DE1914236B2 - Packungsmaterial aus aufgeschäumtem Kunststoff in Form von rohrförmigen Hohlkörpern - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Packungsmaterial aus aufgeschäumtem Kunststoff in Form von rohrlormigen Hohlkörpern zum Schutz empfindlicher Verpakkungsgüter in Verpackungsbehältern.

Die seit langem üblichen Verpackungen für spröde oder zerbrechliche Gegenstände sind bekanntlich oft mangelhaft, selbst wenn sie von berufsmäßig vorgebildeten Packern ausgeführt werden. Es hat sich /. B. als schwierig, wenn nicht unmöglich, erwiesen, das Zerbrechen infolge roher Behandlung der Versandkartons, von der Fahrbahn herrührende Erschütterungen. Stöße u. dgl. auszuschließen. Auch waren die Verpackungsmethoden und -materialien nicht in der Lage, ein »Wandern« des Verpackungsgutes innerhalb des Verpakkungsbehälters auf einem langer dauernden Versandwege zu vermeiden. Dies ist ein ernsthaftes Problem für die Behandlung zerbrechlicher Güter. Beispielsweise ist der Versand empfindlicher Gegenstände, wie elektronischer oder optischer Geräte in Straßen- oder Schienenfahrzeugen, normalerweise mit Perioden längerer Erschütterung verbunden, was das Wandern des verpackten Gegenstandes in seinem Verpackungsbehälter zur Folge hat, so daß er dann oft mit den Innenwanden des Behälters in Berührung kommt und zu Bruch geht. Normalerweise machen derartige Brüche bis zu 15% und unter Umständen bei längeren Versandwegen noch mehr aus.

Es sind bereits frei fließende Verpackungsmaterialien bekannt, beispielsweise durch die USA.-Patentschrift 3 074 543. Ferner ist ein lockeres Polsterungsmaterial durch die schweizerische Patentschrift 436 115 bekannt, das aus einer Vielzahl von länglichen Stücken von geschäumten, synthetischen, organischen Polymeren in Form von Schnüren, Stäbchen oder Röhren besteht, die infolge ihrer länglichen Gestalt eine höhere Stabilität und niedrigere Verpackungsdichte ergeben sollen als das geschäumte Polymer an sich. Hierzu sind die länglichen Stücke des Polsterungsmaterials gekrümmt, geringelt, zur Schleife oder in eine Vielzahl von unregelmäßigen Gestalten gebogen, so daß sie genügend Krümmung aufweisen, um eine verwaschene und/oder verfilzte Masse zu bilden, die etwa mit Holzwolle vergleichbar ist. Eine mögliche Ausführungsform der länglichen Stücke dieses Polsterungsmaterials wird in der Weise hergestellt, daß mittels eines Strangpressen- und Schneidesystems rohrförmige Hohlkörper ausgepreßt, gekühlt und in Stücke zerschnitten oder gebrochen werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pakkungsmaterial der eingangs genannten Gattung zu schaffen, das einerseits rieselfähig ist und dadurch auch ohne Nachstopfen einen gleichmäßigen Füllungsgrad aller Hohlräume und eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit beim maschinellen Packen ermöglicht und das andererseits im gepackten Zustand besonders zuverlässig das »Wandern« des Verpackungsgutes innerhalb des Behälters verhindert und eine besonders hohe Fähigkeit zur Aufnahme von Stoß-, Schlag- und Vibrationsener

gie besitzt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die rohrförmigen Hohlkörper des Packungsmaterials die Form von Ringen aufweisen, deren äußerer Durchmesser im Bereich zwischen 3,18 und 31,75 mm

ίο liegt.

Ein solches Packungsmaterial ist für die überwiegende Mehrzahl der in Betracht kommenden Verpakkungsgüter hinreichend rieselfähig, gewährleistet innerhalb einer fertigen Packung durch ein gewisses Inein-

andergreifen der einzelnen Ringe eine hinreichende Formbeständigkeit des Füllkörpers, um das »Wandern« des Verpackungsgutes zu verhindern, und ergibt einen besonders zuverlässigen Schutz des Verpackungsgutes gegen stoßartige Beanspruchung durch die Möglichkeit

einer zweistufigen Verfestigung des Packungsmaterial derart, uaß zuerst die Gestalt der einzelnen ringförmigen Hohlkörper verändert und dann bei noch stärkerer Beanspruchung auch ihre Materialstruktur zerstört wird. Schließlich hat das neue Packungsmaterial auch ein besonders niedriges Schüttgewicht, eine hohe Widerstandsfähigkeil gegen Feuchtigkeit. Fäulnis und Ungeziefer sowie eine hohe Widerstandsfähigkeit gc gen chemische Einwirkungen.

Im folgenden sind die Erfindung und ihre Vorteile an

Hand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1. 2 und 3 Schnittansichten einiger Ausfüh rungsbeispiele ringförmiger Hohlkörper eines Pakkungsmaterials gemäß der Erfindung,

F i g. 4 die perspektivische Ansicht einer Anhäufung solcher ringförmiger Hohlkörper und

F i g. 5 die Schnittansicht der Ecke eines Versandkartons und das Verhalten darin liegender ringförmiger Packungsmaterialeinheiten als Teil eines Gesamtfüllkörpers in dem Behälter.

Die einzelnen, die Form ringförmiger Hohlkörper aufweisenden Verpackungseinheiten 12b bestehen aus geschäumtem, expandiertem Kuns'stoffmaterial von genügender Eigenfestigkeit, um während der normalen

Handhabung die Eigenschaften eines starren oder steifen Schäumst;.·"· zu behalten; bei schädlichen Stoßen oder fortgese vier Erschütterung erfahren sie eine Deformation di.. ^K / isammendrücken. Dabei besteht die Möglichkeit t\M zweistufigen Verfestigung des Pakkungsmateru.':.' j·.' nach seiner mechanischen Beanspruchung: Zuerst wird die Gestalt der einzelnen ringförmigen Hohlkörper verändert, worauf bei noch stärkerer Beanspruchung auch ihre Materialstruktur in Mitleidenschaft gezogen wird.

Der Schaumstoff hat im allgemeinen eine zellenartige Struktur (geschlossene Zellen oder kommunizierende Zellen) mit einem Volumen der Zellen- oder Hohlräume, das etwa 25 bis 85% des Gesamtvolumens der Einheiten beträgt. Als schäumbare Kunststoffe eignen sich sowohl thermoplastische als auch warmhärtende Harze. Die Kunststoffmaterialien werden unter dem Gesichtspunkt ausgewählt, daß geschäumte, expandierte Kunststoffe mit beispielsweise einer Zellgröße von etwa 0,025 bis 2,5 mm und einem Anteilverhältnis der Hohlräume zum Gesamtvolumen von etwa 25 bis 85% sowie einer Schaumdichte von etwa 0,0048 bis etwa 0,72 kg/dm³ erhalten werden, so daß sich eine bei normaler Handhabung des Packungsmaterials passende

Elastizität und Formbeständigkeit sowohl der Schaumstruktur als auch der Gestalt der ringförmigen Hohlkörpereinheiten ergibt

Fig. 1, 2 und 3 zeigen je ein Ausführungsbeispiel einer ringförmigen Hohlkörpereinheit der Erfindung. Diese Ausführungsbeispiele unterscheiden sich dadurch, daß bei der Ausführungsform nach F i g. 1 nur eine, bei den Ausführungsformen nach F i g. 2 und 3 dagegen zwei bzw. drei Expansionsvorgänge durch Erhitzen der ursprünglich in Achsrichtung der Ringform orientierten Zellen mit zwischengeschalteten Abkühlstufen angewendet worden sind. Durch die mehrmalige radiale Expansion läßt sich eine Abrundung der Schnittdächenkontur der Ringkörper 126, wie sie insbesjndere in Fig.3 und 4 erkennbar ist (»Rettungsring«-Form), erhalten.

Dadurch, daß die einzelnen rohi.'örmigen Hohlkörper des Packungsmateriais die Form von Ringen aufweisen, deren äußerer Durchmesser im Bereich zwischen 3,18 und 31,75 mm liegt, wird erreicht, daß innerhalb einer fertigen Packung gemäß F i g. 5 durch ein gewisses Ineinandergreifen der einzelnen Ringe eine hinrichende Formbeständigkeit des durch die Gesamtheit der Packungsmaterialeinheiten gebildeten Füllkörpers erhalten wird, durch den das »Wandern« des Verpackungsgutes innerhalb der Packung verhindert und ein besonders zuverlässiger Schutz dieses Gutes gegen stoßartige Beanspruchung gewährleistet werden kann, weil das Packungsmaterial sich bei stoßartigen Beanspruchungen verschiedenen Ausmaßes in zwei Verfestigungsstufen verformen kann, derart, daß die einzelnen ringförmigen Hohlkörper bei einer Beanspruchung bis zu einer bestimmten Stärke eine Veränderung ihrer Gestalt erfahren, während bei noch stärkerer Beanspruchung auch ihre Materialstruktur zerstört wird.
Bei der Anwendung wird das aus den ringförmigen Hohlkörpereinheiten bestehende Verpackungsmaterial zunächst gemäß F i g. 5 in einer solchen Menge in einen Karton gefüllt, daß eine genügend dicke Schicht auf dem Boden gebildet wird. Dann wird das Verpackungsgut in den Karton gelegt und das Packungsmaterial darum herum und darüber einrieseln gelassen, um das Verpackungsgut genügend sicher von den Wandungen des Kartons entfernt zu halten. Danach kann der Karton mit einem Überschuß an Packungsmaterial, ζ. Β. bis 10%, durch Einrieselnlassen aufgefüllt werden, so daß nach dem Verschließen des Kanons dessen Inhalt unter einem gewissen Druck steht. Dadurch wird das Ineinandergreifen der ringförmigen Hohlkörper durch Reibberührung sowie zwischen Vorsprüngen und Ausnehmungen des Füllraumes noch verstärkt. Durch dieses Ineinandergreifen wird die Lage des Verpackungsgutes durch Erhöhung des Widerstands gegen Wandern des Gutes innerhalb der Packung besonders wirkungsvoll gesichert.

Die Erfindung eignet sich besonders für das Verpakken von elektronischen und optischen Geräten und Ausrüstungsgegenständen wie beispielsweise Zeitgebern. Meßgeräten, Ferngläsern, Linsen, Rundfunkröhren usw. Das neue Packungsmaterial gewährleistet in erhöhtem Maße, daß empfindliche Gegenstände infolge Änderung ihrer Lage beschädigt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Packungsmaterial aus aufgeschäumtem Kunststoff in Form von rohrförmigen Hohlkörpern zum Schutz empfindlicher Verpackungsgüter in Verpakkungsbehältern, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Hohlkörper die Form von Ringen aufweisen, deren äußerer Durchmesser im Bereich zwischen 3,18 und 31,75 mm liegt.