DE1900119A1 - Verfahren zum Abscheiden hochschmelzender Kontaktmetallschichten bei niedrigen Temperaturen - Google Patents
Verfahren zum Abscheiden hochschmelzender Kontaktmetallschichten bei niedrigen TemperaturenInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT München 2 , - 2. JAN. 1969
7/ittelsbacherplatz 2
pa 69/200
1900110
Verfahren zum Abscheiden hochschmelzender Kontaktmetall-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abscheiden einer hochschmelzenden Kontaktmetallschicht bei
niedrigen Temperaturen durch thermische Zersetzung einer gasförmigen Verbindung des hochschmelzenden Kontaktmetalls
und Niederschlagen desselben auf einen insbesondere aus Halbleitermaterial bestehenden Trägerkörper a
Hochreine dünne Schichten von Metallen extrem hoher Schmelztemperatur bzw. extrem niedriger Flüchtigkeit
können durch reine Aufdampfverfahren nur mit hohem technischem Aufwand erzielt werden. Die bisher verwendeten
Gasreaktionen bedienen sich der Reduktion von Fluoriden oder Chloriden mit Y/asserstoff oder der pyro-Iytisehen
Zersetzung von Carboxylverbindungen.
Die bekannten Verfahren sind aber alle mit Mangeln behaftet, welche die Erzielung gleichmäßiger Kontaktmetallschichten
stark beeinflussen. So bringt die Fluoridreaktion Werkstoffschwierigkeiten durch die bei der Zersetzung
sich bildende Flußsäure mit sich. Die Chloridreduktion erfordert relativ hohe Temperaturen, bis die Metallabscheidung
in vernünftigem Maße einsetzt. Bei der Carbonylzersetzung werden Kohlenstoff und Sauerstoff gebildet,
welche ins Metallgitter eingebaut werden oder als Fremdphase die gleichmäßige Abscheidung stören.
Diese Nachteile werden durch das erfindungsgemäße Verfahren dadurch vermieden, daß die Kontaktmetallschicht durch ther-
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mische Zersetzung der leicht flüchtigen Trifluorphosphine oder Trifluorphosphinhydride der entsprechenden
Metalle auf den Trägerkörper niedergeschlagen wird.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber bekannten Verfahren besteht darin, daß diese Verbindungen
1. leicht flüchtig sind,
2. weitgehend inaggressiv sind, also keine Vferkstoffschwierigkeiten
mit sich bringen,
3. leicht zersetzbar sind, wobei das relativ inerte Phosphortrifluorid
(PP,) gebildet wird und
4. gut zu reinigen sind, was für die Qualität der niedergeschlagenen
Metallschicht von Bedeutung ist.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß Trifluorphosphinverbindungen
der Metalle Nickel, Kobalt, Sisen, Chrom, Molybdän, Wolfram, Niob, Tantal, Vanadin und/oder Metalle der
Platingruppe verwendet werden.
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die in Präge
kommenden Metallkomplexe, die von Th. Kruck in der "Zeitschrift für angewandte Chemie" 7£, 27 (1967) näher untersucht
v/urden.
Metalle
Nickel Kobalt Eisen Chrom Molybdän Wolfram Platin Rhodium Rhodium Iridium
Ruthenium
Komplexverbindungen Sublimations- oder Koch-
r>unkte
Cr(PP3)g Mo(PP3)6
(Rh(PP3)4)2
HIr(PP3)4 Ru(PP3)5
Io,5° C/76o Torr
8o° C/73o Torr 3o° C/To~3 Torr 3o° C/1o~5 2orr
2o° C/io"3 Torr 4o° C/1o~3 Torr
86° C/73o Torr 2o° C/1o"3 Torr
89° C/725 Torr 95° C/732 Torr 25° C/io"3 Torr
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen und verbessert die Haftfestigkeit der Kontaktmetallschicht auf
dem Trägerkörper, wenn die Trägeroberfläche vor dem Niederschlagen der Kontaktmetallschicht einer Vorbehandlung
durch Einwirkung von Schwefelhexafluorid (SFg)
oder Stickstofftrifluorid (NP,) bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise zwischen 5oo und 1ooo° C, unterzogen wird.
Gemäß einem besonders günstigen Ausführungsbeispiel nach der Lehre der Erfindung wird als Trägergas bei der thermischen
Zersetzung der Trifluorphosphine oder Trifluorphosphinhydride der entsprechenden Metalle Wasserstoff
und/oder Edelgase verwendet. Dabei ist die unterschiedliche Zersetzlichkeit des PF,-Komplexes wegen der Viskositäts-
bzw. Wärmeleitungsdifferenzen der beiden Trägergassorten (bei sonst gleichbleibenden Versuchsbedingungen)
zu beachten.
Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel nach der Lehre der Erfindung ist es auch möglich, die thermische Zersetzung
der Trifluorphosphinverbindungen bei vermindertem Druck, vorzugsweise in einem dynamischen Vakuum von
1o bis 1 Torr, durchzuführen. Dies kann sowohl mit als auch ohne Trägergas geschehen. Dabei muß natürlich
die Reaktionsteraperatur den Druckverhältnissen entsprechend
angepaßt werden.
Eine andere Möglichkeit ergibt sich durch das Arbeiten im strömenden Gassystem.
Der für die thermische Zersetzung der Trifluorphosphinverbindung erforderliche Temperaturbereich von 35o bis 6oo° C
wird durch indirekte Beheizung eines mit dem Trägerkörper in Wärraekontakt stehenden Quarztisches eingestellt. Dabei
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß als Heizer eine geschlitzte Molybdänscheibe verwendet v/ird, welche zur
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Vermeidung der Oxydationswirkung von Luft mit Argon
umspült v/ird.
Durch das Verfahren nach der Lehre der Erfindung ist auch die Möglichkeit gegeben, eine selektive oder aber auch
eine epitaktische Abscheidung von Metallschichten durchzuführen. Dabei wird die thermische Zersetzung so geführt,
daß durch eine zusätzlich von außen wirkende Energiequelle, z. B. durch selektive UV-Belichtung, die Metallabscheidung
auf bestimmte Bereiche der Trägeroberfläche beschränkt bleibt. Auf diese Weise können alle möglichen Metallstrukturierungen
in einfacher und rationeller Weise auf Trägerkörpern mit und ohne Maskierungsschichten hergestellt v/erden.
Als Trägerkörpermaterialien lassen sich außer Halbleiter-
TTT γ
materialien wie Germanium, Silicium oder A B -Verbindungen
auch Quarz und Keramik sowie metallische Systeme verwenden.
Die Temperatur des die Trifluorphosphinverbindungen enthaltenden
Verdampfergefäßes wird zweckmäßigerweise auf 2o bis 1oo° C eingestellt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform nach der Lehre der Erfindung werden Kontaktmetallschichten in einer Schichtdicke
von ca. 1ooo 2 abgeschieden. Diese Kontaktmetallschichten zeichnen sich durch besonders hohe Reinheit und
Temperaturfestigkeit, Gleichmäßigkeit in der Ausbildung der Schicht und durch gutes elektrisches Leitvermögen aus.
Die Schichten sind deshalb besonders gut geeignet zur Herstellung von Halbleiterbauelementen, insbesondere von Metallbasistransistoren
und Schottky-Dioden.
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Ihre Verwendungsweise ist aber nicht allein auf die Halbleitertechnik beschränkt, sondern läßt sich mit
gleichem Vorteil auch für die Herstellung von Stirnkontaktschichten bei elektrischen Kondensatoren und
Widerständen einsetzen.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit in der Bauelemente-Industrie
besteht in der Plattierung von Radioröhren.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird nunmehr auf die Figur der Zeichnung Bezug genommen. Diese Figur
zeigt eine zur Durchführung des Verfahrens nach der Lehre der Erfindung geeignete Vorrichtung in schematischer
Darstellung. Als Ausführungsbeispiel soll die Abscheidung einer Kontaktmetallschicht aus V/olfram auf
einem aus einem Siliciumhalbleiterkristall bestehenden
Trägerkörper beschrieben werden.
In einem aus einem Quarzrohr bestehenden Reaktionsraum befindet sich als Unterlage für die zu beschichtende
Siliciuinkristallscheibe 2 ein Quarztisch 3·. in welchen
als Heizer eine geschlitzte Molybdänseheib.? 4 so einge-
, baut ist, daß sie zur Vermeidung eines Luftzutritts
während des Betriebes mit einem Argongasstrom (Strömungsgeschwindigkeit 3 - Io l/h) umspült v/erden kann.
Das Argongas wird bei der mit dem Pfeil 5 bezeichneten
Stelle eingeblasen. Durch die Stromzuführungen 6 und
] wird die Molybdänscheibe 4 aufgeheizt und die mi4; reiner
wässriger HF vorbehandelte Siliciumkristallscheibe 2
zunächst auf eine Temperatur von 75o° G gebracht.. Das
einem in einer Zweigleitung 21 befindlichen Vorratsbehälter 22 entnommene Stickstofftrifluorid (NFx) wird mit
Argon (3o l/h) verdünnt - n(NF,/n(Ar) -~ 1c~"-1o~-' - und
ca. 15 min. lang durch den Reaktionsraum 1 geleitet, wodurch auf der Siliciuinkristallscheibe 2 die reine SiIiciumoberflache
freigelegt wird· Zur Regulierung des Ätz-
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gasstromes dient der in die Zweigleitung 21 eingebaute Strömungsmesser 23 sov/ie die Hähne 24 und 25· Durch eine
Gaszuführungsleitung 8 v/ird anschließend mittels des Strömungsmessers 26 bei Offenstellung des Hahnes 27
Y/asserstoff mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 3o l/h über eine Kühlfalle 9 {'femperaturbad -78° C)
in der mit dem Pfeil 1o bezeichneten Richtung über ein
Verdampfergefäß 11 geleitet, wobei sich der als Trägergas
fungierende Wasserstoff mit dem im Verdampfergefäß befindlichen Vfolframtrifluorphosphin (W(PiOg) 12,
welches durch ein Temperaturbad 13 auf 8o C gehalten wird, belädt. Die mit dem Trägergas gemischte Verbindung
y/ird dann über eine Fritte bzw. eine Siebplatte in den Reaktionsraum 1 geleitet und an den inzwischen
auf 45o° C gehaltenen gasgeätzten Trägerkörper 2 aus Silicium zersetzt, wobei sieh das "wolfram niederschlägt.
Nach ca. 3o Minuten hat sich eine ca. 1ooo A dicke
Wolframschicht von hoher Gleichmäßigkeit auf dar SiIiciumkristallscheibe
gebildet, welche innig mit der Siliciumoberflache verbunden ist. Mittels der in der
Zeichnung abgebildeten Hähne 15■, Λ& und 17 kann der
Reaktionsraum je nach L^e der Hähne nur mit reinem Trägergas
oder auch nur mit Trifluorphosphinverbindungen beschickt werden. Die Ventile 18 und 19 sorgen für eine
genaue Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit des Trägergasstroms. Die Restgase und mit ihnen die flüchtigen
Reaktionsprodukte verlassen beim Pfeil 2o den Reaktionsraum.
15 Patentansprüche
1 Figur
1 Figur
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Claims (12)
1. Verfahren zum Abscheiden einer hochschmelzenden Kontaktmetallschicht
bei niedrigen Temperaturen durch thermische Zersetzung einer gasförmigen Verbindung des hochschmelzenden
Kontaktmetalls und Niederschlagen desselben auf einen insbesondere als Halbleitermaterial bestehenden
Trägerkörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktmetallschicht durch thermische Zersetzung der leicht
flüchtigen Trifluorphosphine oder Trifluorphosphinhydride
der entsprechenden Metalle auf den Trägerkörper niedergeschlagen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Trifluorphosphinverbindungen der Metalle Nickel, Kobalt,
Eisen, Chrom, Molybdän, T/olfram, Niob, Tantal, Vanadin
und/oder Metalle der Platingruppe verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägeroberfläche vor dem Niederschlagen
der Kontaktmetallschicht einer Vorbehandlung durch Einwirkung von Schwefelhexafluorid (SPg) oder Stickstof
ftrifluorid (NP,) bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise zwischen 5oo und 1ooo° C, unterzogen wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3»
dadurch gekennzeichnet, daß als Trägergas bei der thermischen Zersetzung der Trifluorphosphinverbindungen
Wasserstoff und/oder Edelgase verwendet werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Zersetzung
bei vermindertem Druck, vorzugsweise in einem dynamischen Vakuum von 1o~5 bis 1 Torr durchgeführt wird.
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ΡΑ9/5Ο1Λ76 -8- 1900110
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 5» "
dadurch gekennzeichnet, daß im strömenden Gassystem gearbeitet wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper durch indirekte Beheizung eines mit ihm in Wärmekontakt stehenden
Quarztisches auf die für die thermische Zersetzung erforderliche Temperatur gebracht wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß als Heizer eine geschlitzte
Molybdänscheibe verwendet wird, welche mit Argon umspült wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Zersetzung in einem Tempi
geführt wird.
geführt wird.
in einem Temperaturbereich von 35o bis 6oo C durch-
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-9»
dadurch gekennzeichnet, daß eine selektive Abscheidung der Kontaktnetallschicht auf der Trägeroberfläche durch
eine zusätzlich von außen wirkende Energiequelle erzeugt wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 1o,
dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerkörpermaterial außer
Halbleitermaterialien auch Quarz, Keramik oder metallische Systeme verwendet werden.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 -11, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des die
Trifluorphosphinverbindung enthaltenden Verdampfers
auf 2o - 'cc0 C eingestellt wird.
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, . r 1900110
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13· Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktmetallschicht
in einer Schichtdicke von 1ooo A abgeschieden wird.
14· Verwendung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 13.zur Herstellung von Halbleiterbauelementen,
insbesondere von Metallbasistransistoren und Schottky-Dioden.
15· Verwendung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1-13 zur Herstellung von Stirnkontaktschichten
bei elektrischen Kondensatoren und Vfiderständen.
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Leerseite
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