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Verfahren zur Herstellung einer weitgehend abkratzfreien Oberfläche
eines pappeartigen Materials Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer weitgehend abkratzfreien Oberfläche eines pappeartigen Materials.
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Pappeartiges Material und Wellpappe werden häufig angewandt und benutzt
für Verpackungskartons bei Verschiffung und zum Schutz verpackter Gegenstände in
den Kartons. Ein derartiger Schutz kann als Abstands- oder Eckstück innerhalb des
Kartons verwendet werden, welches den im Karton verpackten Gegenstand berührt und
hält. Dieser Schutz hat sich nicht immer als zuverlässig erwiesen.
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Wellpappe wird gewöhnlich aus gewelltem Material hergestellt, welches
zwischen zwei Blättern oder Lagen von Hartpappe bzw.
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Hartpapier (sog. "Eraft-Paper") angeordnet ist. Das gewellte Material
Bbgt hierbei gewöhnlich quer zu den Oberflächenebenen. Hierbei dient eine Oberfläche
zur Anlage an die Oberfläche des in dem Karton zu verpackenden oder zu schdtzendon
Gegenstandes, während die andere Oberfläche an der Innenseite des Karton anliegt.
In den meisten Fällen sind hierbei
die an dem Gegenstand anliegenden
Oberflächen des Pappematerials unbehandelt. Derartige unbehandelte Oberflächen haben
å jedoch meist kratzende und abschabende Eigenschaften infolge der faserartigen
Zusammensetzung der Pappen. Zum Verpacken vieler Gegenstände haben hierbei die Oberflächeneigenschaften
der die Gegenstände berührenden Flächen keine oder nur geringe Bedeutung. Bei anderen
Gegenständen ist jedoch eine derartige Oberfläche in höchstem Maße unerwünscht,
da dadurch der zu verpackende Gegenstand beim Verpacken, Umpacken oder durch Vibration
beim Transport beschädigt bzw.
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verkratzt werden kann.
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Es gibt verschiedene Gegenstände und Artikel, welche durch Berührung
mit unbehandelten Pappoberflächen durch Zerkratzen beschädigt werden können. Als
Beispiel seien hierbei Möbel mit polierter Oberfläche, Gegenstände mit bemalten
oder emaillierten Oberflächen, Küchengeräte oder hochpolierte Artikel wie Bowlingbälle
genannt. Das Zerkratzen dieser Gegenstände, welches infolge Vibration beim Transport
oder durch rauhe Behandlung erfolgt, ergibt sich aus dem Reiben der unbehandelten
Zellulose-Fasern an der Oberfläche des Verpackungsbehälters mit den Oberflächen
der hierin verpackten Gegenstände.
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Ein Verfahren zur Vermeidung derartigen unerwunschten Verkratzens
war, die Oberflächen der die zu verpackenden Gegenstände berührenden Teile des Kartons
mit einem Medium zu imprägnieren, um die äußeren Zellulosefasern hierdurch weicher
und kratzfrei zu machen. Diese Verfahren bringt jedoch bei einem Hartpapiermaterial,
welches eine Verbesserung innerhalb unbehandelter Verpackungsmaterialien darstellt,
nicht die gewünschten besseren Eigenschaften der Oberfläche. Die Fasern beginnen,
sich zu verwirren, halten Staub oder fangen diesen an der Oberfläche, wodurch der
Kratzeffekt weiter besteht.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren
der vorgenannten Art zu schaffen, mit welchem
man eine verbesserte
abkratz- und schabefreie Oberfläche auf der dem zu verpackenden Gegenstand zugewandten
Seite des pappeartigen Materials erhält, welche die Beschädigung der Oberfläche
des verpackten Gegenstandes innerhalb des Transportbehälters verhindert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Oberfläche
des Materials mit einem weichmachenden Medium imprägniert wird und daß die Oberflächenfasern
des Materials aufgebürstet werden zur Bildung einer noppenartigen Oberfläche, deren
Konsistenz die kratzende und beschädigende Wirkung des pappeartigen Materials verringert.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung kann die Reihenfolge von
Imprägnieren und Aufbürsten der Oberfläche des Materials ohne Änderung der Oberflächenkonsistenz
beliebig sein.
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Das Imprägnieren kann nach einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal
vor dem Aufbürsten durchgeführt werden.
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Eine andere Möglichkeit besteht erfindungsgemäß darin, daß das Aufbürsten
vor dem Imprägnieren erfolgt.
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Weiterhin kann nach der Erfindung bei dem Verfahren zur Herstellung
von Wellpappe mit einer gewellten Mittellage zwischen zwei Außenlagen, insbesondere
aus Hartpappe, die einem Gegenstand zukehrbare Außenlage an der Oberfläche mit einem
weichmachenden Material (Medium) imprägniert werden, die Oberflächenfasern dieser
Lage aufgebürstet werden zur Bildung einer noppenartigen Oberfläche und die Außenlagen
mit der gewellten Mittellage an den unbehandelten Oberflächen verleimt werden.
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Nach einem anderen erfindungsgemäßen Merkmal können die Au-Benlagen
mit der gewellten Mittellage vor dem Imprägnieren
und Aufbürsten
der entsprechenden Oberflächen zusammengefügt werden.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung kann das Imprägnieren auch
vor dem Aufbürsten erfolgen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles naher beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht eines Behälters aus pappeartigem Material, mit einem verpackten Gegenstand,
wobei der Behälter teilweise gebrochen ist zur Darstellung der schützenden Abdeckteile
zwischen dem Gegenstand und den Seitenwänden des Behälters.
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Fig. 2 eine vergrößerte perspektivische Sprengansicht von Wellpappe,
welche erfindungsgemäß behandelt wurde.
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Fig. 3 ein vergrößerter teilschnitt durch erfindungsgemäß behandelte
Wellpappe zur Darstellung der noppenartigen bzw. flockigen Oberfläche.
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Gemäß Fig. 1 besteht der Behälter 10 üblicher Konstruktion aus pappeartigem
Material und weist sechs miteinander verbundene Wände auf, wobei die Seitenwände
14 und 16 und die Oberwand 18 naher bezeichnet sind. Innerhalb des Behälters 10
befindet sich ein darin verpackter Gegenstand 12 zum Versand, zur Lagerung oder
zum Schutz. Der Gegenstand 12 ist hier beispielsweise ein Kühlschrank mit hochpolierter
emaillierter Oberfläche, welche gegen Zerkratzen oder ähnliche äußere Einflüsse
sehr empfindlich ist. Der Gegenstand 12 kann jedoch auch ein anderer oberflächenempfindlicher
Gegenstand oder Artikel sein. Die Seitenwand 16 und die Oberwand 18 sind teilweise
gebrochen dargestellt, um die Begrezungen 40 an den
Ecken zwischen
Kühlschrank 12 und Behälter 10 besser darzustellen. Die den Kühlschrank 12 beaufschlagenden
Flächen 30 der Eckbegrenzungen 40 wurden erfindungsgemäß behandelt.
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Diese Eckbegrenzungen 40 bestehen aus gefalteten Lagen von Wellpappe
und sind an jener Ecke des Behälters zwischen dem Kühlschrank und den Behälterwänden
angeordnet.
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Wie bekannt, besteht Wellpappe beispielsweise aus drei Lagen, wobei
eine gewellte Lage zwischen zwei Lagen Hartpapier bzw.
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Hartpappe angeordnet ist. In Fig. 2 ist ein Teil der Wellpappe 20
in Sprengansicht dargestellt. Die gewellte Lage 22 liegt hierbei unmittelbar zwischen
den Decklagen 24 und 26.
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Die beiden Decklagen 24 und 26 bedecken in an sich bekannter Weise
vollkommen die gewellte Lage und werden durch Leim oder andere Bindemittel gehalten.
Die Eckbegrenzungen 40 sind nach der erfindungsgemäßen Behandlung aus der Wellpappe
20 herausgeschnitte und entsprechend gefaltet. Zur besseren Erläuterung der Erfindung
wird das Deckblatt 24 als Innenblatt bezeichnet, welches nach Einsetzen der Eckbegrenzungen
40 in den Behälter 10, an den Gegenstand 12 angrenzt. Die Oberfläche 30 dieses Deckblattes
24 dde hierbei erfindungsgemäß behandelt. Außer den Eckbegrenzungen können auch
weitere Verpackungsteile erfindungsgemäß behandelt sein, wenn erforderlich.
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Als erster erfindungsgemäßer Verfahrens schritt kann die Oberfläche
30 der Wellpappe 20 mit einem erweichenden oder schmierenden Medium überzogen werden.
Jedes herkömmliche Medium dieser Art hat die Eigenschaften, welche der Schaffung
einer weitgehend kratzfreien Oberfläche an der Fläche 30 dienen. Es können hierbei
Medien aus dem Bereich der Wachse, Stearate, oder Silikone verwendet werden, um
die gewünschte Oberflächenbeschaffenheit herzustellen. Das Medium kann in herkömmlicher
Weise aufgebracht werden, entweder beispielsweise durch Durchlauf der Pappe durch
eine Spray-Einheit oder durch rollenartige Anfeuchter, durch messerartige Befeuchter
oder eine andere bekannte Vorrichtung dieser Art.
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Nach der Anfeuchtstufe können als nächster Verfahrensschritt die angefeuchteten
Fasern der Oberfläche 30 aufgebürstet werden, um eine noppen- oder flockenartige
Oberfläche zu bilden, wobei die Fasern etwa quer zur Oberflächenebene der Fläche
24 orientiert sind. Dieser Verfahrensschritt läßt sich beispielsweise mit Hilfe
einer zylindrischen Bürste (nicht naher dargestellt) durchführen, deren Borsten
kräftig genug sind, um die Fasern aufzurichten. Die Bürste kann hierbei motorgetrieben
sein, während die Papplage 24 tangential die Borsten passiert, wobei die Bewegungsrichtung
der Lage relativ zur Winkelbewegung der Bürste unwesentlich ist. Die Lage läuft
weiter über eine Rolle und der Betrag der Noppung kann variiert werden durch die
Laufgeschwindigeit des Papiers, die Winkelgeschwindigkeit der Bürste und die Anordnung
von Rolle und Bürste.
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Nach dem Aufbürsten wird die gewellte Lage 20 aufgebracht, und zwar
in herkömmlicher Weise durch Verleimung der unbehandelten Lage 26 mit einer Fläche
der gewellten Lage 22 und der unbehandelten Oberfläche der behandelten Lage 24 mit
der gegenüberliegenden Seite der Lage 22. Die chemisch behandelte und aufgebürstete
Oberfläche 30 der Lage 24 ist damit verwendungsbereit für einen Behälter 10. In
dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird die erfindungsgemäße
behandelte Wellpappe 20 geschnitten und gefaltet, um Eckbegrenzungen 40 zur Verpackung
eines Kühlschrankes 12 gemäß Fig. 1 zu bilden. Außer diesem Verwendungszweck läßt
sich die erfindungsgemäß behandelte Wellpappe 20 bzw. die aufgenoppte Papplage auch
als Blatt oder in jeder anderen beliebigen Form verwenden und dem entsprechenden
Verpackungszweck anpassen.
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Gemäß Fig. 3 kann also durch die Erfindung die Oberfläche 30 der Lage
24 von einer harten, glatten Beschaffenheit in eine Oberfläche mit einer Vielzahl
hochstehender Noppen 34 umgewandelt werden. Diese Noppen 34 ergeben einen polsternden
Effekt, wenn sie an dem zu verpackenden Gegenstand, wie z.BT
einem
Kühlschrank 12 anliegen. Sollten Staubpartikel oder andere Fremdteilchen mit der
Oberfläche der Lage 24 in Berührung kommen, so lagern sich diese Zeichen eher in
den Noppen 34 ein (wie bei 36 dargestellt), als daß sie an der Oberfläche bleiben
und hierbei eine mögliche Beschädigung des verpackten Gegenstandes 12 hervorrufen
könnten. Damit bleibt also die Oberfläche des Kühlschrankes in direktem Kontakt
mit der weichen Oberfläche der Noppen 34 und kommt nicht mit der harten, staubversetzten
Fläche 30 in Berührung.
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Laborversuche haben ergeben, daß der Verfahrensschritt des Aufnoppens
entweder vor oder nach der Befeuchtung mit dem weichmachenden Medium erfolgen kann.
Das Anfeuchten und Aufnoppen kann durch eine spezielle Vorrichtung erfolgen oder
im Arbeitsablauf der Wellpappenherstellung liegen durch Anbringen einer zusätzlichen
Anfeucht- und Noppvorrichtung. Weiterhin kann das Aufnoppen vor, während oder nach
dem Zusammenfügen der behandelten Lage mit der gewellten Lage erfolgen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bedeutet eine beträchtliche Verbesserung
in der Herstellung von weitgehend abkratzfreien Verpackungsmaterialien. Das nach
der Erfindung hergest.ellte Verpackungsmaterial kann eine Vielzahl von Oberflächen
beaufschlagen und schützen und besitzt einen breiten Anwendungsbereich. Große Unterschiede
in Wärme oder Feuchtigkeit wirken sich nicht auf die Beschaffenheit der erfindungsgemäßen
behandelten Lage aus. Die Einwirkung von Staubteilchen wird beträchtlich verringert
durch die Kombination von Anfeucht- und Aufnoppverfahrensschritt.
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Das mechanische Aufnoppen der entsprechenden Oberfläche ergibt eine
beträchtliche Verbesserung der abkratzfreien Beschaffenheit des erfindungsgemäßen
hergestellten Produkts.
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Diese Eigenschaft ist besonders vorteilhaft bei Verpackung
von
Gegenständen, deren Oberflächen bemalt, emailliert, lackiert oder mit einem Spezialbelag
überzogen sind. Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn beispielsweise fremde Staubpartikelchen
an dem verpackten Gegenstand oder an der Verpackungslage vorhanden sind. Die flockigen,
genoppten Fasern gestatten es, daß sich die Partikel zwischen den Fasern einlagern,
so daß der verpackte Gegenstand sicher vor Verkratzen geschützt ist. Ist an einer
bemalten Fläche beispielsweise eine kleine Beschädigung, so kann sich das kleine,
harte Farbteilchen zwischen den Fasern an der Oberfläche der Papplage einarbeiten
und einlagern, wodurch ein evtl. Zerkratzen des Gegenstandes sicher vermieden wird.
Die Noxen schaffen weiterhin einen polsternden oder elastischen Effekt an der Oberfläche
des Verpackungsmaterials, was vom Gesichtspunkt einer beschädigungsfreien Verpackung
sehr vorteilhaft ist.
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Zusätzlich zur Behandlung der Fläche 30 der Wellpappe 20 in eine abkratzfreie
Beschaffenheit kann auch die Fläche 32 -weun erforderlich - behandelt werden, und
zwar in gleicher Weise.
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Die Verpackungslage 20 besitzt daun zwei Flächen 30 und 32 mit abkratzfreier
Beschaffenheit. Diese Form kaiui beispielsweise erforderlich sein, wenn der zu verpackende
Gegenstand kleiner als ein Kühlschrank 12 ist und mehrere derartige Gegenstände
in einem Behälter 10 verpackt werden sollen. In einem derartigen Fall besitzt die
Lage 20 zwei behandelte Oberflächen und liegt zwischen den verpackten Gegenständen,
um diese vor unerwünschten und beschädigenden Einwirkungen zu schützen.