DE1900407A1

DE1900407A1 - Mineralisches Granulat zur Verkleidung von Bauwerksflaechen sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung desselben

Info

Publication number: DE1900407A1
Application number: DE19691900407
Authority: DE
Inventors: auf Nichtnennung. P DOIg 15-00 Antrag
Original assignee: Orba & Co KG GmbH
Current assignee: Orba & Co KG GmbH
Priority date: 1969-01-04
Filing date: 1969-01-04
Publication date: 1970-08-27

Description

Mineralisches Granulat zur Verkleidung von Bauwerksflächen sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung desselben.
Die Erfindung betrifft Granulat aus mineralischen, insbesondere farbigen Körnern vorzugsweise zur Verkleidung von Bauwerksflächen sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von derartigem Granulat.
Die Sichtflächen von 3auwerken werden zu Dekorationszwecken vielfach mit einer äußeren aus farbigen Körnern bestehenden Schicht versehen Die Körner dieses Granulats zur Verkleidung von Bauwerksflächen bestehen bisher ausschließlich aus geeigneten Mineralien, zum Bespiel Marmor-oder Quarzbruch, welches in der jeweils erwünschten Korngröße mit einem geeigneten Kleber auf der betreffenden-Bauwerksfläche befestigt wird. Ein wesentlicher Nachteil der bisher iiir diese Zwecke verwendeten ausschließlich mineralischen Granulate besteht darin, dass aufgrund der von Haus aus gegebenen natürlichen Farben der für diesen Zweok verwendbaren Mineralien nur in sehr begrenztem Umfange farbliche Variationen möglich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Granulat unter Verwendung von mineralischen Körnern vorzuschlagen, das insbesondere den voranstehenden Nachteil der geringen Möglichkeit von Farbvariationen vermeidete.
Weiterhin soll das Granulat gemäß der Erfindung einfach und in technisch großem Umfange herstellbar und ebenfalls einfach verarbeitbar sein sowie gegenüber Witterungseinflüssen beständig sein.
Das Granulat gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass jedes Korn aus einem mineralischen Kern, insbesondere Marmor- oder Quarzbruch besteht, mit einer äußeren eingefärbten Umhüllung aus einem hitze-aktivierbaren Harz, insbesondere Acryl- oder Epoxi-Polyurethan oder Harnstoffharz, in Verbindung mit Pigmenten. Die Erfindung verwendet demnach Granulat aus Körnern mit einem mineralischen Kern, der mit einer geeigneten, widerstandsfähigen und witterungsbestiindigen sowie einfärbbaren Umhüllung versehen ist. Für diese Umhüllung sind hitse-aktivierbare Harze mit den e weils erwünschten yarb-Pigmenten vorgesehen. Um eine ausreichende Verbindung zwischen dieser Umhüllung und dem mineralischen Kern zu erzielen, wird die farbige Umhüllung so angebracht, dass sie wurzelartig in die Eristall-Struktur des mineralischen Kerns eindringt.
Das Verfahren zur Herstellung von derartiges Granulat mit einer farbigen Umhüllung besteht gemäß der Erfindung darin, dass nineralische Körner, insbesondere Marmor- oder Quarzbruch, mit einem modifizierten hitze-aktivierbaren Harz, vorzugsweise Acryl- oder Epcxi-Polyurethan oder Harnstoffharz in Verbindung mit Pigmenten bei Temperaturen oberhalb 600C vermischt werden, derart, dass das Harz die Körner umühüllt und wurzelartig in deren Kristall-Struktur eindringt, und dass nach Abdampfung die mit der Umhüllung versehenen Körner einer Schmelz- und Härte behandlung bei Temperaturen oberhalb 80 bis 1000C ausgesetzt werden.
Nach diesem Verfahren werden somit zunächst die mineralischen Körner, die den Kern des Granulats bilden, in einen Nischer mit der erfindungsgemässen Spezialfarbe versehen, derart, dass sich eine Farbs-chicht mantelartig um den Kern herumlegt, und zwar unter Zufuhr von Warmluft, so dass die Körner mit der Harzschicht während dieses Verfahrensabschnittes bereits vorgetrocknet werden. Daran anschließend erfolgt das Einbrennen der Ummantelung, bei Temperaturen oberhalb 80 bis 100°. Brenntemperatur kann je nach dem verwendeten Material für die Umhüllung bis etwa 260 0c oder noch höher angesetzt werden.
Die Herstellung des erfindungsgemässen Granulats erfolgt nach der Erfindung in einer besonderen Vorrichtung vorzugsweise kontinuierlich, Demgemäß besteht die Vorrichtung darin, dass mineralische Körner, insbesondere Maramor- oder Quarsbruch, fortlaufend in einen Trommelmischer einführbar und in Axialriohtung durch diesen unter gleichzeitiger ständiger Durchmischung hindurchführbar sind, wobei in den rommelmischer das Material zur Herstellung der Umhüllung, insbesondere modifiziertes, hitze-aktivierbare Harz mit Pirmenten einsprühbar sowie Warmluft einführbar sind. An diesen Trommeltrockner schließt ein kontinuierlich beschickter Brennofen an, in dem die mit der Ummantelung versehenen Körner auf Rüttelblechen unter gleichzeitiger Beaufschlagung mit Hitze hindurchtransportierbar sind.
Nachfolgend werden weitere Einzelheiten anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch ein Korn gemäß der Erfindung in vergrößertem Maßstab, Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur Herstellung des erfindungsgemässen Granulats.
Die Erfindung betrifft zunächst ein neuartiges Granulat, welches in erster Linie zur Verkleidung von Bauwerksflächen bestimmt ist. Das Granulat besteht aus einer Veilzahl von einzelnen Körnern der Jeweils erwünschten Größe. In Pig. 1 ist ein derartiges Korn im Schnitt dargestellt. Es besteht aus einem mineralischen Kern 10 und einer mit der erwünschten Einfärbung versehenen Umhüllung 11. Die Umhüllung 11 besteht aus einem modifizierten, hitze-aktivierbaren Harz, vorsugsweise Acryl- oder Epoxil-Polyurethan oder Harnstoffharz, in Verbindung mit den für die Jeweilige Farbgebung erforderlichen Pigmenten. Diese Umhüllung, nämlich das Harz, wird in der Flüssigkeitphase uaf die Körner beziehungsweise die Kerne 10 aufgebracht und zwar bei Temperaturen oberhalb 60°C, wobei die Umhüllung wurzelartig in die Kristall-Struktur des Steinmaterials des Kerns eindringt und diese umhüllt. Nach Abdampfung werden die mit der Umhüllung versehenen Körner einer anschließenden Schmelz- und Härtebehandlung ausgesetzt, bei nochmals erhöhten Temperaturen oberhalb 80 bis 100°C. Bei Acrylharzen kann die Temperatur beispielsweise um 200°C liegen. Durch diese Schmelz- und Härtebehandlung wird ein geschlossener Sinterfilm als Umhüllung ii um den mineralischen Kern 10 gebildet, der- eine bisher nicht erreichte Abriebfestigkeit, Wetterbeständigkeit und Farbtonhaltung gewährleistet0 Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur kontinuierlichen, großtechnischen Herstellung derartig Granulats, besteht aus einem Trommelmischer 12, durch den das mineralische Granulat, nämlich die mineralischen Körner 10, in Längarichtung hindurchführbar sind. Der Trommelmischer ist mit in Längsrichtung verlaufenden, gegebenenfalls gewundenen Mischwerkzeugen 13 in Gestalt von rippenartigen Erhöhungen und dergleichen versehen, die eine gute Durchmischung des Granulate gewährleisten.
In den Trommelmischer 12 werden sowohl das Material zur Herstellung der Umhüllung 11 sowie Warmluft zur Erzeugung der erwünschnten Trockentemperatur eingeführt. Für die Einführung des Umhüllungsmaterials ist eine in d@@ Eintrittsende des Trommelmischers 12 ragende Sprübdüse - vorgesehen, die eine ausreichende und gute Verteilung des Umhüllungsmaterials gewährleistet. In das Au@@@@@@ende des Trommelmischers 12 tritt eine Warmluftleitung 13 ein, die Warmluft im Gegenstrom Z'1 den Körnern an der Trommelmischer einführt und damit den Trocknungsprozess ermöglicht.
Dem Trommelmischer 12 ist ein Rüttelsieb 16 vorgeordnet, welches die Aufgabe hat, die fortlaufend zugeführten mineralischen Körner, die den Kern 10 des Granulats bilden sollen, auf eine bestimmte Größe zu beschränken und zu kleine Körner abzusieben. Vorzugsweise haben die als Kern 10 verwendeten mineralischen Körner eine Größe von etwa 0,8 bis 1,5 mm Durchmesser. Oberhalb-des Rüttelsiebes 16 ist ein Magnet 17 angeordnet, um eventuelle Eisenteile und ähnliche Verunreinigungen aus dem mineralischen Granulat zu entfernen. Die Körner können im übrigen durch einen standig aufzufüllenden Vorratabehälter 18 mit Trichter auf das RUttelsieb 16 gebracht werden.
In dem Trommelmischer 12 werden die mineralischen Kerne 10 mit der Umhüllung 11 versehen und das Material der Umhüllung 11, nämlich die besonderen Harze, bei entsprechenden Temperaturen getrocknet. An den Trommelmischer 12 schließt ein Brennofen 19 an, durch den die mit der Umhüllung 11 versehenen Körner fortlaufend hindurchgeführt und in dem die Umhüllung 11 durch eine Schrelz- und Härtebehandlung bei Temperaturen oberhalb 80 bis 1000C zu einem geschlossenen Sinterfilm gebrannt werden. In dem Brennofen 19, dessen Aussenwände mit geeigneter Isolierung versehen sind, lagern die mit der Umhüllung 11 versehenen Körner möglichst ausgebreitet auf Rüttelblechen 20, insbesondere aus nichtrostendem Stahl. Die Rüttelbleche 20 haben gegebenenfalls eine Beigung in Transportrichtung, so dass ein kontinuierlicher Fluß von der Eingabeseite zu einem Austrittsende 21 gewährleistet ist. Zur Erzeugung der erforderlichen Brenntemperatur sind oberhalb der Rüttelbleche 20 Wärmequellen und zwar insbesondere Infrarot-Strahler 22 angecrdnet.
Durch die Erfindung wird ein neuartiges Material für Bauzwecke auf einfache Weise hergestellt. Die Granulate gemäß der Erfindung können unmittelbar auf Bauwerksflächen aufgebracht und dort durch geeignete Haftmittel befestigt werden oder gegebenenfalls auch auf rollfähige Bahnen als Urägerschichten.

Claims

Ansprüche

1.) Granulat aus mineralischen, insbesondere farbigen Körnern vorzugsweise zur Verkleidung von Bauwerksflächen, dadurch gekennzeichnet, dass Jedes Korn aus einem mineralischen Kern, insbesondere Marmor- oder Quarzbruch besteht, mit einer äußeren eingefärbten Umhüllung aus einem hitze-aktivierbaren Harz, insbesondere Acryl- oder Epoxi-Polyurethan oder Harnstoffharz, in Verbindung mit Pigmenten.

2.) Granulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die farbige Umhüllung wurzelartig in die Kristall-Struktur des mineralischen Kerns eingedrungen ist.

3.) Verfahren zur Herstellung von mineralischen Granulat mit einer farbigen Umhüllung, insbesondere nach Anspruch 1 und/oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mineralische Körner, insbesondere Marmor- oder Quarzbruch, mit einem modifizierten hitze-aktivierbaren Harz, vorzugsweise loryl- oder Epoxi-Polurethan oder Harnstoftharz in Verbindung mit Pigmenten, bei Temperaturen oberhalb 600C vermisoht werden, derart, dass das Harz die Körner umhüllt und wurzelartig in deren Kristall-Struktur eindringt, und dass nach abdampfung die mit der Umhüllung versehenen Körner einer Schmelz- und Härtebehandlung bei Temperaturen oberhalb 80 bis 10000 ausgesetzt werden.

4.) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung aus modifiziertem, hitze-aktivierbarem Harz mit Pigmenten unter Vakuum auf die mineralischen Körner aufgebracht wird.

5.) Vorrichtung zur Herstellung von Granulat aus Körnern mit farbiger Umhüllung eines mineralischen Kerns, dadurch gekennzeichnet, dass mineralische Körner, insbesondere Marmor- oder Quarzbruch, fortlaufend in einen Trommelmischer (12) einführbar und in Axialrichtung durch diesen unter gleichzeitiger ständiger Durchmischung hindurchführbar sind, wobei in den Trommelmischer (12) das Material zur Herstellung der Umhüllung (11), insbesondere modifiziertes hitze-aktivierbares Harz mit Pigmenten einsprühbar sowie Warmluft einführbar sind.

6.) Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Ende des Trommelmischers (12), insbesondere am Eintrittsende, über eine Sprühdüse (14) Umhüllungsmaterial und am anderen Ende, insbesondere am Austrittsende, Warmluft in den Trommeltrockner einführbar ist.

7.) Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Trommelmischer (12) ein Rüttelsieb (16) vorgeordnet ist, derart, dass in den Trommelmischer (12) mineralische Körner (Kern 10) einer bestimmten Korngröße, insbesondere o,8 bis 1,5 mm einführbar sind.

8.) Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den Trommelmischer (12) ein Brennofen (19) anschließt, in dem das mit Umhüllung (11) versehene mit Hitze beauS-schlagte Granulat auf Rüttelblechen (20) transportierbar ist.

9.) Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Rütteibleche (20) Wärmequellen, insbesondere Infrarot-Strahler (22) zur Erzeugung der Brenntemperatur angeordnet sind.

L e e r s e i t e