DE1912790A1 - Verfahren zur Herstellung von Nitrilalkoholen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Nitrilalkoholen

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DE1912790A1
DE1912790A1 DE19691912790 DE1912790A DE1912790A1 DE 1912790 A1 DE1912790 A1 DE 1912790A1 DE 19691912790 DE19691912790 DE 19691912790 DE 1912790 A DE1912790 A DE 1912790A DE 1912790 A1 DE1912790 A1 DE 1912790A1
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nitrile
carbon atoms
radical
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alkyl
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Daum Dr Gerhard
Richtzenhain Dr Hermann
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Nitrilalkoholen Die Gegenstände der vorliegenden Erfindung sind Nitrilalkohole sowie ein Verfahren zu deren Herstellung. Bei den erfindungsgemäßen Nitrilalkoholen handelt es sich um solche der allgemeinen Formel in welcher R einen Alkylrest mit 1 - 4 C-Atomen oder Arylrest, II R einen gleichen oder verschiedenen Rest aus der Gruppe Wassert stoff oder Alkylrest mit 1 - 4 C-Atomen bedeuten oder R und R 1? bzw. 2 R auch gemeinsamer Bestandteil eines Ringes mit vorzugsweise 5 - 6 C-Atomen und X ein gegebenenfalls alkylsubstituier ter Alkylenrest mit 1 - 2 C-Atomen in der Kette sein kann. Diese Nitrilalkohole lassen sich aus Oxonitrilen, d.h.-Cyanketonen der allgemeinen Formel in weloher R' und R" die oben angegebene Bedeutung besitzen und X X oder ein ungesättigter X-Rest, beispielsweise die Grup pierung -CH=CH- oder
    -C=CH-
    Alkyl
    sein kann, mit Wasserstoff in Gegenwart von platinhaltigen Katalysatoren, wobei die Katalysatormenge so zu bemessen ist, daß mindestens 1 Gew.- Platin, bezogen auf die zu hydrierende Verbindung verwendet wird, gegebenenfalls unter Druck durch Hydrierung, herstellen.
  • Zahlreiche dieser Nitrilalkohole sind bisher noch nicht bekannt gewesen. Es handelt sich dabei um Nitrilalkohole der allgemeinen Formel n in welcher R und R die obige Bedeutung besitzen und X einen gegebenenfalls alkylsubstituierten Alkylenrest mit 1 - 2 C-Atomen in der Kette bedeutet.
  • Ein anderer, bisher unbekannter Typ aus der Gruppe der Nitrile ist der Nitrilalkohol der allgemeinen Formel in welcher R und R gemeinsam Bestandteil eines Ringes mit vorzugsweise 5 - 6 C-Atomen sein können.
  • Nitrilalkohole der beschriebenen Konstitution wurden bisher aus Oxonitrilcn durch Reduktion entweder mit Aluminiumisopropylat nach Mcerwein-Ponndorf oder mit Alkaliborhydriden hergestellt.
  • Diese Verfahren sind kostspielig, zeitraubend und daher ausschließlich im Laboratorium nützlich.
  • Eine Reduktion der Ketogruppe in Cyanketonen entsprechend der allgemeinen Formel durch katalytische Hydrierung ist bisher nicht durchgeführt worden. Dies dürfte darauf beruhen, daß nach der allgemeinen Auffassung unter den üblichen Hydrierbedingungen auch die Nitrilgruppe reduziert wird.
  • Demgegenüber wurde nun überraschend gefunden, daß die Hydrierung der Nitrilgruppe in den Cyanketonen der zweiten allgemeinen Formel trotz Verwendung eines relativ stark und im allgemeinen unspezifisch wirkenden KatalysatorB9 wie latinnietall oder Platindioxid, in der angegebenen Menge nahezu unterbunden werden kann, wenn die Hydrierung bei Temperaturen von 0 - 350 C durchgeführt wird. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich somit Oxonitrile mit zum Teil ausgezeichneten Ausbeuten zu den entsprechenden Nitrilalkoholen hydrieren.
  • Als Ausgangsmaterial eignen sich ganz allgemein Cyanketone der zweiten allgemeinen Formel. Unter diesen sind die Monocyanäthylierungsprodukte von Ketonen bevorzugt geeignet, weil sie zum Teil technisch leicht zugänglich sind.
  • Beispiele solcher Cyanketone (Oxonitrile) gemäß der zweiten allgemeinen Formel sind: 5-Oxo-capronitril 4-Methyl-5-oxo-capronitril 4-Äthyl-5-oxo-capronitril 5-Oxo-octansäurenitril 4,4-Dimethyl-7-oxo-octansäurenitril 4,4-Dimethyl-7-oxo-octen-(5)-säurenitril 4,4,6-Trimethyl-7-oxo-octansäurenitril 4,4,6-Trimethyl-7-oxo-octen-(5)-säurenitril 5-Phenyl-5-oxo-valeronitril 4-Methyl-5-phenyl-5-oxo-valeronitril 2-ß Cyanathylcyelopentanon 2-ß-Cyanäthylcyclohexanon Als Reaktionsmedium können die Für Hydrierungen üblichen Lösungsmittel verwendet werden, welche auch wasserhaltig sein können. IN Frage kommen niedere Alkohole, wie Methanol, Äthanol, n- und i-Propanol u.ä., ferner Äther, wie Diäthyläther, Glykolmono- und-dimethyläther, Diäthylenglykoldimethyläther, Tetrahydrofuran oder 1,4-Dioxan u.SO Die selektive Hydrierung der genannten Oxonitrile ZU den erz findungsgemäßen Nitrilalkoholen läßt sich mit platinhaltigen Katalysatoren durchführen. Das Platinmetall kann auf üblichen Trägern, wie Kohle, Bariumsulfat und dergleichen aufgebracht sein, kann aber auch in feinverteilter Form verwendet werden Platindioxid oder andere platinhaltige Verbindungen, welche erst im Reaktionsgefäß mit Wasserstoff zu Platinmetall reduziert werden, sind infolge ihrer einfacheren Handhabung und ihrer höheren Aktivität bevorzugt geeignet. Die für die Hydrierung erforderliche Katalysatormenge ist bei dieser Umsetzung größer als wenn in ungesättigten Ketonitrilen lediglich die Doppelbindung hydriert werden soll. Die Hydrierung der Cyanketone zum Nitrilalkohol benötigt eine Katalysatormenge von mindestens 1 Gew.-% Platin. Die Angaben beziehen sich auf die Menge des zu hydrierenden Oxonitrils.
  • Bei Ketonitrilen mit einer O-C-Doppolbindung in Konjugation zur Eetogruppe wird in Gegenwart von Katalysatormengen, die unter 1 Gew.-% liegen, nur die C-C-Doppelbindung selektiv hydriert, während die Reduktion der Carbonylgruppe erst in Gegenwart von mindestens 1 Gew.-% Platin, bezogen auf die zu hydrierende Verbindung, unter den angegebenen Bedingungen einsetzt.
  • Die Hydrierung verläuft bereits bei Zimmertemperatur mit genügender Geschwindigkeit. Höhere Temperaturen führen in zunehmendem Maße auch zur Hydrierung der Nitrilgruppe und müssen daher vermieden werden. Der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen 0 und C.
  • Der erforderliche Wasserstoffdruck kann in weiten Grenzen variieren. Obwohl die Hydrierung schon bei einem Wasserstoffdruck von einer Atmosphäre glatt verläuft, empfiehlt eS sich zur Erzielung einer guten Raum-Zeit-Ausbeute einenhöheren Druck zu verwenden. In der Regel sind Drticke zwischen 5 und 20 attl völlig ausreichend. Der Wasserstoff wird in der für Hydrierungen mit Edelmetallkatalysatoren üblichen Reinheit verwendet.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Nitrilalkohole sind als bifunktionelle Verbindungen sowohl in der Kunststoffindustrie als auch für Pharmazeutika vielseitig verwendbar.
  • Die Gegenstände der vorliegenden Erfindung werden durch die nachstehenden Beispiele illustriert.
  • Beispiele 1 - 10: Allgemeine Arbeitsmethode: Das als Katalysator verwendete Platindioxid und 100 ml Methanol wurden in einen mit Magnetrilhrer ausgestatteten 1 l-Glasautoklauen eingefüllt. Nach dem Verschließen wurde der Autoklav im Wasserstrahlvakuum evakuiert, mit Stickstoff bespült und wieder evakuiert. Anschließend wurden 10 atU Wasserstoff aufgedrUckt und das Platlndioxid eine Stunde lange bei einer Rithrgeschwindigkeit von 470 Ulmin. reduziert.
  • In den erneut evakuierten Autoklaven wurde das in Methanol gelöste Oxonitril elngesaugt und mit einem gleichbleibenden Wasserstoffdruck unter kräftigem RUhren (430 Ulmin.) bei einer mit Hilfe eInes Thermostaten konstant gehaltenen Temperatur hydriert.
  • Nach beendetem Versuch wurde der Aut@klaveninhalt unter Einhaltung der bekannten Vorsichtsmaßnahme vom Katalysator abfiltriert und die Hauptmenge des Methanols zunächst unter Normaldruck abdestilliert; der Rest wurde im Wasserstrahlvakuum bei einer Badtemperatur von 1000 C quantitativ abgezogen.
  • Der verbleibende Rückstand enthielt den entstandenen Nitrilalkohol in einigen Fällen schon in so hoher Reinheit, daß sich weitere Reinigungsoperationen erübrigen. Innerhalb einer Versuchsserie wurde beim Entleeren des Autoklaven nur die klare Lösung abgesaugt, der gerade noch mit Flüssigkeit bedeckte Katalysator-Bodensatz konnte so für den folgenden Versuch mitverwendet .erden.
  • In der nachstehenden Tabelle bedeutet: Beispiel 1 - 3: Hydrierung von 5-Oxocapronitril zu 5-Hydroxycapronitril Beispiel 4 : Hydrierung von 4-Methyl-5-oxocapronitril zu 4-Methyl-5-hydroxyeapronitril Beispiel 5 - 7: Hydrierung von 2-B-Cyanäthylcyclohexanon zu 2-ß-Cyanäthylcyclohexanol Beispiel 8 : Hydrierung von 4,4-Dimethyl-7-oxooctansSurenitril zu 4,4-Dimethyl-7-hydroxyoctansäurenitril Beispiel 9 : Hydrierung von 5-Phenyl-5-oxovaleronitril zu 5-Phenyl-5-hydroxyvaleronitril Beispiel 10 : Hydrierung von 4,4-Dimethyl-7-oxoocten-(5)-säurenitril zu 4,4-Dimethyl-7-hydroxyoctansäurenitril Die Umsetzungen wurden in der beschriebenen Apparatur unter den in der Tabelle angegebenen Bedingungen durchgeführt.
  • Tabelle:
    Beispiele 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
    Bedingungen etc.
    Eingesetzte Menge
    Ketonitril (in g) 111 106 90,5 125 76 76 76 83,5 17,3 83
    Methanolmenge
    (in ml) 300 300 300 300 300 300 300 300 330 300
    Substanzkonzentra-
    tion in de Metha-
    nollösung (in Gew.%) 31,6 30,6 27 34,2 26,6 26,6 25,9 6,5 25,7
    Pto2-Menge unge-
    braucht (in g) 2 1 1 1,5 1 1 0,5 2 0,55 2
    Pto2-Menge aus d.
    vorhergehenden
    Versuch (in g) - 2 3 - - 1 2 - - -
    Temperatur (in °C) 33 30 27 30 30 30 25 30 30 30
    Wasserstoffdruck
    (in atm.) 12 12 12 11 12 12 12 12 11 12
    Zeit (in h) 24 24 24 20 16 15 8 16 18 15
    Menge Reaktionspro-
    dukt nach Verdampfen
    von Methanol (in g) 98,5 98 88 117 74,5 76 79 81 17 84
    Gehalt an Nitrilal-
    kohol nach Gaschroma-
    togramm (in Gew.-%) 76,86 81,49 85,39 73,52 85,26 87,38 84,67 - - -
    Ausbeute an Nitril-
    alkohol bez.a.einge-
    setztes Ketonitril
    (in d.Th.) 68 73 80,6 68 82,5 87 87 66,3 60 61,8
    In den Beispielen 1 - 4 treten deutliche Differenzen im Mengenverhältnis der Reaktionsprodukte zur eingesetzten Subetanz auf.
  • Diese sind infolge Nitrilhydrierung auf die Bildung von 2-Methylpiperidin in den Beispielen 1 - 3 und von 2,3-Dimethylpiperidin im Beispiel 4 zurückzuführen. Beide Amine konnten aus dem abdestillierten Methanol isoliert werden. Die Beispiele 1 - 3 seigen, daß die dadurch bedingten Substanzverluste mit steigender Temperatur zunehmen.
  • Aus dem Beispiel 8 bzw. 10 wurde der gleiche Nitrilalkohol gewonnen. Er enthielt eine nochsiedende komponente und konnte daher erst nach der Destillation gaschromatographisch analysiert werden. Die Destillation ergab im Beispiel 8 56 g = 66,3 % d.Th0, im Beispiel 10 52,5 g = 61,8 % d.Th. Nach dem Gaschromatogramm betrug die Reinheit 97,91 ffi bzw. 97,18 %.
  • Bei der Reduktion von 5-Phenyl-5-oxovaleronitril traten ebenfalls in erheblicher Menge Nebenprodukte auf, die eine zuverlässige gaschromatographische Analyse verhinderten.
  • Bei der Destillation wurden bie Kp.0,1 : 128-132° C 10,5 g ei ner nach der IR-Spektrum carbonylfreien Substanz isoliert, die der Ausbeuteberechnung zugrunde liegen.
  • Beispiel 11: (Vergleichsbeispiel) 95 g 4,4-Dimethyl-7-oxoocten-(5)-säurenitril wurden in 300 ml Methanol gelöst und in Gegenwart von 2 g Katalysator (5 Gew.-% Pt auf Kohle) bei 25° C einem Wasserstoffdruck von 11 atm. ausge setzt.
  • In einer nach 2 Stunden entnommenen Probe war im IR-Spektrum die C-C-Doppelbindung schon deutlich abgeschwächt, während sie in einer nach 7 8tunden entnommenen Probe völlig verschwunden war.
  • Das Auftreten von sec. OH-Gruppen als Folge der Reduktion der Carbonylgruppe konnte auch nach weiteren 8 Stunden nicht festgestellt werden.
  • ! Beispiel 12: 95 Q 4,4-Dimethyl-7-oxooctansäurenitril wurden in 300 ml Methanol gelöst und in Gegenwart von 20 g Katalysator (5 Gew.-% Pt auf Kohle) bei 250 C 7,5 Stunden lang einem Wasserstoffdruck von 11 atom. ausgesetzt.
  • Die Substanz, die wie üblich aufgearbeitet wurde, enthielt nach dem IR-Spektrum nur neben unveränderter Ausgangsverbindung auch bereits den entsprechenden Nitrilalkohol.
  • Für die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen wurden folgende Siedepunkte und Brechungsindices ermittelt: 5-Hydroxycapronitrii Kp.12 : 125-6°C nD20 : 1,4429 4-Methyl-5-hydroxycapronitril Kp.12 : 129-30°C nD20 : 1,4495 2-ß-Cyanäthylcyclohexanol Kp.13 : 165° C nD20 : 1,4840 5-Phenyl-5-hydroxyvaleronitril Kp.0,1 : 128-32°C nD20 : 1,5303 4,4-Dimethyl-7-hydroxyoctansäurenitril Kp.0,1 : 100-108°C nD20: 1,4556

Claims (4)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Verfahren zur Herstellung von Nitrilalkoholen der allgemeinen Formel in welcher R einen Alkylrest mit 1 - 4 C-Atomen oder einen 1 Arylrest, R einen gleichen oder verschi.cdenen Rest aus der Gruppe Wasserstoff oder Alkylrest mit 1 - 4 C-Atomen bedeutet oder R' und R" bzw. 2 R" auch gemeinsamer Bestandteil eines Ringes mit vorzugsweise 5 - 6 C-Atomen sind und X ein gegebenenfalls alkylsubstituierter Alkyienrest mit 1 - 2 C-Atomen in der Kette ist, dadurch geke zeichnet, daß man Oxonitrile der allgemeinen Formel in welcher R' und R" die oben angebene Bedeutung besitzen und X X ode ein ungesättigter X-Rest ist, mit Wasserstoff in Gegenwart von platinhaltigen Katalysatoren, wobei die Katalysatormenge so bemessen wird, daß mindestens 1 Gew:-% Platin, bezogen auf die zu hydrierende Verbindung, verwendet wird, gegebenenfalls unter Druck, hydriert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung im Temperaturbereich von 0 - 350 C durchführt.
  3. 3. Nitrilalkohole der allgemeinen Formel II II in welcher R R die obige Bedeutung besitzen und X einen gegebenenfalls alkylsubstituierten Alkylenrest mit 1 - 2 C-Atomen in der Kette bedeutet.
  4. 4. Nitrilalkohole der allgemeinen Formel in welcher R' und R" gemeinsam Bestandteil eines Ringes, mit vorzugsweise 5 - 6 C-Atomen, sind.
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