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Titel: Belichtungsmessung bei Photoapparaten durch das Aufnahmeobjektiv
mittels Umlenkspiegel oder Umlenkprisma Anwendungsgebiet: Die Erfindung betrifft
bei Photoapparaten die Messung der Belichtungszeit bzw. der Objektivblende durch
Einführen eines kleinen Spiegels oder Umlenkprismas in den Strahlengang des Aufnahmeobjektives
zwischen diesem und dem Verschluß.
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Zweck: Mittels dieses Lichtumlenkspiegels oder Umlenkprismas ist es
möglich, bei allen Photoapparaten, auch bei nicht Spiegelreflexkameras, die Belichtungsmessung
durch das Aufnahmeobjektiv vorzunehmen. Je nach Größe des einzuführenden Spiegels
und der Lage im Strahlengang kann die Größe des Ausschnittes vom aufzunehmenden
Bild gewählt werden, für den die -Relichtungsmessung durchgeführt werden soll. Es
kann damit eine sogenannte integrale, wie auch eine sogenannte selektive Messung
vorgenommen werden.
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Stand der Technik: Bisher is-t es üblich, die Belichtungsmesser bei
normalen Photoapparaten (nicht Spiegelreflexapparaten) so anzubringen, daß das Auge
fLir den photoelektrischen Widerstand getrennt vom Ob-Objektiv an der Außenseite
des Photoapparates sitzt. ei japanischen Photoapparaten liegt er manichmal auch
am Objektivrand (z.B. Minolta oder Olympus u.a. ) , jedoch noch direkt außen.
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Bei Spiegelreflexkameras ist die Belichtungsmessung durch das Objektiv
bereits üblich. Hier wird der potoelektrische Widerstand entweder im Pentaprisma
(z.B. Minolta) oder auf der Mattscheibe (z.B. Asahi) oder auf dem teildur oldässigen
Umlenkspiegel des Spiegelreflex-Systems (z.B. Olympus) angebracht. Bei der Leicaflex
SL z.B. wird auch schon ein kleiner Spiegel im Zusammenhang mit dem Umlenkspiegel
der Spiegelreflexmechani@ verwendet. Hier wird das durch ein Loch im großen Umlenkspiegel
durchgelassene Licht von einem kleinen Umlenkspieg@l zu einem
photoelektrischen
Widerstand umgelenkt. Dieser kleine Spiegel ist hier jedoch kein unabhängiges Teil,
sondern ein Bestandteil des Spiegelreflexprinzipes, er klappt mit dem großen Umlenkspiegel
weg bei Betätigung des Auslösers, da er an diesem Umlenkspiegel starr befestigt
ist. Er kann auch zur Variation ob selektiv oder integral gemessen werden soll nicht
in Objektivwachse bewegt werden.
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rktik des Standes der Technik: Bei den Nichtspiegelreflexkameras ist
es bei der üblichen Anordnung des Belichtungsmessers nicht möglich, bei Verwendung
von Vorsatzlinsen, Wechselobjektiven, bei Grenzbereichen wie Mikro- oder Makro-Photografie
alle Paktoren, sowie die wahre Blendenöffnung in der Belichtungsmessung zu berücksichtigen.
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Auch ist sowohl eine selektive Ausschnittmessung eines wichtigen Teiles
der Aufnahmeobjektstrahlen, wie auch zusätzlich die Messung der gesamten durch das
Objektiv gehenden Strahlen nicht möglich. Vorsatzlinsen können nur bei den oben
angeführten japanischen Nichtspiegelreflexkameras bereits berücksichtigt werden,
wo das Auge des Belichtungsmessers hinter den Vorsatzlinsen sitzt (z.B. Olympus
35, Minolta Hi-matic, Minolta AL-F u.a.). echselobjektive sowie Mikro- und Makro-Photografie
werden noch nicht berücksichtigt0 Aufgabe: Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
auch bei Nichtspiegelreflexkameras eine exakte Belichtungsmessung durch das Aufnahmeobjektiv,
unter Berücksichtigung aller Vorsatzlinsen, Nahlinsen, Wecllselobjektiven und eingestellterBlendenöffnung
zu sichern.
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Die Erfindung ist für Nichtspiegelreflexkameras gedacht, kann aber
auch bei S)iegrelreflexkameras Verwendung finden. (sie hat hier den Vorteil, daß
von der Sucherseite herkommendes Licht, das IdeBergebnis nicht beeinträchtigen kann
und demnach auch nicht mit tecbnischem Aufwand wieder kompensiert zu werden braucht.
Bei Spiegelreflexkameras hat die hier beschriebene Meßart jedoch den Nachteil, daß
während der Belichtungsmessung, der zu messende Teil, im Sucher dunkel erscheint.)
Lösung:
Diese Aufgabe wird gelöst, indem ein Umlenkspiegel oder ein Umlenkprisma, in den
Strahlengang des Objektives, zwischen diesem und dem Verschluß eingeschoben wird.
Dieser Umlenkspiegel oder -Prisma lenkt die auf ihn treffenden Strahlen auf einen
als Strahlungsempfänger dienenden Belichtungsmesser (z.B. Cds-Belichtungsmesser)
Der Umlenkspiegel oder das -Prisma wird nur für die Dauer der Belichtungsmessung
in den Strahlengang geschoben und danach wieder entfernt. z.B. durch eine zu konstruierende
Mechanik. Eine Verschlußsperre verhindert, daß photographiert werden kann, während
der Umlenkspiegel oder das -Prisma sich im Strahlengang befinden (es könnte sonst
ja das Herausschieben vergessen werden).
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1) Einfachere Ausführung: der Umlenkspiegel oder das Umlenkprisma
sind nur senkrecht zur optischen Achse beweglich.
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Es kann daher nur ein in seiner Größe vorbestimmter Objektausschnitt
vom Belichtungsmesser gemessen werden Die Größe des Objektausschnittes ist von der
Größe des Umlenkspiegels oder -Prismas und deren Lage im Strahlengang abhängig.
Die Größe des Objektausschnittes ist im Sucher fest fixierbar und angebbar.
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2) Kompliziertere Ausführung: der Umlenkspiegel oder das Umlenkprisma
sind auch in der Objektivachse beweglich. Damit wird die Größe des vom Belichtungsmessers
erfaßten Objektausschnittes variabel und vom Photographen bestimmbar (da die Obåektstrahlen
hinter dem Objektiv nicht zylindrisch sondern kegelförmig sind). Die Bewegung des
Umlenkspiegels oder-prismas ist natürlich so einzurichten, daß die reflektierten
Strahlen immer in den Belichtungsmesser treffen.
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Es kann außerdem durch eine noch zu entwickelnde Konstrukton1 im
Sucher die jeweils vom Belichtungsmesser erfaßte Objektgröße anzeigbar gemacht werden,
die sich in Abhängigkeit von der Bewegung des Umlenkspiegels oder Umlenkprismas
verändert. Die Form des Umlenkspiegels, sowie eine eventuelle Krümmung der Spiegelfläche
ist von Fall zu Pall zu bestimmen. Dies wiirde hier zu weit führen, da es nur um
das Prinzip geht.
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Weitere Ausgestaltung der Erfindung: Um auf einfache Weise die Belichtungsmessung
vorzunehmen ist nötig die: a) Ausbildung der Konstruktion, die die Spiegelbewegung
in das Strahlenfeld entweder auf Knopfdruck, auf Bewegen einer Rändelscheibe, oder
in Verbindung mit dem-Hebel für den Filmtransport durchführt.
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b) Ausbildung einer Konstruktion, die zusätzlich eine Bewegung des
Umlenkspiegels oder Umlenkprismas in der optischen Achse ermöglicht.
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c) Ausbildung einer Konstruktion zu b), die die Größe des vom Belichtungsmesser
erfassten Objektausschnittes im Sucher des Photoapparates anzeigt.
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Erzielbare Vorteile: Es wird eine exakte Belichtungsmessung auch bei
Nichtspiegelreflexkameras möglich, durch das jeweils verwendete Aufnahmeobjektiv
hindurch, unter Berücksichtigung aller Belichtungsfaktoren wie Vorsatzlinsen und
Filter etc. Diese Methode ist für alle zu verwendenden Itechselobjektive gleich
genau, wobei jeweils ein für jede Objektivbrennweite gleichgroßer Aufnahmewinkel
zur Belichtungsmessung herangezogen wird. Das heißt, es wird immer ein gleich großer
Teil der Bildfläche des Negatives vom Belichtungsmesser meßbar. Die Größe des Meßfeldes
läßt sich im Sucher anzeigen.
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Durch die Umlenkspiegelbewegung (oder Prismabewegungr) in Objektivachse
wird sogar eine selektive wie auch eine integrale Belichtungsmessung möglich, was
bisher meines kissens nicht der Fall war. Mit bereits bekannten Konstruktionen ist
es möglich, mittels Nachführzeiger im Sucher die richtige Belichtung zu kontrollieren
bzw. einzustellen. Der Photoapparat braucht während der Belichtungseinstellung nicht
mehr vom Auge genommen werden.
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Es entfällt das an der Außenseite der Photoapparate meist angebrachte
Meßauge für den Belichtungsmesser.
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Ein entscheidender Vorteil ist, daß durch diese Möglichkeit der Belichtungsmessung
das bisherige Prinzip der Nichtspiegelreflexkameras wieder aufgewertet wird, das
in seinem Aufbau und seiner Konstruktion wesentlich einfacher und unkomplizierter
ist. Es hat beim Auslösen der Belichtung den Vorteil, daß kein Schwingspiegelsdie
Gefahr. eines Verwackelns von Aufnahmen durch Erschütterung herbeiführt. Diese Gefahr
wird mit umständlichen technischen Mitteln bei Spiegelreflexkameras wieder beseitigt.
Auch sind solche Photoapparate, die nicht mit dem Spiegelreflexprinzip arbeiten,
wegen des einfacheren technischen Aufbaues billiger, kleiner und leichter. Trotzdem
kann mit der hier beschriebenen Methode die gleiche Präzision in der Belichtungsmessung
erreicht werden, die hochwertige Spiegelreflexkameras heute durch die sogenannte
Innenmessung durch das Objektiv besitzen.
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Die Verwendung des hier beschriebenen Prinzipes ist auch bni Spiegelreflexkameras
möglich. Es wäre ein Vorteil, daß von der Sucherseite kommendes Licht das Meßergebnis
nicht beeinträchtigen kann, wenn der Spiegel dem von Sucherseite herkommenden Licht
abgewandt ist. Es braucht dieses daher auch nicht mit technischem Aufwand wieder
kompensiert zu werden.
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Es hat die hier beschriebene Meßart bei Spiegelreflexkameras den Nachteil,
daß während der Belichtungsmessung der u messende Teil im Sucher dunkel erscheint.
Deshalb wird sie sich vornehmlich für Nichtspiegelreflexkameras anbieten.
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Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der beigefügten Schemazeichnung
= Blatt 7 Figur 1 zeigt den Vertikalsclinitt durch einen Shotoapparat Figur 2 einen
Horizontalschnitt durch einen Photoapparat Wie in den Zeichnungen schematisch darrrestelltF
gehen die Licht- und Abbildungsstrahlen durch das Objektiv (1), evtl.
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durch Vorsatzlinsen oder Filter (2) und durch verschiedenste Wechselobjektive
(3) in den Photoapparat (9). Ein Teil der Lichtstrahlen (4), (Figur 1) werden durch
den Umlenkspiegel (7)abgelenkt auf einen photoelektriscEten Widerstand (8), der
die Helligkeit der Lichtstrahlen mißt. Dieser Spiegel wird
durch
eine Haltekonstruktion (10) während des Belichtungsvorganges in den Strahlengang
hineingeschoben und nach der Messung wieder herausgeschoben = Bewegungsrichtung
A (Figur 2) Durch eine Bewegung des Umlenkspiegels (7) in Bewegungsrichtung B (Figur
1) läßt sich die Größe des erfassten Objektausschnittes variieren.
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Ist die gemessene Belichtungszeit und Blende eingestellt und der Umlenkspiegel
(7) wieder aus dem Strahlengang herausgeschoben, so kann die photographische Aufnahme
durch Betätigung des Verschlusses (5) gemacht werden, ohne daß der Umlenkspiegel
(7) auf dem photographischen Aufnahmematerial (6) abgebildet wird.
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Erläuterung der auf der Zeichnung Figur 1 und Figur 2 verwendeten
Zahlen: 1 Objektiv 2 Vorsatzteil 3 Wechselobjektiv z.B. Tele 4 Schema von Objektstrahlen
(Ausschnitt) 5 Verschluß 6 photographisches Aufnahmematerial, z.B. Rollfilm 7 Umlenkspiegel
8 photoelektrischer Meßwiderstand 9 Photoapparat-Gehäuse 10 Haltekonstrulction 11
Mechanik f½r Spiegelbewegung A Spiegelbewegung senkrecht zur Objektivachse B Spiegelbewegung
in Objektivachsenrichtung