DE182993C

DE182993C -

Info

Publication number: DE182993C
Application number: DENDAT182993D
Authority: DE

Description

dia 'net l'icjje μ ciUtc-i ι I'tt ι η Ib.
für- ^

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei allen bisher bekannt gewordenen Einrichtungen zur Verwertung von Hausmüll, Asche, Kehricht, Kuchen- und anderen Abfällen ist eine Ertragsmöglichkeit bezw. gewerbliche Verwertbarkeit nach Ansicht des Erfinders unerreichbar gewesen, weil sich alle mit diesen verwickelten Vorrichtungen bewirkten Aufbereitungen als zu kostspielig erwiesen haben.

ίο Die Erfindung hat nun zum Zweck, durch . Ausschaltung aller verwickelten und teueren Anlagen und Benutzung einfacher, aber sehr geeigneter Mittel eine schnelle Aufbereitung vermittels einer gewerblich vorteilhaft verwertbaren Einrichtung zu schaffen, durch welche alle Übelstände und Mangel in bisher nicht gekannter Einfachheit und gerade dadurch in durchaus wirksamer Weise beseitigt werden.

Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung kommen in Wegfall:

1. jede Behandlung des Grobmülls vermittels strömenden Dampfes oder hocherhitzter Luft bezw. jede Einwirkung eines Dampfluftgemisches, vergl. schweizerische Patentschrift 24658;

2. die bei Hausmüll immer unvollkommene Trennung des Grobmülls vom Feinmüll auf Schüttelsieben, vergl. schweizerische Patentschrift 24658;

3. eine Ausscheidung der stofflich leichten Gegenstände des Mülls durch Luftgebläse, vergl. französische Patentschrift 337096;

4. die mechanische Aufbereitung der verbleibenden Bestandteile mittels Waschungen und Luftdurchströmung, vergl. genannte französische Patentschrift und die deutschen Patentschriften 86995 und 144852;

5. die mechanische Sortierung und Sammlung der einzelnen Stoffe, vergl. genannte französische Patentschrift;

6. Abscheidung der verschiedenen Stoffe des Mülls nach ihrer spezifischen Schwere mittels Wasser, vergl. deutsche Patentschrift 86995; .

7. Abscheidung der Stoffe durch Wasserbestrahlung und darauf folgende Waschungen auf von oben nach unten bewegten Sieben von verschiedener Maschenweite, vergl. deutsche Patentschrift 144852. '

Alle diese Einrichtungen und Vorrichtungen sind nach Ansicht des Erfinders nicht nur viel zu teuer, um eine gewerbliche Verwendung überhaupt zu gestatten, sondern verlangsamen auch das Verfahren der Aufbereiturig ganz bedeutend und erhöhen damit zwecklos Löhne und Kosten ohne jeden sichtbaren Erfolg hinsichtlich besserer Ergebnisse.

Die Mittel zur Erreichung des Zwecks der Erfindung sind eine Vereinigung bekannter Einzelheiten zu einem neuen Ganzen; diese Einzelheiten werden aber weder als neu noch als schutzfähig angesehen; der Schutz soll sich nur auf die neue Gesamtheit'beziehen.

Bei der Erfindung gelangt die Müllmasse über ein Schüttelbrett sofort in eine umlaufende Vorsiebetrommel, die den weitaus größten Teil des Feinmülls absondert; die groben Stoffe fallen von hier aus in ein

Becherwerk, das sie in eine im obersten Stockwerke der Anlage befindliche, staubdicht abgekleidete und gleichfalls umlaufende Nachsiebetrommel führt, in welcher die Stoffe von Staub, Asche, Sand und dergl. befreit werden. Während Sand und Asche durch einen Schacht unterhalb der Trommel in eine Kammer fallen, wird der Staub oberhalb, der Trommel vermittels eines Exhaustors durch

ίο ein Rohr hindurch in ein Schlauchfilter abgesogen und darin niedergeschlagen, von wo er, durch einen bewegten Rahmen gelockert, unterhalb des Schlauches durch ein Rohr hindurch in eine besondere Kammer abfällt.

Das so gesäuberte Grobmüll gelangt aus der Nachsiebetrommel über eine Rutsche auf ein endloses, ■ bewegliches Leseband, an welchem für die verschiedenen Stoffe bestimmte Ausleser aufgestellt sind, die. alle noch verwertbaren Abfälle, wie Papier, Lumpen, Glasbrocken, Eisen und andere Metalle, Blechbüchsen, Brot, Futterreste usw., herabnehmen und durch die neben jedem Stande befindlichen Trichter in bestimmt abgesonderte Abteile werfen. Der noch verbleibende, aus sehr schmutzigem Papier, Holzstückchen, Kohlen, fettigen Lappen und dergl. bestehende Rest fällt durch einen am Ende der Anlage befindlichen Schacht in einen gesonderten Raum ab und findet in einer dort aufgestellten Lokomobile oder dergl. als Heizstoff Verwendung zur Erzeugung von Kraft und · Licht.

In der Zeichnung ist eine entsprechende Anlage als Beispiel dargestellt. Zur Einrichtung gehören: Müllwagen a, Schüttelbrett b, erste Siebtrommel c, Feinmüllkammer d, Grobmüllbecherwerk e, staubdicht abgekleidete und umlaufende Nachsiebetrommel/, Schacht g unterhalb dieser Trommel und über ihr der Exhaustor h mit Rohr i, Schlauchfilter k und bewegtem Rahmen /, sowie Leseband m, Trichter ο und Schacht ρ für die als Heizmittel dienenden Reste.

Claims

Pate nt-An Spruch:

Einrichtung einer Müllreinigungs-, Sortier- und Verwertungsanstalt mit an sich bekannten Aufbereitungsapparaten, gekennzeichnet durch die Aneinanderreihung einer oder mehrerer Müllvorsiebetrommeln, die durch Becherwerk mit staubdicht abgekleideten Nachsiebetrommeln verbunden sind, aus welchen der Staub mittels Exhaustors in den Staubsammler nach oben und das gesäuberte Grobmüll über eine Rutsche auf ein fortlaufend bewegtes Leseband oder eine Rinne in Verbindung mit an den verschiedenen Lesearbeitständen angeordneten Trichtern für den Einwurf je eines für diesen bestimmten gleichgearteten Produkts abgeführt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.