DE1923055A1 - Nivellierverfahren mittels eines zentralen Horizontgebers und mehrerer peripherer Horizontaufnehmer - Google Patents
Nivellierverfahren mittels eines zentralen Horizontgebers und mehrerer peripherer HorizontaufnehmerInfo
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Description
- Nivellierverfahren mittels eines zentralen Horizontgebers und mehrerer peripherer Horizontaufnehmer Bisher werden zur Festlegung oder Einmessung nicht unmittelbar benachbarter Höhenpunkte auf Baustellen aller Art ausschliesslich Nivellierinstrumente verwendet, deren Fernrohrzielachse entweder manuell oder selbsttätig horizontiert wird. las Arbeitsprinzip ist das der Vorwärts-und Rückwärtsablesung. Die Instrumente dienen also im praktischen Gebrauch dazu, die Höhenunterschiede zwischen ihrer eigenen Zielachse und dem jeweiligen Ziel- oder Fixpunkt festzustellen und dadurch die Srrechnung des Höhenunterschiede zwischen Fix- und Zielpunkt zu ermöglichen.
- Dieser seit langem geübten Methode haften erhebliche nachteile an: lo Es sind regelmässig drei Bedienungspersonen erforderlich, Eine davon besorgt die Aufstellung und Handhabung des Instruments, eine zweite die der Messlatte am 1ixpunkt und die dritte die der Messlatte am Zielpunkt. Ist der Höhenunterschied der Zielachse zum Fixpunkt ermittelt, wird allerdings eine Person so lange frei, bis das Instrument an einen anderen Standort umgesetzt und erneut eingerich tet worden ist0 2. Vor jeder Ablesung bei anderer Zielrichtung muss das Instrument kontrolliert und erforderlichenfalls nachhorizontiert werden.
- 3o Vor jedem neuen Einsatz an anderem Standort muss das Instrument erneut auf festem Untergrund aufgestellt und erneut horizontiert werden.
- 4. Die Bedienungsperson am Nivellierinstrument muss genügend bachkenntnis besitzen, um Nivellierfehler vermeiden zu können. Dies gilt auch im Falle der Verwendung von Instrumenten mit selbst-tatiger Horizontierung, weil infolge des eng begrenzten Wirkungsbereiches der bekannt gewordenen Pendelmechanismen eine gewissenhafte Grobhorizontierung vorgenommen und ständig überprüft werden muss, Laien sind nämlich erfahrungsgemäss geneigt, Automaten zu überfordern, weil sie deren Arbeitsweise nicht oder nicht genügend kennen.
- 5. Die Genauigkeit der Ablesung hängt in starkem Masse von äusseren Einflüssen, wie beispielsweise der Sonneneinstrahlung auf die L#belle, ab. Auch ist es erforderlich, von Zeit zu Zeit eine Justierung des Instruments vorzunehmen.
- Diese Nachteile werden durch das erfindungsgemäss Verfahren weitgehend beseitigt. Es zeichnet sich durch die Verwendung eines zentralen Horizontgebers und peripherer Horizon#aufnehmer in beliebiger Anzahl aus, welche die gleichzeitige Auswertung des übermittelten horizontes an verschiedenen Standorten der Baustelle ermöglichen.
- Der Horizontgeber wird vorzugsweise etwa in Baustellenmitte placiert, sein Wirkungsbereich erstreckt sich im Normalfalle über die gesamte Baustelle und kann ohne weiteres einen Radius von mehreren hundert Metern aufweisen.
- die Horizontaufnahmen können an sämtlichen Punkten vorgenommen werden, die erstens im Wirkungsbereich und zweitens im direkten Sichtbereich des Horizontgebers liegen.
- Jeder norizontaufnehmer besteht aus zwei Teilen: a) dem Beobachtungsfernrohr b) dem Höhenmeßstab Die Lichtstärke und die Vergrösserung des Fernrohres bestimmen den Wirkungsradius des Horizontgebers. Deshalb ist es bei Nivellierarbeiten auf Grossbaustellen von Vorteil, wenn ctas Fernrohr bei ausreichender Lichtstärke eine 30 bis 50 - fache Vergrösserung bietet. Da es eine rein beobachtende Funktlon hat, entfallen sämtliche von der bisherigen Nivelliermethode her gewohnten Zubehörteile wie Strichplatten, Libellen, Kompensatoren, Fuss- oder kippschrauben, Vertikallager, Stativ usw.
- Auch die Erzeugung eines aufrechten Bildes ist nicht notwendig, wenn auch zweifellos von Vorteil, Das kernrohr kann somit eine relativ einfache und deshalb kostensparende Konstruktion aufweisen.
- Der Höhenmeßstab ist ungefähr mannshoch und ist vorteilhaft als in einanderschiebbares Doppelrohr geringer Querschnittsdimension ausgebildet. ER trägt eine vertikal verschiebliche Befestigungsvorrichtung für das Fernronr, welche an beliebiger Stelle fixiert werden kann Als nützliche Ergänzung wird eine Dosenlibelle geringer Empfindlichkeit vorgeschlagen, welche die in etwa vertikale Aufstellung des Höhenmeßstaben erleichtert. Eine Fußpunkt den Stabes beginnenede Zentimeterskala dient der Feststellung der jeweiligen Visierhöhe relativ zum Fusspunkt.
- Der norizontgeber besteht au einer flachen Kapsel von zylindrischer oder prismatischer Form und hoher räumlicher Steifigkeit. Die Grösse der Kapsel hängt von der Art des bevorzugten Bausystems und der gewünschten Nivelliergenauigkeit ab und wird sich normalerweise zwischen 1000 und 2000 m bewegen. Der Horizontgeber ist auf einem vertikalen Mast Aus Stahlrohr, dessen Standfestigkeit und Biegesteifigkeit möglichst gross sein soll, höhenverstellbar befestigt. Dabei sind zwei grundsätzliche Ausführugen möglich: a) Die Kapsel ist in ihrem Zentrum mit einer Öffnung versehen und auf den last koaxial aufgeschoben. Sie kann in beliebiger Höhe am Mast arretiert werden.
- b) Der Mast ist als Teleskoprohr konstruiert und somit innerhalb eines gewissen Höhenbereiches verstellbar. Die kapsel ist mit seinem oberen Ende fest verbunden. Die Arretiervorrichtung wirkt auf den itast selbst.
- Der Hauptbestandteil des Horizontgebers ist die Horizontbasis, für welche verschiedene Lösungen vorgeschlagen werden: 1 a) Die Basis besteht aus einer in sapselmitte angeordneten, vorzugsweise elektrisch aufgeheizten Glühschneide, die durch Verwendung eines sehr dünnen und relativ schmalen Ringes aus Widerstandametall zwischen zwei glatten Isolierkörpern entsteht, welche dem Ring genügend Spielraum zur Längenausgehnung bei Erwärmung lassen, und einem in der Kapselmantelfläche ausgesparten Schlitz von gezackter ?orm. Der Horizont wird durch die radiale Verbindungslinie von Schneidenachse und Schlitzachse und deren geradliniger verlängerung dargestellt.
- 1 b) Die Basis ist ie Prinzip wie bei 1 a konstruiert, der Strahlengang im Kapselinnern wird jedoch durch zwei- oder mehrmalige Reflexion verlängert, wodurch sich eine Verbreiterung der norizontbasis und mithin eine Verfeinerung der Ablesung ergibt.
- 1 G) Anstelle der Glühschneide in bapselmitte ist eine grössere Anzahl einzelner kurzer Glühfäden auf der Innenseite des Kapselmantels in Höhe der Schlitzachse gleichmäßig verteilt und in Richtung des benachbarten Schlitzabschnittes vollkommen abgeschirmt. Die Glühfäden sind vorteilhafterweise in kurzen slasröhrchen mit Anschlussgewinde oder Anschlusskontakten untergebracht und dadurch gegen Beschädigung oder Orteveranderung weitgehend geschützt. Die Glasröhrchen können wie Glühbirnen mit Edelgas gefüllt sein. Der Horizont wird durch die diametrale Verbindungslinie von Glühfadenachse und Schlitzachse und deren Verlängerung dargestellt.
- 2. Die Basis besteht aus einem Zinnenförmigen Metallring, der die Mantelfläche der Kapsel bildet. Die Zinnenoberkanten sind plangeschliffen und gegen Korrosion geschützt. Die Aussenseite des Ringes ist von der Innenseite farblich stark differenziert, damit beim Durchblick durch die Zinnenzwischenraume, deren Breite etwa 50-60 % der Zinnenbreite betragen sollte, ein kontrastreiches Bild entsteht. Der horizont wird durch die diametrale Verbindungslinie der Zinnenoberkanten und ihrer Verlängerung dargestellt.
- 3. Die Basis besteht aus einem entlang eines horizontalen idantelschlitzes polygonförmig gespannten dünnen und glatten Draht von hoher Zugfestigkeit und gegenüber der Umgebung kontrastierender Farbe.
- Als Werkstoff kommt vorzugaweise Edelstahl in Betracht. Die Gewähr für eine trotz 1eiperaturschwankungen gleichmässigen Spannung kann durch eine geeignete Spannvorrichtung gegeben sein. Der horizont wird durch die diametrale Verbindungslinie der Drahtachsen und ihrer Verlängerung dargestellt.
- 4. Die Basis besteht aus einer grösseren Anzahl rechteckiger Planspiegel, welche über die polygonförmige Kapselmantelfläche verteilt und auf deren Aussenseite vertikal befestit sind. Die horizontale Spiegelmitte ist jeweils deutlich durch eine kontrastierende Linie markiert. Der horizont wird durch das Einfallslot auf Höhe der Spiegelmarkierung dargestellt. Die Übereinstimmung der Fernrohrhöhe mit dem horizont wird dadurch feststellbar, dass das Spiegelbild der Objektivachse mit der Spiegelmarkierungslinie zur Deckung kommt.
- Während die iiorizontgeber der Vorschläge 1 bis 3 starr mit dem Mast verbunden sind, ist die kapsel bei Vorschlag 4 vorzugsweise drehbar gelagert, damit sämtliche Standorte im Einflussbereich des Horizontgebers in bestimmten Intervallen gespiegelt werden. Der Antrieb erfolgt zweckmässigerweise durch einen kleinen Elektro-Getriebemotor mit starker Untersetzung. Die Rotationsgeschwindigkeit muss sehr gering sein, damit das Spiegelbild des Fernrohrobjektivs beim Durchwandern des Blickfeldes genügend lange beobachtet werden kann.
- theoretisch wäre es wohl möglich, anstelle einzelner Planspiegel in polygonaler Anordnung einen zylindrisch gebogenen Spiegelstreifen mit unendlich vielen Einfallsloten zu verwenden. damit liesse ich zwar eine rotation des Horizontgebers ersparen, das Spiegelbild des Objektivs würde aber bei grösserer Entfernung seine Brillanz einbüssen, weil nur ein geringer Strahlenanteil sichtbar reflektiert wurde.
- Die Genauigkeit der Horizontbasis bei Lösung 4 hängt von der Planschliffqualität der Spiegel und der Exaktheit der Rotationsachse ab.
- Die Verwendung eines möglichst reichlich dimensionierten Drehkranzes mit Laufrollen wäre von Vorteil. Je grösser die mal der Spiegel ist, desto häufiger erscheint das Spiegelbild im Fernrohrblickfeld.
- Im Interesse einer bequemeren Feststellung des Horizontes bei ungünstiger Witterung oder Dämmerung wird vorgeschlagen, sowohl die Markierungslinie der Spiegelmitte als auch das Fernrohrobjektiv alt einer durch Netzstrom oder Trockenbatterien gespeisten Beleuchtungseinrichtung zu versehen.
- Für sämtliche Ausführungsarten des Horizontgebers wird vorgeschlagen, die Kapselabdeckung und den Kapselboden um ein ausreichendes Mass über die Mantelfläche vorstehen zu lassen, damit erstens ein Schutz gegen Beschädigungen und zweitens eine Abblendmöglichkeit gegen direkten Sonneneinfall und niederschläge geschaffen wird.
- Die Horizontiereinrichtung des Horizontgebers kann entweder für manuelle oder für selbsttätige Bedienung konstruiert sein und entweder auf die gesamte Kapsel oder nur auf die Horizontbasis wirken. Besonders vorteilhaft wird sich eine Kombination beider Arten erweisen, und awar in Form einer Grobhorizontierung der Kapsel und einer Feinhorizontierung der Basis. Für die Grobhorizontierung reicht eine normale Dosenlibelle aus, für die Feinhorizontierung kommt beispielsweise oin ständig rotierender Fühlarm mit Röhrenlibelle und Fotowiderstandssteuerung der Basiskorrektureinrichtungen infrage. Bei genügend biegesteifen Mast genügt selbstverständlich eine einmalige Einstellung der Justierschrauben von Ihfld.
- In gewissen Fallen kann für die Gestaltung des Horizontgebers eine weitere Lösung von Vorteil sein, welche als Vorschlag 1 d kurz erläutert werden soll: Anstelle der flachen Kapsel von relativ grossem 1hrohmeseer kann ein zylindrischer oder ein sich nach oben konisch verbreiternder Behälter von geringen Durchmesser und relativ grosser Ibhe Verwendung finden, in dessen unterem Teil die Glühorgane und in dessen Kopf schrägstehende Planspiegel untergebracht sind. Der zackenförmige Schlitz befindet sich in der Ummantelung der Spiegelzone, und zwar höhengleich mit der Spiegelmitte. Die Horizontbasis ist die von den Planspiegeln durch die Schlitzachse reflektierte Glühschneiden- oder Glühfadenachse. Je höher der Behälter ausgeführt ist, deste breiter und genauer wird die Basis. Unter Umständen kann bei dieser Lösung auf einen Mast völlig verzichtet werden. Die notwendigen Standfestigkeit liesse sich dann durch ein justierbares Dreibein erreichen. Eine Rotation des Horizontgebers ähnlich Vorschlag 4 kann auch in diesem Falle ohne weiteres verwirklicht werden.
- Die exakte Lagerung wird sogar noch einfacher lösbar, weil die Ausladung des Behälters erheblich geringer ist als die der Kapsel.
- Erläuterung der Zeichnungen: Pigur I zeigt ein Ausführungsbeispiel des Horizontaufnehmers mit dem stark vergrössernden Kernrohr 1 und dem Höhenmeßstab 2, welcher aus zwei ineinanderschiebbaren Rohren mit Klemmschraube und Höhenskala besteht. Das Fernrohr ist mit dem Höhenmessstab durch eine vertikal verschiebbare und auf beliebiger Höhe arretierbare Befestigungsvorrichtung verbunden.
- Figur II stellt den Horizontgeber in flacher Kapselform sowie den Höhenverstellbaren Teleskopmast mit stabiler, reichlich dimensionierter Fussplatte dar, welche durch kräftige Ankerschrauben itt einem ausreichenden Betonfundament oder einer fertiggestellten Betondecke verbunden sein kann. Oberhalb des Horizontgebere 3 ist die Anzeigevorrichtung zu erkennen, die in gewihlten Beispiel eine Horizonthöhe von + 3,80 1 angibt.
- als Fig. III zeigt den Horizontgeber länglichem, sich nach oben konisch verbreiternden Behälter 4, welcher in einem Kräftigen, höhenverstellbaren Dreibein aufgehängt ist und oberhalb seiner Abdeckung die Anzeigevorrichtung trägt, die im gewählten Beispiel eine Horizonthöhe von - 2,75 m angibt.
- Fig. IV stellt in vereinfachter Art den Horizontgeber nach Lösungsvorschlag 1a mit Glühschneide 5 und gezacktem Schlitz 6 dar, sowie einen vergrösserten Schlitzausschnitt rechts davon. Der Horizont ist dann richtig eingestellt, wenn die Glühschneide zwischen de@ Z@ckenenden in ganzer Länge und ohne Unterbrechung sichtbar wird.
- Fig. V zeigt den Horizontgeber nach Lösungsvorschlag 1@ mit 12 im Mantelbereich angeordneten Glühfadenröhrchen und dem gezackten Schlitz 6 entsprechend Vorschlag 1a.
- Fig. VI demonstriert dem Horizontgeber gemäss Vorschlag II mit zinnenförmigen Metallring, welcher einen Teil der theoretischen Mantelfläche darstellt. Rechts davon ist ein Zinnenausschnitt vergrössert gezeichnet.
- Fig.VII zeigt den Horizontgeber nach Vorschlag 3 mit horizontalem Mantelschlitz und mittig gespanntem Draht, zwischen den eine Zugfeder geschaltet ist, um Temperaturschwankungen zu kompensieren.
- Fig. VIII stellt den Horizontgeber nach Vorschlag 4 dar, dessen Kapselmantel mit rechteckigen Planspiegeln 12 belegt ist; die Markierungslinie 13 geht durch die Spiegelmitten.
- Fig. IX demonstriert den Horizontgeber nach Vorschlag ld mit Glühorgan 14, trapezförmigen, schräggestellten Planepiegeln 15 und zackenförmigem schlitz 6. Eine im Inneren des Behälters senkrecht angeordnete Höhre deokt die Strahlen der jeweils gegenüberliegenden Glühbereiche ab und verhindert aadurch sivellierfehler infolge Verwechalung der zuständigen Glüht organabsohnitte.
- Fig. X zeigt den Horizontaufnehmer mit periskopähnliche@ Fernrohr 1 a, welcher in dieser ausführung vor allem fUr unebenes oder stark abfallendes Gelände gedacht ist, weil er die Ubernahme relativ hoch gelegener horizonte ohne Benützung von künstlichen Erhöhungen für den Standplatz des Beobachters gestattet.
- In sämtlichen tseichnungen wurde auf die Darstellung sekundärer Elemente wie Horizontierungseinrichtungen, Antriebsaggregate und ähnliches verzichtet, um die Übersichtlichkeit nicht zu beeinträchtigen.
Claims (24)
1.) Nivellierverfahren zur Anwendung auf Baustellen aller Art, dadurch
gekennzeichnet, dass es auf der gemeinsaien Benützung eine. zentralen, nach Aufstellung
bedienungsfreien, höhenverstellbaren Horizontgebers und beliebig vieler peripherer
Horizontaufnehmer beruht, deren wesentlicher Bestandteil ein vertikal verschiebbares,
stark vergrösserndes Kernrohr (1) ist, mit welchem durch Anvisieren des aorizontgebers
die dort festgelegte Horizontbasis übernommen und mittels des dem Fernrohr zugeordneten
Höhenmessstabes (2) relativ zu dem am Standort des Horizontaufnehmers befindlichen
Höhenmesspunkt definiert wird, wobei durch geeignete Beleuchtungsmassnahmen der
nachteilige Einfluss von Dämmerung oder ungünstiger Witterung weitgehend ausgeschaltet
werden kann, und es im übrigen möglich ist, die Feststellung oder Übertragung des
vorgegebenen dorizontes zu jeder beliebigen Tageszeit und von jeder beliebigen Standort
in Einflussbereich des Horizontgebers ohne jede Hilfsperson vorzunehmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Horizontgeber
als flache Kapsel von zylindrischer oder prismatischer Form (3) und hoher räumlicher
Steifigkeit ausgebildet ist und in seinem Inneren die Horizontbasis trägt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Horizontgeber
als zylindrischer oder sich uch oben konisch verbreiternder Behälter (4) relativ
geringen Durchmessers und relativ grosser Höhe ausgebildet ist und in seines Inneren
die Horizontbasis trägt.
4. verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Horizontgeber aus Gründen der notwendigen Standfestigkeit und Schwingungsfreiheit
auf einen reichlich dimensionierten Stahlrohrmast oder einen stabilen Dreibein befestigt
ist und entweder der horizontgeber selbst oder seine Unterstützung in der Höhe beliebig
verändert und anschliessend arretiert werden kann.
5. Verfahren nach den Insprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass am Horizontgeber eine Anzeigevorrichtung, welche beispielsweise Leuchtziffern
verwendet, angebracht ist, die den jeweils eingestellten horizont den peripheren
Beobachtungsstandorten bekanntgibt, wodurch riissserßtindnisse und daraus resultierende
Nivellierfehler verhindert werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die horizontbasis aus einer in sapselmitte angeordneten, zwischen zwei glatten
Isolierkörpern liegenden, elektrisch aufgeheizten Glühschneide (5) und einem in
der Kapselmantelfläche ausgesparten Schlitz von gezackter Form (6) besteht, und
der horizont durch die radiale Verbindungslinie von Schneidenachse und Schlitzachse
sowie deren geradliniger Verlängerung dargestellt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1,2 und 6, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Verbreiterung der Horizontbasis durch zwei- oder mehrsalige Reflexion
des Strahlenganges im Kapselinneren möglich ist.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Horizontbasis aus einer grösseren Anzahl elektrisch aufgeheizter, kurzer
Glühfäden auf der Innenseite des Kapselmantels und einei in der Kapselmantelfläche
ausgesparten Schlitz von gezackter Porn (6) besteht, wobei die Glühfäden (7) kit
den Schlitz höhengleich und in Richtung des benachbarten Schlitzabschnittes abgeschirmt
sind, und der horizont durch die verlängerte diametrale Verbindungslinie von Glühfadenachse
und Schlitzachse dargestellt wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Horizontbasis aus einem zinnenförmigen Metallring (8) mit plangeschliffenen
Oberkanten und farblich stark differenzierten Seitenflächen besteht, der die Xantelfläche
der Kapsel bildet, und der Horizont durch die verlängerte diametrale Verbindungslinie
der korrosionsgeschützten Zinnenoberkanten (9) dargestellt wird.
lO.Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Horizontbasis aus einem entlang eines horizontales Kapselmantelschlitzes
(10) polygonförmig gespannten dünnen, glatten und korrosionsfesten Draht hoher Zugfestigkeit
und kontrastierender Farbe (11) besteht, der durch eine geeignete Vorrichtung auf
eine temperaturunabhängige,gleichmässige Spannung gebracht sein kann, und der horizont
durch die verlängerte dianetrale Verbindungslinie der Drahtachsen dargestellt wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Horizontbasis aus einer grösseren Anzahl rechteckiger, über die Aussenseite
der polygonförmigen Kapselmantelfläche verteilter und dort vertikal befestigter
Planspiegel (12) mit kontrastreich markierter Mittellinie (13) besteht, und der
Horizont durch das Binfallslot
auf Höhe der Spiegelmarkierung
dargestellt wird, wobei die Übereinstimmung der Fernrohrhöhe des Horizontaufnehmers
mit dem Horizont dann vorhanden ist, wenn sich das Spiegelbild der Objektivachse
mit der Spiegelmarkierungslinie (13) deckt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Horizontgeber
durch einen kleinen Blektro-Getriebemotor in langsame Rotation un seine vertikale
iqittelachse versetzt werden kann, um den Horizont allmählich über sämtliche möglichen
Beobachtungsstandorte hinwegzuführen und dabei ausreichende Beobachtungszeit während
des Durchwanderns des Fernrohrblickfeldes zu gewähren.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Horizontbasis aus einem oberhalb des Behälterbodens angebrachten, polygonförnig
ausgerichteten, elektrisch aufgeheizten Glühorgan (14) und mehreren in Behälterkopf
########## polygonförmig befestigten, schräggestellten Planspiegeln (15) von Trapezform
sowie einem zakkenförmigen Schlitz (6) in der Unantelung der Spiegelzone besteht,
und der Horizont durch die auf Höhe der Schlitzachse reflektierten Strahlen des
Glühorgans dargestellt wird.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 1,3 und 13, dadurch gekennzeichnet,
dass anstelle des zackenförmigen Schlitzes (6) eine horizontale, kontrastreiche
Spiegelmarkierung (16) einen Teil der Horizontbasis bildet, und der Horizont durch
die auf nöhe der Spiegeliarkierungslinie reflektierten Strahlen des Glühorgans dargestellt
wird.
L5. Verfahren nach den Ansprüchen 1,3,13 und 14, dadurch gekennzeichnet,
dass der Horizontgeber in ähnlicher Art und aus gleichem Grund wie bei Anspruch
12 in langsame Rotation versetzt werden kann, wenn es sich als vorteilhaft erweisen
sollte.
16. Verfahren nach den Ansprüchen 1,2 und 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Spiegelmarkierungslinie (13) zwecks besserer Erkennung bei Dunkelheit elektrisch
beleuchtet sein kann.
17. Verfahren nach den Ansprüchen 1,2 nnd 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der zinnenförmige Metallring (8) zwecks besserer Erkennung bei Dunkelheit elektrisch
und vorzugsweise zweifarbig beleuchtet sein kann,
18. Verfahren
nach den Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Horizontgeber sämtlicher
vorgescchlagenen Ausgestaltungen mit Vorrichtungen ausgestattet sind, die eine manuelle
oder selbettätige Horizontierung und Justierung der Basis ermöglichen, wobei vorzugsweise
eine manuelle Grobhorizontierung und eine selbsttätige Feinhorizontierung, beispielsweise
mittels rotierendem und die Basiskorrektureinrichtung kontinuierlich steuernder
Fühlarm, der eine empfindliche Röhrenlibelle oder einen Neigungstransformator trägt,
infrage kommt.
19. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass die norizontgeber sämtlicher vorgeschlagenen Ausgestaltungen genügend weit
über die Horizontbasisorgane vorspringende Abdeckungen und erforderlichenfalls auch
Böden haben, damit ein ausreichender schutz gegen Beschädigungen, Niederschläge
und direkten Sonneneinfall gewährleistet ist.
20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der nöhenmeßstab
des Horizontnehmers vorteilhaft als ineinanderschiebbares, leichtes Doppelrohr mit
Skalenteil und Arretiervorrichtung ausgebildet ist und ein höhenverstellbare Klemmuffe
zur Befestigung des Kernrohrs sowie vorteilhafterweise eine Dosenlibelle geringer
@ -pfindlichkeit trägt.
21, Verfahren nach den Ansprüchen 1, 16 und 20, dadurch gekennzeichnet,
dass das Fernrohrobjektiv oder dessen horizontale Mittelachse zwecks besserer erkennung
in der Spiegelzone des Horizontgebers nach Anspruch 11 bei Dunkelheit elektrisch
beleuchtet sein kann, und zwar vorteilhaft durch in der Klemmvorrichtung eingebaute
irockenbatterien, wobei die beleuchtete Zone hinter des Objektiv liegen und gegen
das Okular abgeschirmt sein muss.
22e Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 11, dadurch gekennzeichnet,
dass das Fernrohr vorzugsweise mit zwei Okularen versehen ist, die voneinander unabhängig
verschiebbar und somit auf zwei verschiedene Entfernungen einstellbar sind, wie
es die gleichzeitige Beobachtung der Spiegelmarkierungslinie (13) und des Objektirspiegelbildes
erfordert, um bei grösstiöglicher Schärfe durchgeführt zu werden.
23. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 20, dadurch gekennzeichnet,
dass das Fernrohr (1) bei besonders unebenen Baustellen vorte'-haft
in
periskopähnlicher Form (la), also mit zweimaliger rechtwinkm liger Strahlenbrechung,
ausgeführt ist, um bei besonders hoher Objektivlage trotzdem bequem das Okular erreichen
zu können, wobei als zusätzlicher Gewinn die zwangsläufige Verlängerung der Objektivbrennweite
und somit eine Steigerung der Fernrohrvergrösserung zu beachten ist.
24. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
das in Interesse eines erleichterten Auffindens des Horizontgebers beziehungsweise
der Horizontbasis das fernrohr des Horizotaufnehmers nit einem einfachen Sucher
ausserhalb des Gehäuses ausgestattet ist, welcher sich vor allem bei beträchtlichen
Fernrohrvergrösserungen und damit verbundenen kleinen Bildwinkeln nützlich verwenden
läsat.
L e e r s e i t e
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691923055 DE1923055A1 (de) | 1969-05-06 | 1969-05-06 | Nivellierverfahren mittels eines zentralen Horizontgebers und mehrerer peripherer Horizontaufnehmer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691923055 DE1923055A1 (de) | 1969-05-06 | 1969-05-06 | Nivellierverfahren mittels eines zentralen Horizontgebers und mehrerer peripherer Horizontaufnehmer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1923055A1 true DE1923055A1 (de) | 1970-11-19 |
Family
ID=5733380
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691923055 Pending DE1923055A1 (de) | 1969-05-06 | 1969-05-06 | Nivellierverfahren mittels eines zentralen Horizontgebers und mehrerer peripherer Horizontaufnehmer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1923055A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4490919A (en) * | 1981-04-01 | 1985-01-01 | Wieland Feist | Leveling arrangement for measuring terrain points |
-
1969
- 1969-05-06 DE DE19691923055 patent/DE1923055A1/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4490919A (en) * | 1981-04-01 | 1985-01-01 | Wieland Feist | Leveling arrangement for measuring terrain points |
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