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Verfahren zum Messen der frequenzabhängigen Dämpfung von Fernmeldeletungen,
ins besondere Zwei draht leitungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen
der frequenzabhängigen Dämpfung von Fernmeideleitungen, insbesondere Zweierahtleitungen,
in beinen Verkehrsrichtungen von einem Leitungsende aus. bei dem von der Meßstelle
am aineu Leitungsende aus durch entsprechendes Einschalten von in der Geganstelle
am anderen Leitungsende vorgesehen nen ferns@@ baren Einrichtungen @ber die zu messende
Lei @ mg anst die frequenzabhängige Dämpfung der Leitung in Richtung Gegenstelle
- Messtelle ermittelt wird und danach d2 frequenzabhängige Dämpfung der Leitung
in Richtung Meßstelle - Gegenstelle dadurch ermittelt wird, daß die Summe der Dämpfung
der Leiming in beiden Richtungen gemessen und der Einfluß ler frequenzabhängigen
Dämpfung der Leitung in Richtung Gegenstelle - Meßstelle durch Umsetzen der in der
Gegenstelle bei allen Frequenzen empfangenan Meßspannungen auf eine Meßspannung
von einer bestimmten Frequenz ausgeschaltet @ird.
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Zweidrahtleitungen spielen in Fernmeldeverkehr neben Vier-Drahtleitungen
eine wichtige Roll und müssen daher von Zeit zu Zeit auf ihre Dämpfung im Sprachfrequenzbereioh
hin überprüft werden. Wenn die ter an beiden Leitungsenden der zu untersuchenden
Leitung eine Meßstelle, d. h. MeBeinrichtung und Meßperson, enthalten, geht eine
Messung einfach so vor sich, daß an beiden Leitungsenden 1e ein durchstimmbarer
Pegelsender und ein spektral auf sender Pegelmesser, der die Abhängigkeit der Amplitude
von der Frequenz (z. B.
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mittels eines Schreibers auf Papier festgehalten oder aber uf cinem
B.ldachirm dargestellt' wiedergibt, angeschlossen
werden, an dem
die Meßpersonen dann unmittelbar die Dämpfung der Leitung jeweils in Empfangs richtung,
also in Richtung auf ihren Meßplatz zu, ablesen können. Im allgemeinen verfügen
aber nur die größeren Ämter, das sind vor allem die Hauptämter, über dauermd besetzte
Meßstellen, während die Mehrzahl der Leitunger wiederum von Hauptämtern zu kleineren
Ämtern, wie Knoten- oder Endämtern, führt. Zur Prüfung dieser Leitungen mUßten technische
Kräfte ar die betreffenden Knoten bzw. Endämter abgestellt weridan, un zusammen
mit dem meßstellenbeamten das oben besohriebene Meßverfahren durchzuführen.
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Eine solche Untersuchung ist naturgemäß kostapielig und zeitaufwendig.
Zweck der Erfindung ist es, diesen Aufwand durch ein Verfahren zu umgehen, das die
Ppäfung der Zweidrahtleitung in beiden Verkehrarichtungen von einem Leitungsende
aus gestattet.
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Ein derartiges Verfahran, das sich sowohl bei Vierdraht wie auch bei
Zweidrahtleitungen anwenden paßt, ist bereits bekannt (deutsche Patentschrift 1
190 051).
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Dieses Verfahren sieht von, daßstelle am einen Leitungsende aus durch
entsprechendes Einschalten von in der Gegenstelle am anderer. Leitungsende vorgesehenen,
fernsteuerbaren Einrichtungen über die zu messende Leitung zunächst die frequenzabhängige
Dämpfung der Leitung in Richtung auf die Meßstelle zu, auf die Dämpfung bei einer
bestimmten Frequenz fm bezogen, ermittelt wird und danach die frequenzabbängige
Dämpfung der Leitung is Richtung von der Meßstelle weg dadurch ermittelt wird, daß
die Summe der Därpfung der Leituiigen in beiden Richtungen, bezcgen au die Dämpfung
UeM -fter Frequenz fm' gemessen und der einfluß der frequenzabhängigen Dämpfung
der Leitung in Richtung auf die meSs slle zu durch Umsetzen der in der Gegenstelle
bei allen Frequenzen smpfangenen Meßspannungen auf eine Meßspennung von der Frequent
fm auageschaltet wird. Für di.' Messung an Eweidrahtlejtungen ist es
dabei
aber erforderlich, neben der zu prüfenden Leitung eine zweite Leitung zur Übertragung
der auf die Frequenz f umgesetzten Meßwerte von der Gegenstelle zur Meßstelle m
durchzuschalten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Messung an Zweldrahtleitungen~
den Einsatz einer zweiten Leitung zu umgehen und die bei der Messung in Richtung
Meßstelle - Gegenstelle in der Gegenstelle anfallenden Meßwerte auf der zu prüfenden
Leitung selbst zu übertragen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch gelöst, daß die in der
Gegenstelle bei allen Frequenzen empfangenen Meßspannungen auf eine Meßspannung
einer Frequenz fü umgesetzt werden, welche Frequenz t die Mittenfrequersz eines
bei der Messung der frequenzabhängigen Dämpfung in Richtung Meßstelle - Gegenstelle
ausgesparten Frequenzbandes ist.
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Zur Durchführung des genannten Verfahrens ist in einer weiterbildung
der Erfindung eine Anordnung vorgesehen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß zum
Messen der Dämpfung in Richtung Gegenstelle - Meßstelle (B-A) die Gegenstelle einen
selbsttätig durchlaufenden Generator enthält, der von der Meßstelle aus huber Wähl-
und Schaltmittel wahlweise einschaltbar und an das Leitungsende anschaltbar ist,
und daß zum l-;essen der Dämpfung in Richtung Meßstelle - Degenstelle (A-B) die
Meßstelle einen durchstimmbaren oder selbsttätig ablaufenden Generator enthält,
aus dessen Frequenzhana mittels einer Bandsperre o. ä. ein bestimmter Bereich ausgespart
ist, während die Gegenstelle einen Umsetzer enthält, der Amplituden empfangener
Wechselspannungen beliebiger Frequenz in entsprechende Amplwtuden einer Wechseispannung
der festen Frequenz fu' welche die Eittenfrequenz des ausgesparten Bereichs der
I:eßfrequer.zen ist, umsetzt und der von der Meßstelle aus über Wähl- und Schaltmittel
einschaltbar und an das Leitungsende anschaltbar ist.
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Da der Umsetzer der Gegenstelle zeitweise sowohl eingangs- als auch
ausgangsseitig mit dem Leitungsende (B) verbunden wird, sieht eine Ausgestaltung
dieser Anordnung zwischen dem Ausgang und dem Eingang des Umsetzers ein Sperrglied
vor, das verhindert, daß die Ausgangsspannung des Umsetzers zu seinem Eingang gelangt.
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Da am Ausgang des Umsetzers nun Spannungen der Frequenz fü auftreten,
ist dieses Sperrglied nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung eine Bandsperre
mit der Mittenfrequenz fue Am Leitungsende (A) in der Meßstelle sind zeitweise sowohl
der Generator der Meßstelle als auch die Empfangseinrichtung für die Meßspannungen,
also das Meßgerät, angeschlossen. Eine Weiterbildung der Erfindung ist deshalb dadurch
gekennzeichnet, daß in der Meßstelle zwischen dem Leitungsende (A) und der Smpfangseinrichtung
für die Meßspannungen ebenfalls ein Sperrglied vorgesehen ist, das über Schaltmittel
für die Messung Meßstelle - Gegenstelle (A-B) einschaltbar ist und verhindert, daß
die vom Generator der Meßstelle ausgesendeten Meßspannungen unmittelbar zur Empfangseinrichtung
gelangen.
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Da in den Fällen, in denen Generator und Empfangseinrichtung der Meßstelle
gleichzeitig am Leitungsende (A) liegen, von der Gegenstelle nur Meßspannungen der
Frequenz fU übertragen werden, ist in einer weiteren Ausbildung der Erfindung vorgesehen,
daß das Sperrglied ein Bandpaß mit der Mittenfrequenz fü ist.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß für
die Messung der Dämpfung von Zweidrahtleitungen in beiden Verkehrsrichtungen von
einem Leitungsende aus nur noch eine Zweidrahtleitung, nämlich der PrUfling selbst,
an die fernsteuerbaren Einrichtungen der Gegenstelle anzuschließen ist.
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Dadurch ergibt sich ein einfacherer Aufbau der Meßverbindung, der
sich sowohl bedienungsmäßig als auch 'n bezug auf die dafür erforderlichen tecnnischen
Einrichtungen ganstig auswirkt.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der figur dargestellten
Ausführungsbeispiels beschrieben und in ihrer Wirkungsweise erläutert.
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In der Figur ist mit A-B eine Zweidrahtleitung bezeichnet, deren frequenzabhängige
Dämpfung in beiden Richtungen, A-E und B-A, zu messen ist. Die Leitung A-B verbindet
ein besetztes Amt 1, im folgenden kurz Meßstelle 1 genannt, mit einem unbesetzten
Amt 10, das mit einer Einrichtung zur selbsttätigen Prüfung, d. h. mit Mitteln zum
Anschalten von Prüf- und Meßeinrichtungen an die in diesem Amt endenden Leitungen
und mit den Prüf- und MeBeinrichtungen selbst ausgestattet ist; es wird im folgenden
kurz Gegenstelle 10 genannt.
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Die Messung der frequenzabhängigen Dämpfung der Leitung in Richtung
A-B und Richtung B-A geht nun im Sinne der Erfindung folgendermaßen vor sich. Die
Bedienungsperson der Meßstelle 1 wählt huber einen Nummernschalter 2 die gewünschte
Gegenstelle 10 an und steuert, wenn die Verbindung aufgebaut ist, mittels einer
ersten Kennziffer die Prüfeinrichtung dieses Amtes -an. Danach wird eine zweite
Kennziffer gewählt, ;lie einen in der Prüfeinrichtung der Gegenstel-e 10 enthaltenen
Wechselspannungsgenerator 12 über Schaltmittel 11 ansteuert and seinen Ausgang mit
dem Endpunkt B der Zweidrahtleitung vert3indet. Als Schaitmittel 11 kommen Wähler
und Relais, aber auch elektronische Schalter in Betracht. Der Generator 12 läuft
ständig durch und erzeugt dabei eine Ausgangsspannung konstanten Pegels, vorzugsweise
von der Höhe eines mittleren Sprechpegels, z. B. -o,5 Np, mit sich kontinuierlich
ändernder Frequenz.
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Empfangsseitig wird von der Bedienungsperson der Meßstelle 1 ein spektral
auflösendes Wechselspannungsmeßgerät 6, eventuell unter Zwischenschaltung eines
einstellbaren Dämpfungsgliedes,
an den Endpunkt A der Leitung angeschlossen.
Als Wechselspannungsmeßgerät hat sich für das hier beschriebene Verfahren ein Pegelbildgerät
bekannter Bauart als besonders vorteilhaft erwiesen. Pegelbildgeräte enthalten im
wesentlichen einen Empfangsteil mit einer Kathodenstrahlröhre als Anzeigeelement,
Mitteln zur Empfindlichkeitseinstellung und zur Steuerung der Horizontalablenkung
der Bildröhre in Abahängigkeit von der Frequenz einer Steuerspannung, ferner einen
durchstimmbaren oder selbsttätig durchlaufenden Wobbelsender 4. Mittels eines Schalters
7 kann die Horizontalablenkung der Bildröhre wahlweise auf Steuerung durch den eingebauten
Sender 4 oder Fremdsteuerung durch die Empfangs- bzw. eine andere Hilfsspannung
umgeschaltet werden. Bei dem hier beschriebenen Verfahren wird die Frequenzablenkung
zunächst von der Empfangs spannung her gesteuert (Schalter 7 in der gezeichneten
Stellung). Auf dem Pegelbildgerät 6 ersahent Jetzt ein Kurvenzug, der die Frequenzabhängige
Dämpfung der Leitung in Richtung B-A wiedergibt Aus diesem Kurvenzug läßt sich die
Dämpfung bei Jeder besonders interessierenden Frequenz genau dadurch feststellen,
daß man mit Hilfe des Empfindlichkeitsschalters am Pegelbildgerät 6 und evtl. eines
vorzuschaltenden Dämpfungsglieds den der betreffenden Frequenz zugehorigen Lichtpunkt
des Kurvenzugs in Übereinstimmung mit der Nullmarke des Schirmbildes bringt. Die
Dämpfung bei der betreffenden Frequenz läßt sich dann aus der Stellung der betätigten
Regler ablesen.
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Auf die gleiche Weise läßt sich erreichen, daß die Dämpfung im gesamten
Frequenzbereich nicht absolut, sondern relativ, nämlich bezogen auf die Dämpfung
bei einer bestimmten Frequenz t angezeigt wird. Letzteres ist für die Prüfung von
Fernsprechleitungen mit Hilfe einer Schablone erwünscht, wobei fm eine mittere Frequenz
des Übertragungsbandes, i. a.
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800 Hz, ist.
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Wenn sämtliche für die Prüfung B-A maßgeblichen Wete ermittelt sind,
ist noch die Dämpfung bei einer bestimmten Frequenz fus für die vorzugsweise eine
allgemein für die Übermittlung von
Steuerbefehlen verwendete Frequenz,
wie z. B. 2280 Hz, gewählt wird, festzuhalten. Das geschieht wie oben beschrieben
mit Hilfe des Eupfindlichkeitsschalters und evtl. eines Dämpfungsglieds. Dann wird
zum Messen in Gegenrichtung .A-B am Meßplatz 1 eine dritte Kennziffer gewählt, die
über die Schaltmittel 11 einen Umsetzer 14 ausgangsseitig direkt und eingangsseitig
über eine Bandsperre 13 an das Leitungsende B anschließt.
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Der Umsetzer 14 setzt empfangene Meßspannungen beliebiger Frequenzen
in eine Spannung mit Jeweils der Höhe der Empfangsspannung, aber der konstanten
Frequenz t um. Die Bandsperre 13 sperrt ein schmales Frequenzband mit der Mittenfrequenz
fU und verhindert so, daß die Ausgangsspannung des Umsetzers zu seinem Eingang gelangen
kann.
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An der Meßstelle 1 wird über den Kontakt 3 der Ausgang eines Wechselspannungsgenerators
4, z. B. des im Pegelbildgerät enthaltenen Wobbelsenders, mit dem leitungsende A
verbunden. Der Wobbelsender des Pegelbildgeräts sendet Frequenzen zwischen 0,2 und
3,5 kHz alt Ausnahme eines schmalen Frequenzbandes um die Frequenz ü von s. B. 2280
Hz, da diese Frequenz in den betrachteten Fernsprechsystemen den Verbindungsaufbau
auslösen würde. Die Aussparung der Frequenz fü ist hier durch eine Bandsperre 5
angedeutet, die bei Sendern, die die Frequenz ü nicht selbsttätig überspringen,
zusätzlich vorgesehen wird.
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Der Generator X wird nun von Hand oder dadurch motorischen Antrieb
durchgedreht und die Horizontalablenkung des Pegelbildgeräts über den Schalter 7
mit dem Generator 4 bzw. der Bandsperre 5 verbunden. Ferner wird der Schalter 8
in die andere Lage gebracht. Der Umsetzer 14 am Leitungsende B empfängt Jetzt, dem
Frequenzgang in Richtung A-B entsprechend, bei Jeder Sendefrequenz eine mehr oder
weniger stark gedämpfte Eingangsspannung und setzt sie in eine Ausgangsspannung
gleicher Amplitude, aber der Frequenz fu um. Diese Ausgangsspannung gelangt über
die
gleiche Leitung, aber Jetzt in Richtung B-A, zur Meßstelle 1. Da die Frequenz fü
vom Sender nicht abgegeben wird, ist in der Meßstelle 1 eine einwandfreie Trennung
der vom Generator 4 gesendeten Spannungen und der Empfangsspannungen B-A durch einen
Bandpaß 9 mit der Mittenfrequenz t möglich. Über diesen Bandpaß gelangen die Empfangsspannungen
zum Pegelbildgerät 6 und werden dort - da die Horizontalablenkung vom Generator
4 gesteuert wird - als Kurvenzug angezeigt. Da ferner auf dem Wege B-A lediglich
Spannungen der Frequenz t übertragen werden, bei der die Dämpfung bekannt und durch
die oben erwähnte Einstellung des Empfindlichkeitsschalters und evtl. eines Dämpfungsglieds
berücksichtigt ist, stellt der Kurvenzug auf dem Pegelbildgerät 6 unmittelbar den
Frequenzgang der Leitung in Richtung A-B dar.
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Statt eines Pegelbildgeräts 6 läßt sich auch Jede andere bekannte
Pegelmeßeinrichtung, vorzugsweise mit Registrierung, einsetzen, so daß die Ergebnisse
zu einem anderen Zeitpunkt als dem der Messung ausgewertet werden können. Desgleichen
läßt sich der Generator 4 der Meßstelle 1 durch bekannte Programmsteuermittel frequenz-
und/oder amplitudenmäßig steuern.