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Spritzvorrichtung.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Spritzen von Unkraut
und gegen Ungeziefer, bei deren Benutzung neben Zeitersparnis auch wesentliche Hilfskräfte
in Fortfall kommen und somit ein doppelter Vorteil gegenüber den bisher verwendeten
Vorrichtungen erreicht wird.
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Gemäss der vorliegenden Erfindung werden sämtliche Massnahmen zur
Durchführung der Spritzung mit Llotorkraft betätigt und von dem Fahrzeugführer vom
Fährersitz aus ein- bzw. ausgeschaltet, soweit sie nicht selbstregelnd arbeiten.
je ist schon vorgeschlagen worden, das Spritzrohr an der StirnseitedesWagens zu
befestigen, jedoch genügt diese Massnahme allein noch nicht, um die Vorrichtung
für die Spritzung verschieden hoher Kulturen, wie z. B. Kartoffeln, Getreide, Rüben,
Rübensamen, Tabak u.dgl.m., verwendbar zu machen, sowie das Spritzrohr nach Belieben
während der Spritzarbeit zu heben oder zu senken z. B. bei Hindernissen und ungünstigen
Geländeverhältnissen zu heben, oder bei Einwirkung von Windböen zu senken, um ein
Abtreiben des Spritzschleiers zu verhindern. Zur Behebung dieses Nachteils wird
erfindungsgemäss das Spritzrohr in höhenverstellbarer Weise vorn am Wagen angebracht
und die Höhe vom Führersitz aus nach Wunsch eingestellt. Die Verschiebung kann durch
Einschaltung von Gleitschienen von Hand erfolgen; besonders zweckmässig ist jedoch
die Befestigung des Spritzrohres bzw. des die Spritzvorrichtung tragenden Teiles
mittels Gelenkviereck oder Parallelogramm durch einen vom Führersitz zu betätigenden
Hebel je nach Bedarf nach oben oder nach unten geführt werden kann, so weit, dass
das Spritzrohr in die für die Spritzung geeignete Höhenlage gebracht und in dieser
Lage
festgehalten werden kann. Die Verschiebung geschieht mit Motorkraft
unter Betätigung eines Steuerventils z. B. mittels Luft-
oder Öldruck. |
( |
Die bei Nichtgebrauch an beiden Wagenseiten in Ruhestel- |
lung befindlichen Spritzrohrhalter werden ebenfalls vom Führer- |
sitz aus mittels Luftdruck in die Arbeitslage vorn an die Wegenstirnseite ausgeschwenkt.
Die Verwendung'von Luftdruck als Arbeitsmittel zum Ausschwenken ergibt den Vorteil,
dass die
Rohre bzw. Rohrhälftenrbeim Auftreffen auf ein Hindernis nach |
.". |
hinten-unter Zusammenpressen der Druckluft mit den Druckluftkolben-bis zurück in
den Druckluftbehälter federnd nachgeben, ohne dass eine Beschädigung von Vorrichtungsteilem
eintreten kann. Bei Anwendung von Öldruck wird eine zusätzliche Sicherung eingebaut.
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Das Einschwenken der Spritzrohre in die Ruhestellung geschieht zweckmässig
ebenfalls mit Druckluft (doppelt wirkender Zylinder) oder mit Zugfedern, die beim
Ausschwenken der Spritzrohre auseinandergezogen werden., Beim Einschwenken in'die
Ruhe-bzw. Transportstellung werden die Spritzrohre durch Sperrklinken gesichert,
die beim Anschlagen der Rohre selbsttätig einklinken (Abbe'139 14).
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Um die Leistung eines Spritzwagens weiter zu erhöhen, ist durch entsprechende,
ebenfalls vom Führersitz aus anzuschaltende Verlängerungen. an beiden Seiten eine
Verlängerung des Spritzrohres 3 angewinkelt. Diese Verlängerungen sind bei
ruhender Tätigkeit mittels 1800-Schwenkung'am Spritzrohr 2 |
angewinkelt, um so eine unzulässige Verlängerung des Fahrzeugs beim Fahren auf der
Strasse zu vermeiden.. Man kommt auf diese Weise auf eine Spritzbreite von über
15 m gegenüber der bishe-
rigen Höchstspritzbreite von 10 m. |
Da es von grösster Wichtigkeit ist,, beim Zurückfahren |
genau an den bisher bespritzten Feldteil'anzuschliessen, dies |
aber bei grösseren Spritzbreiten, da die Spritzflüssigkeit farblos ist, sehr schwierig
ist, wird die Spritzvorrichtung mit einem Markiergerät versehen, das ein weisses
oder auffällig gefärbtes pulvriges Material, wie pulverförmigen Kalk (Kalkspalte
Gips etc.) nach Belieben des Fahrzeugführers durch Betätigen
eines
Luftsteuerventils ausstossen kann. Aus einem mit vorstehend beschriebenem Pulver
gefüllten Behälter wird unter Zuhilfenahme einer Injektorschleuse (Menturtrohrprinzip)
eine Dosierbare Menge Pulver durch den Luftstrom, der vom Fahrer mittels Steuerventil
ausgelöst wird, mittels Schlauch oder Rohrleitung an die Enden des Spritzrohres
geführt, um auf dem Boden links oder rechts eine deutliche vom Führersitz aus sichtbare,
Markierung zu Linterlasseu. Di bislang zur Einweisung notwendige Hilfsperson kann
dadurch eingespart werden. Derartige Markiervorrichtungen sind allgemein verwendbar,
z. B. auch für Grossdüngerstreuer u. dgl., so dass hierfür ein allgemeiner Schutz
beansprucht werden soll.
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Beim Einsatz mit einer grösseren Spritzbreite kann es leicht vorkommen,
dass eine Seite des Spritzwagens etwas tiefer einsinkt oder in einer tieferen Furche
fahren muss, so dass infolgedessen das Spritzrohr auf dieser tiefer liegenden Seite
auf der Erde schleift, während die andere Seite mehr oder weniger nach oben in die
Luft ragt. Um dem zu begegnen ist ein seitlicher Höhenausgleich eingebaut, der vom
Führersitz aus mittels einer Mechanik, Hydraulik oder Pneumatik von Hand oder einer
elektrischen Automatik betätigt werden kann.
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Nachstehend soll der Erfindungsgegenstand an Hand der Zeichnungen
näher erläutert werden :
Abb. 1 zeigt das Gesamtgerät in der Draufsicht in Ar- |
' |
beitsstellung. |
Abb. 2 dasselbe in Hinteransicht. |
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Abbo) zeigt das Gerät in Draufsicht, rechter Rohrträger 2 nebst Verlängerung
3 für die Strassenfahrt angewinkelt, linke
Rohrträgerverlängerung 3 während des Anwinkelns an den Spritz- |
rohrträger2. |
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Abb. 4 dasselbe in Hinteransicht.
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Abb. 5 zeigt das Spritzfahrzeug in Seitenansicht, auf Strassenfahrt
umgestellt.
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Abb. 6 u. 7 stellen das Gelenk zwischen Spritzrohrträger 2 und Verlängerung
3 in der Rückansicht dar.' Xbb. 7 wie Abbo6, jedoch in Draufsicht.
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Abb. 8 stellt den Halterahmen l in der Vorderansicht dar.
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Abb. 9 dasselbe in Draufsicht.
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Abb. 10 zeigt die höhenverstellbare Anlenkung des Halterahmens l
am Fahrzeug.
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Abb. 11 gibt die Wirkungsweise des seitlichen Höhenausgleiches in
Vorderansicht wieder, (ein Fahrzeugrad in der Furche).
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Abb. 12 zeigt den Halterahmen in Ausführung mit hydraulich verstellbarer
Schubstange.
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Abb. 13 zeigt das Fangmaul zum Arretieren der Spritzrohrträger mit
Verlängerung in Strassenfahrstellung in fangbereiter Stellung.
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Abb. 14 dasselbe, jedoch während des Zuschnappens.
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Abb. 15 zeigt den Staubinjektor für das Markiergerät während des
gtaubausstossee, Abb. 16 desgleichen, unmittelbar nach dem Staubausstoss.
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Die Betätigungen werden vorwiegend pneumatisch oder hydraulisch bewirkt.
Eine mechanische Übertragung liegt nicht ausserhalb der Vorschläge.
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Das Spritzgestänge besteht aus dem entsprechend Abb. 10 mittels Hydraulik
parallelogrammartig höhenverstellbaren Halterahmen l, an welchem die Spritzrohrträger
2 mittels der Kardangelenke 4 und der allseitig beweglichen Kettenaufhängungen 5
um eine etwa senkrechte Achse schwenkbar angeordnet sind.
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Die Schwenkung erfolgt im Winkel von 900 um die sich aus den Gelenken
4 und 5 ergebende Achse und wird nach Abb. 8 und 9 vom Fahrer durch die Betätigung
doppeltwirkender Arbeitszylinder 6 gesteuert. Sie dient der Umstellung von der Arbeitsstellung
zur Transportstellung.
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Die beiden Gelenke 5 sind an einer quer zur Fahrtrichtung angeordneten
Schubstange 7 derart angeordnet, dass durch ihre Axialverschiebung die in den Abb.
11 und 12 dargestellte seitliche Höhenverstellung bewirkt wird. Diese Schubstange
ist in Abb. 12 als doppeltwirkender Hydraulikzylinder dargestellt. Ihre handmechanische
Bedienung wird ebenfalls vorgeschlagen. Um beide Spritzseiten in gleicher Höhe und
parallel zur Acker-
fläche halten zu können, wird weiterhin vorgeschlagen, dass der Halterahmen 1 am
Parallelogramm Abb. 10 mittels eines Lagerzapfens drehbar pendelnd aufgehängt wird,
so dass Halterahmen 1 und Spritzrohrträger 2 die gleiche seitliche Bewegung beschreiben.
Die Steuerung dieser Einrichtung geschieht erfindungsgemäss zentral durch den Fahrer,
oder automatisch durch Impulsgabe von elektrischen Rastorganen, welche bei Bodenberührung
der Spritzrohrträger 2 oder deren Verlängerung 4 ansprechen.
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Die in Abb. 3 und 4 dargestellte'1800-Schwenkung der Verlängerung
wird durch die Übertragung einer geraden in eine kreisförmige Bewegung erreicht.
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Es steht ausser Zahnstangen-und Kettengetrieben das in Abb. 6 und
7 dargestellte Seilgetriebe zur Verfügung.
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Zentrisch um die Gelenkachse 8 ist eine Seiltrommel 9 angeordnet,
die mit der Verlängerung 3 starr verbunden ist.
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Auf diese Trommel wirkt ein federgespanntes Seil 10 derart, dass es
ein Einschwenken der Verlängerung bewirkt. Im entgegengesetzten Drehsinn wirkt ein
durch einen Zugzylinder 11 betätigtes Seil. Die Kraft des Zugzylinders überwindet
bei Druckbeaufschlagung die Kraft der Feder und bewirkt somit das Ausschwenken.
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Erfindungsgemäss wird weiterhin vorgeschlagen, anstelle Zylinder
11 den auf den Spritzrohrträger 2 wirkenden Zylinder 6 für die Arbeitsleistung zu
benutzen. In diesem Fall wird das betreffende Zugseil derart am Halterahmen Abb.
l z. B. Punkt 12 befestigt, dass das Einschwenken des Spritzrohrträgers 2 ein Nachlassen
des Seiltes und damit zwanguläufig ein Einschwenken der Verlängerung bewirkt.
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Das Spritzrohrgestänge ist in der z. B. in Abb. 5 dargestellten eingeschwepkten
Strassenfahrstellung Fahrstössen ausgesetzt und mumps vor einem seitlichen ungewollten
Ausschlagen während der Strassenfahrt gesichert werden. Es wird daher erfindungsgemäss
vorgeschlagen, dieses seitlich am Spritzfahrzeug zu arretieren. In der in Abb. 13
und 14 dargestellten Arretierungsvorrichtung geschieht dies durch ein Fangmaul 13,
welches durch Federkraft zugehalten wird, durch eine Massnahme des
Fahrers
geöffnet wird und durch eine Klinke 14'in der offenen Stellung gehalten wird. Eas
Schliessen geschieht derart, dass durch Anstossen eines Teiles der Spritzrohrträger
2-3, die Klinke aus der Raste gedrückt wird und das Mat ; l zuschnappt, Die Markiervorrichtung
hat am äusseren Ende des Spritzgestänges Abb. 1-15 jeweils eine Ausblasöffnung und
ist für die Markierung vonpunkten nach Ermessen des, Fahrers gedacht. Dieser beaufschlagt
mittels eines Steuerventils die jeweilig gewünschte Seite mit Druckluft,-welche
dann unter Beimengung eines färbenden Staubmittels z. B. Kalkstaub aus der Öffnung
15 ausströmt und eine deutlich sichtbare Markierung hinterlässt. Die Beimengung
des Staubes geschieht erfindungsgemäss auf folgende Weise besonders zuverlässig
: Abb. 15 und 16. Die Druckluft durchströmt eine Injektorschleuse 16, in welche
durch die Öffnung 17 das Staubmittel in die Staubleitung gelangt. Besonders bei
Beginn des Luftstosses entsteht in der Schleuse 16 ein Überdruck, der aus Massenträgheit
der in der Ausblasleitung vorhandenen Luftsäule und Rohrreibungswiderstand resultiert.
Dieser Überdruck bewirkt ein Einströmen und Speichern der Luft in dem druckdichten
Staubbehälter 18. Beim Abschalten des Luftstosses strömt die gespeicherte Luft aus
dem Staubbehälter 18 durch die Öffnung 17 in die Schleuse zurück und wurde soviel
Staub mitnehmen,
bis sich der Überdruck im Staubbehälter 18 mit der Aussenluft |
,- |
ausgeglichen hätte. Um eine regelbare Dosierung der-Staubmenge |
zu ermöglichen wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, an den |
Staubbehälter 18 oberhalb des Staubspiegels eine regelbare Entlüftung 19 anzubringen,
so dass hier eine mehr oder weniger grosse Menge des Überdruckes entweichen kann
und dementsprechend aus der Öffnung 17 eine mehr-oder weniger grosse Staubmenge
herausgedrückt wird.