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Die Erfindung bezieht sich auf eine Lichtbogenlöschkammer für Niederspannungsleistungsschalter,
bei der parallele Wandungen aus lichtbogenfestem Material die Lichtbogenentstehungsstelle
an den Kontakten frankieren, mit quer zu den Wandungen liegenden ausgesparten Löschblechen,
wobei die Wandungen von den Stegen zweier kammförmiger Teile gebildet sind, deren
Zinken zwischen die Löschblechenden ragen und dabei flächig an diesen anliegen.
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Bei einer bekannten Lichtbogenlöschkammer der genannten Art (deutsche
Auslegeschrift 1168 529) sind durch die Stege und Zinken der kammförmigen Teile
mit den Außenwänden der Lichtbogenlöschkammer Aussparungen gebildet, in die die
Enden der Löschbleche eingeschoben sind. Diese Aussparungen sind auf der den Löschblechen
gegenüberliegenden Seite geschlossen, so daß ein Nachsaugen von Frischluft in diesem
Bereich der Löschkammer nicht möglich ist. Ein zwischen den Wandungen entstehender
Lichtbogen kann somit nicht durch eine Reflexion vorwärtsgetrieben werden, da die
Lichtbogenlöschkammer unterhalb der Kontakte nicht geschlossen werden kann, weil
sonst ein Rückstau für den Lichtbogen entstehen würde.
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Bei einer weiterhin bekannten Lichtbogenlöschkammer (deutsche Auslegeschrift
1170030) ist der Schaltraum als selbständige innerhalb der Löschkammer gehalterte
aus lichtbogenfestem Material bestehende Kammer ausgebildet, deren Wandungen in
einem solchen Abstand von den Löschkammerwänden stehen, daß zwischen ihnen und den
Löschkammerwänden Luftschächte zur Zufuhr der Frischluft vorhanden sind. Bei einer
derartigen Löschkammer wäre es zwar denkbar, die Wandungen hinter den Kontaktteilen
abzuschließen, so daß die Stoßwelle beim Entstehen des Lichtbogens ausgenutzt werden
kann, wozu an den Seiten der Löschkammer eine Zufuhr von Frischluft vorhanden ist,
so daß ein entstehender Rückstau wesentlich vermindert wird, jedoch wird die Beschleunigung
des Lichtbogens bei Austritt aus den den Lichtbogen flankierenden Wandungsteilen
wesentlich verringert, da hier plötzlich die gesamte Breite der Lichtbogenlöschkammer
zur Verfügung steht. Darüber hinaus sind bei dieser bekannten Anordnung für die
Halterung der selbständigen Kammer zusätzliche Mittel erforderlich, und die Löschbleche
müssen in der Kammer gesondert gehaltert werden.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, bei einer Lichtbogenlöschkammer
der obengenannten Art auf einfache Weise das Schaltvermögen weiter zu vergrößern,
ohne dabei die vergleichbaren äußeren Abmessungen der bekannten Löschkammern zu
verändern. Dies wird auf einfache Weise dadurch erreicht, daß sich die Zinken der
kammförmigen Teile über die Stege in Lichtbogenlaufrichtung erstrecken und dabei
der Abstand von gegenüberliegenden Zinkenkanten der beiden kammförmigen Teile in
Lichtbogenlaufrichtung zunimmt, daß die Kanten der zwischen den Zinken liegenden
Löschblechenden in einem Abstand zu den Stegen angeordnet sind und daß die außerhalb
des Bereiches der Löschbleche zwischen den Zinken liegenden Räume Luftzufuhröffnungen
haben. Hierdurch ergibt sich eine konische Öffnung der Lichtbogenlöschkammer in
Laufrichtung, da die Zinken den Raum zwischen den Löschblechen in diesem Bereich
ausfüllen.
Die Lichtbogenberührung der Löschbleche im Anfangsbereich wird im wesentlichen vermieden,
die magnetische Einwirkung der Löschbleche auf den Lichtbogen bleibt jedoch erhalten.
Dadurch, daß die Luft an den Stirnkanten der Löschbleche vorbeistreicht, ist auch
das Einlaufen des Lichtbogens zwischen die Löschbleche in diesem Bereich praktisch
ausgeschlossen. Dadurch, daß die Abstandszunahme der außerhalb der Löschbleche verlaufenden
Zinkenkanten geringer als die der zwischen den Löschblechen liegenden Zinkenkanten
ist, wird erreicht, daß im Bereich des Eintritts des Lichtbogens zwischen die Löschbleche
eine weitere Volumenvergrößerung der Löschkammer zur Verfügung steht.
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An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung
beschrieben. Es zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Lichtbogenlöschkammer
und Fig.2 einen Seitenschnitt.
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An den Löschkammerwandungen 1 der Lichtbogenlöschkammer liegen die
Löschbleche 2 an, die mit einem im wesentlichen V-förmigen Ausschnitt 3 versehen
sind. In diesen Ausschnitt ragen die Kontaktteile 4 und 5, von denen das Kontaktteil
4 beweglich ist. Mit dem Kontaktteil 5 ist ein Lichtbogenleitblech 6 elektrisch
leitend verbunden, das an einer der Löschkammerwandungen 1 anliegt. Ein weiteres
Leitblech 7 ist elektrisch leitend mit dem beweglichen Kontakt verbunden. Das Lichtbogenleitblech7
liegt an einer weiteren Löschkammerwandung 1 an. Die Lichtbogenentstehungsstelle
an den Kontaktteilen4, 5 wird von zwei Wandungsteilen 8, die gemäß der Erfindung
die Stege zweier kammförmiger Teile 9 bilden, flankiert. Die kammförmigen Teile
9 sind mit Zinken 10 versehen, die zwischen die Löschbleche 2 ragen. Die Zinken
10 liegen hierbei flächig an den Löschblechen 2 an. Die ZinkenlO sind mit verlängerten
Teilen 11 ausgestattet, die weitere Zwischenräume zwischen den Löschblechen ausfüllen.
Die verlängerten Teile 11 erstrecken sich in Lichtbogenlaufrichtung über die Stege
8 hinaus. Der Abstand der Zinkenkanten 12 bzw. 13 der beiden gegenüberliegenden
kammförmigen Teile 9 nimmt in Lichtbogenlaufrichtung zu. Das bedeutet, daß das Kammervolumen
der Lichtbogenlöschkammer in Lichtbogenlaufrichtung zunimmt. Die verlängerten Teile
11 liegen im Bereich des Ausschnittes 3, so daß durch diese Teile der Lichtbogeneinlauf
in den Fußpunkt des Ausschnittes 3 beschleunigt wird. Ein Ansetzen der Lichtbögen
an den Löschblechenden 14 ist praktisch ausgeschlossen, da die Kanten 15 der Löschblechenden
14 in einem gewissen Abstand von den Stegen 8 der kammförmigen Teile 9 verlaufen,
so daß, wie durch einen Pfeil angedeutet, eine Luftzufuhr zwischen Löschblechen
und Kammsteg 8 erfolgen kann. Um die Luft auch von außen ansaugen tu können, sind
Öffnungen 16 in den Löschkammerwandungen 1 eingebracht, die im allgemeinen nur dann
erforderlich sind, wenn die Löschkammer nach unten hin abgeschlossen ist. Im Ausführungsbeispiel
ist mit dem beweglichen Kontaktteil 4 ein Schieber 17 verbunden, der mit den Stegen
8 der kammförmigen Teile zusammen und den Stirnwandungen der Löschkammer selbst
einen geschlossenen Topf bildet, so daß sich der entstehende Lichtbogen am Schieber
17, d. h. am Boden des Topfes, abstoßen kann. Der Lichtbogen wird somit beschleunigt
in die Löschbleche 2 eingeführt, und zwar ist die Einlaufstelle durch
die
erfindungsgemäßen Zinken und auch durch die Zuluft möglichst weit von den Kontaktteilen
4, 5 entfernt. Für den Austritt der Gase aus der Lichtbogenlöschkammer ist eine
Siebplatte 18 zur Abdeckung der Lichtbogenlöschkammer in diese eingelegt.
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Die Siebplatte hält zum anderen die eingelegten Löschbleche 2 gegen
Herausrutschen. Die Montage der erfindungsgemäßen Löschkammer erfolgt lediglich
durch Einschieben der Löschbleche 2, die sich einerseits mit den Außenkanten an
die Löschkammerwandungen 1 anlegen und andererseits mit ihren Enden 14 zwischen
die Zinken 11 eingeschoben werden. Der V-förmige Ausschnitt 3 in den Löschbleden
2 ist asymmetrisch, so daß die Fußpunkte der Ausnehmungen zweier sich gegenüberliegender
Löschbleche 2 versetzt gegeneinander angeordnet werden können.
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Patentansprüche: 1. Lichtbogenlöschkammer für Niederspannungsleistungsschalter,
bei der parallele Wandungen aus lichtbogenfestem Material die Lichtbogenentstehungsstelle
an den Kontakten flankieren, mit quer zu den Wandungen liegenden ausgesparten Löschblechen,
wobei die Wandun-
gen von den Stegen zweier kammförmiger Teile gebildet sind, deren
Zinken zwischen die Löschblechenden ragen und dabei flächig an diesen anliegen,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Zinken (10) der kammförmigen Teile (9) über
die Stege (8) in Lichtbogenlaufrichtung erstrecken und dabei der Abstand von gegenüberliegenden
Zinkenkanten (12, 13) der beiden kamrnförrnigen Teile (9) in Lichtbogenlaufrichtung
zunimmt, daß die Kanten (15) der zwischen den Zinken (10) liegenden Löschblechenden
(14) in einem Abstand zu den Stegen (8) angeordnet sind und daß die außerhalb des
Bereichs der Löschbleche (2) zwischen den Zinken (10) liegenden Räume Luftzufuhröffnungen
(16) haben.
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2. Kammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bereich
der verlängerten Teile (11) der Zinken (10) im Bereich der Löschblechausschnitte
(3) liegt.