DE188573C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Λί 188573-KLASSE 37a. GRUPPE

RUD. WOLLE in LEIPZIG.

Bei den Eisenbetondecken mit eingebetteten Hohlkörpern bestehen diese bisher aus geschlossenen Kästen. Da deren Höhe sich nach der Spannweite der Decken richtet, war es nötig, solche Formstücke in verschiedenen Höhen anzufertigen, was die Herstellung der Decken erschwert und verteuert. Ferner haben die meist viereckigen Hohlkästen den Nachteil, daß sehr breite Mörtelrippen dazwischen erforderlich sind, um die senkrechten Eiseneinlagen sicher einbetten zu können.

Nach der Erfindung bestehen die Hohlkörper aus beiderseits offenen Hohlzylindern aus Pappe oder ähnlichem, leicht zu schneidendem Baustoff, die sich infolgedessen ohne Mühe der jeweiligen Deckenhöhe genau anpassen lassen, und aus besonderen als Abschluß dienenden, in der Zug- und Druckzone liegenden Platten. An diesen sind die senkrechten Eiseneinlagen für die. Aufnahme der Schubspannungen befestigt, und zwar liegen diese Stäbe in dem zwischen je vier benachbarten Formzylindern gebildeten verstärkten Teil der Tragrippen, so daß sie ohne eine Verbreitung der Tragrippen gut eingebettet sind.

In der Zeichnung bedeutet:

Fig. ι eine schaubildliche Darstellung einer solchen Decke, während die

Fig. 2' bis 5 die Hohlzylinder mit den Deckplatten in verschiedenen Ausführungsformen darstellen.

Die neue Decke wird in folgender Weise zusammengesetzt.

Auf der Schalung werden in regelmäßigen Abständen die dünnen Platten α verlegt und darauf die Hohlzylinder b gesetzt und durch die Platten d abgedeckt, so daß der Hohlraum völlig abgeschlossen ist.

Nachdem die üblichen Eiseneinlagen g zur Aufnahme der Zugspannungen und die die Scheerbeanspruchung aufnehmenden senkrechten Stäbe h in Aussparungen der Platten eingelegt sind, werden die zwischen den Hohlkörpern und Platten gebildeten Zwischenräume mit Zementmörtel oder einem ahnliehen Bindemittel in bekannter Weise ausgegossen oder ausgefüllt. Hierdurch erfolgt gleichzeitig die Befestigung der Stäbe h in den Platten α und d.

Die untere schwächere Platte α hat den Zweck, die auf ihr stehenden Hohlzylinder b nach unten abzuschließen und zugleich die Deckenunterschicht zu bilden. Die obere Platte d schließt die Hohlzylinder ab und bildet zugleich einen Teil des Druckgurtes. Diese Steine oder Platten können aus natürlichem oder künstlichem Steinmaterial, Beton oder sonstigem, die nötige Druckfestigkeit besitzenden Material gebildet sein. Für die untere Lage kann auch ein weniger druckfester Baustoff, beispielsweise Korkplatten, verwendet werden.

Die Platten α und d können eben sein (Fig. 2) oder auch mit Ansätzen oder erhöhten Rändern versehen werden (Fig. 4 und 5).

JDie neue Decke läßt sich sehr schnell herstellen , da der Druckgurt und der Zuggurt aus fertigen Platten bestehen, die in abgebundenem Zustande und in ganz bestimmter, der Beanspruchung genau angepaßter Stärke nach dem Bau gebracht werden.

Wenn diese Platten auch bei Herstellung von Decken gut angefeuchtet werden müssen, so wird doch hierdurch weit weniger Feuchtigkeit in den Bau gebracht, als wenn der Druckgurt erst an der Baustelle hergestellt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eisenbetondecke mit eingebetteten Hohlkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper aus senkrecht stehenden Hohlzylindern (b) aus Pappe oder ähnlichem, billigem und leicht zu schneidendem Baustoff und aus Abschlußplatten (a, d) zusammengesetzt sind, die Teile der Zug- und Druckzone bilden und an denen die Eiseneinlagen (h) für die Aufnahme der Schubspannungen befestigt sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   berlin. Gedruckt in der reichsdruckeReI.