DE187556C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 187556 KLASSE 33«. GRUPPE

CARL BLOMENKEMPER in BOCKENEM.

Bewegliche Baldachinträger. Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. März 1906 ab.

Bisher war es bei den Baldachinen, welche hauptsächlich für Prozessionen der katholischen Gemeinden dienen, nicht möglich, dieselben in der vollständigen Zusammensetzung durch die schmalen Kirchtüren heraus bezw. wieder zurück in die Kirchen tragen zu können. Bei der einen vorhandenen Anordnung war kein Rahmen vorhanden, sondern es wurden von den Eckstangen aus Schnüre

ίο gezogen, über welche die Stickereien gehängt und befestigt wurden, ebenso auch die breiten Seitenstickereistreifen. Es wurden daher beim Tragen diese teueren Stickereien zusammengeschoben, gedrückt und beschädigt, da jede Stabilität fehlte. Eine andere Anordnung war so getroffen, daß die Stickereien an einem festen zusammengebauten Rahmen befestigt und der ganze Baldachin mit Karabinerhaken an den Eckstangen aufgehängt wurde, wodurch nur eine ganz geringe und bestimmt begrenzte Bewegung ausgeführt werden konnte, die Stickereien aber trotzdem beim Tragen des Baldachins durch Türen, wobei ein vorheriges Auseinandernehmen erfolgen mußte, sehr beschädigt wurden. Durch die hier vorliegende Erfindung werden diese Übelstände beseitigt.

In den beiliegenden Zeichnungen ist in Fig. ι Seitenansicht eines Baldachinträgers, in Fig. 2 Draufsicht auf denselben, in Fig. 3 Draufsicht auf eine zusammengesetzte Ecke des Baldachins und in Fig. 4, 5 und 6 Einzelteile einer Ecke gezeigt.

Die Hülse 1, in welche der Trägerstab 2 eingesetzt ist, wird an einem Gabelstück 3 vermittels der Mutter 4 angeschraubt. Im Gabelstück 3 ist eine sich lose bewegende Kugel 5 befestigt und an dieser wieder' ein zweites Gabelstück 6, welches mit einem Vierkant 7 und einer Schraube 8 versehen ist, auf welche eine besondere Mutter 9 aufgeschraubt wird, an der wiederum die Eckverzierungen 10 befestigt werden. Der eigentliche Baldachinrahmen ist an jeder der vier Ecken derart zusammengesetzt, daß der eine Teil Ii des Rahmens eine Ausarbeitung 12 und ^ine vorstehende vierkantige Hülse 13 erhält; der andere Teil 14 des Rahmens hat eine genau der Ausarbeitung 12 angepaßte Ausarbeitung 15 und ist mit einer vierkantigen Einsteckhülse 16 versehen, die genau über die Hülse 13 hinweggesteckt wird. Ein am Rahmenteil 11 vorgesehener Riegel 17 verhütet das Abheben. Am ganzen Rahmen verteilt sind leicht umklappare Halter 18, über welche die obere Seitendecke 19 hinweggelegt und so festgehalten wird. Die Decke 19 ist an jeder der vier Ecken mit Eckblechen 20 versehen.

Die Wirkungsweise ist nun folgende: Nachdem der Baldachinrahmen an den vier Ecken derart zusammengesetzt ist, daß der eine Teil 14 mit der Einsteckhülse 16 über die Hülse 13 des anderen Teiles 11 hinweggesteckt und Ausarbeitung 15 sich in Ausarbeitung 12 einlegt, werden die Riegel 17 vorgeschoben, daß ein Lösen nicht mehr stattfinden kann. Alsdann wird die Decke 19 über den ganzen Rahmen hinweggebreitet und vermittels der Halter 18 an diesen befestigt. Nunmehr wird an den Ecken Gabelstück 6, an dem sich Trägerstab 2 befindet, durch Ein-

stecken der Vierkante 7 und der Schrauben 8 in die Hülsen 13 vermittels der mit den Eckverzierungen 10 versehenen Muttern 9 am Rahmen festgeschraubt. Es werden nun erst die seitlichen Stickereien auf irgendeine Weise am Rahmen befestigt und der Baldachin ist fertiggestellt. Soll nun derselbe aus irgendeiner Kirchentür hinaus- oder hereingetragen werden, so brauchen nur zwei der Träger die Trägerstäbe etwas tiefer, dagegen die anderen beiden Träger dieselben etwas höher zu halten, wodurch der Baldachin durch die an jeder Ecke vorgesehenen Kugelgelenke in eine schräge Lage kommt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bewegliche Baldachinträger, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerstabhülsen (1) beweglich an Kugelgelenken (3, 5, 6) befestigt sind und diese vermittels der Vierkante (7) in die Hülsen (13) der Rahmenecken des Baldachins eingesteckt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.