DE187590C - - Google Patents

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DE187590C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/04Extraction or purification
    • C08B30/042Extraction or purification from cereals or grains
    • C08B30/046Extraction or purification from cereals or grains from wheat

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
g 187590 -KLASSE 89 k, GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. April 1906 ab.
Bei dem bekannten Verfahren nach Fesca zur Gewinnung von Stärke und Kleber aus Weizenmehl wird Weizenmehl mit Wasser zu einem gleichförmigen Brei verrührt und der letztere in einer geschlossenen Schleudertrommel zentrifugiert. Die schwere, großkörnige Stärke setzt sich hierbei an der inneren Wandung der Trommel in zusammenhängender Schicht an und nach außen zu der
ίο leichtere Kleberbrei, der außer dem Kleber auch kleinkörnige Stärke, Zellulose und die Hauptmengen der in Wasser gelösten Salze sowie auch den größten Teil des zugesetzten Wassers enthält.
Um bei diesem bekannten Verfahren eine schnellere, leichtere und vollständigere Ausscheidung der Stärke aus dem Weizenmehlbrei zu erzielen, wird nach einem bekannten Verfahren beim Anrühren des Weizenmehls mit Wasser Calciumoxydhydrat zugegeben. Dieser Zusatz von Calciumoxydhydrat hat aber den Nachteil, daß infolge der ausgesprochenen alkalischen Eigenschaften des Kalkhydrats — die Hydroxyde der Erdalkalimetalle reihen sich ihrem basischen, ätzenden Charakter nach unmittelbar hinter den Alkalimetallen an, deren Hydroxyde die Natronlauge, Kalilauge usw. sind — das im Weizenmehl enthaltene Pflanzenlezithin aus seiner lockeren Bindung an das Eiweiß abgespalten wird und die Fermente zerstört werden. Der Weizenkleber verliert dadurch an Wert, vor allen Dingen in dem Falle, wo es sich darum handelt, das Weizeneiweiß samt dem darin gebundenen Lezithin für Nährpräparate zu verarbeiten.
Bei einem anderen bekannten Verfahren zur Scheidung des Klebers von Stärkemehl bei Getreide und einem darauf sich gründenden Verfahren zur Preßhefenerzeugung wird das Getreideschrot mit seinem fünf- bis zwölffachen Gewichte kalten Wassers, in welchem 2 bis 6 Prozent vom Schrotgewicht Chlornatrium aufgelöst sind, zu einem dünnen, klumpenfreien Brei angerührt, der etwa 12 bis 24 Stunden lang ruhig stehen bleibt. Hierbei wird der Kleber in dem mit Chlornatrium versetzten Wasser derartig vollkommen aufgelöst, daß die über der abgelagerten Masse stehende schleimige, klare, den Kleber aufgelöst enthaltende Flüssigkeit von der auf dem Boden des Gefäßes abgelagerten, das Stärkemehl mit etwas Kleberstärke samt der Pflanzenfaser enthaltenden Masse abgezogen werden kann. Auf diese Weise gewinnt man die beiden Hauptfaktoren zur Hefenbildung, nämlich den Kleber in klarer Lösung als Hefennährmittel und das Stärkemehl als Material des zur Hefenbildung nötigen Zuckers.
Bei diesem Verfahren erfolgt eine Trennung des Klebers von der gesamten Stärke, und zwar auch von der sögen. Kleberstärke. Die be-iden Stärkesorten, .die großkörnige Primastärke und die Kleberstärke sind, nämlich in der auf dem Boden des Gefäßes abgelagerten Masse zusammen enthalten, so daß eine weitere Trennung dieser beiden Stärkesorten zwecks Erzielung handelsfähiger Produkte erforderlich ist.
Dieses bekannte Verfahren gestattet ferner nicht die Gewinnung der im Weizenmehl enthaltenen wasserlöslichen Extraktivstoffe für
sich, nämlich der Nährsalze, des wasserlöslichen Albumins und der im Mehl enthaltenen wasserlöslichen Kohlehydrate.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich im Gegensatz zu dem genannten Verfahren auf ein Verfahren zur Gewinnung von Stärke, Kleber und Weizenmehlextrakt, und das Neue bei diesem Verfahren besteht darin, daß dem Weizenmehl Chlornatrium nur in geringen
ίο Mengen, z. B. bis zu ι Prozent, zugesetzt wird, um das Kleberzellerigewebe nicht zu lösen, sondern nur so weit zu lockern, daß bei dem Zentrifugieren des mit chlornatriumhaltigem Wasser angerührten Weizenmehls eine Trennung der großkörnigen Stärke von der den Kleber, die sogen. Kleberstärke und .: den größten Teil der Extraktivstoffe des Weizenmehls enthaltenden Kleberbreimasse erzielt wird. Es wird hierbei zunächst eine Abscheidung der großkörnigen Primastärke bezweckt, und die Kleberstärke wird getrennt erhalten, wenn die Kleberbreimasse, die nach dem Zentrifugieren erhalten wird, nach Abheben des Weizenmehlextraktes durch Auswaschen in Kleberstärke und unlöslichen Kleber getrennt wird. Diese getrennte Gewinnung der Primastärke ist aber notwendig, wenn man ganz einwandfreie gute Sorten Weizenstärke herstellen will. Die . erhaltene Klebermasse ergibt nach dem Auswaschen den zähen, elastischen, kautschukartigen Weizenkleber, der zur Herstellung vieler Nahrungsmittel verwendet werden kann, da er frei von fremden Bestandteilen ist und auch die ursprüngliche Backfähigkeit besitzt.
Die nach der vorliegenden Erfindung erzielte Klebermasse kann, da der Kleber nicht gelöst, sondern als zähe Masse erhalten wird, leicht, wie schon oben angegeben, durch Abheben in einen Weizenmehlextrakt und eine zähe, die Kleberstärke und den unlöslichen
Kleber enthaltende Klebermasse getrennt werden. Der Weizenmehlextrakt enthält hierbei das wasserlösliche Albumin und die löslichen Kohlehydrate, die im Weizenmehl sich be- 45 finden.
Ist nach der vorliegenden Erfindung das Weizenmehl mit Wasser unter Zusatz von Chlornatrium angerührt, so wird zwecks Trennung der Weizenstärke und des Kleberteiges das eingangs beschriebene Fescasche Verfahren angewendet, indem der angerührte Weizenmehlbrei in einer geschlossenen Schleudertrommel zentrifugiert wird. Vor dem Natriumkarbonat, dessen Verwendung zu dem gleichen Zweck Gegenstand einer anderen Erfindung ist, hat das Chlornatrium den großen Vorzug, daß sein Zusatz vom nahrungsmittelchemischen Standpunkt aus, was den Geschmack anbelangt, einwandfrei ist und auf den Kleberbrei sowie auf den Weizenmehlextrakt eine konservierende Wirkung ausübt, was besonders wichtig ist in Fällen, in denen diese Produkte nicht sofort nach ihrer Gewinnung weiter verarbeitet werden können.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Stärke und Kleber aus Weizenmehl, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser beim Anrühren des zum Schleudern bestimmten Mehles Chlornatrium nur in geringen Mengen bis zu I Prozent zugesetzt wird, um nicht eine vollständige Lösung des Klebers, sondern nur eine Lockerung des Kleberzellengewebes und die getrennte Ge- ± winnung von Kleber, Stärke und eines die wasserlöslichen Extraktivstoffe des Weizenmehles enthaltenden Weizenmehlextraktes zu erzielen, und zwar ohne Zerstörung der Bindung des Lezithins an das Eiweiß und der Fermente des Weizenmehles.
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