DE1927196C3 - Verfahren zur Erzeugung von im wesentlichen kugelförmigen Teilchen durch Behandlung flüssiger metallurgischer Schlacke und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von im wesentlichen kugelförmigen Teilchen durch Behandlung flüssiger metallurgischer Schlacke und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung von im wesentlichen kugelförmigen Teilchen
durch Behandlung flüssiger, metallurgischer Schlacke, bei dem ein Strom der Schlacke zum Aufschäumen
derselben mit strömendem Wasser in Berührung gebracht wird und die gebildeten Teilchen von einer
umlaufenden Vorrichtung auf eine Sammelfläche abgeschleudert werden, sowie auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der GB-PS 4 57 707 bekannt. Bei dem dort beschriebenen
Verfahren wird Wasser mit der Schlacke gemischt und die Schlacke anschließend auf einer rotierenden Scheibe
abgelegt und von der Scheibe gegen die Wandungen der Kammer, in der die Scheibe umläuft, geworfen.
Der Abstand zwischen dem Umfang der Scheibe und der Wandung der Kammer bei der Anordnung nach der
GB-PS 4 57 707 ist jedoch viel zu klein, als daß irgendeine Kugelbildung auftreten könnte. Weiterhin
bleibt die Schlacke, sofern sie nicht mit sehr großen Wassermengen gemischt wird, im geschmolzenen
Zustand, wenn sie auf die Wandung der Kammer trifft und haftet einfach an der Wandung, und zwar solange,
bis sich eine ausreichend große Menge gebildet hat, die dann unter der Wirkung ihres Eigengewichtes auf den
Boden der konischen Kammer fallen kann. Bei der Verwendung überaus großer Wassermengen bei einem
Verfahren der in der GB-PS 4 57 707 angegebenen Art kann zwar granulierte Schlacke produziert werden,
jedoch lassen sich mit Sicherheit keine kugelförmigen Teilchen mit nahezu gleicher Größe herstellen.
Ferner ist aus der DT-PS 186 812 ein Verfahren
bekannt, das auf die langsame oder auch schnelle Abkühlung der durch einen Luft- oder Dampfstrahl
zerkleinerten Schlacke gerichtet ist. Der jeweiligen Abkühlungsart entsprechend entsteht dort eine glasige
oder schwammige Modifikation, wobei der Luftstrahl einerseits als Transportmittel und andererseits zur
Regelung der Abkühlungsgeschwindigkeit dient. Ein Hinweis auf eine kontrollierte Beigabe einer bestimmten
Wassermenge läßt sich der DT-PS 1 86 812 nicht entnehmen. Falls sich aber eine Wechselwirkung
zwischen dem wahlweise dem Luftstrom beigegebenen Dampfanteil und der Schlacke ergeben sollte, so tritt
diese erst nach der Zerkleinerung der Schlacke auf, welche unmittelbar nach dem Austreten aus einer Düse
bewirkt wird. Es ist zwar ebenfalls aus der DT-PS 186 812 bekannt, den Schlackenstrom als erstes auf
einen Drehteller zu leiten, der durch Abschleudern den Schlackenstrom zerteilt, jedoch handelt es sich dabei
lediglich um eine Granulierung von Teilchen beliebiger Größe, ohne daß die Gewähr für die Herstellung von
kugelförmigen Teilchen von im wesentlichen gleicher Größe gegeben ist.
Aus dem Buch von F. Keil »Hochofenschlacke«,
1963, S. 58 bis 67, ist es zur Herstellung von Hüttensand bekannt, eine Schlackenschmelze in einer Rinne
zunächst mit geringen Mengen Wasser zusammenzubringen, dann von einem Gebläseluftstrahl auseinanderreißen
und anschließend durch die Luft weitertransportieren zu lassen. Die Schlacke soll sich dort auf dem
langen Luftweg soweit abkühlen, daß sie in einem Vorratsbehälter gesammelt werden kann. Das dort
angegebene Verfahren enthält aber keinerlei Hinweis darauf, daß kugelförmige Teilchen mit weitgehend
geschlossener Oberfläche erzeugt werden. Bei dem bekannten Verfahren erfolgt aber die Zerkleinerung
und Aufteilung des Schlackenstromes nicht mit einer mechanischen Schleudervorrichtung sondern ausschließlich
durch den Luftstrahl. Die von einem Luftstrahl auf den Schlackenschmelzfluß ausgeübten
Kräfte können aber kaum in der Weise dosiert werden, daß ein gleichmäßig gekörntes Endprodukt oder gar
kugelförmige Teilchen von im wesentlichen gleicher Größe produziert werden.
Weiterhin ist aus der US-PS 30 54 139 ein Verfahren bekannt, das sich auf die Einwirkung von verfahrensveränderlichen
auf die bereits durch Zentrifugalkraft gebildeten Teilchen bezieht. Die Beigabe von geringen
Mengen Wasser wird dort nur während des Flugweges der bereits gebildeten Kügelchen diskutiert. Wie aber
aus flüssiger metallurgischer Schlacke unter Einwirkung von strömendem Wasser kugelförmige Teilchen von im
wesentlichen gleicher Größe hergestellt werden, läßt sich der US-PS 30 54 139 nicht entnehmen.
Schließlich ist aus der GB-PS 10 32 608 ein Verfahren zur Erzeugung von im wesentlichen kugelförmigen
Teilchen durch Behandlung flüssiger metallurgischer Schlacke bekannt, bei dem die flüssige Schlacke von
einem Gasstrom auseinandergerissen wird und die dabei entstehenden in Richtung des Gasstromes
fliegenden Teilchen etwas heruntergekühlt werden. Die noch plastischen und glühenden Teilchen treffen dann
auf eine umlaufende, gegebenenfalls konisch ausgebilde-
te gekühlte Scheibe, auf der sich unler der Einwirkung
der Zentrifugalkraft zum Rande bewegen, wobei die Teilchen gekühlt und gerundet werden und dabei eine
glasige Oberfläche erhalten. Die so gebildeten und ausgetragenen Teilchen weisen eine entsprechende
Temperatur auf, die ein Anhaften der Teilchen aneinander verhindert Da aber beim don beschriebenen
Verfahren die Schlacketeilchen in plastischem und glühendem Zustand auf die rotierende Platte treffen,
sind einerseits ganz erhebliche Verformungen der Teilchen zu erwarten, andererseits tritt dort das
Problem auf, daß die auftreffenden Schlackenteilchen sich rasch genug aus dem Auftreffzentrum entfernen
und den nachfolgenden Teilchen Platz machen, damit auf der umlaufenden Auftreffplatte keine unerwünschten
Klumpen von Schlacketeilchen entstehen.
Ganz generell stellt die Handhabung und Beseitigung großer Mengen von Hochofenschlacke aus der Eisen-
und Stahlproduktion ein ständiges Problem dar, so daß es bereits eine ganze Anzahl von Bemühungen zum
Umwandeln der Schlacke in kommerziell brauchbare Formen gegeben hat. Bei einem bisher weitgehend
verwendeten Verfahren wird die Schlacke schnell abgeschreckt, indem sie unter Verwendung großer
Wassermengen in eine offene Wanne getaucht wird. Das abgekühlte dabei entstehende Material weist
beliebige Abmessungen zwischen Pulvergröße und großen Klumpen auf und liegt im allgemeinen in
poröser, brüchiger oder spröder Form vor. Die aus der Wanne abgezogene und abgekühlte Schlacke wird
anschließend einer Reihe von Sieb- und Mahlvorgängen ausgesetzt, wodurch die Sortierung in verschiedene
gleichförmige Partikelgrößen erfolgt, so daß die dabei resultierenden Produkte abhängig von ihrer Partikelgröße
für verschiedenartige Zwecke verwendet werden können, beispielsweise als Aggregat für Beton oder als
Bestandteil von Betonblöcken.
Abgesehen davon, daß ein derartiges Verfahren sehr aufwendig ist, weist es darüber hinaus den Nachteil auf,
daß das schnelle Abschrecken dazu führt, daß erhebliche Mengen gasförmiger Nebenprodukte erzeugt werden,
die in die Atmosphäre entweichen. Weiterhin sind die dabei entstehenden Produkte nicht von optimaler
Qualität im Hinblick auf die Verwendung als Aggregatoder Füllmaterial mit Zement, da ja ihre relativ niedrige
Festigkeit und ihre hochporöse Natur berücksichtigt werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der oben bezeichneten Art anzugeben, das die Erzeugung
möglichst gleich großer und weitgehend kugelförmiger Teilchen durch die Behandlung flüssiger metallurgischer
Schlacke ermöglicht
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, ein Verfahren der im Oberbegriff bezeichneten Art so zu
führen, daß der Schlackenstrom senkrecht zur Strömungsrichtung
des strömenden Wassers in dieses eingeführt wird und die dabei entstehenden noch
plastischen Teilchen über eine so weite Strecke auf die Sammelfläche geschleudert werden, daß ihre Verweilzeit
in der Luft zur endgültigen Verfestigung und Bildung weitgehend kugelförmiger Teilchen ausreicht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Wasserstrom
den Schlackenstrom allseitig beaufschlagend auf diesen gerichtet wird.
Zweckmäßigerweise wird das erfindungsgemäße Verfahren mit einer Vorrichtung durchgeführt, die sich
durch ein nach oben und auf einer Seite offenes im wesentlichen trichterförmiges gekühltes Gehäuse auszeichnet,
über dessen Oberkante das Düsensystem zur Erzeugung des Wasserstromes angeordnet ist und das
am unteren Ende durch die die gebildeten Teilchen durch die offene Seite des Gehäuses ausschleudernde
Schleudervorrichtung abgeschlossen ist.
In weiterer Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht das Düsensystem aus oiner
Ringleitung mit einer Vielzahl nach innen gerichteter Düsen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schleudervorrichtung der erfindungsgemäßen Verrichtung aus einer
gekühlten Trommel mit aufgesetzten radial gerichteten Schaufeln besteht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich in vorteilhafter Weise ein aufgeschlossenes Schlackenmaterial
herstellen, das in Form von kugelförmigen Teilchen mit weitgehend geschlossener, glasiger Oberfläche
vorliegt und das erhebliche Vorteile hinsichtlich der Porosität und Stabilität gegenüber Materialien
aufweist, wie sie sich mit den bisher bekannten Verfahren herstellen lassen. Ein weiterer Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß sich eine erhebliche Reduzierung von giftigen Schlackegasen
erzielen läßt, deren Anfall bisher als unvermeidbare Folge bei den üblichen Granulierungsverfahren angesehen
wurde. Luftverschmutzung und Unbequemlichkeiten für die Arbeiter, die bisher in Kauf genommen
werden mußten, lassen sich beim erfindungsgemäßen Verfahren vermeiden, da die bisher in die Atmosphäre
entweichenden Gase bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Teilchen im wesentlichen
innerhalb der weitgehend kugelförmigen Teilchen eingeschlossen sind. Dies dürfte beim erfindungsgemäßen
Verfahren hauptsächlich auf die langsame Abkühlung zurückzuführen sein, die während der Bildung der
kugelförmigen Teilchen auf ihrem Wege durch die Luft stattfindet.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt in vorteilhafter Weise eine kontrollierte Zugabe einer
bestimmten Wassermenge zum Schlackenschmelzfluß, so daß man eine ganz bestimmte Wechselwirkung
zwischen Wasser einerseits und Schlacke andererseits erhält. Werden nämlich ungenügende Wassermengen
zugegeben, so wird die Schlacke nicht in eine derartige Konsistenz überführt, welche die Bildung von kugelförmigen
Teilchen ermöglicht. Andererseits führt eine besonders reichliche Zugabe von Wasser zu rinem
unerwünschten granulierten Material, das sich auch mit den bekannten Verfahren herstellen läßt.
Die Erfindung soll im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine Seitenansicht im Schnitt zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und der dazu verwendeten Vorrichtung; und in
F i g. 2 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung schräg von oben in
vergrößertem Maßstab zur Erläuterung weiterer Einzelheiten.
Insbesondere nach F i g. 1 wird das Verfahren auf die
Pclletisierung von Hochofenschlacke angewendet und wird über einer allgemein mit 10 bezeichneten Wanne
durchgeführt, die Schlacke wird zum Rand der Wanne in einer üblichen Pfanne 11 gebracht, die in irgendeiner
geeigneten Weise auf dem Fahrzeug 12 gelagert ist, um ein geregeltes Ausgießen durch das Bedienungspersonal
zu ermöglichen; das Ausgießen wird geregelt, um einen
Schlackenstrom 13 zu erzeugen, der so konstant wie möglich hinsichtlich des strömenden Volumens vom
Beginn bis zum Ende des Vorganges ist. Es muß sorgfältig darauf geachtet werden, bevor der Vorgang
beginnt, um sicherzustellen, daß jegliche Oberflächenkrusten auf dem Pfanneninhalt aufgebrochen werden, so
daß ein plötzliches Rutschen der Schlacke beim Brechen der Kruste verhindert wird und auch verhindert wird,
daß große Klumpen fester Schlacke der Vorrichtung zugeführt werden.
Der Strom 13 tritt vertikal nach unten durch ein im wesentlichen ringförmiges Wasserspeiserohr 14, an dem
eine Vielzahl nach innen gerichteter Düsen 15 gelagert und von diesem gespeist sind, die jeweils Wasserströme
gegen eine gemeinsame zentrale Zone abschleudern, durch welche der Schlackenstrom 13 tritt. Anzahl und
Anordnung der Strahlen sind derart, daß die resultierenden Wasserstrahlen versuchen, einander in der gemeinsamen
Zone entgegenzuwirken, der Schlackenstrom wird aus seiner vertikalen Bahn somit nicht abgelenkt.
Die Wasserströme vermischen sich und treten in Wechselwirkung mit der Schlacke und beginnen bei den
sehr hohen Schlackentempcraturen (üblicherweise 1370 bis 1480° C) zu verdampfen und beginnen mit ihrer
Expansion und/oder Disintegration und Abkühlung. Die Mischung aus Schlacke und Wasser trifft auf die nach
unten geneigte Fläche 16 auf, die durch die obere Platte eines hohlen wassergekühlten Gehäuses 17 gebildet
wird und fließt über die Platte nach unten. Ein Speiserohr 18 ist am Kopfrand der oberen Fläche 16
angeordnet und trägt Wasser durch eine Vielzahl von im Abstand angeordneten öffnungen auf die Oberfläche
aus, dieses zusätzliche Wasser strömt mit der Schlacken- und Wassermischung nach unten und mischt sich hiermit
in dem nach unten gehenden Kanal.
Zwei parallele wassergekühlte Konstruktionen 19 sind zu beiden Seiten der Oberfläche 16 vorgesehen und
verhindern ein Spritzen der Schlacke nach der Seite und/oder eine Haftung der Schlacke und richten die
Schlacke gegen eine motorisch angetriebene Drchtrommel
20, die durch Lager 21 gelagert ist, wobei die Drehachse der Achse 22 horizontal und damit im
wesentlichen quer zur nach unten weisenden Bewegungsrichtung der Schlacke verläuft. Der Motor zum
Antrieb der Trommel, der vorzugsweise von der Bauart mit variabler Geschwindigkeit ist, ist hier nicht gezeigt,
vielmehr ein beachtliches Stück gegen eine Seite der Vorrichtung hin angeordnet, um die möglichen schadlichen
Einflüsse vom Temperatur, Feuchtigkeit und Schlackenspritzcrn zu verhindern, wobei der Motor mit
der Trommclachsc 22 durch eine Antriebsweile 23
verbunden ist.
Der Umfang der Trommel ist mit radial abstehenden Schleuder· oder Abschtcuderschaufcln ausgestattet, die
allgemein mit 24 bezeichnet sind und die die nach unten $$ sich bewegende Wasser- und Schlackcnmischung
erfassen und das Material durch die Luft über und in die Wanne schleudern. Nach dieser Auführungsform
bestehen die Schaufeln 24 aus rechtwinkeligen Elementen 25, die an ihren Lllngsrttndern mit dem Trommelum-
fang parallel zu dessen Achse verschweißt sind und radint abstehende Elemente 26 aufweisen, die an ihre
Scheitel geschweißt sind, mit dem Ergebnis, daß die Schaufeln eine In etwa konkave Gestalt in Bewegungsrichtung aufweisen und hierdurch Ihr Leistungsvermö· 6s
gen und ihre Richtungsregelung, in der das Material abgeschleudert wird, verstärken. Das Innere der
Trommel wird mil kaltem Wasser über das Rohr 27 versorgt, so daß eine Überhitzung durch Übertragung
von der geschmolzenen Schlacke verhindert wird wobei das Wasser vom Trommelinneren durch öffnun
gen 28 entweicht. Zusätzlich sind Strömungskanäle 2* vom Inneren der Trommel zur Unterseite de:
Winkelelemente 23 vorgesehen, so daß auch die Schaufeln so weit wie möglich gekühlt werden.
Ein oberes ablenkbares Element 30 ist oberhalb dei Trommel vorgesehen, um den nach oben gerichteter
Winkel zu regeln und zu begrenzen, bei dem da: Material vom Umfang der Trommel abgeschleuderi
werden kann, wobei die Platte durch Wasserströme gekühlt wird, die zur Oberseite aus einem geeigneter
Speiserohr 31 zugeführt werden, das am oberen Ranc angeordnet ist. Nach dieser Ausführungsform wird da«
den Gehäusen 17 und 19 zugeführte Kühlwassei anschließend dem Rohr 14 über eine Verbindung 32
zugeführt und im Verfahren verwendet, wodurch die Notwendigkeit für eine gesonderte Austragung vermieden
wird.
Bei der Durchführung des Verfahrens nach dei Erfindung wird die Pfanne 11, die mit schmelzflüssigei
Schlacke aus dem Hochofen gefüllt wurde, vorzugsweise so schnell wie möglich zur Pelletisiervorrichtun§
bewegt, wodurch die Bildung einer gekühlten Kruste aui der Schlackenoberfläche vermieden oder reduziert
wird. Wie oben beschrieben, wird die Pfanne so betätigt daß ein Schlackenstrom, der so gleichförmig wie
möglich ist, durch die Vorrichtung gegossen wird während die Wasserzuführungsgeschwindigkeit zut
Vorrichtung ziemlich konstant gehalten wird (beispielsweise mittels eines benachbarten Sammlertankes)
wodurch Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die se konstant wie möglich sind. Während der Schlackenstrom
durch die gemensame Zone der Düsen 15 tritt wird er mit den Wasserstrahlen hiervon vermischt und
fließt hernach über die Fläche 16. Wegen der hohen Temperatur der Schlacke erfolgt eine unmittelbare
Verflüchtigungsreaktion, während Wasser und Schlacke sich vermischen, mit dem Ergebnis, daß die Schlacke
expandiert und sich in einem gewünschten pyroplastisehen Zustand zu dem Zeitpunkt befindet, daß sie in
Kontakt mit dem Umfang der Drehtrommel kommt.
Die Strömungsgeschwindigkeit des Schlackenstromcs, die Menge des in den Schlackenstrom gespeister
Wassers, die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel und die Form der Schlcudcrschaufeln 24 und der
Winkel, unter dem die Mischung von der Trommel abgeschleudert wird, werden sämtlich geregelt, derart
daß die Schlacke in der Luft über eine Zeit und eine Entfernung verbleibt, die zu deren Abkühlung genügt, so
daß sie in im wesentlichen kugelförmige, selbständige Pellets umgeformt wird, die ihre eigene Identität bei
Erreichen des Bodens beibehalten.
Wird unzureichend Wasser dem Schlackenstrom beigegeben oder erfolgt eine unzureichende Mischung
dann wird die Reaktion der Komponenten und das Abkühlen des Stromes zu dem Zeitpunkt nicht
ausreichend fortgeschritten sein, zu dem die rotierende Trommel erfaßt wird und flüssige oder halbflüssige
Schlacke wird in die Luft geschleudert und landet aul dem Material in der Wanne, in der eine Koaleszierung
jeglicher erzeugter Partikel hervorgerufen wird, außer ihnen selbst, bei denen es sich um ein relativ
unerwünschtes Produkt handelt. Auch wenn zu viel Wasser in den Strom eingeführt wird, dann wird die
Schlacke in der Wanne übermäßig abgekühlt, was zu einer gcschwüchtcn Innenstruktur der Schlackenparti·
kel führt.
Reicht die Geschwindigkeit der Trommel nicht aus, dann befindet sich das Material in der Luft wiederum
nicht über eine ausreichende Zeit, um eine im wesentlichen kugelförmige Gestalt anzunehmen und/
oder ausreichend abzukühlen, um eine Koaleszierung mit dem anderen Material in der Wanne zu verhindern,
wenn es darauf landet. Bei Geschwindigkeiten, die zu hoch für das bisher beschriebene Verfahren sind,
ergeben sich unterdurchschnittlich kleine Pellets.
Nach dem genannten Aiisfiihrungsbeispiel besitzt die
Pfanne 11 eine Kapazität von etwa 25 Tonnen und die Schlacke, die aus dem zugrunde liegenden Eisenherstellungsverfahren
stammt, wird bei einer Geschwindigkeit von etwa 3/4 bis etwa 1 1/2 Tonnen pro Minute
eingegossen. Wasser wird den Düsen 15 zwischen etwa 570 Liter bis etwa 940 Liter pro Minute zugeführt,
während die Trommel bei einer Geschwindigkeit derart gedreht wird, daß sich eine Umfangsgeschwindigkeit an
den Schaufelspitzen zwischen 13 und 18 Meter pro Sekunde ergibt.
Es hat sich herausgestellt, daß uner Anwendung eines
Verfahrens nach der Erfindung wenigstens etwa 70 % des Gesamtgewichts der Schlacke, die durch die
Vorrichtung gegossen wird, in die Gestalt im wesentlichen kugelförmiger Pellets umgeformt wird, deren
Durchmesserbercich zwischen 1 cm und 0,15 cm liegt,
wobei der Hauptieil im Durchmesser bei etwa O,b35 cm
liegt. Es hat sich darüber hinaus herausgestellt, daß die erzeugten Partikel dazu neigen, eine geschlossene oder
glatte relativ nicht-poröse Oberfläche mit ein oder mehreren porösen Kerben derart zu bilden, daß die
Neigung, verglichen mit den Schlackenaggregaten bekannter Verfahren stark herabgesetzt wird, Zement
zu absorbieren, wenn die Verwendung als Aggregat in einer Zementmischung erfolgt. Zum Beispiel wurden bei
einem bekannten Produkt durch das direkte Abschrekken der Schlacke erzeugt: I Γ>() kg Sehlackenaggregat
zusammen mit 270 kg Zement verwendet, um ein geeignetes kohärentes Betonniaterial /u schaffen,
welches die üblichen Festigkeitsanforderungen erfüllt, wogegen ein pelletiertes Schlackenprodukt nach der
Erfindung zu einem Betonmalerial führte, das für den gleichen /weck geeignet war und etwa r>() "/o höhere
Festigkeit aufwies.
Andere wünschenswerte Eigenschaften des hergestellten
Betons unter Verwendung des neuen Materials ViIiL1Ii in der verbesserten Bearbeitbarkeit und NnLHestigkeil,
kombiniert mit geringerer Wassenihsorpiioii
des ausgehärteten Produktes zu sehen.
Nach dein beschriebenen Verfahren wird der
Schluckenstrom zwar durch geregeltes Kippen hergestellt, er kann aber uuch hergestellt werden, indem der
Abstich durch eine öffnung erfolgt, die in der Seite der Pfunnc ausgebildet ist, wobei durch diesen Abslich die
Probleme vermieden werden, die durch die oben befindliche Kruste hervorgerufen wurden, Andere
Möglichkeilen, um ein gleichförmiges Fließen oder Strömen zu erhalten, sind beispielsweise darin zu sehen,
daß durch eine in den Pfannenrand eingebaute Nut gegossen wird oder durch eine öffnung gegossen wird,
die in einer am Kopf der Pfanne gelagerten Platte vorgesehen ist.
Es hut sich herausgestellt, daß die für die gewünschte Expansion erforderliche Wassermenge erheblich mit
der chemischen Konstitution des Materials variiert und
ίο daß beispielsweise für eine siliciumhaltige Schlacke
erheblich weniger Wasser zum Schäumen verwendet wird als für die genannte basische Schlacke.
Nach der beschriebenen Ausführungsform wird zwar eine relativ große Anzahl von Düsen verwendet, um
eine entsprechende Vielzahl von Wasserströmen zu erzeugen, wobei diese Düsen auch in einem Kreis
angeordnet sind, andere Anordnungen können aber verwendet werden. Bei einem Material, das ein
Minimum an Wasser erfordert, mag auch nur eine einzige Düse erforderlich sein, obwohl man manchmal
bevorzugt, ein Minimum von zwei Düsen zu verwenden, die ihre Strahlen gegeneinander richten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die nach unten geneigte Fläche 16 durch einen festen
Graphitblock oder ein anderes Material entsprechend hohen Schmelzpunktes gebildet, um die Möglichkeit zu
vermeiden, daß der absteigende geschmolzene Strom schmilzt und ein Loch in der Konstruktion hervorruft.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist darin zu
J° sehen, daß das Volumen der Gasemissionen, die von der
Schlacke freigegeben werden, in beachtlicher Weise gegenüber dem bekannten Wannenverfahren /um
Expandieren der Schlacke in dem Ausmaß reduziert wird, daß solche Emissionen weiterhin kein beachtliches
Vernnrcinigungsproblem darstellen.
Zusammenfassend kann also gesagl werden, daß die Erfindung in einem Verfahren zur Herstellung im
wesentlichen kugelförmiger Pellets geschlossener Oberfläche aus Materialien wie Hochofenschlacke, Stahl-
4" schlacke, Phosphaischlacke und Eisen zu sehen ist,
wobei ein Strom flüssigen Materials auf die Oberfläche
einer nach unten weisenden Platte aulgegossen wird, daß der Materialstrom mit wenigstens einem Wasserstrom
beispielsweise vermischt wird, indem das Aufgießen durch einen nach innen gerichteten King aus
Wasserstrahlen erfolgt, das Wasser mit dem flüssigen Material vermischt und dessen Schiiumimg und/oder
Expansion ausgelöst wird; die Mischung über die Oberfläche der Plane Hießen gelassen wird und dann in
M1 die I .lift durch eine wassergekühlte, sich drehende
Trommel geschleudert wird, die mit radial absiehenden konkaven Schaufeln versehen ist; die Bewegung der
disintegrierten pyropluslischcn Schlucke in Luft sorgt dafür, daß kugelförmige Pellets gebildet werden, die
SS ausreichend abgekühlt werden, um ihre liinzeliclonlitui
nach Erreichen des Bodens beizubehalten.
lliüizu 1 Blatt Zeichnungen
709 634/7!
Claims (5)
1. Verfahren zur Erzeugung von im wesentlichen kugelförmigen Teilchen durch Behandlung flüssiger
metallurgischer Schlacke, bei dem ein Strom der Schlacke zum Aufschäumen derselben mit strömendem
Wasser in Berührung gebracht wird und die gebildeten Teilchen von einer umlaufenden Vorrichtung
auf eine Sammelfläche abgeschleudert werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlakkenstrom
senkrecht zur Strömungsrichtung des strömenden Wassers in dieses eingeführt wird und
die dabei entstehenden noch plastischen Teilchen über eine so weite Strecke auf die Sammelfläche
geschleudert werden, daß ihre Verweilzeit in der Luft zur endgültigen Verfestigung und Bildung
weitgehend kugelförmiger Teilchen ausreicht.
2. Verfaliren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wasserstrom den SchlackenEtrom allseitig beaufschlagend auf diesen gerichtet wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein
nach oben und auf einer Seite offenes im wesentlichen trichterförmiges gekühltes Gehäuse
(17), über dessen Oberkante das Düsensystem zur Erzeugung des Wasserstromes angeordnet ist und
das am unteren Ende durch die die gebildeten Teilchen durch die offene Seite des Gehäuses
ausschleudernde Schleudervorrichtung (20) abgeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Düsensystem aus einer Ringleitung
(14) mit einer Vielzahl nach innen gerichteter Düsen
(15) besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleudervorrichtung aus
einer gekühlten Trommel (20) mit aufgesetzten radial gerichteten Schaufeln (24) besteht.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US73472368A | 1968-06-05 | 1968-06-05 | |
US73472368 | 1968-06-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1927196A1 DE1927196A1 (de) | 1969-12-11 |
DE1927196B2 DE1927196B2 (de) | 1977-01-13 |
DE1927196C3 true DE1927196C3 (de) | 1977-08-25 |
Family
ID=
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