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Die Erfindung betrifft einen Damm für einen Blindschacht, der eine
an den Schachtwänden abgestützte und über den gesamten Querschnitt sich erstreckende
Bühne besitzt, auf der Füllmaterial liegt.
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Aus wettertechnischen, wirtschaftlichen und abbautechnischen Gesichtspunkten
können Teile eines Blindschachtes, also eines seigeren Schachts, der nicht zu Tage
ausgeht, in dem Bereich abgebauter Flöze abgeworfen und durch einen festen Abschluß,
den Blindschachtdamm, vom unteren zu erhaltenden Teil getrennt werden. Da die Fördereinrichtungen
im Blindschacht außer Betrieb sind, muß eine Fernabdämmung erfolgen. Um für die
Dauer der Abdämmungsarbeiten Sonderbewetterung im oberen abzudämmenden Blindschachtteil
zu sparen, muß die Fernabdämmung von der unteren Sohle aus erfolgen.
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Bisher wurde an der vorgesehenen Stelle im Blindschacht eine Holzbühne
auf den Blindschachtausbau aufgelegt, durch die ein Füllrohr durchgeführt wurde,
über das mit Druckluft Blasberge oder Gesteinsstaub auf die Bühne aufgetragen werden
konnten. Die Bühne hatte dementsprechend ein hohes Gewicht zu tragen und mußte beispielsweise
durch Doppel-T-Träger oder Sprengwerk, einer K-förmigen Stempelabstützung, gestützt
werden. Auf der Holzbühne entstand eine kegelförmige Aufschüttung, die nur im unteren
Bereich Kontakt zu dem angrenzenden Gebirge besitzt. Nachteilig ist hierbei, daß
die gesamte Last auf der Holzbühne ruht und die Bühne keine kraftschlüssige Verbindung
mit dem natürlichen Gebirgskörper besitzt.
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Außerdem ist die Wetterdichtheit einer solchen Bühne nur gering.
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Es ist weiter bekannt, den abzutrennenden Bereich eines Blindschachts
vollständig mit Bergen zu verfüllen. Dieses Verfahren ist aufwendig und nicht anwendbar,
wenn die Auflast der Bergsäule für die Holzbühne zu groß wird. Die Berge werden
in diesem Falle von der oberen Sohle verkippt.
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Ferner ist es zur Abdämmung eines Blindschachtes bekannt, in dem
Blindschacht eine an Schachtenden verankerte Betondecke vorzusehen. Eine derartige
Betondecke läßt sich nur durch Aufkippen des Betons von der oberen Sohle aus auf
ein Widerlager herstellen. Da der Beton wegen seiner geringen Fließfähigkeit sich
nicht selbst ausbreitet, ist eine ordnungsgemäße Verankerung des Betons mit den
Schachtwänden kritisch.
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Schließlich ist es auch noch bekannt, eine Zemçnt-Gesteinstaubtrübe
als Abdichtmittel in Grobbergefüllungen von Dämmen in waagerechten Grubenbauen zu
verwenden. Dabei werden die Trüben mittels Rohrleitungen in die Grobbergefüllungen
gepreßt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen wetterdichten, explosionsfesten
und selbsttragenden Damm für einen Schacht zu schaffen, der von der unteren Sohle
aus leicht hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Damm für einen Blindschacht,
der eine an den Schachtwänden abgestützte und über den gesamten Querschnitt sich
erstreckende Bühne besitzt, auf der Füllmaterial liegt, dadurch gelöst, daß das
Füllmaterial eine hydraulisch abgebundene Trübe ist, die mit ihrem die Unebenheiten
des angrenzenden Gebirges der Schachtwände ausfüllenden Randbereich an den Schachtwänden
verankert ist.
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Nach einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung kann als Trübe eine
Gesteinsstaub-Zement-Trtibe
oder reine Zement-Triibe verwendet werden, deren Wasser-Feststoff-Verhältnis
in Abhängigkeit von der gewünschten Festigkeit des Dammes eingestellt ist. Die Tragfähigkeit
und Explosionsfestigkeft des Dammes kann weiter dadurch verbessert werden, daß in
der Trübe Bewehrungsstäbe und/oder Bewehrungsmatten eingegossen sind.
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Vorzugsweise ist der Querschnitt des Schachtes im Bereich des Dammes
erweitert. Dadurch wird eine noch bessere Verankerung des Dammes mit dem angrenzenden
Gebirge als mit den natürlichen Unebenheiten des angrenzenden Gebirges der Schachtwände
erzielt.
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Für die Herstellung des Dammes von der unteren Sohle aus wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß zur Förderung der hydraulisch noch nicht abgebundenen Trübe eine
von der unteren Sohle aus durch den Blindschacht bis über die Bühne hochgezogene
Schlauch- oder Rohrleitung vorgesehen ist. Die gewünschte Dammstärke kann auf einfache
Weise mittels eines in der Bühne eingebauten tÇberlaufrohres eingestellt werden,
dessen oberes offenes Ende von der Bühne einen der Dammstärke entsprechenden Abstand
hat.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die einzige Abbildung zeigt einen Längsschnitt durch einen Blindschacht, der zwei
Flöze durchschneidet und in einer unteren Strecke endet. Dabei ist das obere Flöz
abgebaut und durch eine kreuzweise Strichelung gekennzeichnet. Es ist mit dem Bezugszeichen
1 versehen. Im unteren Teil des mit dem Bezugszeichen 2 verseheneu Blindschachts
befindet sich das zweite Flöz 3, das zum Abbau ansteht. Der obere Teil des Blindschachtes
2 soll aus wettertechnischen und unterhaltungstechnischen Gründen abgeworfen werden
und vom unteren Teil getrennt werden, indem ein fester Abschluß, der Blindschachtdamm
4, geschaffen wird.
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Dazu ist auf dem Ausbau 5 des Blindschachtes eine den gesamten Querschnitt
des Blindsehachts erfüllende Holzbohlenlage 6 als Auflager verankert, auf der eine
hydraulisch ab gebundene Trübe ruht und den Damm 4 bildet. Das in dem Damm stehengebliebene
Füllrohr ist gestrichelt eingezeichnet und mit dem Bezugszeichen 7 versehen, außerdem
ist ein Überlaufrohr 8 in dem Damm angeordnet. An das Füllrohr 7 ist eine flexible
Fernleitung 9 zur Beförderung der hydraulisch abbindenden Trübe angeschlossen, deren
anderes Ende in einem aus Mischer und Pumpe bestehenden hydromechanischen Fördergerät
10 endet. Das Fördergerät 10 ist in der unteren Strecke 11 aufgestellt und kann
sich mehrere hundert Meter von dem Abdämmungsort entfernt befinden, wie durch das
Maßkennzeichen d in der Zeichnung angedeutet ist.
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Zur Herstellung des künstlichen Dammes 4 wird folgendermaßen verfahren:
An der vorgesehenen Damrastelle werden auf Einstriche und Rahmen des Blindschachtausbaues
5 Bohlen und Bretter 6 als unteres Auflager aufgenagelt. In das Auflager werden
die zwei Rohre 7 und 8 so eingebaut, daß das eine als Austrittsrohr für das zu verwendende
Dammbaumaterial und das andere als Überlaufrohr benutzt werden kann, durch das überschüssiges
Material wieder abgeführt wird, wenn die vorgesehene Dammhöhe erreicht ist. Durch
das Füllrohr 7 wird über die flexible Leitung 9, die eine Feuerwehr-C-Leitung sein
kann, Trübe von
der unteren Sohle 11 hochgepumpt. Als Trübe ist
eine Gesteinsstaub-Zementtrübe geeignet, deren Wasser-Feststoff-Verhältnis von der
gewünschten Festigkeit des Dammes abhängig ist und in dem Mischer des Fördergeräts
10 eingestellt wird. Die Trübe läuft in die Stöße, bildet nach der Abbindung eine
gleichmäßige Oberfläche und stellt einen wetterdichten und standfesten Abschluß
dar, der sich selbst trägt. Die tragende Wirkung des Blindschachtdammes 4 wird durch
die Ausbildung eines kraftschlüssigen Stützliniengewölbes im Inneren des Dammes
bewirkt, wie dies in der Zeichnung durch den gestrichelten Bogen angedeutet ist.
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