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Vorrichtung zum automatischen Auswerfen von Druckgut aus Druckmaschinen,
insbesondere Adressendruckmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
automatischen Auswerfen von Druckgut aus Druckmaschinen, insbesondere adressendruckmaschinen.
Es ist bekannt, zu diesem Zweck auf dem Maschinentisch eine Auswerferleiste beweglich
zu lagern, die über eine Speicherfeder mit dem Druckwerkantrieb gekoppelt ist. Diese
Feder wird wahrend des Druckvorganges gespannt und nach Beendigung des Druckprozesses
freigegeben, so dss das an die Auswerferleiste angelegte und bedruckte Formular
durch die Wirkung der sich entspannenden Feder von der Arbeitsfläche weggeschnellt
wird.
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Vorrichtungen dieser Art haben den Nachteil, dass sie eine mechanische
Verbindung zwischen Druckwerk und Auswerfer erfordern.
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Auch muss bei Maschinen it Handbetrieb die Feder von der Bedienungsperson
gespannt werden. Die Bedienungspserson inuss daher eine grössere Arbeit leisten
und ermüden schneller. Nachteilig ist auch, dass die zur Beschleunigung des Formulars
dienende Kraft der Speicherfeder zuin sunde der Wurfbewegung hin abnimmt. Als Beispiel
ftir dieen Stand der Technik wird auf die USA-Patentschrift 1 724 5dO hingewiesen.
Versuche illit einem Elektromagneten, der auf die Auswerferleiste einwirkt, haben
zwar den Vorteil ergeben,
dass das Auswerfen auf automatischem Wege
geschieht; auch lassen sich derartige Auswerfervorrichtungen besser verschiedenen
Formularabmessungen anpassen. Um dem Formular beim Auswerfen einen Flugweg von einem
halben bis zu einem Meter zu erteilen, sind grosse Krafte erforderlich, so dass
die Elektromagnete verhåltnismässig gross und mit schweren ankern ausgerüstet ses
massen.
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Die erzielbaren Beschleunigungen sind daher vorwiegend durch die Ankermassen
begrenzt. Auch lassen sich die Vorrichtungen in modernen Maschinen, die meist sehr
kompakt gebaut sind, nicht unterbringen.
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Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum automatischen Auswerfen
von Druckgut aus, die mit eines die Buswerferleiste steuernden Elektroxagneten mit
Flachanker versehen ist, und hat zur Aufgabe, eine Auswerfvorrichtung mit möglichst
geringen Abmessungen bei gleichzeitiger hoher Auswerfleistung zu schaffen, damit
auch schwereres Druckgut mit ausreichender Sicherheit in das Ablagefach gelangt.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, dass zwischen
den Anker des Elektromagneten und die Auswerferleiste ein Getriebe eingeschaltet
ist, dessen Arbeitscharakteristik derjenigen des Elektromagneten gleich oder ähnlich
ist.
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Dadurch wird es möglich, Elektromagneten mit kleinen Baumassen und
mit leichtem Anker zu verwenden, weil die kleine Bewegung des Ankers durch das zwischengeschaltete
Getriebe zu einer stark vergrösserten Bewegung der Auswerferleiste führt.
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Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht das Getriebe
aus einem mechanischen Getriebe, wobei zweckmässigerweise ein Doppelhebel vorgesehen
ist, dessen Lastarm in Ruhestellung zu der an ihm angeschlossenen Schubstange der
Auswerferleiste einen sich während des Arbeitshubes vergrössernden spitzen Winkel
bildet. Diese Konstruktion ist nicht nur einfach, sie lässt sich auch den jeweiligen
Erfordernissen leicht anpassen.
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Um die Wurfkraft der Auswerferleiste bereits durch den Elektromagneten
einstellen zu können, ist gemäss der weiteren Erfindung dem Elektromagneten ein
Impulsgeber zugeordnet, dessen Impulse nach Stärke und/oder Dauer einstellbar sind.
Die Einstellung ist besonders einfach, wenn die Impulse gemäss der weiteren Erfindung
aus Entladungsstromstössen eines oder mehrerer wahlweise einschaltbarer Kondensatoren
bestehen.
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auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt und
zwar zeigen Fig. 1 eine Zugkrhft-Charakteristik eines zur Verwirklichung der Erfindung
geeigneten Elektromagneten mit Flachanker, Fig. 2 eine schematische Darstellung
der wesentlichen Teile der Auswerfvorrichtung gemäss der Erfindung, Fig. 3 eine
Einzelheit der Vorrichtung nach Fig. 2 im Schnitt gemäss Linie III-III, und Fig.
4 eine Charakteristik der Auswerferleistenbewegung im Verhältnis zur Ankerbewegung.
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Ein Flach- oder Klappmagnet 1 ist am Gestell 2 einer Adressendruckmaschine
befestigt. Am Gestell 2 ist eine in Längsrichtung beweglich gelagerte Zugstange
3 vorgesehen, die den Anker 4 des Magneten 1 trägt. Ein an der Zugstange 3 angelenkter
Lenker 5 ist an den Kraftarm eines am Gestell 2 schwenkbar gelagerten Doppelhebels
6 angeschlossen, dessen lastarm mit deln Ende einer Schubstange 7 verbunden ist,
die an der Auswerferleiste 8 eines winkelförmigen Profils angelenkt ist. Es ist
eine zweite Anordnung dieser Art vorgesehen, deren Teile mit 5t, 61, 7' bezeichnet
sind. Die Auswerferleiste 8 ist mit stiften 9, 9' i Gestell 2 parallel geführt.
Die llusv.erferleiste 8 steht unter der Wirkung einer an Gestell 2 anreifonden Zugfeder
10. I)as Druskgut,
beispielsweise ein Formular 11, liegt - wie in
Fig. 3 dargestellt - in Druckstellung mit einem Längsrand an der Auswerferleiste
8.
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Dem Magneten 1 ist ein durch eine gestrichelte linie angedeuteter
Impulsgeber 12 zugeordnet. Im einfachsten Falle besteht der Impulsgeber aus einem
Kondensator 13, der über einen Gleichrichter 14 und einen Schutzwiderstand 15 aus
dem Versorgungsnetz aufgeladen wird und über einen vom Druckwerk gesteuerten Kontakt
16 auf die Magnetspule entladen werden kann. Es können noch weitere Kondensatoren
13' und 13" vorgesehen sein, die wahlweise über einen Schalter 16 eingeschaltet
werden können, um die Auswerfkraft der Formulargrösse oder dem Formulargewicht anzupassen.
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Die Grösse des Arbeitshubes des Ankers 4 ist mit x, die Grösse des
Arbeitshubes der Auswerferleiste 8 mit y bezeichnet.
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Fig. 1 zeigt die Zugkraftcharakteristik des Magneten 1.
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Mit kleiner werdendem Ankerabstand x steigt die Zugkraft F steil an.
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Die Gelenkverbindung 5, 6, 7 bzw. 5', 6', 7' bildet ein mechanisches
Getriebe, das zu einem Ubersetzungsverhältnis führt, wie es in dem Diagramm der
Fig. 4 dargestellt ist. Das Diagramm zeigt das Verhältnis vom Weg der Auswerferleiste
y zum Ankerweg x als Funktion des Ankerweges x. Auoh hier steigt mit kleiner werdendem
Ankerweg x das Wegverhältnis z steil an. Da der lastarm des Doppelhebels 6 in Ruhestellung
zu der an ihn angeschlossenen Schubstange 7 der Auswerferleiste 8 einen sich wahrend
des Arbeitshubes vergrössernden spitzen Winkel bildet, findet eine progressive Weg-
und Kraftübersetzung statt. Das hat zur Folge, dass dem auszuwerfenden Formular
eine mit zunehmendem Weg der Auswerferleiste steigende Beschleunigung erteilt wird.
Eine weitere Steigerung der Auswerferleistung kann dadurch erreicht werden, dass
man den Magneten 1 aus dem elektrischen Impulsgeber 12
speist. Man
ist damit in der lage, durch Dosierung der dem Magneten 1 pro Schaltvorgang zugeführten
Energie mit ausserordentlich hoher Impulsleistung arbeiten zu können, ohne die zulässige
thermische Beanspruchung der Magnetspule zu überschreiten. Die Baugrösse des Magneten
wird dadurch klein und ist nur von der geforderten Impulszahl pro Zeiteinheit abhängig.
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Das Getriebe zwischen dem Anker des Elektromagneten und der Auswerferleiste
könnte auch in anderer Form ausgebildet sein, als sie in der Zeichnung dargestellt
ist. Die Kopplung zwischen dem Doppelhebel 6 und der Zugstange 3 könnte aus einer
Schlitzstiftkopplung bestehen. Der Kraftarm des Doppelhebels 6 könnte auch rechtwinklig
zur Zugstange 3 verlaufen. Die progressive Ubersetzung könnte auch mittels Spiralnocke
bewirkt werden.
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Wesentlich ist nur, dass die Bewegung des Ankers 4 progressiv auf
die Auswerferleiste 8 übertragen wird.