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P r e s s e Die Erfindung betrifft eine Presse, deren Gestell zwei
Rahmenteile aufweist, zwischen denen sich ein Stößel bewegt0 Die Presse kann dabei
so ausgebildet sein, daß ihr Stößel in einer senkrechten oder im wesentlichen senkrechten
Ebene oder, beispielsweise in einer Stauchpresse, in einer waagerechten oder im
wesentlichen waagerechten Ebene arbeitet.
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Bei üblichen Pressen ist der Stößel schwenkbar mit einem Antriebsglied,
beispielaweise einer an einer Kurbelwelle angeordneten Kurbelstange verbunden und
wird mittels an ihm vorgesehenen oder an ihm angeordneten Pührungsflächen geführt,
die mit am Pressengestell oder au den Pressensäulen vorS.sehenen Führungsflächen
zusammenarbeiten.
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Bei einer solchen Anordnung muß zwischen den FUhrungsflächen
des
Stößels und der Presse ausreichendes Spiel vorhanden sein, wobei bei Warisohmiedevorgängen
ausführenden Pressen das Spiel auch den durch die hohe Temperatur der zu bearbeitenden
Werkstücke hervorgerufenen Wärmedehnungen des Stößels utd/oder des Gestells Rechnung
tragen mußte Wenn der Stößel an einer einzigen Eurbelstange angelenkt ist, kann
er und das von ihm getragene Werkzeug sich beim Arbeitshub verkanten oder schrägstellen,
so daß bei den Bearbeitungovorgängen Ungenauigkeiten am Werkstück auftreten können.
Derartige Uhgenauigkeitn, die anf dem Pressenbetrieb anhaftende bekannte Hängel
zurückzuführen sind, führen nicht zwangsläufig dazu daß die Werkstücke Ausschuß
sind, machen es aber erforderlich, die Vlerkstücke so zu konstruieren, daß die Ungenauigkeiten
ode Toleranzen" durch einen nachfolgenden Bearbeitungsvorgang beseitigt werden können,
wodurch ein Materialverlust eintritt.
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Obwohl die zur Behebung der beim Preßvorgang entstandenen Ungenauigkeiten
zu entfernenden taterialmengen natürlich je Werkstück geringfügig sind., kann die
gesamte verlorene Materialmenge bei der Herstellung großer Stückzahlen erheblich
sein.
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Obwohl verschiedene Vorschläge gemacht worden sind, um das Problem
des Schrägstellens oder Verkanten des Stößels su lösen, hat man doch eine Anordnung
beibehalten, bei der die Schwenkverbindung von
Stößel und Antriebsglied
zwischen den Führungsflächen des Gestells verblieb, so daß unter Berücksichtigung
des Spiels, das zwischen Stößel und Gestell vorhanden sein muß, aufgrund eines Verkantens
oder aufgrund einer Schwi ngtewegung des Stößels immer noch eine Querbewegung des
Stößels auftrat, Weitere Nachteile der herkömmlichen Anbringungsweise des Pressenstößels
sind: a) diXmiteinander zusammenarbeitenden Führungsflächen von Stößel und Gestell
müssen bearbeitet werden, was die Presse verteuert; b) die Führungsflächea müssen
geschmiert werden c) aufgrund einer Verkant- oder Schwingbewegung oder anderweitiger
schlechter Ausrichtung des Stößels kann ein das Auswechseln der Führungsflächen
erforderlich machender ungleicher verschluß an den Fuhrungsflächen auftreten, was
insbesondere dann der Fall ist1 wenn Zunder oder andere Verunreiniguegen in das
Schmiermittel gelangen und eine abßchleitende Wirkung auf die Führungsflächen ausüben;
d) der Stößel wird normalerweise von den auf dem Bett der Presse abgestützten Führungssäulen
abgestützt und das Vorhandensein dieser Säulen begrenst die Größe der in der Presse
verwendbaren Werkzeuge.
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Im Falle einer Stauchpresse mit in waagerechter Ebene arbeitendem
Stößel ist dieser durch Säulen oder andere unterhalb von ihm angeordnete Flächen
zwar sicher abgestützt, aber auch hier können Ausrichtungsfehler auftreten, insbesondere
dann, wenn der Stößel so stark beansprucht wird, daß er sich von seiner unteren
Abstützfläche abhebt.
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Die durch die Erfindung zu lösende Aufgabe besteht daher darin, eine
verbesserte Pressenkonstruktion zu schaffen, bei der die vorerwähnten Ungenauigkeiten
nicht auftreten können und die vorerwähnten Nachteile vermindert oder vollständig
beseitigt werden.
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Dies wird bei einer Presse der eingangs erwähnten Art dadurcherreicht,
daß mit dem Stößel an mit Abstand voneinander auf der Stößelbewegungsachse angeordneten
Stellen erste und zweite primäre Glieder drehbar verbunden sind, und daß mit Jedem
der primären Glieder ein Paar von sekundären Gliedern drehbar verbunden ist, wobei
jeweils ein sekundäres Glied der Paare an dem einen Rahmenteil und das andere sekundäre
Glied der Paare an dem anderen Rahmenteil angelenkt ist.
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Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Presse wird im folgenden
Teil der Beschreibung anhand der Zeichnungen beschriebene In den Zeichnungen ist:
Fig.
1 ein Aufriß einer erfindungsgemäß ausgebildeten Presse; und Fig. 2 eine Seitenansicht
dieser Presse, Bei der dargestellten Ausführungsform wird die Erfindung an einer
üblichen Presse verwendet, d.h.
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einer Presse, bei der der als Ganzes mit 10 bezeichnete Stößel in
einer senkrechten Ebene auf-und abbewegt wird. Der eigentliche Stößelkörper 11 führt
dabei zwischen zwei aufrechtstehenden liPhmenteilen 12 und 13 des Pressengestells
14 eine geradlinige Bewegung aus. Das ortsfeste Werkzeug 16, mit dem das am Stößelkörper
befestigte Werkzeug 17 beim Formen des Werkstücks zusammenarbeitet, ist im Bodenteil
15 des Pressengestells angeordnet.
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Am Stößelkörper 11 sind nahe seines oberen und unteren Endes und längs
seiner Mittelachse ein Paar von primären Gliedern 18 drehbar gelagert.
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Diese Glieder haben im Aufriß im wesentlichen eine elliptische Form
und sind in der Ruhestellung bzw. der oberen Totpunktstellung des Stößels so angeordnet,
daß ihre Hauptachse mit der Mittelachse des Stößels zusammenfällt.
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Nahe dem oberen Ende des oben am Stößelkörper angeordneten primären
Glieder 18 ist ein sekundären Glied 19 drehbar betestigt. Bin zweites sekundären
Glied 20 ist am unteren Ende dieses primären Glieds 18 drehbar angelenkt. Das andere
Ende des sekunbären Glieds 19 ist drehbar mit dem einen Rahmenteil 12 der Presse
und das andere Ende des setudüren Glieds 20 drehbar mit dem anderen abienteil 13
verbunden. In der oberen Totpunktstellung des
Stößels liegen die
Drehachse 21 zwischen den Gliedern 18 und 19, die Drehachse 22 des Glieds 18 und
die Drehachse 23 zwischen den Gliedern 18 und 20 alle in einer Ebene , die durch
die Zittelachse der Stößelbewegungsbahn gelegt ist, Das untere primäre Glied 18
ist in ähnlicher eise drehbar mit sekundären Gliedern 24 und 25-verbunden. Diese
sekundären Glieder weisen Verlängerungen 26 und 27 auf, die an Kolben 28 von pneumatischen
Ausgleichszylindern 29 angelenkt sind0 Diese Zylinder sind bei 30 schwenkbar mit
den beiden Rahmenteilen 12 und 13 der Presse verbunden.
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E8 ist ersichtlich, daß das beschriebene Gestängesystem an beiden
Seiten der Presse im wesentlichen gleich ist, so daß einer Schwingbewegung der Presse
entgegengewirkt wird.
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Das dem unteren primären Glied 18 zugeordnete sekundäre Glied 25 ist
durch eine geeignete Gestängeverbindung 32 mit einem oberen Auswerferstift 33 verbunden,
der an seinem freien Ende mit einer auswechselbaren spitze versehen sein kann.
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Bei der beschriebenen Anordnung wird der Stößel zwangsweise so geführt,
daß er bei seiner Hin- und Herbewegung einer praktisch genau geraden Linie folgen
muß, so daß Fehler, die auf eine falsche Ausrichtung zwischen dem Werkzeug des Stößels
und do Werkstüak zurückzuführen sind, weitgehend oder gänzlich vermieden werden.
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Um diese gewunschte, im wesentlichen genau geradlinige Bewegung zu
erhalten, muß das Vcrhältnis der Entfernung zwischen den beiden Drehpunkten der
beiden sekundären Verbindungsglieder zu der Entfernung, die zwischen dem Drehpunkt
eines primären Glieds am Stößel und.dem Anlenkpunkt dieses primären Glieds an einem
sekundären Glied vorhanden ist, geometrisch so bestimmt werden, daß in den Euhestellungent'
oder totpunktes und einer von den Totpunkten gleich weit entfernten Stellung die
Achse 23 auf der Mittellinie der Bewegungsbahn des Stößels liegt.
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Die Drehverbindungen der Glieder weisen konische Axialdrucklager auf*
deren radialer Verschleiß automatisch kompensiert wird0 Bei Ausrüstung mit einem
Gestängesystem der vorerwähnten Art kann das Rahmengestell der Presse äuBerst einfach
ausgeführt werden, da zwischen rahmen und Stößel keine miteinander zusammenarbeitende
Gleitflächen vorhanden sind und teure Arbeitsgänge zur Bearbeitung solcher Flächen
entfallen.
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Da auch keine Führungssäulen oder dergl. erforderlich sind, kann die
ganze Fläche des Stößelkörper8 für die Befestigung der Werkzeuge verwendet werden,
so daß für eine gegebene Pressengröße eine größere Werkzeug fläche zur Verfügung
steht als bei herkömmlichen Pressen, Beispielsweise ist bei einer 600-Tonnen-Presse,
die mit 35 Hüben von 20 cm je Minute arbeitet, die Gesamthöhe der Presse etwa 6,4
m (21 Fuß), wobei die Breite des Verkseugschlittens
des Stößels
etwa 58,4 cm und das Auflager für das feste ;erkzeug etwa 86 cm breit ist.
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Der Stößel 10 wird durch eine Kurbel stange 34 einer Kurbelwelle 35
betätigt, welche letstere über ein übliches Getriebe 36 von einem Elektromotor 37
angetrieben wird.
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Um Schwierigkeiten zu beseitigen, die bisher dann auftraten, wenn
sich die Presse am Ende ihres Arbeitshubs durch Überlastung des Stößels verklemmte
(was üblicherweise nur durch Ausbrennen der Pressenwerkzeuge behoben werden kann),
werden der Motor 37 und die anderen Antriebselemente für den Stößel auf einem Trägerbauteil
oder Unterrahmen 38 angeordnet, der bei 39 mit dem Pressengestell drehbar verbunden
ist. Dieser Trägerbauteil 38 wird durch eine beispielsweise hydraulische Eolben-Zyllndervorri¢htung
in seine normale Betriebsstellung vorgespannt0 Dem Trägerbauteil ist eine Einstellschraube
zugeordnet, mit der die Vorspannung auf einen bestimmten Wert eingestellt werden
kann0 Wenn bei einer solchen Anordnung die Belastung des Stößels beim Arbeitshub
die eingestellte Vorspannung übersteigt, &ann wird sich der Antrieb und der
Trägerbauteil anheben, so daß die überlast am Stößel unwirksam wird und ein Verklemmen
der Presse und die damit verbundenen Probleme vermieden werden. Es empfiehlt sich,
die ser Uberlastfreigabevorrichtung einen auf den Überlastdruck einstellbaren Druckschalter
zuzuordnen, der beim irksamwerden der Vorrichtung die Hauptkontakte
des
Motors und die normale Druckknopfsteuerung der Presse ausrückt.
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Um eine höchstmögliche Flexibilität und eine größtmögliche Leistung
zu erzielen, um so weit wie möglich eine Verunreinigung der beweglichen Teile der
Presse zu verhindern, und um eine Belästigung der Bedienungsperson durch Rauch,
Dampf usw. auf ein Mindestmaß zu halten, kann die Werkzeuganordnung der Presse mit
einer Schalt- und Indexvorrichtung versehen sein.