DE19000C - Regulirbare Ventilations-Zimmer-Calorifere - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 36: Heizungsanlagen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Januar 1882 ab.

Die in der Zeichnung dargestellte regulirbare Ventilations-Zimmer-Calorifere hat den Zweck, gleichzeitig mit einer energischen Ventilation der zu heizenden Räume eine momentan wirkende Regulirung der Wärmezufuhr für jeden einzelnen Raum getrennt zu erzielen. Dieselbe eignet sich für jede beliebige Heizungsart, sei es irgend ein System der Centralheizungen, sei es Localheizung.

Ihre Construction ist folgende:

Ein Heizapparat A beliebigen Systems, hier ein Dampf heizkörper, wird durch einen doppelten Mantel B und einen ebenfalls doppelten Deckel C, beide von Eisenblech, eingeschlossen. Der Deckel C ist bei D in Zapfen drehbar. Der Mantel B sowohl wie der Deckel C werden mit einem schlechten Wärmeleiter, beispielsweise Schlackenwolle, angefüllt. Der so vor Wärmeabgabe geschützte innere Raum des Mantels B wird durch ein mit einem Schieber E versehenes Rohr F mit der frischen Aufsenluft verbunden. Dieses Rohr F mündet in einen schmalen Kasten G, welcher mit dem inneren Mantelraum nur durch ein gelochtes Eisenblech H verbunden ist. Der Deckel C wird durch einen Kurbelmechanismus J geöffnet und geschlossen. An diesem ist eine Scala mit Zeiger angebracht.

Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:

Durch den in dem isolirten Mantel B eingeschlossenen Heizapparat A wird die in ersterem.

befindliche Luft intensiv erwärmt. Dieselbe tritt dann bei geöffnetem Deckel C in den zu heizenden Raum. Durch das Rohr F strömt nun kalte, schwerere Luft von aufsen in den Kasten G ein und aus diesem durch die zahlreichen Oeffnungen des Bleches H horizontal gegen den Heizapparat A, wo sie sich schnell erwärmt, um dann durch die Öeffnung des Deckels C in das zu heizende Zimmer einzutreten. Der Abzug der in letzterem verbrauchten Luft geschieht durch einen besonderen, verschliefsbaren Ventilationskanal, event, auch durch den Schornstein. Je nach Stellung sowohl des Deckels C als auch des Schiebers E läfst sich Heizung und Ventilation für jeden Raum, getrennt und momentan wirkend, beliebig reguliren, indem bei geschlossenem Deckel und Schieber Wärmezufuhr und Ventilation sofort aufhört.

Die seitliche Anordnung des den Raum G abschliefsenden gelochten Bleches H hat den Erfolg, dafs die Aufsenluft mit,allen Theilen des Heizapparates A, in horizontaler Richtung ausströmend, noch kalt in Berührung kommt und dadurch eine intensivere Wärmeabgabe desselben erzielt. Der Heizeffect desselben wird also hierdurch erhöht.

Die genaue Einstellung des Apparates wird durch die an der Kurbel angebrachte Scala mit Zeiger erreicht. Der Mantel L ist ein mehr ader weniger reich verzierter Gufsmantel.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Anordnung eines Ventilations - Zimmer-Heizapparates, im wesentlichen bestehend aus dem doppelwandig hergestellten, mit einem schlechten Wärmeleiter angefüllten Mantel B und Deckel C, welch letzterer durch einen Kurbelmechanismus behufs Einströmung der warmen Luft in das Zimmer geöffnet werden kann; die von aufsen durch den mittelst Schiebers E regulirbaren Kanal F einströmende frische Luft. wird durch das gelochte Blech H gleichmäfsig auf den Heizkörper geleitet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.