur in der einleitenden
Trocknungsphase eingeleitet werden, um durch Kondensation in dem ohnehin feuchten Fasergut
eine schnelle Aufheizung auf die Siedepunktstemperatur zu erhalten, während Luft über die ganze Trocknungsphase
eingeleitet wird, um zunächst eine im wesentlichen mechanische und dann eine im wesentlichen
thermische Trocknung zu bewirken.
Zweckmäßigerweise kann in die Saugleitung zwischen der Vakuumpumpe und der zweiten Kammer des
Behälters ein Kondensator eingeschaltet sein. In diesem
Fall kann eine Vakuumpumpe verwendet werden, die nicht als Kondensationspumpe wirkt
Bei einer besonders zweckmäßigen Weiterbildung ist an die Vakuumpumpe ein weiterer gleichartiger Behälter
in entsprechender Weise parallel zum Behälter angeschlossen. Durch diese Maßnahme wird eine weiter
verbessert» Auslastung der Vakuumpumpe und damit eine Verringerung der Kosten der Gesamtanlage erreicht
In vorteilhafter Weise kann dann auch mit einer Phasenverschiebung in den beiden Behältern gearbeitet
werden, so daß beispielsweise im einen Behälter die Flüssigkeitsbehandlung erfolgt, während im anderen
Behälter getrocknet wird Zwar muß dann das Fasergut vom einen Behälter in den anderen Behälter umgeladen
werden, im übrigen können jedoch die Vorteile einer schnellen Trocknung mit Hilfe einer Vakuumpumpe
ausgenutzt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand einer schematischen Zeichnung näher
erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Vorrichtung mit zwei Behandlungsbehältern
zum Färben und Trocknen,
F i g. 2 einen der Behandlungsbehälter in vergrößer ter Darstellung und im Längsschnitt.
Die Vorrichtung gemäß F i g. 1 dient zum Flüssigkeitshandeln und Trocknen von stationär in einem Behälter
21 angeordnetem Fasergut in Form von Kreuzspulen 16. Die Behandlungsflüssigkeit ist in einem Behälter
22 gespeichert. An den Behälter 21, der Wärme isoliert oder mit einem Mantel zur Dampferwärmung
des Faserguts versehen ist, ist ein Zirkulationssystem angeschlossen, das eine Leitung 24 mit einem Ventil 25,
einen Wärmetauscher 26 mit einer Anschlußleitung 27 für einen Wärmeträger wie Wasser oder Dampf, eine
Leitung 28, eine Zirkulationspumpe 29 und eine Leitung 30 mit einem Absperrventil 31 umfaßt.
Der Behälter 22 für die Färbeflotte ist mit einer Ablaufleitung 34 versehen, aus der die Flotte über eine
Leitung 35 mit einem Absperrventil 36 in das Zirkulationssystem und damit in den Behälter 21 eingeleitet
wird.
An den Behälter 21 ist ferner eine mit einem Absperrventil 45 versehene Leitung 48 angeschlossen, die
mit der Saugseite einer Vakuumpumpe 52 in Verbindung steht. Die Leitung 30 des Zirkulationssystems ist
über eine Leitung 59 mit einem Ventil 60 mit der Leitung 48 verbunden. In die Leitung 48 ist ein Kondensator
61 mit einem Kondensatablauf 62 eingeschaltet.
Gemäß F i g. 2 umschließt der Behälter 21 eine erste Kammer 12, innerhalb der eine zweite Kammer 10 abgegrenzt
ist An die zweite Kammer 10 schließt die Leitung 30 des Zirkulationssystems an. Die1 zweite
Kammer 10 ist mit der Innenseite semcrecht aufragender perforierter Rohre 15 verbunden, die sich durch die
erste Kammer 12 erstrecken und als Träger für aufgesteckte Kreuzspulen 16 dienen. Die erste Kammer 12
steht mit der Leitung 24 des Zirkulationssystems in Verbindung, so daß der Zirkulationsweg der Flotte von
der ersten Kammer 12 durch die Kreuzspulen 16 und die perforierten Rohre 15 in die Kammer 10 bzw. umgekehrt
verläuft. In die erste Kammer 12 mündet ferner eine Zuleitung 58 für Dampf mit einem Ventil 58a.
Außerdem mündet in die erste Kammer 12 eine mit einem Ventil 50a versehene Zuleitung 50, für Luft in
die ein Lufterhitzer 57 eingeschaltet ist Die zur Vakuumpumpe 52 führende Leitung 48 ist gleichfalls an die
erste Kammer 12 des Behälters 21 angeschlossen.
Die vorbeschriebene Vorrichtung wird wie folgt betrieben: Nachdem das Fasergut in Form von Kreuzspulen
16 auf die perforierten Rohre 15 aufgesteckt und damit in die erste Kammer 12 eingebracht worden ist,
wird diese durch öffnen des Ventils 49 mit der Saugseite
der Vakuumpumpe 52 verbunden, so daß die erste Kammer 12 evakuiert wird. Nach Erreichen des gewünschten
Unterdrucks wird durch öffnen des Ventils 36 die Flotte aus dem Behälter 22 durch die Leitung 24
in den Behälter 21 gesogen, bis dieser in einem zur Behandlung des Faserguts ausreichenden Masse mit Flüssigkeit
gefüllt ist Hierauf wird bei geöffneten Ventilen 25 und 31 die Zirkulationspumpe 29 angetrieben, welche
die Flotte durch das Fasergut und den Wärmetauscher 26 hindurch umwälzt
Nach Beendigung des Färbeprozesses wird die verbrauchte Rotte durch eine an das Zirkulationssystem
angeschlossene nicht dargestellte Leitung abgelassen. Zum Spülen des Faserguts kann über eine gleichfalls
nicht dargestellte Wasserleitung Waschwasser in den Behälter 21 eingeleitet werden, wobei auch hier wie für
das Einleiten der Flotte beschrieben die Zuführung Waschwassers durch Ansaugung mittels der Vakuumpumpe
52 unterstützt werden kann.
Während des Trocknungsvorgangs verbleibt das Fasergut im Behälter 21. Nach öffnen des Ventils 60 wird
die zweite Kammer 10 im Behälter 21 über die zur Vakuumpumpe 52 führenden Leitungen 30, 59 und 48 auf
einen Unterdruck von beispielsweise 0,5 ata gebracht, worauf sich in der ersten Kammer 12 des Behälters 21
im Hinblick auf den durch das Fasergut ausgeübten Strömungswiderstand ein Druck von beispielsweise
etwa 0.9 ata einstellt, während über die Leitung 50 bei
geöffnetem Ventil 50a und/oder über die Leitung 58 bei geöffnetem Ventil 58a Dampf in die erste Kammer 12
eingeleitet wird. Die eingeleitete Luft sowie der eingeleitete Dampf strömen durch das Fasergut in die zweite
Kammer 10 und führen dabei den Dampfanteil mit, der entsprechend der zugeführten Wärme im Fasergut verdampft.
Auf diese Weise wird das Fasergut schnell getrocknet Der mitgeführte Dampf kondensiert im Kondensator
61, aus dem das Kondensat über den Kondensatablauf 62 als Warmwasser abläuft.
Die vorbeschriebene Vorrichtung stellt eine komplette Einheit dar, mit der behandelt und getrocknet
werden kann. Wie in F i g. 1 angedeutet kann an die Vakuumpumpe 52 noch eine entsprechende zweite Einheit
mit einem Behälter 216 angeschlossen sein. Die entsprechenden Vorrichtungsteile sind mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet und durch ein zusätzliches »6« kenntlich gemacht. Das Verfahren kann dann so durchgeführt
werden, daß im einen Behälter 21 bzw. 21 6 gefärbt wird, während im anderen Behälter 21 6 bzw. 21
getrocknet wird. Zur Vereinfachung der Gesamtvorrichtung kann jedoch im einen Behälter 21 bzw. 216 nur
gefärbt werden, so daß nur diesem Behälter 21 bzw. 216 ein Zirkulationssystem für die Floite zugeordnet
werden muß, während im anderen Behälter 21 bzw. 216
nur getrocknet wird, so daß nur dieser andere Behälter 21 bzw. 216 mit Zuleitungen 50, 58 bzw. 50 bis 586 für
Luft und Dampf zu versehen ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung und Trocknung von textflem Fasergut od. dgl, bestehend
aus einem in eine erste und eine zweite Kammer unterteilten Behälter mit einer Trageinrichtung
zum Anordnen des Faserguis in der Weise, daß die beiden Kammern nur durch das Fasergut hindurch
miteinander in Verbindung stehen, aus einer Leitungsanschlüsse an beiden Kammern aufweisenden
Einrichtung zum Durchströmen des Faserguts mit der BehandlungsflusMgkeit und aus einer Vakuumpumpe,
die über eine Leitung mit dem Ventil an die erste Kammer angeschlossen ist, die auch mit einer
Zuleitung für ein gasförmiges Strömungsmedium verbunden kt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vakuumpumpe (52) Ober eine Leitung (48, 59, 30) mit einem Ventil (60) direkt auch an die
zweite Kammer (10) des Behälters (21) angeschlossen ist und daß die Zuleitung (50 bzw. 58) zum Zuführen
von Luft und/oder Dampf zum Trocknen des Faserguts unmittelbar in die erste Kammer (12)
mündet
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zuleitung (50) für Luft und eine Zuleitung (58) für Dampf voneinander getrennt in
die erste Kammer (12) des Behälters (21) münden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Leitung (48, 59, 30) zwisehen
der Vakuumpumpe (52) und der zweiten Kammer (10) des Behälters (21) ein Kondensator
(61) eingeschaltet ist
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß an die Vakuumpumpe
(52) ein weiterer gleichartiger Behälter (21 b) in entsprechender Weise parallel zum Behälter (21) angeschlossen
ist.
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