DE1920000A1 - Verfahren zur chemischen Sterilisation - Google Patents

Verfahren zur chemischen Sterilisation

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DE1920000A1 DE19691920000 DE1920000A DE1920000A1 DE 1920000 A1 DE1920000 A1 DE 1920000A1 DE 19691920000 DE19691920000 DE 19691920000 DE 1920000 A DE1920000 A DE 1920000A DE 1920000 A1 DE1920000 A1 DE 1920000A1
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sterilization
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active chemical
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Bomar Dipl-Ing Dr Miroslav
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GRUENEWALD DR ING THEO
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GRUENEWALD DR ING THEO
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/16Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
    • A61L2/20Gaseous substances, e.g. vapours

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Apparatus For Disinfection Or Sterilisation (AREA)
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Description

  • Verfahren zur chemischen Sterilisation Eine Sterilisation von verpackten Materialien wurde bisher meist durch Erhitzung vorgenommen. Mit der Anwendung von neuartigen Stoffen, z.B. Kunststoffen, mussten auch Sterilisationeverfahren gefunden werden, die zu keiner Schädigung des verpackten Gutes oder des Verpackungsmaterials führen.
  • Um die Verwendung von nicht hitzefestem Verpackungsmaterial zu ermöglichen, wurde s.B. ein Verfahren entwickelt, das darin besteht, das Gut zunächst nur in Papier zu verpacken und es darin mit Hitze zu sterilisieren. Erst anschließend erfolgt die endgültige Verpackung in Kunststoffolien. Dieses Verfahren ist ein%maI unwirtschaftlich, zum anderen ist vor alles durch den zweiten Verpackungsschrift keine absolute Keimfreiheit mehr gewährleistet.
  • Besondere Schwierigkeiten bereitet die Sterilisation von Gegenständen aus Kunststoffen, die in zunehmendem Maße auch in bakteriologischen Laboratorien Eingang finden, da die Kunststoffe meist nicht kochfest sind. Ihre Hitzestabilität liegt oft nur bei 60 bis 80°C.
  • Ähnlich sind die Verhältnisse im Bezug auf die Entkeimung yon Geräten und Gegenständen aus Gummi, Holz, Leder, Zellstoff, Wolle, die entweder feuchte oder trockene Hitze nicht vertragen und nicht selten nach mehrmaligem Sterilisieren unbrauchbar werden. Aber auch die Sterilisation von Laborsachen und -geräten aus Glas und Metall, welche bislang fast aus schließlch nur mit Hitze erfolgte, ist mit gewissen Nachteilen verbunden, die zu empfindlichen Verlusten führen können. Bei Glas sachen sind häufig Verluste durch Bruch zu beklagen, die auf größere, arbeitstechnisch nicht immer vermeidbare Temperaturschwankungen zurückzuführen sind, während bei Metallsachen und Instrumenten Ausfälle durch Rostbildung, Ablösung der Nickel- oder Chromschicht, Stumpfwerden usw, beobachtet werden.
  • Für die Sterilisation derartiger Materialien wurde ein Verfahren entwickelt, das in der Anwendung von ehemischen Stoffen in Form von Dämpfen besteht In Frage kommen dabei Verbindungen wie Äthylenoxid, Porpylenoxid, Methylbromid, Propiolacton, Epichlorhydrin, Epibromhydrin, Äthylensulfid, Äthylenimin, Glycylaldehyd und andere. Bei diesen bisher verwendeten Stoffen muß der Dampfdruck sehr hoch sein, da die bakterizide Wirkung relativ klein ist. Dies kann dadurch erreicht werden, daß entweder Substanzen verwendet werden, die bei Raumtemperatur bereits gasförmig sind oder deren Sie.
  • depunkt nur knapp oberhalb der Raumtemperatur leigt. Andere Substanzen müssen zum Teil auf 10000 erhitzt werden um den erforderlichen Dampfdruck zu erreichen. Dann handelt es sich praktisch schon wieder um eine Art Warmsterilisation mit ihren oben beschriebenen Nachteilen Um diese hohen Temperaturen zu vermeiden, müssen einige Stoffe wie z.B. Triäthylenglycol zerstäubt werden.
  • Von den genannten chemischen Stoffen hat Äthylenoxid für die Kaltsterilisation eine besondere Bedeutung erlangt Zur Anwendung von Äthylenoxid, dessen Siedepunkt bei normalem Druck bei 10,80C liegt, müssen spezielle Einrichtung, wie Sterilisationskammern verwendet werden. Äthylenoxid wird entweder als reine Substanz angewendet oder in Form eines Gemisches mit Inertgasen, um die Gefahr einer Explosion zu verringern.
  • Diese Gefahr ist sehr gering bei dem für den Menschen zwar sehr viel giftigeren, jedoch in mikrobieller Hinsicht weniger wirksamen lYtethylbromid.
  • Die Anwendbarkeit von Propiolacton ist begrenzt durch sein korrosives Verhalten.
  • Da die bisher bekannt gewordenen Chemikalien, die für eine Kaltsterilisation geeignet sind, allgemein für den Menschen toxisch sind, niLissen bei der Anwendung besondere Schutzaaßnahmen für das Personal getroffen werden Außerdem muß darauf geachtet werden, daß alle Gasreste von den Packungen und aua den Sterilisationsapparaten entfernt werden. Dies erfordert große Entlüftungsanlagen. Damit wird das Verfahren teuer, zumal überdies Fabriken mit großes Durchsatz eine rJsige Kapazität an Sterilisationsraum zur Verfügung haben müssen.
  • Es ist ein weiteres Verfahren bekannt gewordene verpackte Materialien durch Anwendung von durchringenden ionisierenden Strahlen wie Röntgenstrahlen, Gammastrahlen und Elektronenstrahlen zu sterilisieren. Allerdings führen diese Bestrahlungen neben der Sterilisation zu unerwünschten chemischen oder physikalischen Veränderungen des Materials oder der Kunststoffe, so daß nur bestimmte strahlenresistente Materialien und Verpackungsstoffe verwendet werden können. Außerdem erfordert dieses Verfahren spezielle teure Bestrahlungseinrichtungen und umfangreiche Sicherungsmaßnahmen.
  • Uberhaupt sind alle bisher bekannt gewordenen Verfahren der Sterilisation sShr teuer, da sie arbeitsintensiv und technologisch anspruchstoll sind, d.h. spezielle Einrichtungen mit teilweise großem Energieverbrauch erfordern.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das einfach und billig ist Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, die auf Grund von Untersuchungen gewonnen wurde, daß einige Verbindungen, die nach den Angaben in den chemischen Tabellen als fest oder stabil anzusehen sind, im geschlossenen Raum einen Dampfdruck erzeugen, dessen Menge und Aktivität gegenüber Mikroorganismen zur Erzielung einer S+erilisation ausreichen, andererseits aber so niedrig ist, daß er kein Einatmungsgift für den Menschen darstellt. In Jedem Fall liegt der Siedepunkt der Verbindungen oberhalb der Anwendungstemperatur.
  • Erfindungsgemäß besteht das Verfahren zur Kaltsterilisatiov von Geräten oder Materialien mittels biologisch aktiver chemischer Verbindugen und Kombinationen aus ihnen in her, metisch geschlossenen Systemen darin, daß die Sterilisation bei Raumtemperatur mit den Dämpfen antimikrobieller Verbindungen erfolgt, die bei den normalen Bedingungen von Druck und Temperatur, deh. bei Raumtemperatur in festem oder flüssigem Zustand sind und deren Dampfdruck im Bereich zwiachez 10 7 und 102 torr liegt.
  • Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren reduziert sich der Vorgang der Sterilisation auf einen Verpackungsvorgang. Besondere Binrichtungen mit hohem Energieverbrauch sind nicht mehr erforderlich. Die Anwendung dieser neuen Methode findet erst dort ihre Grenze, wo eine korrosion der Stoffe erfolgt oder gesundheitliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen. So ist ihre Anwendung für die Sterilisation von Lebensmitteln zunächst noch von einer gesetzlichen Regelung abhängig.
  • Als besonders geeignet für die erfindungsgemäße chemische Kaltsterilisation sind organische Quecksilberverbindungen wie Phenylquecksilberborat oder Äthoxyäthylquecksilberchlorid.
  • Letzteres allerdings nur insoweit als es nicht zu Korrosionen führt.
  • Auch Phenole, wie Pentachlorphenol und seine Derivate fallen mit ihrem niedrigen Dampfdruck und ihrer bakteriziden Wirkung in den Anwendungsbereich der Erfindung. Das gleiche gilt für Chinone, wie 8-Hydroxychinolin.
  • Die Erfindung ist nicht aui die Anwendung der bisher genannt ten chemischen Substanzen begrenzt.
  • Die Möglichkeiten der Anwendung werden im folgenden tn Hand einiger Beispiele beschrieben,' die auch deutlich die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber den bisher bekannt gewordenen Verfahren erkennen lassen.
  • 1. Sterilisation von Verbandstoffen Das zu sterilisierende Material wird in eine gasdruchlässige Verpackung beispielsweise aus Polyäthylen eingepackt und dann in einem Raum gelagert, in dem sich das Sterilisationsmittel befindet. Die Dämpfe diffundieren durch die Verpackung in.
  • Innere, wo sie ihre bakterizide Wirkung ausüben. Anstelle einer stationären Lagerung in einem begrenzten Raum kann auch die Durchführung durch einen Tunnel auf einer Transporttorrichtung bei gleichzeitiger Einwirkung der Dämpfe erfolgen.
  • Mine andere günstige Lösung besteht darin, das Sterilisationsmittel in Form eines imprägnierten Etiketts (Papier) zuzugebon und das imprägnierte Etikett in eine relativ gasundurchlässige Verpackung einzuschweißen. Jon diesem Zeitpunkt an beginnt der Sterilisationsvorgang. Er erfordert eine bestimmte Lagerdauer bis zur vollständigen Sterilisation. Das Datum, von dem ab das Produkt als steril angesehen werden kann, ist auf dem Etikett eingetragen. Die Lagerung erfordert keine speziellen Behälter; sie kann sogar nach dem Versand in den Erankenhäusern erfolgen, dann wenn es sich um medizinische Artikel wie Spritzen oder Nahtmaterial handelt.
  • Die Sterilisation kann auch so erfolgen, daß das Material in relativ gasdurchlässige Foiie eingepackt und eine oder mehrere Einheiten zusammen mit imprägnierten Etiketts durch Einschweißen iL relativ gasundurchlässige Folien zu einer Großpackung zusammengefasst werden, iL welcher der Sterilisationsvorgang abläuft. Dies hat den Vorteil, daß das sterilis#ierte Material nach Auflösen der Großpackung schnell entdampfen kann Ähnlich kann man z.30 auch Bücher, Bilder oder Teppiche sterilisieren.
  • 2. Raumsterilisation Hierbei ist in erster Linie an Operationsräume gedacht mit Wänden aus Kacheln oder einem Anstrich aus gasundurchlässigem Katerial. Die Chemikalien können in flachen Behältern angeordnet sein mit einer möglichst großen Oberfläche. In anderen Fällen, besonders bei Verwendung von Tapete, kann diese mit dem Steri.
  • lisationemittel imprägniert sein. Die Raumsterilisation bietet den Vorteil, daß durch Erhöhung der Raumtemperatur eine Sensibilisierung der Mikroorganismen erfolgen kann, was die Wirksamkeit der bakteriziden Dämpfe erhöht.
  • 3. Sterilisation von Textilien Die Sterilisation von Textilien, beispielsweise von Strümpfen gegen Pußpilz oder von Schuhen vor dem Gebrauch, hat insbesondere auch für das Militär eine große Bedeutung, da sie ganz ohne Jeden Energieanschluß im Felde erfolgen kann. Ein Einschweißen der zu sterilisierenden Gegenstände ist nicht unbedingt erforderlich. Es genügt bereits ein Verschluß der Folien durch Umknicken, wie er von den Gefrierverpackungen her bekannt ist.
  • 4. Sterilisation von Folien Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich bei allen komplizierten, schwer zugänglichen oder hitzeempfindlichen Materialien. Ein Beispiel hierfür sind aufgerollte oder in Form von Beuteln gestapelte Kunststoffolien. Um bei ihnen eine Sterilisation zu erreichen, werden sie mit Zwischenlagen aue Papier gestapelt oder aufgerollt. Das Papier kann entweder dazu dienen, die Diffusion der biologisch aktiven Dämpfe zur Erzielung einer bakteriziden Wirkung zu ermöglichen, oder das Papier kann selbst mit einer chemischen Substanz imprägniert sein, welche diese Dämpfe erzeugt.
  • Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Beispiele beschränkt. Es sind viele andere Fälle denkbar, in denen die Chemikalien als Imprägnierung zugesetzt werden.
  • Ein solcher Fall liegt z.B. bei Puder vor, der nicht erhitzt werden kann. Damit keine Kontamination durch die antimikrobiellen Verbindungen erfolgen kann, ist es zweckmäßig, diese durch ein Bindemittel, beispielsweise Karboxylmethylzellulose zu binden und sie als Schicht zwischen zwei Abdeckpapieren zu verwenden.
  • Auf Grund der Unabhängigkeit des Verfahrens von einer Energie~ versorgung ergeben eich auch Anwendungen für die Weltraum~ iahrt,

Claims (10)

  1. Patentansprüche 10 Verfahren zur Kaltsterilisation von Geräten oder Materialien mittels biologisch aktiver chemischer Verbindungen oder Kombinationen aus ihnen in hermetisch geschlossenen Systemen, dadurch gekennzeichnet, daß die Sterilisation bei.
  2. Rauntemperatur mittels der Dämpfe antimikrobieller Verbindungen erfolgt, die bei normalen Bedingungen von Druck und Temperatur d.h. bei Raumtemperatur in festem oder flüssigem Zustand sind, und deren Dampfdruck im Bereich zwischen 10 und 102 torr liegt0 2o Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von organischen Quecksilberverbindungen als biologisch aktive chemische Substanzen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch die Verwendung von Phenolverbindungen als biologisch aktive chemische Substanzen0
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch die Verwendung von Chinonen als biologisch aktive chemische Substanzen0
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Raumsterilisation verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Tapete des zu sterilisierenden Raumes mit einer biologisch aktiven chemischen Substanz imprägniert ist.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Sterili.ation von Büchern, Textilien, Bildern oder Teppichen verwendet wird,
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Sterilisation von Folien verwendet wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien schichtweise abwechselnd mit Papier gestapelt oder aufgewickelt sind, wobei das Papier vorzugsweise mit einer biologisch aktiven Substanz imprägniert ist.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Verwendung zur Sterilisation von medizinischen Gegenständen.
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ES378630A ES378630A1 (es) 1969-04-19 1970-04-15 Procedimiento para la obtencion de un gas de sintesis que contiene hidrogeno y nitrogeno para la produccion de amonia-co.

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