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Kunstschaumpolsterkörper mit erhöhter Rand-bzw. Kantensteifigkeit.
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Polsterkörper aus elastischen Kunststoffschäumen lassen in manchen
Fällen eine ausreichende Kantensteifigkeit vermissen. Dieser Nachteil macht sich
bemerkbar bei der Herstellung von Polsterkörpern, bei denen scharfe Randkanten erwünscht
sind. Zur Behebung dieses Mangels ist bereits vorgeschlagen worden, in den Randzonen
Streifen einer härteren Sohaumstofftype anzubringen. Die Erhöhung der Härte bei
der Herstellung von Schaumstoff bedingt jedoch eine teurere Uerstellungg die in
keinem Verhältnis zu dem erzielten Erfolg steht, zumal in vielen Fällen die auf
diesem Wege erzielte Erhöhung der Randsteifigkeit nicht ausreicht.
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Gemäß der vorliegenden Neuerung wird zur Erhöhung der Rand-oder Kantensteifigkeit
vorgeschlagen, in oder in der Nähe einer oder mehrerer Seitenflächen oder-kanten
des Polsterkörpers feste Kunststoffschichten anzuordnen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Neuerung wird
vorgeschlagen, zur Erhöhung der Rand-bzw.
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Kantensteifigkeit Schaumstoffplatten zu verwenden, die die bei der
Herstellung des Schaumstoffblockes gebildete Hautschicht aufweisen. Bei der Herstellung
von Schaumstoffen in Blockform bilden sich an der oberen und unteren Fläche verdichtete
Schichten, die insbesondere für Polsterzwecke bisher nicht verwendbar erschienen.
Sie weisen je, nachdem sie von der oberen oder unteren Deckschicht herkommen, verschiedene
Stärke und Steifigkeit auf. Die unmittelbar angrenzenden Schichten des Schaumes
sind ebenfalls stark verdichtet, so daß ein kontinuierlicher Festigkeitsübergang
vom Rand nach dem Innern in der Nähe dieser Deckschichten liegt. Es hat sich gezeigt,
daß diese Hautschichten und die in ihrer unmittelbaren Nähe liegenden Schaumstoffschichten
für die Kantenversteifung besonders geeignet sind. Ein besonders günstiger Effekt
wird erzielt, wenn man die Hautschicht der Seitenfläche des Polsterkörpers zugekehrt
anklebt. Durch diese Maßnahme erhält man an der seitlichen Oberfläche des fertigen
Polsterkörpers eine verhältnismäßig weiche, aber zum üblichen Polsterkörper doch
erheblich steifere Schicht.
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Bei der Herstellung von insbesondere kubisch geformten Polsterkörper
kann es erwünscht sein, die Hautschicht unmittelbar außen an der Seitenfläche des
Polsterkörpers
anzuordnen. Durch das Belassen der stärker verdichteten
Schaumstoffschichten oberhalb der Hautschicht an derselben ergibt sich ein in günstiger
Weise hervortretender allmählicher Übergang in der Weichheit der Polsteroberfläche
bis zum Rand. Bereits aus diesen Ausführungen ist erkennbar, daß durch geeignete
Maßnahmen in Ausführung der Neuerung eine breite Variationsmöglichkeit hinsichtlich
des Aufbaus von Polsterkörpern mit erhöhter Rand-bzw. Kantensteifigkeit gegeben
ist.
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In verschiedenen Einsatzfällen der fertigen Polster kann es erwünscht
sein, nur einzelne Bereiche der Seitenfläche des Polsterkörpers zu versteifen. Diesen
Möglichkeiten wird neuerungsgemäß dadurch Rechnung getragen, daß nur die zu versteifenden
Teile der Seitenflächen mit versteifenden Ein-bzw. Auflagen versehen werden.
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Es ist weiterhin möglich und liegt im Rahmen der Neuerung, den versteifenden
Streifen an der oberen Kante auf Gehrung zu schneiden und in geeigneter Weise mit
der Seitenfläche des Polsterkörpers zu verbinden. Hierbei wird eine leichte Rundung
der Randzonen innerhalb der Sitzfläche des fertigen Polsterkörpers erzielt. Auch
in diesem Falle kann die Rand-oder Kantensteifigkeit variiert werden dadurch, daß
die steifere Hautschicht dem Polsterkörper zu-oder abgekehrt
angeordnet
wird.
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In einer weiteren, für viele Zwecke besonders günstigen Ausführungsform
der Neuerung ist es vorgesehen, einen versteifenden Kunststoffstreifen, der vorzugsweise
aus einer von zelligem Material befreiten Hautschicht besteht, in der Gehrungsebene
einer oder mehrerer Kanten oder parallel dazu anzuordnen. Zur Herstellung einer
solchen Versteifung wird in der Gehrungsebene einer oder mehrerer Kanten oder parallel
dazu ein genügend tiefer Einschnitt angebracht, in dem durch Verkleben der versteifende
Kunststoffstreifen befestigt wird. Diese Ausführungsform kommt besonders vorteilhaft
zur Geltung bei der Herstellung von
Überzügen für Federkerne. Diese Überzüge für Federkern- |
einlagen werden so hergestellt, daß in eine ebene Platte ein keilförmiger Einschnitt
gefräst wird bei dem der Einschnittwinkel den Winkel bestimmt, den nach Fertigstellung
des Überzuges der Haubenboden mit der Sitzfläche bildet.
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In Durchführung der vorliegenden Neuerung wird nun in eine der Keilflächen
ein versteifender Streifen eingeklebt, bevor der Haubenboden mit der Sitzfläche
vereinigt wird.
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Hierbei kommt die versteifende Einlage in die Gehrungsebene zwischen
den Kanten der Sitzfläche und des Federkerns zu liegen.
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Die Neuerung wird an Hand der Zeichnung näher veranschaulicht :
Fig.
1 zeigt einen neuerungsgemäß aufgebauten Polsterkörper, bei dem in bzw. in der Nähe
der Seitenflächen 2 bzw. 1 feste Kunststoff schichten angeordnet sind.
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Fig. 2a bis 5b zeigen Schnitte in Richtung I-I des Polsterkörpers
gemäß Fig. 1.
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Fig. 2a zeigt einen Polsterkörper, bei dem die versteifende Hautschicht
11 durch die über ihr angeordnete Kunststoffschicht 10, die eine gegenüber dem normalen
Polsterkörper verdichtete Struktur aufweist, in der Nähe des Polsterkörpers angeordnet
ist.
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Fig. 2b zeigt einen Polsterkörper, bei dem die Hautschicht' und die
darüber liegende Schicht 10 im Verhältnis zur Fig. 2a umgekehrt angeordnet ist.
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Fig. 3a und 3b zeigen analoge Ausführungsformen zu den Figuren 2a
und 2b, bei der begrenzte Bereiche der Seitenflächen mit einer die Hautschicht 11
aufweisenden Sohaumstoffplatte 10 versehen sind.
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Fig. 4a und 4b zeigen zu den Fig. 2a und 2b analoge Ausführungsformen,
bei denen die versteifende Hautschicht 11 mit der darüber angeordneten Schaumstoff
platte 10 an ihrer oberen Kante auf Gehrung
geschnitten und mit
dem Polsterkörper verbunden ist.
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Fig. 5a und 5b zeigen Polsterkörper mit einem in der Gehrungsebene
der Oberkante verlaufenden Einschnitt in den eine feste Kunststoffschicht 12 eingelegt
ist.
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Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt aus einem haubenartigen Überzug für
Federkernmatratzen, bei dem in der Gehrungsebene ein fester Kunststoffstreifen 12
angeordnet ist.
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Die Einschnitte können auch parallel zur Gehrungsebene angeordnet
sein. Eine solche Anordnung ermöglicht es ebenfalls, den Grad der Kantensteifigkeit
zu variieren und den gestellten Anforderungen anzupassen.