DE189324A - - Google Patents

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DE189324A
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT:
ύ 189324 .-: KLASSE 10«. GRUPPE
- ROBERT FRIEDLAENDER in BERLIN. ,;,
Verfahren und Ofen zum Trocknen und Verkoken von Briketts.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. August 1905 ab.
Zum Trocknen oder Verkoken von Briketts sind Verfahren bekannt, bei denen die Briketts mittels endloser Bahnen durch heiße indifferente Gase geführt werden. Hierbei ist es jedoch, wenn es sich um Verkokung handelt, nicht möglich, in wirksamer Weise ein '. Entweichen der aus den Briketts austretenden Kohlenwasserstoffdämpfe zu verhindern, wäh-' rend anderseits eine gleichmäßige Erhitzung
ίο der indifferenten Gase auf dem bis etwa 8o m langen Wege durch den Ofen mit großen Schwierigkeiten verknüpft ist; mit zunehmender Länge steigert sich der Nachteil der unmittelbaren Einwirkung der in den Ofenkammern herrschenden Hitze auf das Fördermittel, so daß sogar der Vorschlag gemacht wurde,. die Führung der Förderkette und die Leitrollen außerhalb der mit entsprechenden Schlitzen zum Durchtritt der Gelenkbolzen versehenen Ofenlängswände anzuordnen, was aber wieder Wärmeverluste im Gefolge hatte. Die genannte Heizungsart hat weiterhin den Nachteil, daß eine Regelung
, der Bitumenausscheidung fast unmöglich ist, und zwar in der Richtung, daß das Bitumen den Briketts entweder nur aus den oberflächlichen. Schichten oder aus der ganzen Masse entzogen und auf der Oberfläche abgesetzt wird. Die angegebenen Übelstände werden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß das stückige Gut durch erhitzten Sand so hindurchgeführt wird, daß die einzelnen Briketts für sich vom Sand während der ganzen Dauer der Erhitzung umschlossen bleiben. Die Temperatur des Sändbades kann dabei durch entsprechende, von innen oder außen erfolgende Heizung auf gleichbleibender und genau regel- '/.-,:■[ barer Höhe gehalten werden. /y'.
Die Verwendung von erhitzten Sandbädern v; unter mittelbarer oder unmittelbarer Berührung . : des Sandes mit dem Trockengut ist in anderen Industriezweigen bereits in verschiedener Form " ;:. erfolgt, so beispielsweise zum Erhitzen und Auf-..·', schließen von Getreidekörnern, indem hierbei * die heißen Sandkörner in Form eines Regens ; durch die Getreidekörner hindurchgeleitet werden, so daß durch den auftretenden Wärmeaustausch das Aufplatzen der Körner bewirkt wird. Anderseits verwendete man Sand als Heizmittel ohne unmittelbare Berührung des Sandes mit dem Trockengut in der Farbenindustrie 50 · usw. Alle diese bekannten Verfahren zeigen aber nicht die Eigenart des neuen. . Bei dem neuen Verfahren wird, sofern es,, sich um die Verkohlung der Briketts handelt, · unter möglichst vollkommenem Luftabschluß gearbeitet, so daß keine Verluste durch Entweichen von Dämpfen auftreten. Die einzelnen Briketts bleiben während des ganzen Verkokungsvorganges in eine Sandschicht so eingehüllt, daß der oberhalb des Briketts lagernde Sand einen bestimmten Druck auf das Brikett ausübt, welcher mit der Höhe der Sandsäule geändert werden kann. Man ändert diesen Druck, je nachdem man das Bitumen mehr oder minder langsam an die Brikettoberfläche treten lassen oder bis zur vollständigen Verkokung des Bitumens oder des ganzen Briketts" gehen will; eine solche Regelung ist aberwün-
(2. Aufläget ausgegeben am 6. April igio.)
sehenswert mit Rücksicht auf die Haltbarkeit des zu verkokenden ■ Gutes, welche sich nach den Witterurigsverhältnissen, denen es aus- ■ gesetzt wird, richtet.
Bei der angegebenen Art der Verwendung eines Bades aus Sand genügt eine bedeutend geringere Ofenlänge als bei den eingangs genannten Verfahren. Der Arbeits- und Zeitaufwand wird demgemäß verringert'; der' Wir- kungsgrad einer mit einem Sandbad gemäß . der Erfindung arbeitenden Trocknungs-'. oder ■ Verkokungsanlage erhöht sich naturgemäß auch dadurch, daß der in dichten Massen in dem Ofen befindliche Sand eher die Möglichkeit, eine gleichmäßige Temperatur aufrecht zu erhalten, bietet, als die Verwendung von gaserfüllten Räumen, und daß weiterhin die Wärmeverluste durch Strahlung geringer sind.
Zur praktischen Ausführung des neuen Ver- ; ao fahrens werden die Briketts in einer bestimmten ·.'..-.· Reihenfolge einem geschlossenen Behälter zugeführt, in welchem sie durch, ein endloses ^-Fördermittel durch ein Sandbad hindurchgeführt werden, um nach erfolgter Trocknung oder Verkokung durch einen Ablaßkanal die Vorrichtung wieder zu verlassen. Die Führung des endlosen Fördermittels, an welchem zweck-'.-
" mäßigerweise um Gelenke ausschwingbare Mitnehmer oder Förderschalen befestigt sind, kann entweder eine wagerechte sein, ebenso eine lotrechte oder eine stark zur Wagerechten geneigte. Die beiden zuletzt genannten Ausführungsformen lassen die Anwendung . eines besonderen Sandhebewerkes, welches bei wagerechter Anlage zwecks Zurückführung des - Sandes in die Nähe der Briketteinführungs-'■■.- : stelle erforderlich ist, überflüssig erscheinen.
Ein zur Ausführung des neuen Verfahrens dienender Ofen ist auf der Zeichnung, in einem Ausführungsbeispiel im Längsschnitt schema-■■·. tisch veranschaulicht.
In den mittleren Teil des Behälters α ist die Feuerungsanlage b eingebaut, welcher in regelbarer Weise Luft zugeführt wird, während die Rauchgase durch den Schornstein c in die Außenluft gelangen. Zu beiden Seiten der Feuerung sind Führungsscheiben oder
·. -walzen d, e gelagert, welche dem endlosen Förderbande f Führung und Bewegung geben.
Das oder die Förderbänder f sind in irgendeiner bekannten Art ausgeführt, also beispielsweise mit angelenkten, an ihrem äußeren Ende in der Bewegungsrichtung des Förderbandes abgebogenen Platten g versehen; zweckmäßigerweise können diese Förderplatten g, eine Anzahl Durchbohrungen erhalten, um bei der Bewegung durch die Sandmasse dieser
, einen teilweisen Durchtritt zu gewähren und dadurch den Bewegungswiderstand und weiterhin den erforderlichen Arbeitsaufwand zu verringern. Die Einrichtung kann jedoch auch so getroffen werden, daß der Sand, welcher mit dem einzelnen Brikett oder mit der Brikettreihe zwischen den Mitnehmerplatten wie in einer Tasche eingebettet ist, durch das Förderband vollständig mitgenommen wird.
Der Sand, der durch die Feuerung b auf einer dem entsprechenden Arbeitsvorgang angepaßten, gleichmäßigen, leicht und genau regelbaren Temperatur erhalten wird, füllt den Raum zwischen der die Feuerung umgebenden Wand und der Außenwand des Behälters α aus. Da bei wagerechter Anlage, wie im gezeichneten Ausführungsbeispiel, der Sand durch die Bewegung des Förderbandes mehr oder minder mitgenommen wird, ist es erforderlich, durch irgendeine bekannte Fördereinrichtung, z.B. ein Becherwerk h, den Sand in die Anfangslage zurückzubringen. Die Einrichtung ist hierbei so, daß dem Sand vor Erreichung der Becherwerksgrube, die unmittelbar vor der Ableitungsstelle für die getrockneten Briketts eingebaut ist, die Möglichkeit geboten 'wird, die Bahn der Förderplatten g zu verlassen; dies wird durch Abschrägung i des Bodens des Behälters α nach der entsprechend tief angelegten Grube hin, in der die untere Führungswalze des Becherwerkes liegt, erreicht.
Die Zuführung der zu trocknenden oder zu verkokenden Briketts erfolgt durch den Einlaßkanal k, in welchem zweckmäßigerweise ein . sich drehendes Armkreuz I so eingebaut ist, daß die Briketts nur in bestimmten Abständen aufeinander folgen können; letztere sind so bemessen, daß in der Bewegungsrichtung des Förderbandes je ein Brikett zwischen je zwei. Förderplatten g zu liegen kommt. Diese Maßnahme ist einesteils aus dem rein mechanischen Grunde erforderlich, daß durch Einklemmen t mehrerer Briketts zwischen Förderband und Behälterwand kein Betriebshemmnis entsteht, anderseits aus dem für eine sachgemäße Durchführung des Verfahrens wesentlichen Grunde, daß jedes Brikett von einer bestimmten Sandschicht umgeben ist, deren Wärmegehalt die Trocknung oder Verkokung herbeiführen soll; eine solche Einbettung der Briketts innerhalb zweier aufeinanderfolgender Förderplatten g .' ermöglicht schließlich eine Veränderung der Schichthöhe, in der der Sand auf dem Brikett 110: lagert, und demgemäß eine Regelung des auf das Brikett ausgeübten Druckes.
Die Ableitung des fertig behandelten Gutes erfolgt durch den Kanal m, in welchen ebenfalls ein in gleicher Weise wie das Kreuz im Einlaßkanal ausgebildetes Armkreuz η eingebaut ist. . ' ■ . . ;-.'■
Während bei der Verkokung das Zurück- ■ halten der entstehenden Dämpfe von wesentlicher Bedeutung ist, ist bei der Verwendung der Vorrichtung zum Trocknen von Stückgut :■■'■■, die Anlegung eines oder mehrerer Abzugskanäle
erforderlich; diese können an dem Gehäuse a angebracht oder mit dem Schornstein c in Verbindung gebracht werden.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die Briketts werden in bestimmten Abständen voneinander durch die Leitung k in den Behälter α eingeführt und. durch das Förderband unter stetig verlaufender Trocknung und Verkokung durch das Sandbad hindurchgeführt. Bei der Erreichung der Abschrägung i, bei welcher der Trocken- oder Verkokungsvorgang bereits beendet ist, verläßt der Sand die Bahn der Platten g, um durch das Becherwerk wieder hochgefördert zu werden, während die getrockneten oder verkohlten Briketts dem Auslaß m. zugeführt werden. .

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zum Trocknen oder Verkoken von Briketts, dadurch gekennzeichnet, daß das stückige Gut durch erhitzten Sand so hindurchgeführt wird, daß die einzelnen Briketts für sich vom Sand während der ganzen Dauer der Erhitzung allseitig umschlossen bleiben und daher unter einem von der Tiefe der sie bedeckenden Sandschicht abhängigen Druck stehen.
  2. 2. Ofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ι unter Benutzung eines endlosen Fördermittels, dadurch gekennzeichnet, daß das endlose Fördermittel die Briketts in solchen Abständen voneinander . hält, daß jedes Brikett für sich vollkommen von dem erhitzten Sand umgeben ist und während der Durchführung durch das Heizbad, auch umgeben bleibt, wobei die die einzelnen Briketts bei ihrem Eintritt in die Erhitzungskammer umschließenden Sandmengen vollständig oder zum Teil bei der : Fortbewegung des Fördermittels bis in die; Nähe der Austrittsstelle für die Briketts mitgeführt werden.
  3. 3. Öfen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der Erhitzungskammer kurz vor dem Austrittskanal für die getrockneten oder verkohlten Briketts . (in der Bewegungsrichtung des endlosen Fördermittels gesehen) zu einer unter ihm angeordneten Grube abfällt, die so mit dem Kammerinnern in Verbindung steht, daß nur der bis an die abschüssige Bodenstelle gelangte Sand, nicht aber das stückige Gut in sie eintreten kann und aus der der Sand durch eine Fördervorrichtung wieder in die Nähe der Briketteinführungsstelle zu- ' rückgehoben wird. ;■".·. ■■/ ; ·,
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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