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Fersen-Sicherheitsskibindung Die Erfindung betrifft eine Fersen-Sicherheitsskibindung
mit einem auf dem Ski zu befestigenden Gehäuse, einem an diesem Gehäuse um eine
erste Querachse schwenkbaren, eine Trittlasohe und eine zweite Querachse aufweisenden
Träger für den höhenverstellbaren Absatzniederhalter, einem mit der zweiten Querachse
zusammenarbeitenden Kurvenglied, das unter der Wirkung einer im Gehäuse angeordneten
Schraubendruckfeder steht und einem um eine feststehende Achse schwenkbaren, mit
dem Kurvenglied verbundenen Auslösehebel.
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Bei einer bekannten Sicherheitsskibindung dieser Bauart (französisches
Patent 1 470 119) ist die erste Querachse im unteren, mittleren Teil des Gehäuses
angeordnet, wobei der Niederhalterträger nicht nur um diese Achse schwenkbar, sondern
durch Anordnung eines langschlitzes auch noch in Längsrichtung verschiebbar angeordnet
ist. Die Schraubendruckfeder ist im oberen Teil des Gehäuses angeordnet und wirkt
auf ein Kurvenglied, das einerseits durch einen lotrechten Lenker mit dem Gehäuse
und andererseits gelenkig mit dem um eine feststehende Achse schwenkbaren Auslösehebel
verbunden ist. Diese Sicherheitsbindung hat durch die vorerwähnte
Ausbildung
mit mehreren Hebelpaaren und einer größeren Zahl von Querachsen nicht nur den Nachteil
einer komplizierten, offenen, die Vereisungsgefahr bedingenden Bauart, sondern auch
den wesentlichen Mangel, daß es sich hier um eine sog. Kurzhubbindung handelt, die
schon bei einem geringfügigen Heben des Absatzes auslöst und den Schuh freigibt.
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Da aber z.B. beim Durchfahren von kurzen Mulden starke nach oben gerichtete,
an sich ungefährliche Stöße ausgeübt werden, so besteht die Gefahr, daß diese Kurzhubbindung
den Skischuh freigibt. Um dies zu vermeiden, muß eine sehr starke Niederhaltekraft
auf den Schuhabsatz ausgeübt werden, die~wiederum bei gefährlichen Stürzen das Auslösen
der Bindung erschwert.
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Es ist weiterhin eine langhubige Fersen-Sicherheitsskibindung bekannt
(französisches Patent 81 385, Zusatz zu Patent 1 294 261), bei welcher in einem
auf de * ki zu befestigenden Gehäuse eine schwenkbare Querachse und eine Schraubendruckfeder
angeordnet ist, die durch einen Kolben auf zwei Stützkanten dieser Querachse einwirkt.
Diese Querachse ist einerseits mit einem in der Normalstellung schräg nach oben
und vorn ragenden Auslösehebel und andererseits durch einen bügelförmigen Hebel
gelenkig mit einem nicht höhenverstellbaren Absatzniederhalter verbunden. Um beim
Heben des Absatzes diesen Niederhalter in Eingriff mit dem Absatz zu halten, ist
eine Führungseinrichtung vorgesehen, die aus einem vom Gehäuse nach oben ragenden
Führungsbock und einer an diesem Bock gleitenden am Niederhalter angeordneten Führungsrolle
besteht. Diese Sicherheitsbindung hat den Nachteil einer aufwendigen, also verhältnismäßig
teueren und sperrigen Bauart, die weder eine Niederhalterhöheneinstellung noch das
Auslösen der Bindung mittels Skistock ermöglicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe. zugrunde, unter Vermeidung der vorerwähnten
Nachteile eine Fersen-Sicherheitsskibindung der eingangs erwahnten Bauart zu schaffen,
die allen praktischen Anforderungen genügt, insbesondere aber langhubig ist und
beim Heben des Schuhabsatzes den Niederhalter in Eingriff mit dem Absatz hält. Langhubig
ist eine solche Fersen-Sicherheitsskibindung dann, wenn der Absatz etwa lo mm und
darüber gehoben werden kann, ohne daß die Auslösung erfolgt. Dabei soll die Niederhaltekraft
verhältnismäßig niedrig und annähernd konstant sein, keinesfalls aber mit dem Hub
des Absatzes ansteigen. Eine solche langhubige Bindung hat den Vorzug, daß bei den
vorerwähnten kurzen, ungefährlichen Stößen kein Auslösen der Bindung eintritt und
daß andererseits die Niederhaltekraft verhältnismäßig niedrig bemessen werden kann,
so daß damit die Verletzungsgefahr bei einem gefährlichen Sturz ausgeschlossen wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Fersen-Sicherheitsskibindung der
eingangs erwähnten Bauart vorgesehen, bei welcher nach der Erfindung das Kurvenglied
mit dem Auslösehebel ein Stück bildet, dieser Hebel mit einer dritten, im Gehäuse
schwenkbaren Achse fest verbunden ist, die in bekannter Weise zwei von der Druckfeder
mittels Kolben belastete Stützkanten aufweist, und die erste Querachse am Gehäuseende
annähernd in Höhe des Niederhalters angeordnet ist.
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Diese Sicherheitsskibindung hat nicht nur den Vorteil einer einfachen,
stabilen, gedrungenen Bauart, sondern stellt auch eine Ianghubbindung dar, bei welcher
beim Heben des Absatzes bis lo mm und darüber der Niederhalter ständig in Eingriff
mit dem Absatz bleibt und daher bei kurzzeitigen, ungefährlichen Stößen den Skischuh
wieder auf den Ski zurück drückt.
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In der Zeichnung ist ein AusfUhrungsbeispiel nach der Er..
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findung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 die Seitenansicht einer Fersen..Sicherheskibindung
in der Normalstellung; Fig. 2 die zugehörige Aufsicht; Fig. 3 einen Längsschnitt
durch die Skibindung der Fig. 1 in der Normalstellung; Fig. 4 die Seitenansicht
der Sicherheitsskibindung bei angehobenem Schuhabsatz; Fig. 5 diese Sicherheitibindung
in Seitenansicht in der Auslösestellung; Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI/VI der
Fig. 1 (Rückansicht der Skibindung); Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VII/VIt der
Fig. 5 (Vorder..
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ansicht der Skibindung).
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In der Zeichnung ist mit 1 ein Ski, mit 2 eine Absatzplatte und mit
3 der Absatz eines Skischuhes bezeichnet, der durch einen Niederhalter 4 in Richtung
V auf die Absatzplatte 2 gedrUckt wird. Mit 5 ist ein auf dem Ski befestigtes Gehäuse
bzelchnet, mit 6 a ein Kurvenglied, mit 6 b der Auslösehebel und mit 7 der Träger
für den Niederhalter 4. Bei dieser Bindung sind insgesamt nur drei Querachsen vorgesehen,
nUme lich dne erste Querachse 8, um die der Träger 7 schwenkbar gelagert ist, eine
zweite Querachse 9 am Träger 7 und eine dritte Querachse lo, die im Gehäuse 5 schwenkbar
gelagert ist.
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Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist im Gehäuse 5 in Längsrichtung eine
Schraubendruckfeder.ll angeordnet, deren Spannung mit
einem Schraubstopfen
12 regelbar ist und die über einen Kolben 13 die Querachse lo belastet. Diese Querachse
weist eine Planfläche 14 auf, so daß Stützkanten 15 entstehen, an denen sich der
Kolben 13 beim Verdrehen der Achse 10 abstUtzt. Es wirddamit ein Feder-Widerstandsmoment
erzeugt, das auf den Hebel 6 a, 6 b übertragen wird, der fest mit der Achse lo verbunden
ist. Wie aus der Zeichnung hervorgeht, besteht das Kurvenglied 6 a und der Auslösehebel
6 b aus einem Silck. Das KurvenglLed 6 a wird begrenzt durch die Kurven 16 und 17,
wobei diese Kurven mit der Achse 9 des Trägers 7 zusammenarbeiten.
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Aus der Zeichnung geht weiter hervor, daß die erste Querachse 8, um
die der Träger 7 schwenkbar gelagert ist, am Gehäuseende und annähernd in Höhe des
Niederhalters 4 angeordnet ist.
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Durch diese besondere-Anordnung der Schwenkachse 8, die sich in einem
großen Abstand a vom Niederhalter 4 befindet, wird erreicht, daß beim Anheben des
Schuhabsatzes 3 gemäß Fig. 4 der Niederhalter 4 nur geringfügig nach hinten gekippt
wird, so daß er also auch beim Heben des Absatzes ständig in Ein..
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griff mit dem Absatz 3 bleibt und diesen nach unten drückt.
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Dieser ständige Eingriff kann noch dadurch verbessert werden, daß
der Niederhalter 4 in der Normalstellung (Fig. 3) nach dem Absatz zu gegenüber der
Waagerechten schräg nach unten um den Winkel Ot geneigt ist. Wie insbesondere aus
Fig. 2 ersichtlich, weist der Niederhalter 4 eine im Grundriß bogen förmige, ein
Schwenklager für den Schuhabsatz 3 bildende Stütfläche 18 auf. Damit wird das seitliche
Ausschwenken des Skischuhe er1eichtert,wenn dieser bei gefährlichen Torsionsbeanspruchungen
vom (nicht dargestellten) Vorderbacken freigegeben wird.
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Aus der Zeichnung geht hervor, daß der Niederhalter 4 auf den Schuhabsatz
3 praktisch nur eine lotrechte Niederhaltekraft V ausübt, Jedoch keine horizontale
Schubkraft H.
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Bei der gezeigten vorteilhaften Ausführung weist das block..
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artig ausgebildete Gehäuse 5 annähernd Rechteckquerschnitt auf. Die
zweckmäßig mit Rollen 19 versehenen Enden der Querachse 9 stehen über die Seiteuflächen
dieses Gehäuses vor. Der aus einem Blechstück hergestellte-Kurvenglied-Auslösehebel
6 a, 6 b besteht aus einem im Grundriß (Fig. 2) U-förmigen Doppelhebel, dessen Einzelhebel
6 zu beiden Seiten des Gehäuses 5 angeordnet sind, während dessen hinter dem Gehäuse
liegende Quersteg 20 eine ffnung 21 für die Skistockspitze 22 aufweist. Mit dem
Skistock kann also in bequemer Weise die Skibindung gelöst und in die Einstiegstellung
gemäß Fig. 5 gebracht werden. Beim Niederdrücken des Skistocks wird die Achse 9
von deram Hebel 6 b angebrachten Nase 37 gehoben. Um den Niederhalter 4 in dieser
Stellung zu halten, ist zwischen dem Gehäuse 5 und dem Träger 7 eine Feder 23 vorgesehen,
wobei an den beiden Kurvengliedern 6 a eine Anschlagnase 24 für die Enden der Achse
9 vorgesehen ist.
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Bei der gezeigten vorteilhaften Ausführung besteht ferner der Träger
7 aus einem im Grundriß U-förmigen und im Seitenriß L-förmigen Blechteil, dessen
Schenkel sich zu beiden Seiten des Gehäuses 5 erstrecken, wobei am Ende der kurzen
L-Schenkel 25 die Querachse 9, und am Ende der langen L-Schenkel 26 die Querachse
8 angeordnet ist. Der Träger 7 weist ferner eine untere Trittlasche 27 und eine
obere Lasche 28 auf, die zur drehbaren Lagerung einer Stellschraube 29 dienen, mit
der die Höheneinstellung des Niederhalters 4 vorgenommen werden kann.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, liege + ie oberen Kanten 30 der beiden
Einzelhebel 6 in Höhe der oberen waagerechten Kanten 31 dr langen Trägerschenkel
26. Der aus einem U-förmigen Blechteil bestehende Träger 7 ist mit einem vorteilhaft
aus Kunststoff bestehenden Deckel 32 abgeschlossen. Es wird damit eine kompakte,
im Normalzustand (siehe Fig. 1 und 2) geschlossene Bauart erzielt, die ein-Eindringen
von Schnee und damit eine Vereisung verhindert.
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Bei der dargestellten Ausuhrung ist das Gehäuse 5 und vor..
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teilhaft auch die Absatzplatte 2 auf einem Schieber 33 befestigt,
der auf dem Ski in Längsrichtung einstellbar ist. Zur FUhrung dieses Schiebers sind
zwei auf dem Ski befestigte Führungsleisten 38 vorgesehen. Dieser aus Blech bestehende
Schieber weist seitliche, hochgebogene Befestigungslaschen 34 auf, die in entsprechende
seitliche Aussparungen 35 des Gehäuses 5 eingreifen und die durch Nietbolzen 36
mit dem Gehäuse verbunden sind.
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Die Funktion der vorbeschriebenen Sicherheitsbindung geht anschaulich
aus der Zeichnung hervor: Die Bindung ist langhubig, d.h. gemäß Fig. 4 kann der
Schuhabsatz 3 um die Höhe h von wenigstens 10 nun gehoben werden, ohne daß die Bindung
sich löst. Unter der Wirkung des mit der Kurve 16 auf die Achse 9 wirkenden Kurvengliedes
6 a wird der Schuhabsatz auch in dieser Lage wieder auf die Absatzplatte 2 zurUckge..
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drückt. Erst bei gefährlichen Stürzen nach vorn, d.h. bei einem sehr
starken Heben des Absates wird die Sicherheitsbindung gemäß Fg. 4 gelöst und damit
der Absatz 3 freigegeben.
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Dabei bewegt sich die Achse 9 mit den Rdlen lg an der Kurve 11 bis
zur Anschlagnase 24. Beim Einsteigen in die Bindung gemäß Fig. 5 wird die Trittlasche
27 vom Absatz 3 niedergedrückt und damit die Bindung wieder in die Normalstellung
gemäß Fig. 1, 3 gebracht.
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Bei einem geäirlichen Sturz nach vorn erfolgt kein schlagartiges Auslösen
der Bindung. Bei diesem Ausl evorgang bleibt vielmehr die den Absatz niederhaltende
Kraft annähernd konstant, wobei kurz vor dem Auslösen diese Kraft allmählich abnimmt.
Die neue Bindung zeichnet sich ferner durch eine einfache, stabile und auch verschleißfeste
Bauart und ein verhältnismäßig geringes Gewicht aus.
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Die neue Bindung hat außerdem den wesentlichen Vorteil, daß das Einsteigen
in die Bindung nicht behindert wird, wenn sich Schnee zwischen Schuhabsatz und Ski
befindet. Die Bindung wird auch in diesem Fall beim Einsteigen einwandfrei geschlossen,
wobei dann während der Fahrt der unter dem Schuhabsatz befindliche Schnee flach-
bzw. weggedrückt wird. Diese vorteilhafte Eigenschaft macht die neue Bindung besonders
geeignet für Kinder, da letztere beim Einsteigen in die Bindung kaum darauf acht
geben, ob sich Schnee am Absatz oder auf dem Ski befindet.