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Kettenwirkmaschine Zusatz zu Patent ... (Anmeldung P 17 60 850.5
- 10 010) Das Hauptpatent betrifft eine Kettenwirkmaschine, insbesondere Raschelmaschine
mit einer Vorrichtung zum Eintragen eines Schußfadens, der über im Bereich der Warenbahnkanten
angeordnete Halteorgane außerhalb der Nadelzone bereitgelegt und mittels Führungsglieder
an die kettfäden angelegt wird, wobei zum Bereitlegen des Schußfadens ein auf einer
Umlaufbahn geführter Fadenführer dient.
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Im Hauptpatent ist ausgeführt, wie mit einer derartigen Vorrichtung
die Arbeitsgeschwindigkeit von Kettenwirk-und Raschelmaschipen wesentlich gesteigert
werden kann.
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Die beweglichen mechanischen Teile derartiger Maschinen sind durchaus
in der Lage, solch hohe Arbeitsgeschwindigkeiten ohne stärkere Verschleißerscheinungen
zu zum lassen. Das mit der erhöhten Arbeitsgeschwindigkeit auftretende Problem besteht
jedoch darin, daß während des Schußfadeneintrages nunmehr Fadengeschwindigkeiten
auftreten, die an Kettenwirk- und Raschelmaschinen bisher noch nicht erreicht wurden.
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Die mit dem Erreichen so hoher Arbeits- und Fadengeschwindigkeiten
zwangsläufig verbundene überhöhte Beanspruchung des Fadens hat aber durch vermehrt
auftretende Schußfadenbrüche eine Verminderung des Nutzeffektes zur Folge und setzt
damit der Anwendung hoher Arbeitsgeschwindigkeiten eine Grenze.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei dem
Schußfadeneintrag einer Xettenwirkmaschine nach dem Hauptpatent auftretenden hohen
Fadengeschwindigkeiten und damit verbundenen Fadenbeanspruchungen auf ein erträgliches
Maß zu senken.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Anordnung
mehrerer auf einer Umlaufbahn geführt er Fadenführer jedem Fadenführer ein mit ihm
synchron umlaufender Spulenhalter zur Aufnahme einer oder mehrerer Schußfadenspulen
zugeordnet ist.
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Durch eine derartige Anordnung ist es beispielsweise bei Verwendung
von zwei gegenüberliegenden, auf einer Umlaufbahn geführten Fadenführern möglich,
die Fadengeschwindigkeit für den einzelnen Schußfaden zu halbieren. Bei einer Anordnung
von beispielsweise drei in
gleichem Abstand zueinander umlaufender
Fadenführer würde die Fadengeschwindigkeit für den einzelnen Schußfaden bereits
auf ein Drittel gesenkt werden können. Unabhängig von der Anzahl der jeweils auf
einer Umlaufbahn angeordneten Fadenführer sind also jedem dieser Fadenführer eigene,
den Schußfaden liefernde Schußfadenspulen zugeordnet, die entweder einzeln oder
zu mehreren angeordnet sind. Bei der Zuteilung mehrerer Schußfadenspulen zu einem
Fadenführer kann zum Zwecke des kontinuierlichen Ablaufs jeweils das Fadenende der
einen mit dem Fadenanfang der anderen Spule verbunden sein. Eine derartige Schußfadenvorlage
muß dabei mit dem jeweiligen Fadenführer synchron umlaufen, um ein Verzwirnen der
einzelnen Fäden zu vermeiden.
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In besonders vorteilhafter Weise kann die Sicherheit des Schußfadeneintrages
und ein ununterbrochener Wirkvorgang dadurch erreicht werden, daß nach einer weiteren
Ausbildung der Erfindung im Bereich der Warenbahnkanten zwischen den Fadenführern
und den Wirknadeln Speicherglieder angeordnet sind zur Aufnahme mehrerer, der Warenbahnbreite
entsprechender Schußfadenlängen.
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Von diesen Speichergliedern können derart viele Schußfadenlängen aufgenommen
und während der Auslaufzeit der Maschine bis zu ihrem Stillstand weiterverarbeitet
werden,
daß es bei einer unterbrochenen Schußfadenzufuhr an den Schußfadenspulen nicht zum
Fehlen eines Schußfadens an den Wirknadeln und damit in der Wirkware kommt. lußerdem
kann sofort bei erreichtem Stillstand der Maschine das an der Schußfadenspule befindliche
gebrochene Fadenende mit dem Ende des noch um die Speicherglieder geschlungenen
Schußfadens verbunden und der Wirkvorgang fortgesetzt werden.
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Bei einer Kettenwirkmaschine mit den vorbeschriebenen Merkmalen kann
zur Aufnahme mehrerer der Warenbahnbreite entsprechender Schußfadenlängen durch
mehrere Halteorgane oder Speicherglieder mit besonderem Vorteil ein Verfahren angewendet
werden, bei welchem die abwechselnd vorgelegten Schußfäden fortschreitend im Bereich
der einen Warenbahnkante um mehr Speicherglieder bzw. Halteorgane als im Bereich
der anderen Warenbahnkante gelegt werden. Um Fadenschlaufen mit über Ereuz-liegenden
Schußfäden zu vermeiden, werden die Schußfäden in der vorbeschriebenen Art den Dalteorganen
oder Speichergliedern mittels im Bereich einer oder beider Warenbahnkanten angeordneter
Schlaufenöffner vorgelegt. Bei anordnung von zwei um 1800 versetzt umlaufenden Fadenführern
geschieht dies
aerart, daß jeweils einer der beiden Schußfäden über
zwei hint ereinanderliegende Halteorgane oder Speicherglieder im Bereich einerWarenbahnkante
gelegt und der andere Schußfaden um den Schlaufenöffner im Bereich der gegenüberliegenden
Warenbahnkante geschlungen wird. Sofort nachdem der Schußfaden um den Schlaufenöffner
gelegt ist, übergibt dieser mit einer die Schlaufe öffnenden Drehbewegung den Schußfaden
an ein Halteorgan bzw. Speicherglied dieser Warenbahnkante, um anschließend sofort
wieder in die Aufnahmestellung zurückzugehen. Dieser Vorgang wiederholt sich für
jeden umlauf enden Badenführer und dessen Schußfaden in ständigem Wechsel.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß an Kettenwirk- und Raschelmaschinen mit Schußfadeneintrag durch mehrere auf
einer Umlaufbahn angeordnete Fadenführer bei höchsten Arbeitsgeschwindigkeiten der
Wirkwerkzeuge durch Verwendung nur eines Schlaufenöffners große Funktionssicherheit
und durch Verwendung mehrerer Fadenführer wesentlich verminderte Schußfadengeschwindigkeiten
erreicht werden.
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Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Figur 1 einen Querschnitt durch eine Reschelmaschine in
schematischer Darstellung, Figur 2 eine vereinfachte Draufsicht hierzu, Figur 3
eine Ansicht von zusammengefaßten Schußfadenspul engrupp en Figur 4 eine perspektivisch
schematische Darstellung der Schußfadenlegung bei zwei gleichzeitig umlaufenden
Fadenführern und Figur 5 das Schema der Schußfadenlegung um die Speicherglieder
mit zwei Padenführern.
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In Figur 1 erkennt man an einem Seitenteil 1 die Verbindungsteile
66, 67 sowie die der Abstützung im oberen Bereich dienenden rohrförmigen Quertraversen
33 und 33'. In einem querträger ist ein rohrförmig ausgebildeter Flügel 845 drehbar
gelagert, der an seinen beiden um 1800 gegeneinander versetzten und um 900 abgewinkelten
Enden in Öffnungen mündet, die die Fadenführer 846 und 847 bilden. Die Lagerung
der den Flügel 845 tragenden teilweise )als-Doppelrohr ausgebilde-ten Achse 848
ist in dem Querträger 9 derart schräggestellt, daß die Fadenführer 846, 847 die
Schußfäden 849 und 850 nacheinander sowohl um zwei Halteorgane 835' als auch um
einen
hier schematisch dargestellten Schlaufenöffner 804 legen können.
Die drehbar gelagerte Achse 848 trägt an ihrem dem Flügel 845 gegenüberliegenden
Ende einen zweiarmigen Spulenhalter 851 zur Aufnahme der mit den Fadenführern 846
und 847 synchron umlaufenden Schußfadenspulen 852 und 853, von denen die beiden
Schußfäden 849 und 850 abgezogen werden. Der Intrieb der Achse 848 erfolgt über
ein Kettenrad 11, eine Kette 12 und über ein weiteres Kettenrad 13, welches über
ein Kardangelenk 854 mit der Welle 14 verbunden ist. Der Antrieb der Welle 14 erfolgt
über ein Kegelrad 15 und über ein weiteres Kegelrad 16, welches mit der Hauptwelle17
verbunden ist. Diese Hauptwelle 17 trägt eine Kurvenscheibe 18, durch welche ein
um ein Lager 19 schwenkbar gelagert,er Hebel 20 mit den Rollen 69, 70 bewegt wird.
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Der Hebel 20 dient zum Anheben und Senken der Nadelbarre 21, und die
Verbindung der beiden Teile erfolgt an dem Gelenk 22. Bm unteren Ende des Trägers
23 der Nadelbarre 21 befindet sich ein Gelenkt 24, welches mit einem Schlepphebel
25 in Verbindung steht. Dieser ist in dem Zapfen 26, der mit dem Seitenteil 1 verbunden
ist, drehbar gelagert. Ebenfalls mit dem Seitenteil
1 ist ein Fräsblech
27 verbunden, über welches die fertige Ware 28 abgezogen und über drehbar gelagerte
und'angetriebene Vorschubwalzen 29 und 30 auf einen Warenbaum 32 aufgewickelt wird.
Im oberen Bereich des Seitenteiles 1 sind außerdem drehbar gelagerte-Teilkettbäume
34 und 35 angedeutet, von denen die Kettfäden 36 und 37 über Federwippen 38 und
38' durch die Lochnadeln 39 und 40 zu den Nadeln 31 geführt werden, welche hier
als Zungennadeln ausgeführt sind. Es können aber auch andere Nadelarten, beispielsweise
Spitzennadeln oder dergleichen, verwendet werden. Neben den Nadeln 31 ist ein Stechkamm
701 zu erkennen, der mit seiner Achse 702 schwenkbar gelagert und in bekannter Weise
angetrieben ist.
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In der in Figur 2 dargestellten Draufsicht der Raschelmaschine nach
Figur 1 sind nur die wesentlichen, der Erlauterung vorliegender Erfindung dienenden
Elemente dargestellt. So erkennt man den Querträger 9 und die von der rechtwinkligen
hierzu abweichende Lagerung der Achse 848 besonders deutlich. Der mit dem einen
Ende der Achse 848 verbundene Flügel 8454 und die an dem anderen Ende
der
Achse 848 befindlichen Schußfadenspulen 852 und 853 mit ihrem Spulenhalter 851 sind
dabei gegenüber der in Figur 1 gezeichneten Stellung um 900 verdreht eingezeichnet.
Hierdurch wird erkennbar, wie der Schußfaden 849 im Bereich der Warenbahnkante 836'
über die Halteorgane 835' gelegt und gleichzeitig der Schußfaden 850 über den Schlaufenöffner
804 gelegt wird. Die strichp'uktiert gezeichnete Stellung 804' des Schlaufenöffners
deutet an, wie die Ubergabe des Schußfadens 850 an die Halteorgane 835 im Bereich
der Warenbahnkant e 836 erfolgt. Man erkennt die gespeicherten Schußfäden vor der
Nadelbarre 21 mit den Nadeln 31 und dahinter das fertige Gewirke 28.
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Der jeweils vor der Nadelreihe liegende Schußfaden wird von einem
an sich bekannten Stechkamm 701, von dem lediglich die beiden Endglieder dargestellt
sind, hinter die Nadel 31 gebracht, um anschließend vermascht zu werden.
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In Figur 3 ist dargestellt, wie bei einer Anordnung mit zwei Fadenführern
jedem dieser Fadenführer beispielsweise drei Schußfadenspulen zugeordnet werden
können. Der in Figur 1 und 2 dargestellte zweiarmige Spulenhalter 851 ist in diesem
Falle als sechsarmiger Stern 855 ausgeführt und mit der Achse 848 fest verbunden.
In dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel läuft ein Schußfaden
849 von der Schußfadenspule 852 ebenso wie ein Schußfaden 850 von der Schußfadenspule
853 durch je eine separate Bohrung in der Achse 848. Ein Verzwirnen der beiden Schußfäden
849, 850 während des Umlaufes der Achse 848 wird dadurch vermieden. In Figur 3 ist
außerdem dargestellt, wie die Anfangs- und Endfäden der jeweils zu einem Fadenführer
gehörenden Schußfadenspulen 852, 852' und 852" sowie die Fäden der gegenüberliegenden
Schußfadenspulen 853, 853' und 853" zum Zwecke des kontinuierlichen Ablaufes miteinander
verbunden sind. Bei einer derart großen Schußfadenmenge je Fadenführer können sich
die Stillstandszeiten wegen fehlenden Schußfadenmat erials erheblich verringern.
Andererseits ergibt sich die Möglichkeit, bei einem Schußfadenbruch bereits leere
Schußfadenspulen gegen volle zu ersetzen.
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Figur 4 zeigt noch einmal besonders deutlich, wie die Schußfäden 849
und 850 von den sich gegenüberliegenden Fadenführern 846 und 847 auf ihrer gemeinsamen
Umlaufbahn 45 abwechselnd zunächst um zwei
Halteorgane 835' und
danach um einen Schlaurenöffner 804 und von diesem mittels Dreh- und Schwenkbewegungen,
die mit zwei strichpunktiert gezeichneten Stellungen angedeutet sind, um jeweils
ein Halteorgan 835 gelegt wird. Die Halteorgane 835 und 835' sind kreisförmig und
um die Breite eines Halteorganes zueinander versetzt angeordnet und werden gemeinsam
von der Welle 837, mit der sie fest verbunden sind, in Richtung des Pfeiles 838
angetrieben. Durch diese Anordnung werden die Schußfäden parallel zur Breite der
herzustellenden Ware 28 an dieselbe herangebracht.
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Wie bereits beschrieben, werden die Schußfäden von den Halteorganen
bzw. Speichergliedern mittels des Stechkammes 701 hinter die hier nicht eingezeichneten
Wirknadeln gelegt.
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Mit dem in Figur 5 gezeigten Schema ist das Verfahren der Schußfadenlegung
um die einzelnen Speicherglieder bzw. Halteorgane 835, 835 noch einmal schematisch
dargestellt. Die in Figur 1, 2 und 4 kreisförmig angeordnet und dargestellten Halteorgane
beider Warenbahnkanten sind in Figur 5 in vereinfachter Draufsicht zu einer Geraden
abgewickelt gezeichnet. Man erkennt, wie der Schußfaden
849 fortlaufend
hier beispielsweise bei den Halteorganen 835' beginnend, immer um zwei derartige
Halteorgane gelegt und auf der gegenüberliegenden Seite zunächst um den Schlaufenöffner
804 geschlungen wird und von diesem mit einer die Schlaufe öffnenden Drehbewegung
an das nachfolgende Halteorgan 835 abgegeben-wird. In gleicher Weise wird mit dem
Schußfaden 850 verfahren, der bei der Anordnung von zwei auf einer Umlaufbahn befindlichen
Fadenführern dem Schußfaden 849 in einem Abstand von 1800 folgt. Der Schlaufenöffner
804 nimmt bei einer Anordnung von zwei umlaufenden Fadenführern während einer Umdrehung
des die Fadenführer tragenden Flügels 845 zweimal einen Schußfaden auf, öffnet die
Schlaufe und gibt die geöffnete Schußfadenschlaufe an jeweils ein Halteorgan 835
ab. Bei einer Anordnung von mehr als zwei Fadenführern auf einer Umlaufbahn führt
der Schlaufenöffner 804 die vorher beschriebenen Bewegungen entsprechend häufiger
aus.
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Mit einer derartigen Schußfadenlegung kann außer den bereits angeführten
Vorteilen durch den Einsatz verschiedenartiger oder werschiedenfarbiger
Schußfadenvorlagen
auch eine Erweiterung von Musterungsmöglichkeiten für die Wirkware selbst erreicht
werden.