DE1911812B2 - Verfahren zum Einbau eines Hochseeschiffpropellers - Google Patents
Verfahren zum Einbau eines HochseeschiffpropellersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbau eines Hochseeschiffpropellers in einer in bezug auf
Drehmoment und Axialschub kraftschlüssigen Verbindung auf einer Antriebswelle unter Zuhilfenahme einer
separaten metallischen Büchse, die mit einer kegeligen Mantelfläche in die entsprechend kegelige Bohrung der
Propellernabe getrieben und kraftschlüssig auf die Welle montiert wird.
Bisher wurde die Verbindung eines Hochseeschiffpropellers auf der Antriebswelle unter Zwischenschaltung
einer separaten metallischen Büchse mit kegeliger Mantelfläche als trockener Reibsitz ausgeführt. Zur
Erzielung eines hohen Reibschlusses war einerseits die Büchse genauestens in der Nabenbohrung des Schiffpropellers
einzubetten und andererseits ein hoher Anpreßdruck zwischen Büchse und Nabe aufrechtzuerhalten.
Die genaue Einbettung, wobei ein Bettungskontakt von minimal 60% der Berührungsflächen zu
erreichen ist, machte eine langwierige Präzisionsbearbeitung an Büchse und Propellernabe erforderlich. Die
Toleranzen bei der Oberflächenendbearbeitung der Berührungsflächen waren in der Größenordnung von
7 Mikron und selbst bei einer solchen Endbearbeitung waren im günstigsten Fall ein Reibungskoeffizient
zwischen der Büchse und der Nabe von 0,185 zu erzielen. Die hohe Anpreßkraft zwischen Büchse und
Nabe gab aufgrund der hohen Beanspruchungen zu Ermüdungsbrüchen Anlaß.
Aus der DE-AS 10 66 818 war es bekannt, zur Befestigung von Rädern, Scheiben od. dgl. auf einer
Welle durch Einbringen eines Klebers zwischen die Kegelfläche der Welle und die Gegenfläche der Nabe
die Haftung zu verbessern. Im Vergleich zu Hochseeschiffpropellern sind bei dieser bekannten Radbefestigung
jedoch nur minimale Drehmomente zu übertragen. Das gleiche gilt für das deutsche Gebrauchsmuster
19 63 212, das ebenfalls eine Anordnung zur kraftschlüssigen Verbindung von Nabe und Welle unter Zuhilfenahme
eines Klebers beschreibt Man ordnete dort den Kleber in Nuten zwischen den Kontaktflächen an, um
dünne, in sich geschlossene Klebstoffstreifen mit ausreichender Scherfestigkeit zu schaffen, die ganz oder
ίο überwiegend die zwischen Welle und Nabe auftretenden
Verschiebekräfte aufnehmen sollten. Eine über die ganze Fugenfläche aufgetragene Klebstoffschicht wurde
abgelehnt, weil eine solche wegen der geringen Druckfestigkeit des Klebstoffes von den kombinierten
Dru?k- und Schubkräften binnen kürzester Zeit völlig zerstört werden würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Einbau eines Hochseeschiffpropsllers
anzugeben, das ohne langwieriges vorbereitendes und hochgenaues Einschleifen der Kegelflächen, die zum
Anliegen kommen sollen, auskommt. Nichtsdestotrotz soll der geschaffene Sitz höher belastbar sein als die
bisher üblichen trockenen Treibsitze.
daß eine Schicht eines Kunstharzes mit hohem Reibungskoeffizienten in flüssigem Zustand zwischen
die Mantelfläche der Be :hse und die Bohrungsfläche der Propellernabe eingebracht und bis zur Aushärtung
unter Druck gehalten wird.
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Der Gedanke, auch bei Hochseeschiffpropellern, wo im Vergleich zu Rädern, z. B. für Schienenfahrzeuge in
mehreren Größenordnungen höhere Kräfte und Drehmomente einwirken, Kunstharzkleber zur Verbesserung
der Haftung zwischen Büchse und Propellernabe einzusetzen, war für einen Fachmann nicht naheliegend.
Ein Fachmann mußte vielmehr annehmen, daß der Kunstharzkleber binnen kürzester ZHt zerstört und
damit wirkungslos sein würde. Die Eignung der Kunstharzzwischenschicht für den vorliegenden Zweck
ist darauf zurückzuführen, daß nicht eine Klebeverbindung zwischen Büchse und Propellernabe geschaffen
wird, sondern der Kunstharz eine wesentliche Verbesserung des Reibungskoeffizienten zwischen den Kontaktflächen
bringt und Ungenauigkeiten in den Kontaktflächen ausgleicht
Wegen dieser Erhöhung des Reibungskoeffizienten, bis zum siebenfachen, zwischen der Büchse und der
so Nabe ist es möglich, die Wandstärke der Büchse zu vergrößern, ja selbst zu verdoppeln. Das erlaubt die
Propellerkosten beträchtlich zu senken, da die Kosten des Büchsenmaterials einen kleinen Bruchteil, z. B. ein
Achtel der von Bronze ausmachen, die normalerweise für Propeller genommen wird.
Weiterhin kann ein kraftschlüssiger Treibsitz der Büchse in der Nabe mit einer wesentlich kleineren als
bisher erforderlichen Überlappung der Nabe mit der Büchse erhalten werden, wobei die Verminderung der
Überlappung in umgekehrtem Verhältnis zur Erhöhung des Reibungskoeffizienten steht Die Verminderung der
erforderlichen Überlappung der Nabe mit der Büchse ist wegen der damit verbundenen Verminderung der
Nabenspannungen von großem Vorteil.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Auf der
Zeichnung ist ein bereits eingebauter Schiffspropeller auf einer Welle im Längsschnitt dargestellt.
Eine Propellerwelle 10 läuft in einem kegeligen Teil 11 und einem mit einem Schraubgewinde versehenen
Endteil 25 aus.
Der Propeller besteht aus einer Nabe 12 und mehreren Propellerblättern 13, die mit der Nabe
zusammengegossen sind.
Zwischen dem kegeligen Teil U der Welle und der Nabe 12 sitzt eine außen wie innen kegelig ausgebildete
metallische Büchse 14, wobei der Innenkegel mi* dem Kegel des kegeligen Teils 11 der Welle und der
Außenkegel der Büchse 14 mit der kegeligen Bohrung der Nabe 12 übereinstimmt
Vor dem Einbau werden die Umfangsfläche der Büchse 14 und die Bohrungsfläche der Nabe 12 beide
mit flüssigem Epoxydharz bestrichen, die Büchse 14 in die Nabe 12 eingeführt und in irgendeiner bekannten
Weise mit einer in Axialrichtung wirkenden Kraft beaufschlag t Diese Kraft wird solange aufrechtgehalten,
bis das Epoxydharz in einer Schicht in innigem Kontakt mit den Flächen der Büchse und der Nabe
ausgehärtet ist
Die Bohrung der verwendeten Büchse 14 ist f-assend zum kegeligen Teil 11 der Welle bearbeitet Für einen
kraftschlüssigen Sitz wird die Büchse 14 auf das kegelige Wellenende 11 getrieben, wobei die Büchse 14 um ein
gewisses Maß gedehnt wird, was einen Druck auf die Nabe 12 und den Vorteil einer weiteren Erhöhung des
Reibungskoeffizienten zwischen der Büchse und der Nabe zur Folge hat
Im Umfangsrand der Büchse 14 und/oder am
Bohrungsrand der Nabe 12 können Nuten 18 bzw. 24 vorgesehen werden, die mit Epoxydharz ausgegossen
werden. Der Zweck und die Wirkung dieser Nuten besteht darin, eine progressive Verminderung der
Klemm- oder Preßspannungen in der Propellerwelle und eine stufenweise Entlastung der Radialspannungen
zu erhalten, mit einer vorteilhaften Wirkung auf die Dauerfestigkeit der Welle.
Dort, wo solche Spannungsentlastungsnuten 18 und
24 vorgesehen sind, kann das Ausgießen mit Epoxydharz
in der Weise geschehen, daß der mit der Büchse vormontierte Propeller auf seine Rückseite, d.h. mit
dem rückwärtigen Ende nach unten gelegt, Epoxydharz in die Nuten gegossen und der Propeller solange in
dieser Lage belassen wird, bis das Epoxydharz ausgehärtet ist
Das Epoxydharz, dessen Elastizitätsmodul ungefähr ein Zwanzigstel von dem des Büchsenmaterials beträgt,
übt nur eine vernachlässigbare Zwanr.:;kraft auf die Büchse aus.
Das vordere Ende der zusammengebauten Nabe mit Büchse kann mit einer ringförmigen Aussparung 26
ausgebildet werden. Eine Ringscheibe 15 aus einem Metall ähnlich dem der Nabe 12 wird in die Aussparung
26 eingelegt und, wie bei 17 gezeigt an die Nabe geschweißt, um den Ringspalt am vorderen Ende
zwischen der Nabe und der Büchse wasserdicht zu schließen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Einbau eines Hochseeschiff propellers in einer in Bezug auf Drehmoment und
Axialschub kraftschlüssigen Verbindung auf einer Antriebswelle unter Zuhilfenahme einer separaten
metallischen Büchse, die mit einer kegeligen Mantelfläche in die entsprechend kegelige Bohrung
der Propellernabe getrieben und kraftschlüssig auf die Welle montiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schicht eines Kunstharzes mit hohem Reibungskoeffizienten in flüssigem Zustand
zwischen die Mantelfläche der Büchse (14) und die Bohrungsfläche der Propellernabe (12) eingebracht
und bis zur Aushärtung unter Druck gehalten wird.
2. Verfahrein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als härtbarer Kunstharz eine Epoxydharz (Handelsname Araldite) auf die Kontaktflächen
von Büchse (14) und/oder Nabe (12) aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch ! oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß am Umfangsrand der Büchse (14) und/oder am Bohrungsrand der Nabe (12) Nuten
(18 bzw. 24) erzeugt und mit dem Kunstharz ausgegossen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Ende von
Propellernabe (12) und Büchse (14) eine Aussparung (26) ausgebildet wird, in die nach Jem Zusammenbau
zwecks Abdeckung der Kunstharz-Zwischenschicht eine Ringscheibe '35) geschweißt wird.
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