DE182791C

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Publication number: DE182791C
Application number: DENDAT182791D
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Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 182791 KLASSE 42 β. GRUPPE

Dr. ALFRED HESS in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Mai 1906 ab.

Für die Geschwindigkeits- und Volumenmessungen von Gas, Luft oder Dampf hat man vielfach sogenannte Differenzmessungen benutzt, indem man in die Richtung der Gasbewegung zwei Röhrchen mit entgegengesetzten Mündungen einbaute und dadurch die wirklichen Differenzdrucke feststellte. Die hierbei möglichen Ablesungen sind jedoch zu ungenau, um den Anforderungen der Praxis

ίο zu genügen, und sollen durch den Gegenstand der Erfindung, der eine Verdeutlichung des Differenzdruckes, d.h. eine Vervielfachung seiner Wirkung ermöglicht, beseitigt werden.

Der Erfindungsgegenstand kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß die eine Meßleitung in das Ableitungsrohr eines Trichters mündet, der mit seinem Rand gegen die Innenwandung eines denselben aufnehmenden zylindrischen oder kegelförmigen Gehäuses abgedichtet ist, und dessen Ableitungsrohr von einem trichterförmigen Stutzen umschlossen wird, der sich mit beiden Rändern gleichfalls gegen die Innenwandung des erwähnten Gehäuses abdichtet, in das zwischen Trichter und Stutzen die zweite Meßleitung einmündet. Hierdurch wird nicht nur erreicht, daß der in der Achsenrichtung des Gehäuses in dessen Trichter eingeleitete Gasstrom durch letzteren der einen Meßleitung in verdichtetem Zustand zugeführt wird, sondern es wird auch die Verdünnung im Gehäuse zwischen Trichter und Stutzen durch die in letzterem gesteigerte Gasgeschwindigkeit erhöht und dadurch die Saugwirkung der zweiten Meßleitung verstärkt.

Ferner erzeugt der das Gehäuse von außen umstreichende Gasstrom hinter dessen rückwärtiger Mündung einen paraboloidisch geformten Raum mit verdünntem Gas, wodurch die Verdünnung im Gehäuse und die Gasgeschwindigkeit in dem Trichterableitungsrohr noch weiter gesteigert wird. Dies hat dann noch eine entsprechende Erhöhung des Druckes in der Meßleitung des Trichters und eine entsprechende Verminderung in der Meßleitung des Gehäuses zur Folge. Die hieraus sich ergebende bedeutende Verstärkung des Differenzdruckes ermöglicht naturgemäß eine entsprechende Verdeutlichung bei der Ablesung.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Druckverdeutlichers in

Fig. ι im Längsschnitt zur Darstellung gebracht, während die

Fig. 2 das Schema der Wirkung des Apparates auf einen Quecksilberfaden darstellt.

Der Differenzdruckverdeutlicher besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen oder kegelförmigen Gehäuse a, in welches der Trichter b derart eingefügt ist, daß der Rand b^x seines weiteren Endes sich an die Innenwandung des Gehäuses α an dessen vorderem Ende luftdicht anschmiegt. Ein trichterförmiger Stutzen c umschließt das Ableitungsrohr b"¹ des Trichters b und ist mit seinem vorderen Rand c¹ sowohl als auch mit seinem hinteren Rand c- gleichfalls gegen die Wandungen des Gehäuses α abgedichtet. Dabei ist zwischen dem Ablaufrohr b'² des Trieb,-

ters b und dem dasselbe umschließenden Stutzen c ein ringförmiger Spielraum vorhanden.

In das Ableitungsrohr ti² des Trichters mündet das Rohr d der einen Meßleitung, dessen Ende schief zu seiner Achse abgeschnitten und dessen Öffnung der Trichtererweiterung zugekehrt ist. In den Innenraum R des Gehäuses α dagegen mündet

ίο zwischen Trichter b und dem Stutzen c das Rohr / der zweiten Meßleitung.

Die Wirkungsweise des vorstehend beschriebenen Apparates, der bei Messungen in die Gasleitung so eingebaut wird, daß die Achsenrichtung des Gehäuses α mit der Gasbewegungsrichtung zusammenfällt, ist folgende:

Der Trichter b fängt mit seiner Erweiterung die bewegte Gasmenge auf. Infolge der Querschnittsverengung des Trichters tritt an der Übergangsstelle seines halbkugelförmigen Teiles in das zylindrische Ableitungsrohr i>² eine Verdichtung des Gases auf. Der Rohrschenkel des Rohres d leitet den verstärkten Gasdruck zu einem besonderen Meßapparat weiter. In dem Stutzen c hat das aus b"¹ kommende Gas eine erhöhte Geschwindigkeit und führt dadurch nach Möglichkeit eine Verdünnung im Raum R herbei, während das Gas, welches den Apparat außen umstreicht, am rückwärtigen Ende des Gehäuses α vermöge seiner Saugkraft einen paraboloidisch geformten Raum entsprechend der Kurve P erzeugt, der mit verdünntem Gas gefüllt ist. Hierdurch wird die Geschwindigkeit des durch b'² hindurchstreichenden Gases und damit die Verdünnung im Raum R wesentlich erhöht. Der Gasdruck wird somit im Rohre d verstärkt, während im Rohre f eine entsprechende Verminderung eintritt.

Um gegebenenfalls die Saug- und Druckwirkung des Differenzdruckverdeutlichers unabhängig" messen zu können, werden in die Rohre f und d Hähne eingeschaltet.

Fig. 2 der Zeichnung zeigt schematisch die Wirkung des Apparates auf einen Quecksilberfaden Q., welcher aus seiner Mittellage herausgetrieben ist.

Claims

Patent-Anspruch :

Vorrichtung zur Verdeutlichung des Druckunterschiedes in in Gas-, Luft- oder Dampfleitungen eingefügten Meßleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Meßleitung in das Ableitungsrohr eines Trichters mündet, der gemeinsam mit einem sein Ableitungsrohr umschließenden trichterförmigen Stutzen abgedichtet in ein zylindrisches oder kegelförmiges Gehäuse eingebaut ist, in welches die zweite Meßleitung zwischen Trichter und Stutzen mündet, zum Zweck, den in der Achsenrichtung des Gehäuses eingeleiteten Gasstrom durch den Trichter in verdichtetem Zustand in die eine Meßleitung zu überführen, die Verdünnung im Gehäuse und dadurch die Saugwirkung der anderen Meßleitung durch die gesteigerte Gasgeschwindigkeit im Stutzen zu erhöhen und endlich durch den das Gehäuse von außen umstreichenden Gasstrom die Wirkung beider Meßleitungen noch weiter zu steigern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.