DE1901053B1 - Lichtleitfaser und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Lichtleitfaser und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- C03C25/60—Surface treatment of fibres or filaments made from glass, minerals or slags by diffusing ions or metals into the surface
- C03C25/601—Surface treatment of fibres or filaments made from glass, minerals or slags by diffusing ions or metals into the surface in the liquid phase, e.g. using solutions or molten salts
- C03C25/602—Surface treatment of fibres or filaments made from glass, minerals or slags by diffusing ions or metals into the surface in the liquid phase, e.g. using solutions or molten salts to perform ion-exchange between alkali ions
Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lichtleitfaser, daß die Totalreflexion des im Kern geführten Lichtbei
der die Totalreflexion nicht an einer definierten Strahls nicht wie in den handelsüblichen Lichtleit-Grenzschicht
niedriger Brechung, sondern in einer fasern an einer definierten Grenzschicht, bei der die
Zone endlicher Dicke am Rande der Faser stattfindet; als Streuverlust zu bezeichnende Lichtenergie dem
die Erfindung betrifft zugleich ein Verfahren zur 5 optischen System verlorengeht, erfolgt, sondern daß
Herstellung einer solchen Faser. es in einem Grenzbereich endlicher Dicke zu einem
Im allgemeinen bestehen Lichtleitfasern aus einem kontinuierlichen Abbeugen des in der Faser geführtransparenten
Kernmaterial mit höherem Brechungs- ten Lichtstrahls kommt.
index, ζ. B. Glas, und einem Mantel mit niedrigerem Das Verfahren zur Herstellung von Lichtleitfasern,
Brechungsindex. Dieser Mantel mit niedrigerem io deren Außenzone durch Ionenaustausch oder ein
Brechungsindex besteht häufig ebenfalls aus Glas, anders äquivalentes Diffusionsverfahren in ihrem
kann aber z. B. aus Kunststoff bestehen. An der Brechungsindex erniedrigt wird, kann auf verschie-Grenzschicht
zwischen Kern- und Mantelglas erfolgt dene Weise durchgeführt werden, wie im folgenden
eine Totalreflexion des in der Faser geführten Licht- für den Fall einer Glasfaser beschrieben werden soll:
Strahls. 15 Aus einem festen Glaskörper, der partiell auf
Nachteile dieser Lichtleitfasern mit definiertem Temperaturen erhitzt wird, die eine Viskosität des
Mantel, welcher einen niedrigeren Brechungsindex Glases bewirken, die zum Ziehen geeignet ist, wird
als das Kernglas besitzt, sind technologische Schwie- eine Glasfaser gezogen. Die Zusammensetzung des
rigkeiten im Herstellungsprozeß und darauf basie- Glaskörpers ist so zu wählen, daß später ein Ionenrende,
bei der Anwendung auftretende Streuverluste 20 austausch durchgeführt werden kann, welcher eine
der eingestrahlten Lichtenergie. Solche Streuverluste Erniedrigung des Brechungsindex bewirkt. Die getreten
an der Grenzfläche zwischen Kern- und Man- zogene Glasfaser kann nachträglich oder während
telmaterial auf und sind auf Fehlstellen, Staubteil- des Ziehprozesses einem Ionenaustausch unterworfen
chen und ähnliche Ursachen zurückzuführen, welche werden. Beispielsweise wird die Glasfaser mit einer
sich bei der Verbindung von Kern- und Mantel- 25 definierten Geschwindigkeit entweder vertikal oder
material nicht vollständig vermeiden lassen. horizontal mit oder ohne Umlenkung gezogen und
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Streuverluste anschließend in ein geeignet zusammengesetztes
zu vermeiden und die Herstellung von Lichtleitfasern Salzbad so lange eingetaucht, daß ein Ionenaustausch
allgemein zu vereinfachen. bei geeigneter Temperatur erfolgt, der eine aus-
Es wurde nun gefunden, daß mit Hilfe eines Diffu- 30 reichend dicke Schicht mit niedrigerem Brechungssionsverfahrens
eine Lichtleitfaser, welche nur aus index erzeugt.
einem Kernmaterial besteht, so verändert werden An Stelle des festen Glaskörpers, wie im vorkann,
daß ihre durch den Diffusionsprozeß in der stehenden Beispiel, kann auch ein Schmelzbehälter
Zusammensetzung veränderte Außenschicht wie ein mit Glas verwendet werden, wobei die Glasfaser aus
Mantel wirkt. Insbesondere ist es z. B. möglich, 35 dem flüssigen Zustand und nicht, wie vorher bedurch
ein Ionenaustauschverfahren eine Glasfaser, schrieben, nach dem Wiederziehverfahren gewonnen
die nur aus einem Kernglas besteht, so zu verändern, wird.
daß die durch den Ionenaustausch veränderte Es wurde weiter gefunden, daß man den Ionenaus-
Außenschicht wie ein Mantelglas wirkt. Eine erfin- tausch nicht unbedingt im Anschluß an den Ziehdungsgemäße
Lichtleitfaser erhält man auf diese 40 prozeß durchführen muß. Man kann ebensogut einen
Weise, wenn man beispielsweise ein Kernglas mit Stab formen, ihn einem Ionenaustausch unterwerfen
hohem Brechungsindex benutzt, dessen Alkaligehalt und ihn später ausziehen. Dieser Stab muß eine Zuvorwiegend
aus Lithiumionen besteht. Dieses in Form sammensetzung besitzen, die für einen Ionenauseiner
dünnen Glasfaser vorliegende Glas wird einem tauschprozeß, welcher eine Zone mit niedrigerem
Ionenaustausch unterworfen, beispielsweise durch 45 Brechungsindex unter der Oberfläche ergibt, geeignet
Eintauchen der Glasfaser in eine Salzschmelze. Die ist. Zu diesem Stab wird vor dem Ziehprozeß durch
Salzschmelze besteht dabei aus dem Salz eines Ionenaustausch die Zusammensetzung der Außen-Alkalimetalls,
welches, wenn es gegen das Lithium- zone verändert. Nach dem Ausziehen verhält sich
ion, welches ursprünglich in der Glasfaser vorhanden die Dicke der ausgetauschten Außenzone zum Geist,
ausgetauscht wird, in den Austauschbereichen 50 samtquerschnitt der Faser genauso wie vorher die
eine Erniedrigung des Brechungsindexes bewirkt. Ge- Dicke der Austauschzone zur Gesamtdicke des
eignet dafür sind beispielsweise Natrium-Salz- Stabes.
schmelzen. Bei geeigneten Temperaturen und ge- Da die Totalreflexion nicht an einer definierten
eigneter Dauer des Ionenaustausches entsteht auf Grenzschicht erfolgt, ist ein leichtes Verschmieren
diese Weise in der Glasfaser unter der Oberfläche 55 der Konzentrationsschwelle der Ionen, die am
eine Zone mit niedrigerem Brechungsindex. Ionenaustausch beteiligt sind, der Faserqualität nicht
In einem Alkali-Erdalkalisilicat-Glas, welches bei- abträglich, sondern wünschenswert. Dieses Verspielsweise
4,8 Molprozent Li2O enthält, ändert sich schmieren der Konzentrationsschwelle während des
der Brechungsindex bei vollkommenem Ersatz dieses Ziehprozesses bewirkt einen Fata-Morgana-Effekt,
Li2O-Gehaltes durch Na2O um 5 Einheiten in der 60 bei dem ein Lichtstrahl, der in der Faser unter einem
dritten Stelle hinter dem" Komma. Es ist dabei un- Winkel geführt wird, welcher eine Reflexion an der
wesentlich, ob der Austausch des Alkalioxides durch Oberfläche zur Folge haben müßte, auf Grund der
Gemengeänderung oder geeigneten Ionenaustausch verschmierten Konzentrationsschwelle und damit auf
erfolgt. Grund des in der Stufe langsam absinkenden
In den erfindungsgemäß behandelten Lichtleit- 65 Brechungsindex in die Faser zurückgebeugt wird,
fasern tritt eine erhebliche Verminderung der Ver- F i g. 1 ist ein Querschnitt durch eine Glasfaser, die
luste an eingestrahlter Lichtenergie pro Längenein- einem solchen Ionenaustausch unterworfen wurde;
heit der Faser ein. Das beruht wahrscheinlich darauf, dabei ist der Bereich, in dem der Brechungsindex
durch Ionenaustausch erniedrigt wuide, schraffiert
gekennzeichnet. In F i g. 2 ist der Verlauf des Brechungsindex innerhalb der in F i g. 1 gezeigten
Glasfaser dargestellt. Die verschmierte Konzentrationsschwelle ist durch den Buchstaben A dargestellt.
In Fig. 1 ist das Abbeugen des Lichtstrahles, der
mit dem Buchstaben C gekennzeichnet ist, innerhalb der verschmierten Konzentrationsschwelle zusätzlich
dargestellt. Durch geeignete Führung des Ionenaustauschprozesses kann die Steilheit der Konzen- j ο
trationsschwelle zwischen ausgetauschter und nicht ausgetauschter Zone gesteuert werden.
Ebenso wie mit Hilfe der hier beschriebenen Ionenaustauschverfahren ist auch mittels anderer
äquivalenter Diffusions- und Auslaugprozesse, wie sie beispielsweise als Silberdiffusion oder als Auswandern
bzw. Einwandern einzelner oder mehrerer Komponenten bekannt sind, eine Änderung des
Brechungsindex möglich. Am prinzipiellen Gedanken der Erfindung ändert sich dadurch nichts.
Ein 30 mm dicker Glasstab, dessen Alkalioxidgehalt aus 10 Molprozent Li2O besteht, wird in eine
Natriumnitrat-Salzschmelze, deren Temperatur 20° C über der Transformationstemperatur des Glasstabes
liegt, 120 Min. eingetaucht. Durch diesen Ionenaustausch wird von der Oberfläche her eine Zone von
2 mm Dicke in ihrer Zusammensetzung so verändert, daß sich der Brechungsindex vom Grundglas
unterscheidet. Der Glasstab wird anschließend der Salzschmelze entnommen und mit einer Geschwindigkeit
von 35° C/Std. auf Raumtemperatur abgekühlt. Anschließend wird dieser Glasstab partiell
über die Erweichungstemperatur hinaus bis zu Temperaturen, bei denen eine Viskosität um 3000 Poise
erreicht wird, erhitzt und zu einer Glasfaser von 60 ,um Dicke ausgezogen. Diese Glasfaser besitzt eine
4 μΐη dicke Außenzone mit vom Glasinneren abweichendem
Brechungsindex und ist als Lichtleitfaser mit verringerten Refiexionsverlusten geeignet.
Ein Glasstab, dessen Alkaligehalt 6,5 Molprozent Li2O und 2,2 Molprozent Na2O trägt, wird partiell
auf eine Temperatur erhitzt, die einer Viskosität von
3300 Poise entspricht. Bei dieser Temperatur wird aus dem Stab eine Faser kontinuierlich gezogen und
mit der gleichen Geschwindigkeit durch ein Salzschmelzbad mit Kaliumionen geleitet. Das Salzschmelzbad
hat eine Temperatur von 735° C und ist so zur Ziehanlage angeordnet, daß der Glasfaden
nicht unter 490° C in seiner Temperatur absinkt. Die Ziehgeschwindigkeit der Glasfaser ist so
eingestellt, daß bei einer Faserdicke von 55 am jeder Teil der Faser 150 Sekunden in der Salzschmelze
verbleibt. Nach dem Verlassen der Salzschmelze wird die Faser kontinuierlich abgekühlt und gleichzeitig
geschmälzt und geputzt. Dieses Verfahren ergibt eine Lichtleitfaser mit verringerten Refiexionsverlusten.
Claims (4)
1. Lichtleitfaser aus einem transparenten Material, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine durch ein Diffusionsverfahren vor oder nach dem Faserziehprozeß erzeugte Oberfiächenzone
ohne scharf definierte Grenzfläche besitzt, deren Brechungsindex niedriger ist als der des
transparenten Ausgangsmaterials.
2. Verfahren zur Herstellung von Lichtleitfasern aus einem transparenten Material, dadurch
gekennzeichnet, daß durch ein Diffusionsverfahren vor oder nach dem Ziehprozeß in dem transparenten
Material eine Zone an der Oberfläche erzeugt wird, deren Brechungsindex niedriger als
der des transparenten Ausgangsmaterials ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als transparentes Material
Glas verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Glaskörper einem lonenaustauschprozeß
oder einem äquivalenten Diffusionsverfahren unterworfen wird, bei dem im Körper eine Zone an der Glasoberfläche entsteht,
die einen kleineren Brechungsindex als der ursprüngliche Körper besitzt, worauf dieser Glaskörper
zu einer Faser ausgezogen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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FR (1) | FR2028128B1 (de) |
GB (1) | GB1289673A (de) |
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DE2004955A1 (de) * | 1969-02-06 | 1970-09-03 | Nippon Selfoc Kabushiki Kaisha, Tokio (Japan) | Herstellungsverfahren für Lichtleiterfaserkörper |
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1970
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