DE1900221C3 - Verfahren zum Herstellen von streifenförmigen Schmelzleitern für träge Schmelzeinsätze - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von streifenförmigen Schmelzleitern für träge SchmelzeinsätzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach Oberbegriff des Patentanspruches. Bei einem solchen bekannten
Verfahren (US-PS 30 92 715) werden streifenförmige Schmelzleiter für träge Schmelzeinsätze dadurch
gewonnen, daß auf ein ebenes homogenes Band aus Silber oder Kupfer — als Träger — ein Wirkstoffdraht,
beispielsweise aus Zinn, sich in Längsrichtung des Bandes über vorgestanzte Lochzonen erstreckend unter
Stromdurchgan«? aufgeschweißt wird. Durch die kurzzeitige Erhitzung unter definierten Bedingungen beim
Aufschweißen wird dosiert eine geringe Diffusion erreicht, was weitgehend verhindert, daß der Schmelzleiter schon bei der Herstellung altut Andererseits wird
erreicht, daß keine Oxydschichten im Grenzbereich zwischen Lot und Träger das Ansprechen bei
langzeitiger Überlastung verhindern können. Durch quer zur Längsrichtung des Bandes geführte Schnitte
werden danach streifenförmige Schmelzleiter abgeschnitten.
Träges Verhalten soll beim bekannten Schmelzleiter dadurch unterstützt werden, daß auf dem gelochten
Band viel Lot untergebracht wird und daß der Wirkstoffdraht die Lochzonen des bandförmigen
Trägers zumindest teilweise überbrückt Die Lochzonen überbrückender Wirkstoffdraht soll Wärme absorbieren und den zwischen den Lochungen verbleibenden
Stegbereich kühlen (man vergleiche beispielsweise Spalte 5 Zeilen 54 bis 57). Die Ansprechwerte eines
Schmelzeinsatzes bei Langzeit anstehender Überlastung und bei kurzzeitigen Stromstößen oder im
Kurzschlußfall sollen andererseits innerhalb der Toleranzbreite einer durch Vorschriften vorgegebenen
Kurve liegen. Wenn dies bei Schmelzeinsätzen nach dem erörterten Herstellungsverfahren bei Überlastung
erfüllt ist, so ergibt sich für den Schmelzleiter eine bestimmte Abmessung.
Der Querschnitt an der Engstelle beim Wirkstoffdraht ist dann so bemessen, daß bei einem Überlaststrom, bei dem der Schmelzleiter abschalten soll, dieser
ausreichend wann wird, um eine vom Wirkstoff ausgehende Legierungsbildung trotz der Kühlwirkung
zu ermöglichen. Maßgebend für das Ansprechen bei Überlastung ist also die Verlustleistung. Wenn diese
trotz der Kühlwirkung ausreichend groß ist, kann andererseits der Schmelzleiter bei kurzzeitigen Strom'
Stößen, also im Kurzschlußbereich der Kurve, über den
Querschnitt der Engstelle nicht ausreichend Strom tragen. Er schaltet daher relativ früh ab, was nicht
erwünscht ist und was in der Praxis dazu führt, daß die Kurve der Ansprechwerte im unteren Bereich, also im
S Kurzschlußbereich nicht befriedigt
Auch bei einem sonst andersartigen bekannten Verfahren, wonach Lot weitgehend flüssig auf einzelnen
Stücken aus Trägermaterial aufgebracht wird, überragt ein tellerförmiges Lotdepot seitlich das Trägermaterial
ίο (DE-PS 6 28 899).
Die größere ständige Verlustleistung beim Schmelzleiter nach dem bekannten Herstellungsverfahren
bedingt im Nennbetrieb relativ hohe unerwünschte Energieverluste und einen Wärmeanfall, der in Vertei
lungen störend ist Andererseits können höhere im
einer Alterung während des Betriebes der Sicherung mit
sich bringen.
Streubreite der Ansprechwerte einzuengen, nur durch
einen Kompromiß mit den geschilderten Nachteilen erreichen.
Bei einem Sicherungseinsatz mit mehreren parallel geschalteten Schmelzleitern und endständig gegenein
ander versetzten Lötstellen in der Nähe von Aussparun
gen ist der Wirkstoff klammerartig ausgebildet und seitlich mit Hilfe ekies Lötmittels angebracht (GB-PS
7 82 240). Hierbei verzichtet man auf den Vorteil einfacher maschineller Fertigung und man kann
Toleranzen in der Lage des Lotes bzw. Wirkstoffes zur Ausnehmung nicht ausschließen.
Statt Wirkstoffen neben Löchern eines Trägermaterials anzubringen, hat man auch schon vorgesehen, auf
einem Streifen aus Wirkstoff seitlich Beschichtungen
aus Material mit niedrigerem Widerstand und höherem
Schmelzpunkt so anzuordnen, daß in der Mitte ein Streifen aus bloßem Wirkstoff verbleibt (US-PS
28 64 917). Aus diesem beschichteten Band werden dann Schmelzleiter ausgestanzt, die eine reine Wirkstoffbrük
ke ohne Trägermaterial aufweisen. Bloßer Wirkstoff hat
aber wegen seines höheren Widerstandes und seiner niedrigeren Schmelztemperatur nicht die Stromtragfähigkeit wie ein mit Wirkstoff versehenes Trägermaterial, beispielsweise Kupfer oder Silber, wenn es mit
Stromstößen belastet wird. Die Grenzbereiche zum Trägermaterial sind außerdem alterungsgefährdet wegen erhöhter Betriebstemperatur Bloßer Wirkstoff
kann bei Kurzschluß den Lichtbogen zum Abschalten auch nicht auf weitere Löcher längs des Schmelzleiters
ίο verteilen.
Es ist bekannt bei zusammengesetzten Schmelzleitern aus Kupfer mit einer Brücke iius Silber — also bei
nicht homogenen Bändern — in der Brücke eine Rinne zum Auftragen und Aufschmelzen von Wirkstoff
vorzusehen (CH-PS 3 91 857). Solche Rinnen sind für Wirkstoffauftrag von Hand üblich. Wenn dieser
Schmelzleiter nicht einen trägen Sicherungseinsatz sondern einen flinken ergeben soll, wenn der Schmelzleiter also ohne Wirkstoff verbleibt, hat man statt der
chemischen Schwächung der Brücke durch den Wirkstoff auch schon eine Lochung in der Brücke
vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, drahtförmigen Wirkstoff in maschinell fertigbarer Weise zwar
an Ausnehmungen in einem Trägermaterial definiert nahe heranzubringen, jedoch ohne die Ausnehmungen
überbrückende Kühlfahnen zu bilden. Die Lösung der geschilderten Aufgabe erfolgt durch die im kennzeich·
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nenden Teil des Patentanspruches niedergelegte Lehre.
Das Aufbringen des aus Wirkstoff bestehenden Drahtes auf das Band IiBt sich wie beim eingangs
erörterten Verfahren (US-PS 3092 715) leicht und sicher durchführen. Da nur eine kleine kontrollierte
Wärmemenge ausreicht, wird vermieden, daß beim Aufbringen des Drahtes der Schmelzleiter durch
Eindiffundieren von Wirkstoff in den Stoff des Trägermaterials vorzeitig altert Solche Alterung
entstünde durch Diffusion des Wirkstoffes in größerem Ausmaß.
Das Aufbringen des Wirkstoffes in Form eines vorgefertigten Drahtes durch Aufschweißen oder
Auflöten, also mit Hilfe eines Lötrnittels, nutzt zwar den
bekannten Vorteil, daß die Wirkstoffmenge und die Diffusion genauer dosiert werden kann als beim sonst
gängigen Aufschmelzen. Ein Schmelzeinsatz mit einem erfinduagsgemäß hergestellten Schmelzleiter benötigt
jedoch nur die zum chemischen Reagieren erforderliche Lotmenge und er weist eine hohe Stromtragfähigkeit
bei kurzzeitiger Überlastung — bei Stromstößen — auf. Bei der Wahl des Querschnitts der Engstellen und der
Bemessung des Schmelzleiters braucht man nämlich nicht darauf Rücksicht zu nehmen, daß die erzeugte
Wärme bei langzeitiger Überlastung trotz der Kühlung ausreicht, das Lot mit dem Träger zur Reaktion zu
bringen. Die Querschnitte können daher größer gewählt werden, wodurch die Stromtragfähigkeit steigt und die
ständige Verlustleistung sinkt Dadurch sinkt die Alterungsgefahr während des Betriebs. Em solcher
Schmelzleiter schaltet andererseits bei Kurzschlüssen rasch und sicher ab. Die guten Verzögerungs- und
Abschalteigenschaften kommen andererseits dadurch besonders zum Tragen, daß der Schmelzleiter von der
Herstellung her nahezu alterungsfrei ist
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt:
Die F i g. 1 und 2 zeigen Einzelheiten zur Fertigung des Schmelzleiters.
Die Fig.3 gibt ein Ausführungsbeispiel für eben
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten S Schmelzleiter wieder.
Zur Herstellung der streifenförmigen Schmelzleiter wird von einem ebenen, homogenen aus Silber oder
Kupfer bestehenden Band 1 ausgegangen. Auf dieses Band als Träger wird ein Wirkstoff in Form eines
■o Drahtes 2 in Längsrichtung aufgeschweißt oder
aufgelötet
Das Aufbringen des Drahtes erfolgt maschinell und kann kurzzeitig erfolgen, so daß Wirkstoff nicht in
größerem Umfang oder unkontrolliert in den Trägerstoff
diffundieren kann.
Danach werden von dem mit Wirkstoff versehenen Band quer zur Bandrichtung streifenförmige Teile 3 als
Schmelzleiter abgeschnitten und zwar an den in F i g. 1 gestrichelt dargestellten Stellen. Das Band 1 hat eine
solche Breite, daß die abgeschnittenen streifenförmigen Teile die für den Einbau in -Jen Schmelzeinsatz
erforderliche Länge haben. Auch das Abschneiden der streifenförmigen Teile vom Band erfolgt maschinell.
Zugleich beim Abschneiden der streifenförmigen Teile werden in diese Löcher 4 gestanzt die den Querschnitt
des Schmelzleiters verringern und durch den Wirkstoff hindurch eingebracht werden, so daß keine Lotbrücken
über den Löchern stehenbleiben. Diese Löcher haben die Aufgabe, eine örtlich höhere Aufheizung des
Schmelzleiters bei Überlast zu bewirken.
In Fig.3 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt
wonach die Löcher 4 zentral durch den Wirkstoff hindurch eingestanzt sind. Der nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung hergestellte, mit Wirkstoff versehene Schmelzleiter kann sofort maschinell weiterverarbeitet
werden, d. h, man kann ihn unmittelbar in den Sicherungskörper einbauen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
19 OO 221
Patentanspruch:
Verfahren zum Herstellen von streifenförmigen
Schmelzleitern für träge Schrnelzeinsätze, bei dem
auf ein ebenes homogenes Band aus Silber oder Kupfer ein Wirkstoffdraht sich in Längsrichtung des
Bandes fiber Lochzonen erstreckend aufgeschweißt bzw. aufgelötet wird und bei dem die streifenförmigen Schmelzleiter durch quer zur Längsrichtung des
Bandes geführte Schnitte vom Band abgeschnitten werden, dadurch gekennzeichnet, daß
zugleich beim Abschneiden der streifenförmigen Schmelzleiter (3) vom Band den Querschnitt
verringernde Löcher (4) an den Wirkstoffdraht (2) tragenden Stellen des Schmelzleiter (3) durch den
Wirkstoffdraht (2) hindurch eingestanzt werden.
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