DE1919493C3 - Atmosphären-Vakuumofen - Google Patents
Atmosphären-VakuumofenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Atmosphären-Vakuum· ofen mit einem vakuumdichten Behälter, der einen
Chargenraum mit Heizelementen und eine Vorkammer mit einem Wärmetauscher aufweist, durch den das im
Behälter befindliche gasförmige Medium abkühlbar ist; zur Umwälzung dieses Mediums wird ein Ventilator
verwendet.
Derartige Öfen werden z. B. zur Wärmebehandlung Von Stählen in einer Gas-Atmosphäre oder unter
Vakuum verwendet. Betreibt man den Ofen als AtmösphäfetvOfen, so ist er bereits Während der
Erhitzung mit einem inerten Gas gefüllt. Diese Betriebsweise ist z. B, für Lötungen bei niedrigen
Temperaturen geeignet, Für Lotungen bei hohen temöefätüferl z. B, wird der Öfen als Vakuumofen
betrieben. Ist die Charge durch von den Heizelementen ausgestrahlte Strahlungswärme ausreichend erhitzt,
folgt hieran meist eine beschleunigte Abkühlung. Für den Fall des Vakuumbetriebes wird ein inertes Gas
unter Abbau des Unterdrucks erst jetzt dem Ofen zugeführt.
Der von dem in der Vorkammer befindliche Ventilator erzeugte Gasstrom zirkuliert dann auf einem
Weg, der durch einen zwischen der Chargenraumwand
ίο und der Behälterwand liegenden Raum und uurch den
Chargenraum selbst führt. Durch diesen Gasstrom gelangt die Wärme an den Wärmetauscher durch den
ein Kühlmedium fließt und an dem das Gas sich abkühlt.
Nachteilig sind bei einem solchen Ofen zunächst die relativ großen Abmessungen, die dadurch bedingt sind,
daß zwischen dem Chargenraum und der Behälterwand noch ein bestimmter Querschnitt zum Durchtritt des
inerten Gases bei der Umwälzung vorgesehen werden muß. Außerdem hat der Ofen, bezogen auf eine
bestimmte Chargengröße, ein relativ großes Volumen, und die Füllung dieses Volumens mit einem inerten
Gas wird dadurch teuer. Ferner ist es nachteilig, daß eine Erhitzung der Charge im geschlossenen
Chargenraum nur durch Strahlungswärme möglich ist.
wobei die den Heizelementen näher gelegenen Teile der Charge früher und stärker erhitzt werden. Die
gleichmäßige F.rhitzung aller Chargenteile ist deshalb relativ schwer sicherzustellen.
Die Erfindung hat die Aufgabe einen Atmosphären
Vakuumofen zu schaffen, der in seinen Abmessungen und in seinem Verbrauch an inertem Gas kleiner gehal
ten werden kann und bei dem im Bedarfsfall auch eine
gleichmäßigere F.rhit/ung der Charge durch Konveklionswärme erzielt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabenstellung wird fur einen Atmosphären-Vakuumofen der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Ventilator innerhalb des C hargenraumes an der an die
Vorkammer grenzenden Wjnd desselben angeordnet ist und der Wärmeaustauscher a'-s der Vorkammer in
den Chargenraum einschiebbar angeordnet ist. und daß um die Charge Leitbleche herumgeführt sind. Diese
geben dem vom Ventilator umgewälzten Medium feste Strömungswege vor.
Da hierbei jetzt fur eine einwandfreie Gaszirkulation
im Innern des ' hargenraunus gesorgt ist. wird zwischen
dem Chargenraum und der Hehalterwand kein
zusätzlicher Raum für die Cias/irkiilation benötigt.
Hierdurch verkleinern sich die Abmessungen des Ofens
bei gleichbleibend großem Chargenraum. Der Fortfall des zusätzlichen Raumes führt zugleich aber auch /u
einem geringeren Verbrauch an inertem Gas. denn das mit diesem zu füllende Volumen ist wesentlich kleiner
geworden. Auch wird wegen der Verringerung des Volumens für das Evakuieren weniger Zeit benötigt. Da
die Gaszirkulation im Chargenraum selbst erzeugt wird,
braucht außer der Öffnung, durch die das inerte Gas eintritt, keine weitere Öffnung mehr hergestellt zu
werden. Vorteilhaft ist es ferner, daß man die Charge zwar mit Strahlungswärme erhitzen kann, daß der
Ventilator aber auch zusätzlich in Betrieb genommen werden kann, so daß auch eine konvektion erzeugt
wird- Der Ventilator kann also doppelt ausgenutzt werden, nämlich beim Erhitzungsvorgang und bei der
Abkühlung,
Dadurch, daß der Wärmetauscher aus der Vorkammer in den- Chargenraum einschiebbar ist, wird die
Abkühlung besonders wirkungsvoll, denn durch das
Einschieben des Wärmetauschers in den Chargenraum gelangt der Wärmetauscher direkt in den vom
Ventilator erzeugten Gasstrom, und es ergibt sich für das Gas ein relativ kurzer Zirkulationsweg. Während
des Erhitzungsvorganges dagegen befindet sich der Wärmetauscher in der Vorkammer, so daß er dort
unwirksam ist und keine Wärme abführen kann.
Form und Anordnung der Leitbleche können den
Verhältnissen im Chargenraum jeweils angepaßt sein. Vorteilhaft aber ist es, wenn die Leitbleche zu einer die
Charge zum großen Teil abdeckenden Haube zusammengefaßt sind, deren Oberseite dem Ventilator
zugekehrt ist und eine direkt am Ventilator liegende Lufteintriltsöffnung aufweist. Es braucht dann nur ein
einziges, einfach herzustellendes Konstruktionsteil vorgesehen zu werden. Meist ist diejenige Wand des
Chargenraumes, an der der Ventilator angeordnet ist, die obere Wand desselben, während die Charge von
unten her zugeführt wird. Dann wird der Gasstrom durch die Lufteintrittsöffnung in der Oberseite der
Haube, durch die Charge und dann /wischen den Seitenwänden des Chargenraumes und der Außenseite
der Haube /um Ventilator verlaufen.
Die Leilbleehe können /. B. an einem Gestell od. dgl.
befestigt sein, das als Chargenträger dient, und jeweils
zusammen mit diesem in den Churgenraum eingebracht
werden Vorteilhaft ist es jedoch, wenn die l.eitbleche
im '-."hargenraum selbst befestigt sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß als Wärmeiauscher ein kreisringförmiges
Kühlschlangensystem dient, dessen Innendurchmesser größer als der Durchmesser des Ventilators und
dessen Außendurchmesser kleiner als der Durchmesse des C'hargenraumes ist. Es ist dann nämlich möglich, den
Wärmetauscher durch die obere Wand des Chargenraunies
so in diesen hinein/uschieben, daß der Wärmetauscher
den Ventilator umgibt und direkt in seinem Gasstrom liegt. Außerdem wird der für die Charge
selbst /ur Verfugung stehende Raum nicht verkleinern
da sich der Wärmetauscher dann auf derselben Höhe mit dem Ventilator befindet und im obersten Teil des
Chargenraums nur einen Plat/ beansprucht, der für die Charge selbst nicht mehr nutzbar ist. Günstig ist es bei
einer solchen Anordnung ferner, we>in die zur Vorkammer hin liegende Wand des C'hargenraumes ein
kreisringförmiges Wandteil aufweist, dessen Größe dem kreisringförmigen Kühlschlangensvstem entspricht und
das zusammen mit diesem in den Chargenraum einsvhiebbar ist. Diese Maßnahme führt zu einer
besonders einfachen Möglichkeit, das öffnen der oberen Chargenwand und das Einschieben des Wärmelauschers
in einem einzigen Betätigungsvorgang zusammenzufassen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Oberseite der Haube
kegelstumpfföririg ist und die Höhe des Kegelstumpfes auf die Wandstärke des kreisringförmigen Wand'eils
abgestimmt ist. Hiermit wird erreicht, daß der Wärmetauscher auch so weit in den Chargenraum
hineingeschoben werden kann, daß er in Höhe des Ventilators liegt; dies würde bei einer ebenen Oberseite
durch das Auftreffen des kreisringförmigen Wandteils auf diese verhindert Werden, Andererseits sollte
sichergestellt sein, daß der Ventilator direkt an der Lufteintrittsöffnung liegt.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung ein Atmospharen^Vakuumofen be
schrieben, der im Schnitt dargestellt ist und dessen linke
Schnitthälfte den Wärmetauscher in den Chargenraum eingefahrenem Zustand zeigt, während sich in q'er
Darstellung der rechten SchniUhälfte der Wärmetauscher
in der Vorkammer befindet.
Auf einem Traggestell 10, das auf Stützen 11 ruht, ist
ein vakuumdichter Behälter 12 angeordnet; dieser ist über ein Eckventil 13 an ein Vakuumpumpensystem 14
angeschlossen. Der Behälter 12 ist in eine Vorkammer 15 und einen Chargenraum 16 unterteilt; die Seitenwände
17, die Oberseite 18 und die Unterseite 19 des Chargenraumes 16 bestehen aus einer dicken Schicht
von wärmeisolierendem Material. Die Unterseite 19 kann zusammen mit der Unterseite des Behälters 12 und
einem Wagen 20 mittels der Greifklauen 21 herabgelassen werden, wenn die Behandlung der Charge 22
abgeschlossen ist.
Im Chargenraum 16 sind Heizelemente 23 zur Erhitzung der Charge 22 angeordnet. An der Oberseite
18 befindet sich ein Ventilator 24, der durch den in der Vorkammer 15 angeordneten Antrieb 23 angetrieben
wird. Diiekt vor dem Ventilator 24 liegt die öffnung
einer an der Oberseite kegelstur .-;förmig ausgebildeten
Haube 2ba. die die Charge 22 ^Ddeckt und eine
Zwangsluftumwälzung ermöglicht, die durch die Charge 22 und /wischen den Seitenwänden der Haube 26 und
den Seitenwänden 17 des Chargenraumes 16 verläuft.
Im 3ehalter 12 befindet sich ein Eckventil 27, das in
die Vorkammer 15 mündet und zum Einführen von inertem Gas dient. Außerdem ist in der Vorkammer 15
ein Wärmetauscher 28 angeordnet, der in der rechten Zeichnungshälfte in hochgefahrenem Zustand gezeigt
ist. während er in der linken Zeichnungshälfte in den Chargenraum 16 eingefahren ist. Der Wärmetauscher
28 besieht aus einem System von kreisringförmigen Kühlschlangen, deren Zufluß- und Abflußleitungen hier
nicht gezeigt sind. Die Oberseite 18 des Chargenraumes
16 hat einen kreisringförmigen Wandteil 29 dessen Durchmesser an den des Wärmetauschers 28 angepaßt
ist. Während in hochgefahrenem Zustand des Wärmetauschers 28 der Wandteil 29 bündig in die Obt.· seite 18
eingepaßt ist, wird der Wandteil 29 beim Einfahren des
Wärmetauschers 28 in den Chargenraum 16 mit in ci.eseri hineinbewegt, so daß in der Oberseile 18 hierbei
eine Öffnung entsteht, durch die inertes Gas in den Chargenraum 16 gelangen kann. Der Wärmetauscher 28
befindet sich jetzt mit dem Ventilator 24 auf derselben Höhe, so daß er sich gleichzeitig auch direkt in der
Gasströmung befindet.
Ist die Charge 22 in den Chargenraum 16 eingebracht,
so wird bei in den Chargenraum 16 eingefahrenem Wärmetauscher 28 der Behälter 12 mittels des
Vakuumpumpensystems 14 evakuiert. Dann werden der Wärmetauscher 28 in die Vorkammer 15 hochgefahren
und der Behälterraum mittels des Eckventils 13 von der Vakuumpumpe 14 getrennt. Anschließend wird das
Eckventil 27 geöffnet und inertes Gas in den Behälter 12 eingelassen. Der Ventilator 24 verteilt d; nn das Gas
gleichmäßig, und die Heizelemente 23 werden eingeschaltet. Die Erhitzung erfolgt, während der Gasdruck
im Behälter 12 konstant gehalten wird. Nach Abschluß des Erhitzungsvorganges wird der Wärmetauscher 28 in
den Chargenraum 16 eingefahren. Die Abkühlung kann ungeregelt oder geregelt erfolgen, wobei eine Regelung
die Heizelemente 23 und den Wärmetauscher 28 abwechselnd wirksam werden lassen kann.
Während der beschriebene Ablauf den Betrieb des Ofens als Atmosphären-Ofen darstellt, wird beim
Betrieb als Väküurnöfert nach dem Evakuieren des
Behälters 12 und dem Hochfahren des Wärmelauschers 28 in die Vorkammer 15 das Eckventil 13 nicht
geschlossen; auch der Ventilator 24 wird nicht eingeschaltet. Auch wird während des Erhitzüngsvorganges
kein inertes Gas zugeführt, lsi der Efhilzungsvorgang
abgeschlossen, so kann die Kühlung auf verschiedene Art erfolgen^ So kann z. B. während der
Abkühlung das Vakuum aufrechterhallen werden. Es kann aber auch der Wärmctaüschei
Chargenraum 16 eingefahren werden, so der Vorkammer 15 verbunden ist Dai
Zuführen von inertem Gas der Untere!
abgebaut. Eine besonders schnelle Abkü man, wenn man dann gleichzeitig d
einschaltet und den Wärmetauscher 28 η speist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Atmosphären-Vaktiumofen mit einem vakuumdichten
Behälter, der einen Chargenraum mit Heizelementen und eine Vorkammer mit einem Wärmeaustauscher
aufweist, durch den ein im Behälter befindliches gasförmiges Medium abkühlbar ist, unter
Anwendung eines Ventilators zum Umwälzen dieses Mediums, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilator (24) innerhalb des Chargenraumes (16) an der an die Vorkammer (15) grenzenden
Wand (18) desselben angeordnet ist und der Wärmeaustauscher (28) aus der Vorkammer (15) in den
Chargenraum (16) einschiebbar angeordnet ist, und daß um die Charge (22) Leitbleche (26) herumgeführt
sind.
2. Atmosphären-Vakuumofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbleche zu einer
die Charge (22) zum großen Teil abdeckenden Haube (26) iiöammengefaßt sind, deren Oberseite dem
Ventilator (24) zugekehrt ist und eine direkt am Ventilator (24) liegende Lufteintrittsöffnung [26a)
aufweist.
3. Atmosphären-Vakuumofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbleche (26)
im C'hargenraum (16) befestigt sind.
4. Atmosphären-Vakuumofen nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Leitblech^
(26) im Chargenraum (16) veränderbar ist.
5. Atmosphären-Vakuumofen nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß als Wärmeaustauscher
(28) ein kreisringförmiges Kühlschlangensystem (28) dieni, dessen Irinendur^nmesser größer als der
Durchmesser des Ventilators (24) und dessen Außendurchmesser kleiner Is der Durchmesser
des Chargenraumes (16) ist.
6. Atmosphären-Vakuumofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Vorkammer
(15) hin liegende Wand (18) des Chargenraumes (16) ein kreisringförmiges Wandteil (29) aufweist, dessen
Größe dem kreisringförmigen Kühlschlangensystem (28) entspricht und das zusammen mit diesem in den
Chargenraum (16) einschiebbar ist.
7. Atmosphären-Vakuumofen nach Anspruch 2 und 6. dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite
der Haube (26) kegelstumpfförmig ist und die Höhe des Kegelstumpfes auf die Wandstärke des kreisringförmigen
Wandteils (29) abgestimmt ist.
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |