-
Maschinengestell für Zwirn-oder Spinnmaschinen Gegenstand der Neuerung
ist ein Maschinengestell für Zwirn-oder Spinnmaschinen, bestehend aus einem Antriebskopf
und Zwischenwänden, die mit Lagerteilen für die sich über die ganze Maschine erstreckenden
Elemente versehen sind, wobei die Zwischenwände untereinander und mit dem Antriebskopf
durch Stangen oder dgl. verbunden sind.
-
Es ist eine Spinnmaschine mit einem Gestell dieser Art bekannt, bei
dem die Stützteile aus gegossenen Rahmen bestehen. Diese Rahmen reichen nicht bis
zum Boden. Jeder zweite Rahmen ist mit rohrförmigen Stützfüßen versehen, die unten
durch einen Querträger verbunden sind. An den Schmalseiten der Rahmen sind innen
und außen Lagerteile für die durchgehenden Elemente der Maschine angebracht.
-
Diese Lagerteile sind am Umfang des Rahmens an konsolenartigen
Ansätzen
befestigt. Die Stützfüße dienen gleichzeitig als Führungen für die beweglichen Spindelbänke.
-
Herstellung und Montage dieser bekannten Spinnmaschine sind umständlich
und zeitraubend und daher teuer. Bei der Herstellung der Rahmen muß jede Konsole
einzeln bearbeitet werden. Für jede zweite Zwischenwand müssen zusätzlich zu dem
gegossenen Rahmen noch Stützfüße und Querträger angefertigt werden. Die an den Konsolen
zu befestigenden Lagerteile können in der Rahmenebene nur in einer Richtung, nämlich
parallel zur Konsolenfläche, verschoben werden.
-
Eine Anpassung in dazu senkrechter Richtung ist nur durch Verschieben
des ganzen Rahmens möglich. Wegen der Einstellbarkeit der Lagerteile in nur einer
Richtung ist es außerordentlich schwierig, sämtliche einander entsprechenden Lagerteile
der Maschine zum Fluchten zu bringen. Die Montage wird weiterhin dadurch erschwert,
daß die Zwischenwände aus mehreren miteinanderßu vereinigenden Teilen bestehen.
Schließlich ist zu bemängeln, daß das Gestell der bekannten Spinnmaschine labil
ist, da der Schwerpunkt der ganzen Maschine infolge der schweren, gegossenen Rahmen
sehr hoch liegt. Im unteren Teil ist keine Längsversteifung vorhanden, da die Spindel-bzw.
Ringbänke beweglich sind.
-
Auch dies trägt dazu bei, daß die Maschine wenig standscher ist.
-
Ferner sind Zwirn-und Spinnmaschinen bekannt, bei denen
der
Antriebskopf und die Stützrahmen im oberen Teil durch sog. Zylinderbäume miteinander
verbunden sind, auf die die Zylinderstanzen aufgesetzt werden. Auch hier sind die
Herstellung und die Montage zeitraubend und teuer. Nach dem Befestigen der Zylinderbäume
müssen die Lagerstanzen für die Lieferzylinder aufgesetzt und genau ausgerichtet
werden. Eine Höhenkorrektur dieser Stanzen ist hierbei mit erheblichen Schwierigkeiten
verbunden. Die Zylinderbäume haben ferner den erheblichen Nachteil, daß sie allseitig
bearbeitet werden müssen und hierdurch Gußspannungen auftreten, die eine nachträgliche
Verformung der Zytinderbäume bewirken. Aus diesem Grunde und auch wegen der mangelhaften
Höhenkorrektur der Zylinderstanzen treten an den Lagerstellen der Lieferwerke vielfach
Brüche ein. Die Zwirn-oder Spinnmaschinen dieser Art müssen vom Hersteller in den
Montageräumen probeweise aufgebaut werden, was die Gesamtmontagezeit erheblich verlängert.
-
Zur Beseitigung dieser Nachteile sind sämtliche Lagerteile für die
sich über die ganze Maschine erstreckenden Elemente an einstückigen, bis zum Boden
reichenden Zwischenwänden befestigt, und alle Zwischenwände untereinander genau
gleich ausgeführt.
-
Die Zwischenwände des neuen Maschinengestells sind einstückig und
untereinander völlig identisch, so daß sie
serienmäßig bearbeitet
werden können und die Montage des Maschinengestells einfach ist. Da die Zwischenwände
bis zum Boden reichen, ist die Maschine ferner außerordentlich standfest.
-
Zweckmäßig weisen die Zwischenwände an ihren Breitseiten ebene, parallel
zur Wandebene liegende Lagerflächen auf, an denen sämtliche Lagerteile mittels parallel
zur Längsrichtung der Maschine gerichteter Schrauben in gleicher Lage befestigt
sind. Diese Lagerflächen liegen zum größten Teil in jeweils einer Ebene, so daß
sie auf einfache Weise bearbeitet werden können. Sämtliche Bohrungen einer Zwischenwandseite
können ohne Umspannen des Werkstückes hergestellt werden, gegebenenfalls sogar in
einem Arbeitsgang mittels einer Vielspindelbohrmaschine. Auch die Montage der Lagerteile
ist sehr vereinfacht. Diese können durch Verschieben auf den Lagerflächen in der
Zwischenwandebene in beliebiger Richtung mittels Lehren justiert und dann, wie an
sich bekannt, zweckmäßigerweise durch Paßstifte fixiert werden. Die Montage nimmt
nur kurze Zeit in Anspruch und ein Probeaufbau der gesamten Maschine am Orte der
Herstellung wird überflüssig.
-
Die Neuerung ist in ihren Einzelheiten nachstehend anhand der Zeichnung
erläutert, die ein Ausführungsbeispiel zeigt.
-
Es stellt dar : Fig. 1 den Gestellaufbau einer Zwirnmaschine in schaubildlicher
schematischer Darstellung mit auseinandergezogenen Bauteilen, Fig. 2 die Vorderansicht
einerStützwand dieser Maschine, Fig. 3 die zugehörige Seitenansicht, teilweise im
Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 die Aufsicht auf die Zwischenwand
der Fig. 2, Fig. 5 die Ansicht einer Stützwand gemäß Fig. 2 mit sämtlichen an dieser
Stützwand befestigten und zentrierten Bauteilen, Fig. 6 einen senkrechten Schnitt
nach Linie VI-VI der Fig. 5, Fig. 7 einen teilweisen waagerechten Schnitt durch
die Stützwand der Fig. 5, und Fig. 8 eine Stützwand in schematischer Darstellung
mit Richtlehren.
-
In der Zeichnung ist mit 1 der die Getriebe aufnehmende Antriebskopf
der Maschine bezeichnet. Zur Verbindung dieses Antriebskopfes und der in größeren
Abständen (beispielsweise 1,4 mtr) vorgesehenen Stützwände 2 sind Stangen 3 oder
dgl.
vorgesehen, welche Antriebskopf und Stützwände im oberen Bereich der Maschine miteinander
verbinden. Antriebskopf und Stützwände werden im unteren Bereich durch die seitlich
an den Schmalseiten 40 angeschraubten Spindelbänke 4 zusammengehalten bzw. miteinander
verbunden.
-
An den genau gleich ausgeführten Stützwänden 2 sind, wie aus Fig.
5-7 ersichtlich, sämtliche Lagerteile befestigt, die für die Lagerung der über die
ganze Maschine durchlaufenden Elemente dienen. Demgemäß sind an den Stützwänden
Zylinderstanzen 5, die Antriebswellenlager 6 und Lager 7 für die Aufwindetrommel,
Stützen 8 für das Spulengatter und außerdem senkrechte Führungsstangen 9 für auf-und
abbewegte Ringlattenträger 10 befestigt. Diese Träger 10, welche die Ringlatten
11 tragen, sind-bei der gezeigten doppelseitigen Maschine-durch einen Bügel 12 fest
miteinander verbunden und werden von der Hubwelle 13 aus mit-
tels einer Hubkette 14 in bekannter Weise auf-und abbewegt. |
Die Ringlattenträger 10 dienen gleichzeitig auch zur Lage- |
rung der Fadenführer 15 und der Fadenballoneinschnürungs- |
ringe 16 und 17. Zu diesem Zweck sind-wie an sich bekannt- |
an den Trägern 10 senkrechte Lagerstangen 18 befestigt, auf denen ein Lagerteil
19 und Gleitstücke 20,21 angeordnet sind. Die Teile 19-21 dienen zur Lagerung von
in Längsrichtung der Maschine verlaufenden Achsen 22-24, an denen die Fadenführer
15 und die Balbneinschnürungesringe 16 und 17 befestigt sind.
-
Die Achsen 22-24 sind in den Teilen 19-21 schwenkbar gelagert. Zum
Abziehen des gezwirnten bzw. gesponnenen Kopses können die Gleitstücke 20,21 z.
B. mit endlosen Ketten 25 auf den Lagerstangen 18 nach oben bis an den Teil 19 geführt
werden, worauf die Teile 15-17 in Richtung A in die senkrechte Lage geschwenkt werden
können.
-
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, sind die Zylinderstanzen 5, die
Antriebswellenlager 6 und 7, die Stützen 8 für das Spulengatter, sowie auch die
Lagerteile 26 an parallel zur Wandebene liegenden Lagerflächen der Stützwände 2
mittels parallel zur Längsrichtung der Maschine gerichteten Schrauben befestigt.
Hierdurch wird nicht nur die Fabrikation (ohr-und Schraublöcher alle in gleicher
Richtung), sondern auch die Montage wesentlich vereinfacht. Ein weiterer Vorteil
dieser Anordnung und Befestigung der einzeln Lagerteile an den Stützwänden besteht
darin, daß diese Lagerteile bei der Montage bequem und nach allen Richtungen in
der Zeichenebene der Fig. 5 ausgerichtet werden können. Demgemäß werden also die
vorgenannten Lagerteile 5-9 unter Verwendung von Zentriervorrichtungen (Lehren)
an jeder Stützwand 2 in genau gleicher Lage montiert, d. h. festgeschraubt, dann
in an sich bekannter Weise mittels Paßstiften 27 in dieser Lage gesichert.
-
Die Bearbeitung und Montage wird wie folgt vorgenommen :
Zunächst
werden die Lagerflächen für die vorgenannten Bauteile bearbeitet, zweckmäßig geschliffen,
so daß diese Flächen bei allen Stützwänden genau parallel liegen. Zur Befestigung
der Spindelbänke 4 müssen die Seitenflächen 40 (siehe Fig. 1) der Stützwände gefräst
werden. Es werden dann unter Zuhilfenahme von Bohrvorrichtungen (Lehren) in die
Stützwände 2 alle Löcher gebohrt, die in Maschinenlängsrichtung verlaufen und die
zur Befestigung der Lagerteile 5-9 dienen. Nachdem die Schraublöcher auch noch mit
Gewinde versehen sind, werden dann die vorgenannten Lagerteile unter Zuhilfenahme
einer Lehre ausgerichtet und in der endgültigen genauen Lage mit den Schrauben 32-37
fest mit der Stützwand 2 verbunden. Dann werden noch die Bohrungen für die Paßstifte
27 angebracht und mit letzteren die vorgenannten Lagerteile in ihrer genauen Lage
gesichert.
-
Die Führungsstangen 9 werden mit ihrem oberen Ende in entsprechende
Ausfräsungen der Zylinderstanzen 5 von vorne eingesetzt und mit einer kleinen Platte
38 und mittels der Schrauben 37 gehalten. Zur Lagerung der unteren Enden dieser
Führungsstangen 9 sind Lagerstücke 26 mit Schrauben 35 an der Stützwand 2 befestigt.
In diesen Lagerstücken sind entsprechende Ausfräsungen vorgesehen, in die von vorn
die Enden der Führungsstangen 9 eingesetzt werden.
-
Auch die Lagerstücke 26 werden nach der Montage ebenfalls mittels
Paßstiften 27 gesichert. Die Enden der Führungsstangen werden mit kleinen Platten
39 gehalten, die mittels
Schrauben 36 befestigt werden.
-
Die in der vorbeschriebenen Weise bearbeiteten und mit den Lagerelementen
5-9 versehenen Stützwände 2 erleichtern außerordentlich den Zusammenbau der Maschine.
Die Stützwände werden unter sich bzw. mit dem Antriebskopf lediglich durch die Stangen
3 miteinander verbunden, die in die Bohrungen 42 der Stützwände eingesetzt und entsprechend
verschraubt werden.
-
Um die Stützwände bei der Montage bzw. bei der aufstellung in Zwirn-oder
Spinnmaschinen-Saal auszurichten, werden an den Stützwänden bei der Herstellung
Justierschrauben 43 angebracht, die beinzelmontage der Stützwände mit der Lehre
genau eingestellt und mit den beiden Muttern 44 gesichert werden.
-
Nach der Aufstellung (Endmontage) dieser Zwischenwände werden gemäß
Fig. 8 auf diese Zentrierschrauben 43 von je zwei benachbarten Stützwänden zwei
Richtlehren 48 gelegt.
-
Diese zwei Richtlehren sind vorher an der Spindelbank 4 im Stützwandabstand
befestigt worden. Mittels einer Wasserwaage, die auf die Spindelbank gelegt wird,
werden dann die Stützwände so ausgerichtet, daß diese die genaue Höhenlage bzw.
auch genaue senkrechte Lage erhalten. Hierzu dienen an den Stützwänden vorgesehene
höhenverstellbare Stützfüße, die aus den mittels Mutter 45 feststellbaren Stützbolzen
46 und einer Stützplatte 47 bestehen.