DE1922978C3 - Einrichtung zum Anlassen der Brennkraft-Antriebsmaschine eines tauchfähigen Panzerfahrzeuges - Google Patents
Einrichtung zum Anlassen der Brennkraft-Antriebsmaschine eines tauchfähigen PanzerfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Anlassen der Brennkraftantriebsmaschine eines tauchfähigen
Panzerfahrzeuges, dessen Brennkraft-Antriebsmaschine in einem gasdicht verschließbaren, vom
Mannschaftsraum durch eine Schottwand getrennten Triebwerksraum untergebracht ist, wobei die Abgase
der Brennkraftmaschine beim Überfluten des Panzerfahrzeugs mittels einer durch federbelastete Dichtklappen
verschließbaren Abgasanlage unter Wasser ins Freie ableitbar sind.
Bei einem mit einer Abgasanlage der vorgenannten bo
Art ausgerüsteten Panzerfahrzeug ist der auf die in den Abgasleitungen angeordneten Dichtklappen wirkende
Wasserdruck bei größerer Tauchtiefe so stark, daß ein Anlassen der Brennkraftmaschine nicht mehr möglich
ist, da die Abgase der Brennkraftmaschine während der 1.', Anlaßphase nicht genügend Energie besitzen, um die
Dichtklappen gegen den Wasserdruck aufzudrücken. Das Panzerfahrzeug würde daher bei einem Aussetzen
der Brennkraft-Antriebsmas.chine während der Tauchfahrt
völlig manövrierunfähig. Zur Abhilfe ist es bei tauchfähigen Panzerfahrzeugen bekannt (Soldat und
Technik, Nr, JO, 1963 Seite 591), die Abgase der Brennkraftantriebsmaschine über eine, bei Tauchfahrt
mit einem über die Wasseroberfläche reichenden Kamin versehene Auslaßöffnung in der oberen Wandung des
Triebwerksraumes ins Freie abzuführen. Bei diesem Panzerfahrzeug kann zwar die Antriebsmaschine
unabhängig von der Tauchtiefe jederzeit ohne Schwierigkeiten angelassen werden, jedoch bringt die Anordnung
eines eigenen Kamins zur Abgasableitung während der Tauchfahrt insbesondere den Nachteil
eines erheblichen Aufwandes mit sich. Ferner wird durch einen zweiten Kamin die Trefferwahrscheinlichkeit
bei einem Gefecht wesentlich erhöht, wobei zu berücksichtigen ist, daß eine Beschädigung des Abgaskamins
zur Manövrierunfähigkeit des getauchten Panzerfahrzeuges führt.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Anlassen der Brennkraft-Antriebsmaschine
eines Panzerfahrzeuges der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, welche unter Vermeidung eines besonderen Abgaskamins ein Anlassen
der Brennkraftmaschine auch bei tief getauchtem Panzerfahrzeug erlaubt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der innerhalb des Triebwerksraumes
angeordnete Teil der Abgasanlage wenigstens eine mittels einer Klappe, eines Schiebers oder dergleichen
verschließbare Ausblaseöffnung in den Triebwerksraum aufweist, wobei für die Schließvorrichtung vom
Mannschaftsraum aus schaltbare Betätigungsmittel vorgesehen sind.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist im einfachsten Fall eine manuelle Betätigung der Klappen
bzw. Schieber vorgesehen, wobei an den im schließenden Sinne federbelasteten Klappen oder Schiebern ein
die Schottwand zwischen Triebwerks- und Mannschaftsraum durchdringendes Betätigungsgestänge bzw.
ein Seilzug angeschlossen ist. Die auf die Klappen bzw. Schieber wirkenden Federn sind dabei vorteilhaft so
ausgelegt, daß sie die Klappen bzw. Schieber selbsttätig in die Schließlage drücken, sobald die Bedienungsperson
das Betätigungsgestänge bzw. den Seilzug freigibt.
Vorzüglich ist den die Ausblaseöffnungen abdeckenden
Schließvorrichtungen in Form von Klappen bzw. Schiebern wenigstens ein Stellmotor zugeordnet,
welcher vom Mannschaftsraum aus einschaltbar ist. Als Stellmotor kann beispielsweise ein als Zugmagnet
ausgebildeter Elektromagnet vorgesehen sein. Das Einschalten des Stellmotors erfolgt zweckmäßigerweise
über einen im Aniaßschalter angeordneten Kontakt und einen diesem nachgeschalteten Schalter, welcher nur bei
gasdicht verschlossenem Triebwerksraum eingeschaltet ist. Bei hydraulischer Betätigung der zum Abschließen
des Triebwerksraumes vorgesehenen Klappen oder dergleichen kann der Schalter durch den Hydraulikdruck
in diesen Klappen zugeordneten Betätigungseinrichtungen ein- und ausgeschaltet werden. Bei dieser
Gestaltungsform der Erfindung können ferner Mittel, beispielsweise ein Zeitschalter oder ein drehzahlabhängiges
Steuerglied, zum selbsttätigen Abschalten des Stellmotors nach dem Hochlaufen der Brennkraftmaschine
vorgesehen sein. In der den Triebwerksraum vom Mannschaftsraum trennenden Schottwand sind ferner
in an sich bekannter Weise durch Verschlußdeckel verschließbare öffnungen vorgesehen, derart, daß die
Verschlußdeckel in Abhängigkeit von der Abgaskonzentration im Triebwerksraum mehr oder weniger
geöffnet werden können.
Die Erfindung nutzt den ohnehin vorhandenen und bei getauchtem Panzerfahrzeug gasdicht verschlössenen
Triebwerksraum während des Anlassens und Hochlaufens der Brennkraftmaschine kurzzeitig als
Abgassammeiraum und erreicht damit den Vorteil, daß die Brennkraft-Antriebsmaschine unabhängig von der
Tauchtiefe des Panzerfahrzeuges jederzeit angelassen werden kann, wobei sich die Anbringung eines eigenen
Kamins zur Ableitung der Abgase der Brennkraftmaschine erübrigt, da deren Abgabe bei Betriebsdrehzahl
ohne weiteres in der Lage sind, den auf die Dichtklappen wirkenden Wasserdruck auch bei größerer
Tauchtiefe zu überwinden. Die während des Anlassens und Hochlaufens der Brennkraftmaschine in
den Triebwerksraum geblasenen Abgase werden, insbesondere bei mit höherer Drehzahl laufender
Brennkraftmaschine, über den Luftfilter in kurzer Zeit wieder abgesaugt, wobei eine schnellere Absaugung
durch eine entsprechende Nachregulierung der Stellung der die öffnungen in der Schoittwand freigebenden
Verschlußdeckel erreicht werden kann. Schließlich ergibt sich noch ein weiterer Vorteil der Erfindung
durch eine Betätigung der den in der Abgasanlage angeordneten Ausblaseöffnungen zugeordneten Klappen
bzw. Schieber mittels eines über den Anlaßschalter nur bei gasdicht verschlossenem Triebwerksraum
einschaltbaren Stellmotors und durch die selbsttätige in Rückführung der Klappen bzw. Schieber in die
Schließstellung nach dem Anlassen bzw. Hochlaufen der Brennkraftmaschine. Hierdurch ist der Fahrzeugführer
hinsichtlich der Beaufsichtigung der Stellung der Klappen bzw. Schieber entlastet. r>
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen beschrieben. Die Zeichnung zeigt einen horizontalen Längsschnitt durch
den Triebwerksraum eines mit einer erfindungsgemä- w Ben Einrichtung versehenen Panzerfahrzeuges.
Der Triebwerksraum 1 eines Panzerfahrzeuges, welcher durch Seitenwände 2 und 3, eine Heckwand 4
und eine Schottwand 5 begrenzt ist,, enthält ein aus einer Brennkraft-Antriebsmaschine 6 und einem Wechselgetriebe
7 bestehendes Antriebsaggregat. Für den normalen Marschbetrieb des Panzerfahrzeuges erhält
die Antriebsmaschine 6 die erforderliche Verbrennungsluft über eine in der Oberseite des Triebwerkraumes 1
angeordnete, in der Zeichnung strichpunktiert angedeu- w tete Lufteintrittsöffnung 8, die bei Tauchfahrt, was im
einzelnen nicht dargestellt ist, durch hydraulisch verstellbare Klappen verschlossen werden kann. Die
Abgase der Brennkraft-Antriebsrnaschine 6, die im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei symmetrisch zur
Mittellinie des Triebwerkraumes 1 angeordnete Zylinderreihen 9 und 10 aufweist, werden über zwei völlig
gleich ausgebildete Abgasanlagen, welche jeweils aus einem Auspuffkrümmer 11, einem Schalldämpfer 12 und
einer, in eine Abgasdüse 13 mündende Abgasleitung 14 ho
bestehen, ins Freie abgeleitet. In den Abgasdüsen 13 sind federbelastet Dichtklappen 15 derart angeordnet,
daß sie die Abgasleitungen 14 verschließen. In der Schoitwand 5 zwischen dem Triebwerksraum 1 und de-.τι
angrenzenden Mannschaftsraum 16 sind durch Verschlußdeckel 17 verschließbare öffnungen 18 vorgesehen.
In einem den Auspuffkrümmer 11 mit dem Schalldämpfer 12 verbindenden Leitungsstück 19 jeder
Abgasanlage ist eine mittels einer Klappe als Schließvorrichtung 20 verschließbare Ausblaseöffnung 21
angeordnet. Zur Betätigung der Klappe im öffnenden Sinne ist ein Stellmotor 22, hier ein Elektromagnet,
vorgesehen, der über ein Gestänge 23 mit den Klappen jeder Abgasseite verbunden ist Die Stromversorgung
des Elektromagneten erfolgt über einen Kontakt im bekannten Aniaßschalter und einen diesem nachgeschalteten
Druckschalter, der mit dem Druck des Druckmittels für die hydraulischen Betätigungsmittel
der die Lufteintrittsöffnungen 8 verschließenden Klappen beaufschlagbar ist. Im Stromkreis des Elektromagneten
kaon ferner noch ein Zeitschalter eingeschaltet sein, welcher das Abfallen des Elekti -„magneten um eine
für das Hochiaufen der Brennkraftmaschine ausreichende Zeit verzögert.
Bei normaler Marschfahrt sind die Klappen für die Lufteintrittsöffnung 8 des Triebwerkraumes 1 geöffnet,
während die öffnungen 18 in der Schottwand 5 durch die Verschlußdeckel 17 verschlossen sind. Die Schließvorrichtungen
20 der Auspuffanlage sind gleichfalls geschlossen, so daß die Abgase über die Düsen 13 ins
Freie abströmen. Unmittelbar vor Beginn der Tauchfahrt wird die Lufteintrittsöffnung 8 durch entsprechende
hydraulische Betätigungsmittel geschlossen und gleichzeitig werden die öffnungen 18 in der Schottwand
5 geöffnet, so daß die Brennkraftmaschine 1 nunmehr über den Mannschaftsraum 16 mit Verbrennungsluft
versorgt wird.
Hat das Fahrzeug unter Wasser eine Wartestellung bezogen und muß bei abgestellter Maschine angelassen
werden, so wird der Anlaßschalter betätigt, worauf gleichzeitig der Elektromagnet anspricht und über das
Gestänge 23 die Klappen öffnet. Dadurch werden die Abgase der Brennkraftmaschine 6 über die Ausblaseöffnungen
21 in den Triebwerksraum 1 geleitet. Das plötzliche Abfallen des Elektromagneten wird durch
den Zeitschalter um eine für das Hochlaufen der Brennkraftmaschine ausreichende Zeit verzögert. Nach
dem Abfallen des Elektromagneten, d. hM wenn die
Brennkraftmaschine eine genügende Betriebsdrehzahl erreicht hat, werden die Klappen geschlossen und
permanentmagnetisch in Lage gehalten, so daß die Abgase nunmehr über die Abgasanlage 11 bis 14 unter
Wasser ins Freie ausgestoßen werden.
Die Erfindung ist nichl auf das gezeigte Ausführungsbeispiei
beschränkt. So können anstelle des elektromagnetischen Stellmotors auch manuell vom Fahrer
betätigbare Mittel vie Zugorgane oder dergleichen zum öffnen und Schließen der Auspuffklappen verwendet
werden. In diesem Fall müssen die Schließvorrichtungen der Abgasanlage durch federnde Mittel in Lage
gehalten werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Einrichtung zum Anlassen der Brennkraft-Antriebsmaschine
eines tauchfähigen Panzerfahrzeuges, dessen Brennkraft-Antriebsmaschine in einem
gasdicht verschließbaren, vom Mannschaftsraum durch eine Schottwand getrennten Triebwerkraum
untergebracht ist, wobei die Abgase der Brennkraftmaschine beim Überfluten des Panzerfahrzeugs ι ο
mittels einer durch federbelastete Dichlklappen verschließbaren Abgasanlage unter Wasser ins Freie
ableitbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der innerhalb des Triebwerksraumes (1)
angeordnete Teil der Abgasanlage (11 bis 14) wenigstens eine mittels einer Schließvorrichtung
(20) verschließbare Ausblaseöffnung (21) in den Triebwerksraum aufweist, wobei für die Schließvorrichtung
20 vom Mannschaftsraum 16 aus schaltbare Betätigungsmittel (22) vorgesehen sind.
2. EinriOhiung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließvorrichtung (20) durch wenigstens einen vom Mannschaftsraum (16) aus
einschaltbaren Stellmotor (22) betätigbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der der Betätigung der Schließvorrichtung
(20) zugeordnete Stellmotor (22) als Elektromagnet ausgebildet und mit den Schließvorrichtungen
(20) über ein Gestänge (23) verbunden ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromversorgung des Elektromagneten
ein Kontakt im Anlaßschalter und ein diesem nachgeschalteter, nur bei ga?^icht verschlossenem
Triebwerksraum (1) nachgeschalteter Schalter zugeordnet sind. J5
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Leitungsweg zwischen dem
Anlaßschalter und dem Elektromagneten Mittel zum selbsttätigen Abschalten des Elektromagneten nach
dem Hochlaufen der Brennkraftmaschine (6) eingeschaltet sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schottwand (5) öffnungen
(18) mit verstellbaren Verschlußdeckeln (17) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691922978 DE1922978C3 (de) | 1969-05-06 | 1969-05-06 | Einrichtung zum Anlassen der Brennkraft-Antriebsmaschine eines tauchfähigen Panzerfahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691922978 DE1922978C3 (de) | 1969-05-06 | 1969-05-06 | Einrichtung zum Anlassen der Brennkraft-Antriebsmaschine eines tauchfähigen Panzerfahrzeuges |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1922978A1 DE1922978A1 (de) | 1970-11-12 |
DE1922978B2 DE1922978B2 (de) | 1978-03-02 |
DE1922978C3 true DE1922978C3 (de) | 1978-11-02 |
Family
ID=5733353
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691922978 Expired DE1922978C3 (de) | 1969-05-06 | 1969-05-06 | Einrichtung zum Anlassen der Brennkraft-Antriebsmaschine eines tauchfähigen Panzerfahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1922978C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3336984A1 (de) * | 1983-10-11 | 1985-04-25 | Krauss-Maffei AG, 8000 München | Verschlussvorrichtung fuer die abgasanlage einer brennkraft-antriebsmaschine |
SE467103B (sv) * | 1988-12-16 | 1992-05-25 | Volvo Penta Ab | Ljuddaempare foer baatmotorer med dubbla cylinderrader |
US7004805B2 (en) * | 2002-10-30 | 2006-02-28 | Fineline Industries, Inc. | Directable exhaust for water sport tow boat |
-
1969
- 1969-05-06 DE DE19691922978 patent/DE1922978C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1922978A1 (de) | 1970-11-12 |
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