-
"Maschine zum Fräsen von Sohlenkanten" Die Erfindung betrifft eine
Maschine zum Fräsen von Sohlenkanten. Der Vorgang des Fräsens von Sohlenkanten stellt
eine der vielen Maßnahmen im Rahmen der Herstellung von Schuhwerk dar und soll demgemäß,
wie alle die anderen Einzelmaßnahmen auch, möglichst selbsttätig ablaufen und eine
schnelle Aufeinanderfolge der einzelnen Arbeitsspiele erlauben, um einen hohen Durchsatz
und damit große Fertigungsstückzahlen zu erreichen.
-
Bekannte Maschinen zum Fräsen von Sohlenkanten sind mit einem umlaufenden
wräswerkzeug ausgerüstet, an welchem der Sohlenzuschnitt mit seiner Kante entlang
geführt wird. Zur richtigen Führung und zur Halterung der Sohle während des Fräsvorganges
sind bewegte Tische und mitlaufende Halterungen, wie Preßrollen o. dgl. für die
Sohle vorgesehen. In aller Regel führt während des Fräsvorganges die Sohle auf dem
Auflagetisch eine Drehung von 3600 durch, wobei auch Maschinen bekannt sind, wo
diese Drehungen unter entsprechender Abstandsänderurig vom Fräswerkzeug kontrolliert
und selbsttätig erfolgen.
-
Es liegt auf der Hand, daß derartige Maschinen eine recht komplizierte
Kinematik aufweisen, um der Sohle die vorgeschriebene und notwendige Bewegung während
des Fräsvorganges zu geben.
-
Ebenso kompliziert ist die Einstellung der erforderlichen kinematischen
Mittel, abhängig von Sohlenfarbe und Sohlengröße. Schließlich liegt auf der Hand,
daß die Drehbewegung der Sohle während des Fräsvorganges eine gewisse Geschwindigkeit
nicht überschreiten kann, wenn sichergestellt sein soll, daß der Werkzeugschnitt
einwandfrei und sauber ausgeführt ist. Dies gilt insbesondere für den Spitzenbereich
der Sohle, bei dessen Bearbeitung ja der größte Anteil des Schwenkens bzw. Drehens
der Sohle erfolgen soll.
-
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Maschine
zum Fräsen von Sohlenkanten zu schaffen, bei welcher die Kinematik der bewegten;
die S ohle steuernden Maschinenteile wesentlich vereinfacht wird, was neben der
allgemeinen Vereinfachung der Vorrichtung, die damit gegeben ist, Voraussetzung
zu einer möglichen und in Anpassung an die übrigen Teilarbeiten in der Schuhherstellung
nötigen Beschleunigung des Arbeitsspieles beim Sohlenkantenfräsen ist.
-
Es gibt natürlich einen verhältnismäßig einfachen Weg, der auch schon
mehrfach beschritten wurde, um zu einer Vervielfachung des Maschinendurchsatzes
und damit der erzielten Stückzahl zu kommen.
-
Hierzu genügt es, mehrere Sohlenzuschnitte übereinander zu legen und
gleichzeitig zu bearbeiten. Dieser Weg ist aber schon deshalb abzulehnen, weil hier
die Sauberkeit des Frässchnittes von vornhelan zu wünschen übrig läßt, insonderheit
im Bereich der Ecken zwischen Sohlenflächen und Sohlenkanten. Es besteht des Weiteren
in aller Regel die Notwendigkeit oder zumindest der Wunsch, dem Sohlenkantenschnitt
eine bestimmte Form und Gestaltung zu geben. Auch dies ist bei gleichzeitiger Bearbeitung
mehrerer Sohlenzuschnitte nicht möglich.
-
Es bleibt also nur der Weg, die Sohlenzuschnitte einzeln zu bearbeiten
und bei dieser Einzelbearbeitung das Arbeitsspiel zu beschleunigen.
-
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch eine Maschine zum
Fräsen von Sohlenkanten, bei welcher ein eine reine Linearbewegung ausführender
Tisch zur Aufnahme und Festlegung der zu bearbeitenden Sohlen vorgesehen ist, weiterhin
Mittel zur Zuführung jeweils eines Sohlenzuschnittes auf den Tisch in dessen Ausgangsstellung,
Ausrichten des Sohlen zuschnittes auf dem Tisch und Festlegen dessen ben in ausgerichteter
Lage, schließlich zwei beidseits der linearen Vorschubbahn des Tisches angeordnete
gegeneinander versetzte Fräswerkzeuge vorgesehen sind.
-
Selbstverständlich werden diese Fräswerkzeuge in an sich bekannter
Weise über Schnittschablonen auf dem Tisch gesteuert.
-
Dadurch, daß der die Sohle tragende und an den Fräswerkzeugen vorbeiführende
Tisch nur eine reine Linearbewegung ausfährt, kann in fast beliebiger Weise beschleunigt
werden. Eine Grenze ist hier nur durch die Bearbeitungsgeschwindigkeit der Sohlenkante
durch die Fräswerkzeuge gegeben. Die rein lineare Vorschubbewegung des Tisches wird
durch die zu beiden Seiten seiner Vorschubbahn versetzt gegeneinander angeordneten
Fräswerkzeuge ermöglicht. Jedes der beiden Werkzeuge hat nur eine Hälfte des Sohlenumfanges
zu bearbeiten.
-
Auch hierdurch ergibt sich eine Beschleunigung des Arbeitsspieles.
-
Dadurch, daß die Fräswerkzeuge versetzt gegeneinander angeordnet sind,
wird auch der Spitzenbereich der Sohle einwandfrei bearbeitet, zuerst von der einen
und dann von der anderen Seite her. Die beiden Bearbeitungsbereiche gehen in der
Sohlenspitze einwandfrei und sauber ineinander iiber.
-
Um die dem Tisch zuzuführenden Einzelsohlen ausrichten zu können,
bedarf es von der Zuführungsseite her Mittel zum Bewegen
der Zuschnitte
und auf der gegenüberliegenden Seite Anschläge zur Begrenzung der Zuführungsbewegung,
weiterhin in Vorschubrichtung des Tisches eines Anschlages zur Fixierung der Lage
des Zuschnittes in Vorschubrichtung und hierzu einer Ausbildung der Zuführungsmittel,
um die Zuschnitte nicht nur im rechten Winkel zur Vorschubrichtung des Tisches auf
diesen zu führen, sondern auch in Vorschubrichtung auf diesem noch bewegen zu könneri.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind diese Mittel
als unter den Vorratsstapel der Zuschnitte einzuschiebende und jeweils einen Zuschnitt
erfassende Bleche ausgebildet, die gegen die Rückstellkraft einer Feder aus ihrer
Vorschubrichtung ablenkbar sind und an ihrem vorderen Ende mit der Schablone des
Tisches zusammenwirkende Rollen aufweisen, die bei der Rückkehr in ihre Ausgangsstellung
des Weiteren in entsprechenden Ausnehmungen des Stapeltisches geführt sind. Auf
der gegenüberliegenden Seite sind im rechten Winkel zur Vorschubrichtung des Tisches
bewegbare, als Rollen ausgebildete Anschläge für die Sohlenzuschnitte vorgesehen.
-
Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch dieselbe
erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer in den
beigefügten Zeichnungen rein beispielsweise und schematisch dargestellten Ausführungsform
des Erfindungsgegen standes.
-
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die wesentlichen Maschinenteile,
in Fig. 2 ist ein Schnitt quer zur Vorschubrichtung des Tisches etwa nach der Linie
II-II dargestellt, Fig. 3 gibt einen ebensolchen Schnitt etwa nach der Linie III-III
wieder, Fig. 4 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich der Beschickungseinrichtung
für die Sohlenzuschnitte, Fig. 5 schließlich ist ein Teilausschnitt nach der Linie
V-V in Fig. 4.
-
In einem Maschinengestell 1 ist auf zwei Stangen 2 und 3 ein Tisch
4 verschiebbar, und zwar mittels eines hydraulischen oder pneumatischen Zylinders
5. Der Tisch 4 ist in seiner Ausgangsstellung und strichpunktiert in seiner E ndstellung
dargestellt. Er führt also eine rein lineare Vorschubbewegung aus.
-
Seitlich zur Ausgangsstellung des Tisches 4 ist eine Stapelvorrichtung
6 für die Sohlenzuschnitte vorgesehen, die z.B. aus einer Wand 7 und zwei Bügeln
8 und 9 zur Haltenung des Sohlenzuschnittstapels bestehen kann.
-
Auf dem Stapeltisch bewegen sich Vorschubbleche 10 und 11, die sich
im rechten Winkel zur Vorschubrichtung des Tisches 4 bewegen.
-
Diese erfassen jeweils einen Sohlenzuschnitt 12 und schieben ihn auf
den Tisch 4.
-
Damit der Sohlenzuschnitt 12 auf dem Tisch 4 die jeweils gewünschte,
nach der Schablone ausgerichtete Lage erhält, sind gegenüber dem Stapeltisch zwei
Anschläge 13 und 14 in Rollenform vorgesehen, die von pneumatischen Zylindern 15
und 16 bewegt und gesteuert werden.
-
Mittels dieser beiden Rollenanschläge 13 und 14 wird die Lage des
Sohlenzuschnittes 12 quer zur Vorschubrichtung des Schlittens 4 fixiert.
-
Die Vorschubbleche 10 und 11 tragen an ihren vorderen Enden Rollen
17, die sich nach Erreichen der Schablonenkante auf dieser in Vorschubrichtung des
Tisches 4 absetzen können. Hierzu bedarf es einer Schwenkbarkeit der Vorschubbleche
10 und 11 um Schwenkpunkte 18 und 19. Durch die sich an die quer zur Vorschubrichtung
des Tisches 4 der Bleche 10 und 11 einschließende Bewegung derselben in Vorschubrichtung
des Tisches 4 werden die Sohlenzuschnitte 12 an den Rollenanschlägen 13 und 14 bis
zu einem Anschlag 20 an der vorderen Stirnseite des Tisches 4 geführt und erhalten
so eine in den zwei Koordinaten ihrer oben genau definierten Lage.
-
Die Vorwärtsbewegung der Vorschubbleche 10 und 11 erfolgt ebenfalls
unter der Einwirkung von pneumatischen Zylindern 21.
-
Ist derselbe Zuschnitt 12 in seiner definierten Lage auf dem Tisch
4 angebracht, wird er durch einen von oben auf einen pneumatischen Stempel 22 auf
dem Tisch 4 bzw. dessen Schablone 23 festgelegt.
-
Die Rollenanschläge 13 und 14 können in ihre Ausgangsstellung zurück,
ebenso die Vorschubbleche 10 und 11, wobei diese sich unter der Verstellkraft einer
Schraubenfeder um ihre Schwenkpunkte 18 und 19 und unter Abrollen der. Rollen 17
an Kanten 24 des Stempeltisches wieder in ihre Ausgangsstellung zurückbewegen.
-
Die Vorschubbleche 10 und 11 sind in Fig. 4 in ihrer Ausgangsstellung
und strichpunktiert in ihrer Endstellung wiedergegeben.
-
Der Tisch 4 bewegt sich nun in einer geradlinigen Vorschubbewegung
zwischen zwei Fräswerkzeugen 25 und 26 hindurch, die an Shhwenkarmen 27 und 28 befestigt
sind und durch pneumatische Zylinder 29 und 30 bewegt und gesteuert werden.
-
Die beiden Fräswerkzeuge 25 und 26 sind in Vorschubrichtung des Tisches
4 gegeneinander versetzt. Bei der dargestellten Ausbildungsform wird also zunächst
in Vorschubrichtung gesehen, die rechte Seite des Sohlenzuschnittes 12 durch das
Fräswerkzeug 26 bearbeitet, anschließend der lineare Seitenbereich durch das Fräswerkzeug
25.
-
Dadurch, daß die beiden Fräswerkzeuge gegeneinander versetzt sind,
kann der Spitzenbereich 31 des Sohlenzuschnittes 12 nacheinander von beiden Fräswerkzeugen
erreicht werden1 so daß sich hier ein einwandfreier und sauberer Übergang ergibt.
-
In der in Fig. 1 strichpunktiert dargestellten Endstellung des Tisches
4 wird der pneumatische Stempel 22 gelöst. Die fertig
die bearbeitete
Sohle wird durch Stößel 32 und 33,/ebenfalls durch pneumatische Zylinder 34 und
35 betätigt werden1 vom Tisch 4 auf ein Transportband-36 verbracht, durch welche
sie aus der Maschine ausgeführt wird. Sie kann hier wiederum durch an sich bekannte
Mittel gestapelt werden.
-
Die Fräswerkzeuge 25 und 26 werden über Keilriementriebe 37 vom Antriebsmotor
38 her angetrieben, deren Achse gleichzeitig Schwenkachse für die Fräswerkzeuge
ist.
-
Das Band 36 wird von einem Motor 39 angetrieben.
-
Das Zusammenwirken und die Steuerung der verschiedenen, durch die
pneumatischen Zylinder getätigten Bewegunsabläufe kann in an sich üblicher und beliebiger
Weise durch entsprechende Steuerventile und Entschalter, die im einzelnen nicht
dargestellt sind, erfolgen.