DE1907879C3 - Verfahren zur Herstellung von Alkyldihydroxybenzolen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AlkyldihydroxybenzolenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C37/00—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
- C07C37/01—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by replacing functional groups bound to a six-membered aromatic ring by hydroxy groups, e.g. by hydrolysis
- C07C37/02—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by replacing functional groups bound to a six-membered aromatic ring by hydroxy groups, e.g. by hydrolysis by substitution of halogen
Description
Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Alkyldihydroxybenzolen sind verhältnismäßig
aufwendig und erlauben daher nicht eine Durchführung in technischem Maßstab. So kann man z. B. 1-Methyl-3.5-dihydroxybenzoi
(Orcin) durch Kalischmelze von 3.5-Dibromtoluol oder 5-Chlortoluolsulfonsäure
herstellen. Die Ausgangsprodukte für diese Synthesen sind jedoch schwierig zu erhalten, so
daß diese Verfahren sich nicht durchsetzen konnten. Versuche, die Umsetzung mit Gemischen aus Alkali
und Erdalkali durchzuführen, brachten keinen ausreichenden Erfolg (DE-PS 249939). Die Hydrolyse
konnte zwar durch Einsatz von Kupfersalzen als Katalysatoren verbessert werden, doch brachte diese Arbeitsweise
- neben noch nicht befriedigenden Ausbeuten - Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung der
Produkte mit sich (US-PS 2041593-.GB-PS 731067).
Es wurde ferner empfohlen, unter wasserfreien Bedingungen zu arbeiten, doch waren auch hierbei die
Ausbeuten unzureichend (DE-PS 1040563).
Es wurde nun gefunden, daß man Alkyldihydroxybenzole
in einfacher Weise und mit hohen Ausbeuten durch Umsetzung von Alkylhalogenphenolen mit
Ätzkali bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart eines Lösungsmittels herstellen kann, wenn man die Alkylhalogenphenole
mit dem Ätzkali, suspendiert in Diäthylbenzol, Triisopropylphenol, Cumol, Pseudocumol,
Xylol, Diphenyläther oder Tetradekan als Lösungsmittel bei etwa 140-250° C umsetzt, wobei man
das Reaktionswasser in an sich bekannter Weise durch azeotrope Destillation mit dem Lösungsmittel entfernt.
Bei der Umsetzung tritt weitgehend Isomerisierung in die m-Stellung auf, die es gestattet, besonders
gewünschte Produkte wie l-Methyl-S.S-dihydroxybenzol
(Orcin) oder l-Methyl-2.4-dihydroxybenzol (Kresorcin) neben Brenzkatechin- bzw. Hydrochinonderivaten
aus billigen Ausgangsstoffen zu erhalten. Es kann z. B. 4-Chlor-m-kresol eingesetzt werden,
das in großem Maßstab als Bakterizid und Fungizid Verwendung findet, um daraus das Orcin zu
erhalten.
Es treten keine Schwierigkeiten bei der Wärmeabfuhr auf. Durch Wahl des geeigneten Lösungsmittels
bzw. durch Vorgabe der Reaktionstemperatur mit dem durch Druck oder Vakuum einstellbaren Siedepunkt
des Lösungsmittels kann die Reaktionstemperatur exakt gehalten werden. Als Lösungsmittel eignen
sich Diäthylbenzole, Triisopropylbenzol, Cumol, Pseudocumol, Xylole, Diphenyläther und Tetradekan.
Die Umsetzung wird zweckmäßig bei Temperaturen von etwa 140-250°, insbesondere 165-220°,
durchgeführt. Im allgemeinen arbeitet man mit der theoretischen Ätzalkalimenge, doch kann selbstverständlich
das Verhältnis in gewissen Grenzen variiert werden. Die Entfernung des Reaktionswassers kann
destillativ azeotrop mit einem Teil des Lösungsmittels erfolgen. Es ist auch möglich, das Reaktionswasser
'o z. B. durch Zugabe von Kalk teilweise oder ganz zu
binden oder durch Durchleiten eines inerten Gases auszutreiben.
Es ist ferner zweckmäßig, während der Umsetzung die Suspension kräftig zu rühren. Das Verfahren kann
diskontinuierlich und kontinuierlich durchgeführt werden.
Gegenüber der bekannten Herstellung der Dihydroxybenzole in der Alkalischmelze bietc% das erfindungsgemäße
Vefahren erheblich Vorteile. Der sonst hauptsächlich wegen der Rührfähigkeit notwendige
Alkaliüberschuß kann bis auf die theoretische Ätzkaiimenge verringert werden. Der Anteil an Verharzungen
bleibt sehr klein und die Ausbeute an gewünschten Produkten ist höher als bei bekannten Verfahren.
In einem Reaktionsgefäß, versehen mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler, Wasserabscheider
jo und Vakuumansatz wurden 600 ml Triisopropylbenzol vorgelegt. Unter kräftigem Rühren wurden
1,8-1,98 Mol Ätzkali und 0,6 Mol Alkylhalogenphenol eingetragen, erhitzt und das Vakuum so geregelt,
daß sich die gewünschte Temperatur einstellte. Wäh-
J5 rend der Umsetzung wurde das mit dem siedenden Triisopropylbenzol mitgeführte Reaktionswasser im
Wasserabscheider aufgefangen. Nach dem Abkühlen wurden unter schwachem Rühren ca. 350 ml Wasser
in das Reaktionsgefäß eingebracht, nach Abstellen der
■»ο Rührung wurde die wäßrige alkalische Phase von der
organischen Schicht abgetrennt, mit Schwefelsäure angesäuert, mit Äther extrahiert und das erhaltene
Rohprodukt destillativ aufgearbeitet.
1. Umsetzung von 4-Chlor-m-kresol bei 180°, Reaktionszeit
ca. 3,5 Stunden. Es werden 85 %d.Th.
(63 g) an Alkyldihydroxybenzolen erhalten.
Zusammensetzung des Rohproduktes:
Zusammensetzung des Rohproduktes:
7% nicht umgesetztes 4-Chlor-m-kresol
73% Orcin
so 12% Toluhydrochinon
73% Orcin
so 12% Toluhydrochinon
8% höhersiedender Rückstand.
2. Umsetzung von 6-Chlor-m-kresol bei 170°, Reaktionszeit
ca. 4 Stunden. Ausbeute 82%. Zusammensetzung des Rohproduktes:
4% nicht umgesetztes 6-Chlor-m-kresol
26% Homobrenzkatechin
59% Orcin
11% Rückstand.
59% Orcin
11% Rückstand.
3. Umsetzung von 6-Chlor-m-kresol bei 180°, Reaktionszeit ca. 3 Stunden. Ausbeute 73%. Zusammensetzung
des Rohproduktes:
3% nicht umgesetztes 6-Chlor-m-kresol
26% Homobrenzkatechin
52% Orcin
19% Rückstand.
26% Homobrenzkatechin
52% Orcin
19% Rückstand.
4. Umsetzung von 2-Chlor-p-kresol bei 175°, Reaktionsdauer
ca. 2,5 Stunden. Ausbeute 79%. Zusammensetzung des Rohproduktes:
3 4
9% nicht umgesetztes 2-ChIor-p-kresol 79%. Zusammensetzung des Rohproduktes:
35% Homobrenzkatechin 5% nicht umgesetztes 6-Ch!or-2.4-dimethyl-
44% Kresorcin phenol
12% Rückstand. 38% 2.4-Diinethylbrenzkatechin
Umsetzung von 6-Chlor-2.4-dimethylphenoI bei 5 43% 2.4-Dimethylresorcin
175°, Reaktionsdauer ca. 3 Stunden. Ausbeute 14% Rückstand.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Alkyldihydroxybenzolen durch Umsetzung von Alkylhalogenphenolen mit Ätzkali bei erhöhter Temperatur in Gegenwart eines Lösungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man die Alkylhalogenphenole mit dem Ätzkali, suspendiert in Diäthylbenzol, Triisopropylbenzol, Cumol, Pseudocumol, Xylol, Diphenyläther oder Tetradekan als Lösungsmittel, bei etwa 140-250° C umsetzt, wobei man das Reaktionswasser in an sich bekannter Weise durch azeotrope Destillation mit dem Lösungsmittel entfernt.
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