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Fräs- und Förderkette zur Entnahme von Silogut aus Silos Die Erfindung
betrifft eine Förder- und Fräskette zur Entnahme von Silogut aus Silos mit an den
Kettenglledern befestigten Entnahmewerkzeugen.
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Fräs- und Förderketten, der eingangs genannten Art, sind z.B.
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aus der deutschen Patentschrift 1 222 859, dem deutschen Gebrauchsmuster
1 394 279 und der französischen Patentschrift 1 338 458 bekannt. Die Fräsketten
dieser Art sind stets im Inneren des Silos unmittelbar über dem Siloboden angeordnet
und werden von einer Antriebseinrichtung angetrieben, die im Bereich einer im Boden
vorgesehenen Mittelöffnung angeordnet ist.
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Zur Fiihrung und Halterung der Fräskette dient im allgemeinen ein
über den Boden des Silos ragender Fräsarm, der durch eine weitere ebenfalls im Bereich
der Mittelöffnung angeordnete Antriebseinrichtung parallel zum Siloboden in Umfangsrichtung:
verschwenkt wird.
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Bekanntermaßen sind an den Kettengliedern der Fräskette in Abständen
voneinander Schneid- und Fräswerkzeuge zur ELShme des Silogutes befestigt, die die
Aufgabe haben, das zu fördernde Silogut aus dem unter dem pruck des darüber lastenden
Silostockes stark verdichteten Verband zu trennen und aus dem Silo heraus zu befördern.
Die Ausbildung dieser Schneid- und Fräswerkzeuge ist ausschlaggebend für den F jrireffekt
der FrS- und Förderkette und somit von wesentlicher Bedeutung. So sind z.B. die
Entnahmewerkzeuge gemäß dGr französischen Patentschrüt 1 338-458
als
Schneidmesser ausgebildet, die insbesondere zur Entnahme von langfaserigem Silogut
vorgesehen sind. Diese Werkzeuge iiben jedoch weitgehend nur eine Schneidfunktion
aus, haben dagegen eine geringe Förderwirkung. Aus diesem Grund sind z.B, bei der
Fräskette gemäß dem deutschen Gebrauchsmuster 1 894 279 abwechselnd Schneid- und
Fräswerkzeuge angeordnet, wobei die Fräswerkzeuge jeweils das durch das voranlaufende
Scheidwerkzeug losgetrennte Silogut weiterbefördern sollen. Alle diene Arten von
Entnahmewerkzeugen konnten bisher nicht befriedigen. So arbeiten z.B. die Schneid-
und Fräswerkzeuge gemäß dem Gebrauchsmuster 1 894 279 trotz einer geringfügigen
Vestikaiverse praktisch in einer Ebene, wodurch insbesondere bei langfaserigem Silo
gut Furchen in den Silostock eingearbeitet werden, jedoch nur geringfügig Silogut
ausgetragen wird. Auch bei den Schneidwerkzeugen gemäß der französischen Patentschrift
1 338 458 besteht die Gefahr, daß durch die aufeinanderfolgenden Schneidwerkzeuge
nur Furchen in das Silogut eingeschnitten werden, so daß allmählich das nicht ausgetragene
Silogut mit starker Reibung gegen die Fräskette drückt und zu deren Überwindung
hohe Leistung ohne eigentlichen Fördergewinn verbraucht.
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Erfahrungen haben gezeigt, daß der Vorschub des Fräsarmes mit der
Fräskotte in Umfangsrichtung und der Abstand der Entnahmewerkzeuge
auf
der Fräskette voneinander in einem wesentlichen funktionellen Zusammenhang stehen.
So kann z.B. eine zu enge Aufeinanderfolge von Schneid- und Entnahmewerkzeugen dazu
führcn, daß nur wenige der vorgesehenen Werkzeuge die eigentliche Entnahme bewirken,
die darauffolgenden jedoch lediglich eine unergiebige Schabewirkung ausüben. Andererseits
besteht bei Anordnung einer an sich erwünschten geringen Anzahl von Werkzeugen die
Gefalir einer starken Minderung des Fördereffektea.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ausgehend von dem
vorgenannten Stand der Technik, eine Fräskette zur Entnahme von Silogut mit ad den
Kettengliedern befestigten Entnahmewerkzeugen vorzuschlagen, die eine wesentlich
verbesserte Schneid- und Räumfunktion in sich vereinigen, dadurch in geringerer
Anzahl vorgesehen werden können und als weüere Folge somit eine höhere Förderleistung
bei geringerer Antriebsleistung liefern, Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
seitlich an der Fräskette im Abstand von den Kettengliedern senkrecht zur Umlaufebene
der Fräskette sichende, in Laufrichtung nach vorne eine Spüze aufweisende, mit der
Laufrichtung einen sich nach vorne öffnenden spitzen Winkel (α) einschließende
Küngen als Entnahmewerkzeuge angeordnet sind, deren schräg nach oben und/oder unten,
von
der Spitze weg verlaufende Kanten als Schneiden ausgebildet sind.
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Zweckmäßigerweise sind die Klingen bezüglich einer durch die Spitze
laufenden, zur Umlaufebene der Fräskette parallelen Ebene symmetrisch ausgebildet.
Dadurch ist eine gleichmäßige Schneidkraftverteilung gewährleistet. Besonders vorteilhaft
ist es, die Schneidkantengeradlinig auszubilden, da dies eine wirtschaftliche herstellung
erlaubt und das Nachschärfen und Härten der Schneidkanten vereinfacht.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind zur Lau@richtung
symmetrische, rautenförmige Klingen für die erfindungsgemäßen Entnahmewerkzeuge
vorgesehen, deren in Laufrichtung linke Kanten ebenfalls als Schneidkanten ausgebildet
sind.
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In der Praxis hat sich eine Ausführungsform der erfindungsgemässen
Fräskette als sehr vorteühaft erwiesen, bei der zusätzlich iu Höhe des oberen Randes
der Fräskette befestigte, an sich bekannte, horizontal schneidende Schneidenesser
$Deckmesser) vorgesehen sind.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind aus der nach folgenden
Beschreibung und aus den Unteransprüchen zu ersehen.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung anhand
der beiliegenden Zeichnungen näher - erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht in Längsrichtung einer erfindungsgemäßen
Fräskette mit der Anordnung der erfindungsgemäßen Entnahmewerkzeuge@ Fig. 2 eine
perspektivische Darstellung @ er Ausführungsform eines Entnahmewerkzeuges; Fig.
3 eine perspektivische Ansicht sowie eine Drauf- und Seitenbis 5 ansicht einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Entnahmewerkzeuge; Fig. 6 eine Ansicht in Längsrichtung
der erfindungsgemäßen Fräßkette mit der Darstellung zusätzlichen Schneid- und Bodenräum
werkzeuge und Fig. 7 eine Draufsicht auf eines der in Fig. 6 dargesteliten zusätzlichen
Schneidwerkzeuge,
Eine an sich bekannte, an einem nicht dargestellten
Fräßarm umlaufende Gliederkette 1 trägt in bestimmten Abständen an der Außenseite
ihrer Kettenglieder befestigte, vertikale Seitenplatten 2, von einer der Höhe der
Kettenglieder entsprechend Höhe. Die Seitenplatten 2 sind auf beliebige Weise, z.B.
durch Schrauben und Laschen, mit den Kettengliedern der Fräskette 1 verbunden. An
jeder der Seitenplatten 2 ist ein im ganzen mit 3 bezeichnetes Entnahmewerkzeug
befestigt und zwar in der Weise, daß in Längsrichtung der Kette geschen, die E.inahmewerkzeuge
3 vertikal gegeneinander versetzt sind.
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Das in Fig. 2 näher dargestellte Entnahmewerkzeug besicht aus eine
Klinge 4 in Form eines gleichschenkligen Dreiecke, in dessen Symmetrielinie ein
Halter 5 mit einer daren befestigten Platte 6 zufgeschweißt ist. Das Entnahmewerkzeug
3 wird so an jeweils einer Settenplatte 2 der Frü@@ette 1 mittels der Platte 8 befestigt.
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daß die Spitze der dreieckigen Klinge 4 in Laufrichtung der Fräskette
weist und die Ebene der Klinge 4 weügehe vertikal zur Laufebene der Fräskette 1
steht. Die schräg nach doen und unten verlaufenden Kanten der Klinge 4 sind zu Schneiden
7 ausgehi@ Die in Laufrichtung hintere, nicht schneidene Kante der dreieckigen Klinge
4 ist in Fig. 2 geradlinig dargestellt. Selbstverständlich
kann
diese Kante jede beliebige Form aufweisen, also zum Beispiel nach innen oder außen
gezogen sein. Es hat sich als sehr zweckmäßig herausgestellt, die Schneidklinge
4 gemäß der Darstellung in den Figuren 3 bis 5 in bezug auf die Laufrichtung nach
vorne und hinten symmetrisch auszuftihren. Die dadurch entstehende rautenförmige
Klinge 4 kann dann an jeder Kante mit Schneiden 7 versehen werden. Dies erweist
sich vorteilhaft hinsichtlich der Befestigung des Halters 5 an der Schneidklinge
4. Insbesondere bringt diese Maßnahme jedoch eine erhebliche Erleichterung beim
Anfahren der Frkskette, wenn sich nach längerer Ruhepause der Silostock gesetzt
hat und sehr dicht gepresstes Silogut den Fräsarm und die Fräskette eng umgibt.
Durch mehrmaliges Vor- und RUckwärtsfahren der Fräskette kann diese stch infolge
der in beiden Richtungen wirkenden Entnahmewerkzeuge ohne das Risiko einer Überlastung
des Antriebes freiachneiden.
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Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, ist die Klinge 4 mit dem Kalter 5 so
verbunden, daß sie nach Beiestigung an der Seitenplatte 2 an den Fräskettengliedern
einen sich in Laufrichtung öffnenden spitzen Winkel a mit der Fräskette einschließt.
Dieser Ausstellwinkel a kann zwischen 5 und 300 variiert werden. Zweckmäßigerweise
erhält jedes Entnahmewerkzeug 3 an der Fräskette 1 einen anderqn Anstellwinkel.
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Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fräskette
1, bei der zusätzlich zu den nicht dargestellten Entnahmewerkzeugen 3 in einer Horizontalebene
schneidende Schneidmesser 8 vorgesehen sind. Diese in Fig. 7 in Draufsicht dargestellten
dreieckförmigen Schneidmesser 8 sind ebenfalls an den Seitenpiatten 2 der Fräskette
1 befestigt. Höchstens drei dieser sogenannten abdeckenden schneidenden Schneidmesser
(Deckmesser), sind so an den Seitenplatten 2 der Fräskette 1 befestigt, daß sie
nach innen zu über den die Fräskette 1 tragenden, nicht dargestellten Fräsarm ragen.
Dies erweist sich als weitere sehr vorteilhafte Maßnahme fur das Anfahren der Fräskefte
nach längerer Ruhepause, wenn sich, wie bereits erwähnte, der Silostock mit u. U.
mehreren Tonnen Last auf den Fräsarm gesetzt hat. Durch die, freischneidende Wirkung
dieser nach innen ragenden Schneidmesser wird der Fräsarm von @@@ Last des Sllostockes
befreit und sein Vorschub ermöglicht.
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Es hat sich für die Zusammenwirken der horizontal Hegenden Deckmesser
8 als vorteilhaft erwiesen, diese, wie in Fig. ? dargestellt ist, mit unterschiedlichen
Schneidenwinkeln auszustatten. Dabei soll der Winkel, der in Ketten@aufrichtung
vorderen Schneidkante ein mehrfaches des Winkels der hinten liegenden Schneldkante
betragen.
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Aus Fig. 6 ist weiterhin ersichtlich, daß im unteren Bereich der Seitenplatten
2 der Fräskette 1 vertikal stehend, seitlich senkrecht zur Laufrichtung aus ragende
Räumschilder 9 befestigt sind, die an ihrer unteren, weitgehend horizontal verlaufenden
Kante über die Bodenfläche des Silos streichende Schürzen 10 aus elastischem Werkstoff
tragen. Diese Schürzen 10 bewirken die Förderung des auf dem Siloboden sich ansammeinden
Silogutes, das innerhalb des aus Toleranzgründen freizuhaltenden lichten Raumes
zwischen der Unterseite des Fräsarnies und im Siloboden liegen bleibt.
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Praktische Erfahrungen haben gezeigt, daß die Kombination der an sich
bekannten horizontalen, nach außen ragenden Schneidmesser 8 mit den zugleich schneidend
und fördernd wirkenden Entnahmewerkzeugen 3 eine überraschend hohe Steigerung der
Förderleistung ergibt, so daß nur relativ wesige Schneid- und Entnahmewerkzeuge
8 bzw. 3 an der Fräskette 1 vorgesehen werden müssen. Daraus resultiert eine wesentliche
Verringerung der erforderlichen Antriebsleistung und somit eine erhöhte Wirtschaftlichkeit
der gesamten Entnahmevorrichtung gegenüber den bekannten Einrichtungen. Es hat sich
gezeigt, daß sich seibst bei langfaserigem Silogut eine Verkürzung der bisher erforderlichen
Entnahmezeiten um bis zu 60% erzielen läßt. Insbesondere dadurch wird die Wirtschaftlichkeit
der
gesamten Silogutentnahmevorrichtung erheblich gesteigert. Durch
die Kombination wird eine Schneldwirkung sowohl in vertikaler als auch in horizontaler
Ebene erzielt und dadurch eine gewisse Rückhäckselung des Silogutes bewirkt. Durch
die in zwei Ebenen auftretende Schneidwirkung wird auch bei härtester Pressung des
Silogutes eine sichere Entnahm.e gewährleistet. Durch die schräge Anstellung der
Klingen 4 der Entnahmewerkzeuge 3 wird außerdem eine erhebliche Räumwirkung erzielt.
Schließlich wird durch die vertikale Anordnung der Klingen 4 verhndert, daß noch
mit dem Silostock verbundenes, nicht abgetrenntes Silogut gegen die Kette,lleder
der Kette 1 drUclst und den erforderlichen Leistungsaufwand infolge der entstehenden
Reibung erheblich steigert.