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Verfahren zur Herstellung von Formstücken, insbesondere Kunststeinplatten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formstücken, insbesondere Kunststeinplatten, die gegen chemische, mechanische und Witterungseinflüsse widerstandsfähig und in der Struktur dicht sind und auch bei geringer Wandstärke eine grosse Festigkeit aufweisen.
Die Herstellung dieser Platten erfolgt in bekannter Weise in auf die Giessunterlage dichtend aufgesetzten Formrahmen, deren mit dem Gut in Berührung gelangende Flächen dicht, nicht saugfähig und wasserundurchlässig sind.
Das Wesen des Verfahrens besteht darin, dass als Bindemittel für die an sich bekannten Zusatzstoffe (grobkörniger Sand, Kies, Steinschlag usw. ) rasch erhärtender Zement, hauptsächlich Aluminiumzement, verwendet wird.
Auf diese Weise erhält man Formstücke, insbesondere Kunststeinplatten, deren Flächenbeschaffenheit genau der Flächenbeschaffenheit der Giessunterlage entspricht, also bei Anwendung von hochpolierten Giessunterlagen Hochglanz aufweisende Formstücke, z. B. Platten.
Zur Erzielung des wasserdichten Verschlusses wird der Formrahmen auf die Giessunterlage geklebt oder unter Zwischenschaltung einer konsistenten Fettschicht aufgesetzt.
Das Verfahren eignet sich auch zur Herstellung von dünnwandigen Platten mit grossen Flächenabmessungen und Verstärkungsrippen, die zweckmässig durch Ausgiessen der Zwischenräume von auf die Platte in entsprechenden Abständen voneinander aufgesetzte Formkasten entstehen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht im Wesen darin, dass die Giessunterlage, auf der eine zweckmässig mehrteilige Form wasserdicht aufsitzt, über einem festen, steifen Untersatz angeordnet ist.
Der Untersatz weist zumindest an zwei Kanten vorspringende Rippen auf, die das Aufeinanderstapeln mehrerer Vorrichtungen ermöglichen.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Giessform ist die Giessunterlage auf dem Untersatz in Profileisenrahmen unter Zwischenschaltung von Dichtungselementen lösbar eingebaut.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von an ihrer Oberfläche farbigen Formstücken, z. B. Kunststeinplatten, deren Herstellung gemäss der Erfindung derart erfolgt, dass man vor dem Einbringen der betonbildenden, eventuell gefärbten Zementmasse in die Form auf die Giessunterlage ein Gemisch von Farbstoffen und rasch erhärtendem Zement aufträgt, das sich mit der Zementmasse bei deren Abbinden zu einem homogenen Körper vereinigt.
Die Erfindung betrifft endlich ein Verfahren zur Herstellung von Beton-und Eisenbeton-
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gemässen Verfahren hergestellten Kunststeinplatten, das im Wesen darin besteht, dass diese Platten beim Giessen oder Stampfen des Betons als Verschalung dienen und beim Erhärten bzw. Abbinden des Betons mit diesem sich zn einem einheitlichen Körper verbinden.
Im nachstehenden sollen einige Ausführungsformen der Vorrichtung zur Herstellung der Platten und mehrere Anwendungsgebiete des Verfahrens an Hand der Zeichnungen geschildert werden, u. zw. zeigen die Fig. 1-3 eine Form zur Herstellung von viereckigen Steinplatten im Grundriss bzw. im Querschnitt und im Längsschnitt. Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungs-
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form des Formrahmens im Grundriss und Fig. 5 im Querschnitt. Die Fig. 6-8 zeigen eine Einrichtung zur Herstellung von dünnwandigen Rippenplatten im Grundriss, im Querschnitt und Längsschnitt und die Fig. 9-14 Verwendungsmöglichkeiten der nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Platten.
Auf dem aus Eisen oder Eisenbeton hergestellten Untersatz, der an seiner unteren Fläche mit Rippen 2 versehen ist, liegt eine Giessunterlage 3 auf, die der Flächenbeschaffenheit der herzustellenden Platte entsprechend ausgebildet ist. Sie kann geschliffen, rauh, gerillt oder anders beschaffen sein. Bei der Herstellung von Formstücken mit glatter Oberfläche wird sie zweckmässig aus Glas bestehen. Es kommen jedoch auch andere Baustoffe in Betracht, welche die in der Einleitung der Beschreibung erwähnten physikalischen Eigenschaften aufweisen.
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chemischer und elektrolytischer Beziehung indifferent verhalten.
Auf die Giessunterlage 3 werden die aus mehreren Teilen zusammengesetzten, also zerlegbaren Seitenwände 4 des Formrahmel1s aufgesetzt, der die Form und Abmessung des herzustellenden Formkörpers bestimmt. Auch dessen Stoff muss so beschaffen sein wie jener der Giessunterlage 3. Die Seitenwände werden mit der Giessunterlage mittels eines beliebigen Dichtungsmittels (Kitt. Lehm) verklebt. um das Entweichen oder Durchsickern von Wasser oder Zementbrei zwischen den Fugen zu verhindern. Die im Rahmen liegende Steinplatte ist mit 6 bezeichnet.
Die Rippen. 2 des Unter- satzes ermöglichen, mehrere Vorrichtungen übereinander aufzuschichten, wodurch der Raumbedarf der Vorrichtungen ausser Gebrauch und ebenso auch nach dem Einfüllen der Masse, also während des Abbindens des Betons, auf ein Mindestmass verringert wird.
Fig. 2 veranschaulicht eine unter der in vollen Linien gezeichneten Formvorrichtung 8 in gestriclielten Linien.
Nach dem Abbinden des Betons wird der Klebstoff entfernt, die Form, die auch aus einzelnen Stäben bestehen kann, zerlegt und die fertige Steinplatte zunächst an den Ecken ein wenig abgehoben, wobei Luft unter die Platte strömt, die das darauffolgende vollständige Abheben der Platte begüngstigt. Um das Abheben zu erleichtern, werden zweckmässig an den vier Ecken der Platten Ösen 9 in die noch weiche Masse eingebettet ; diese Ösen leisten auch beim Transport, beim Versetzen, Einbauen usw. gute Dienste.
Die Ausführungsform der Gussform gemäss den Fig. 4-5 ist im Wesen mit jener nach den Fig. 1-3 ähnlich, nur mit dem Unterschiede, dass der Untersatz aus einem Profileisenrahmen 8 besteht, auf dem T-Eisen 7 aufliegen, die mit dem Untersatz 8 durch Winkel eisen 9 und Schrauben 10 lösbar verbunden sind. Die inneren waagrechten Schenkel der T-Eisen 7 tragen die Grundplatte 1, vorteilhaft unter Zwischenschaltung von Dichtungsstreifen 3.
Der Formrahmen besteht aus Eisenstäben 2, die gleichfalls durch Vermittlung von Dichtungsstreifen 3 auf der Grundplatte 1 aufliegen und mit dem Steg 7 des T-Eisens durch Schrauben 11 lösbar verbunden sind.
Die Einrichtung gemäss den Fig. 6-8 dient zur Herstellung von dünnwandigen Rippenplatten.
Am Umfange der Grundplatte 1 sind die aus Platten 2, 2'gebildeten Seitenwände des Formrahmens mittels Schrauben 12 befestigt. Der wasserdichte Abschluss wird teils durch genaues Anpassen der Seitenwände 2a, teils durch Aussehmieren mit konsistentem Fett erzielt.
Zunächst wird eine dünne Platte in der beschriebenen Weise erzeugt, eventuell mit Eiseneinlage (Drahtnetz) 8. Vor deren Abbinden werden nun entweder Seitenrippen 7 oder Mittelrippen 5, 6, vorteilhaft in den beiden Hauptrichtungen verlaufend, oder alle drei Gattungen 5, 6, 7 der Rippen angegossen.
Zu diesem Zwecke werden auf die in gewisser Stärke gegossene Betonschicht, vor deren Abbinden Formen 3 in entsprechender Entfernung voneinander und von den Rahmenwänden 2, 2' aufgelegt. Sie sind aus dünnen Eisenblechen oder aus andern nicht saugfähigen Materialien hergestellt. Durch Ausgiessen der erwähnten Zwischenräume zwischen den aufgesetzten Formen untereinander sowie den Formen und den Seitenwänden 2, 2'mit mit der Masse gemäss der Erfindung erhält man die Verstärkungsrippen, die zweckmässig mit Eiseneinlagen 10, 11 zu versehen sind. Die aufgesetzten Formen werden in der Regel entfernt, sie können aber auch im Betonkörper verbleiben, zwecks Wärmeisolierung, z. B. wenn sie aus Korkstein bestehen.
In der geschilderten Weise kann man 5 - 6 mm starke Platten herstellen, die infolge der Eisenarmierung bei geringem Gewicht eine ganz besondere Festigkeit aufweisen.
Die Fig. 9, 10 und 10a veranschaulichen die Herstellung von Eisenbetonsäulen unter Anwendung von nach dem Verfahren gemäss der Erfindung hergestellten Kunststeinplatten als Verschalung, wobei die Platten den Flächenbelag der Säulen bilden.
Das Eisenbetongerippe, das in bekannter Weise aus in dem Fundament 2 verankerten Eisenstäben und diese verbindenden Drähten und nur nach innen vorstehenden Klammern 4 besteht (Fig. 9), wird nach der Art der üblichen Verschalung an allen Seiten mit Steinplatten 1
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gemäss der Erfindung umgeben (Fig. 10 und 10a), wobei zwei längere und zwei kürzere, zu den ersteren senkrecht stehende Platten 1 eine geschlossene Verschalung ergeben, die die Betonsäule bekleidc-n. Auch die Platten weisen nach innen vorspringende Eiseneinlagen auf, so dass die Einlagen 3,4 nicht nur miteinander, sondern auch mit den Platteneinlagen verbunden werden können.
Die Verschalungsplatten 1, werden entweder durch miteinander verbundene parallele Spanneisen 7 unter Zwischenschaltung von Profileisen 6 (Fig. 10a) oder aber durch Kreuzverbände 5 (Fig. 10) zusammengehalten.
Nach dem Einfüllen und Abbinden des Betons werden die Spanneisen 7 bzw. Kreuzverbände 5 entfernt. Die fertige Säule ist mit den Platten 1 verkleidet.
Auch Eisenbetonwände können in ähnlicher Weise mit abwaschbaren, also hygienischen Steinplatten belegt werden.
Die Eisenbetonwand wird z. B. mit marmor-oder granitartigen Steinplatten belegt. Deren Befestigung erfolgt durch bei ihrer Herstellung einbetonierte, gegen die Wand hervorstehende Klammern, Ösen usw., die miteinander und den Eiseneinlagen der Wand verbunden werden. Man kann die Verkleidung von Beton- oder Ziegelsteinwänden auch unter Zwischenschaltung einer wärmeisolierenden Schicht od. dgl. nötigenfalls innen und aussen vornehmen. Die isolierende Schicht kann. wie üblich, Kork, Schlacke, Kieselguhr. Asche, Luft sein.
Die Steinplatten können auch als Fussbodenbelag oder Raurnverkleidung dienen. Zu diesem Zwecke werden in entsprechender Farbe und Maserung glatt oder gerauht hergestellte Platten in der üblichen Weise auf eine Beton-oder Steinschlagunterlage verlegt, auf die zweckmässig eine Zementmörtelschichte ausgebreitet ist.
Ein weiteres Anwendungsgebiet der Platten ist deren Verwendung als Dachverschalungsmaterial.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Formstücken, insbesondere Kunststeinplatten, die gegen chemische, mechanische und Witterungseinflüsse widerstandsfähig und in der Struktur dicht sind und auch bei geringer Wandstärke eine grosse Festigkeit aufweisen, in auf die Giessunterlage dichtend aufgesetzten Formrahmen, deren mit dem Gut in Berührung gelangende Flächen dicht, nicht saugfähig und wasserundurchlässig sind, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel für die an sich bekannten Zusatzstoffe (grobkörniger Sand, Kies, Steinschlag usw. ) rasch erhärtender Zement, hauptsächlich Aluminiumzement, verwendet wird.