DE3909180A1 - Vorrichtung zur bestimmung von massenstrom - Google Patents
Vorrichtung zur bestimmung von massenstromInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung von
Massenstrom, vorzugsweise zur Bestimmung des von einem
Turbokompressor oder einer ähnlichen Strömungsmaschine
strömenden Massenstroms, wobei die Vorrichtung einen Durch
flußkörper mit einer ersten Druckmeßeinrichtung und strom
aufwärts einer nachfolgenden zweiten Druckmeßeinrichtung
aufweist.
Derartige Vorrichtungen zur Bestimmung von Massenstrom
umfassen insbesondere die aus DIN 1952 bekannten Blenden,
Düsen und Venturirohre. Diese Vorrichtungen werden in
Zusammenhang mit der Bestimmung von Massenstrom in einer
vollständig durchströmten Rohrleitung mit kreisförmigem
Querschnitt verwendet. Diesen bekannten Vorrichtungen ist
gemein, daß sie einen vor der Meßstelle befindlichen,
langen und geraden Einlaufzylinder mit gleichbleibendem
Querschnitt und ohne strömungsstörende Einbauten und
Anschlüsse sowie einen entsprechenden, ungestörten und
geraden Auslaufzylinder mit dem gleichen Querschnitt wie
der Einlaufzylinder voraussetzen. Darüberhinaus stellen
die bekannten Vorrichtungen eine erhebliche Verengung der
Querschnittsfläche des durchströmten Rohres dar, was
besonders bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten einen
Strömungsverlust bzw. einen permanenten Druckverlust zur
Folge hat, der bis zu 30% des sogenannten Wirkdrucks
betragen kann. Dieser Wirkdruck stellt die Basis für die
Massenstrombestimmung dar. Der damit verbundene Druckver
lust kann nur durch einen erhöhten Kompressionsdruck des
an die Vorrichtung angeschlossenen Kompressors kompensiert
werden. Solche Strömungs- und Druckverluste haben einen
entsprechenden Energieverlust zur Folge, d. h. erhöhte
Betriebskosten für z. B. eine Anlage für ein chemisches
Herstellungsverfahren.
Solche bekannten Vorrichtungen erfordern außerdem eine
große Einbaulänge, da sie z. B. bei einem Querschnitts
durchmesser des Einlauf- und Auslaufzylinders von 0,4 bis
0,6 m eine Gesamtlänge von 4 bis 10 m aufweisen. Da da
rüberhinaus häufig ein Diffusor zwischen dem Einlaufzy
linder der Vorrichtung und dem Ausgangsflansch des Kom
pressors einzubauen ist, wird die notwendige Einbaulänge
ausgesprochen groß.
Andere bekannte Vorrichtungsarten setzen ebenfalls eine
lange, gerade und ungestörte Meßstrecke mit gleichblei
bendem Querschnitt voraus, vermeiden jedoch die Verengung
an der Meßstelle. Hierbei kann deshalb auch nur ein ver
gleichsweise niedriger Wirkdruck gemessen werden, der in
Verbindung mit der Verwendung von elektronischen Meßwertum
wandlern für die Bestimmung des Massenstromes mit einer zu
großen Meßunsicherheit behaftet ist. Dies hat eine zu un
genaue und damit unwirtschaftliche Einstellung des vom Kom
pressor zur Verarbeitungsanlage strömenden Massenstroms
zur Folge. Mehrere dieser Vorrichtungen können darüber
hinaus nicht zur Bestimmung von Massenstrom mit hohen
Temperaturen verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wirkdruck
meßvorrichtung der obigen Art zu schaffen, die auch bei
hohen Strömungsgeschwindigkeiten ein Messen des für die Be
stimmung des durch die Vorrichtung strömenden Massenstroms
notwendigen Wirkdruckes bei verschwindend geringem Druck
verlust ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Wirkdruckmeß
vorrichtung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
der Druckflußkörper die Form eines Rohres aufweist, das
sich im größten Teil des zwischen der ersten und zweiten
Druckmeßeinrichtung befindlichen Bereichs in Strömungs
richtung mit einer solchen Zunahme der Querschnittsfläche
pro Längeneinheit erweitert, daß eine Wirbelbildung ver
mieden wird.
Dadurch wird eine Vorrichtung geschaffen, die ohne Quer
schnittsverengung und dadurch ohne Druckverlust den für
die Bestimmung des durch die Vorrichtung strömenden Massen
stroms notwendigen Wirkdruck mißt. Die Vorrichtung weist
darüberhinaus eine wesentlich kürzere Baulänge auf.
Schließlich ist ihre Herstellung billiger als die bekannter
Vorrichtungen zur Bestimmung von Massenstrom.
Die Vorrichtung kann während des Betriebes beispielsweise
dauerhaft direkt an einem Turbokompressor und vor einem
nachfolgenden Druckrohr zu einer Verarbeitungsanlage
angeordnet sein. Der für die Bestimmung des durch die
Vorrichtung strömenden Massenstroms notwendige Wirkdruck
wird mittels bekannter Druckmeßeinrichtungen gemessen.
Die gemessenen Wirkdruckwerte werden üblicherweise zusammen
mit dem Temperaturmeßwert in einem elektronischen Meßwert
umwandler verarbeitet, der ein Signal von einer Größe
erzeugt, die dem jeweilig herrschenden Massenstrom ent
spricht. Da das abgegebene Signal eine sehr genaue Dar
stellung des vom Kompressor zur Anlage strömenden Massen
stroms ist, wird ein entsprechend genaues Signal zur
wirtschaftlichen Einstellung des Massenstroms zu einer
solchen Anlage erzeugt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann in einem besonders geeigneten Ausführungsbeispiel
zusammen mit dem in der Einleitung erwähnten Diffusor
eingebaut werden. Dadurch kann die erforderliche Einbau
länge von 4 bis 6 m sowie die Verwendung von Strömungs-
und Druckverluste verursachender Meßausrüstung vollkommen
vermieden werden.
Erfindungsgemäß kann die Querschnittsfläche des Durchfluß
körpers in unmittelbarer Nähe der zweiten Druckmeßein
richtung vorzugsweise wenigstens viermal so groß sein
wie die Querschnittsfläche in unmittelbarer Nähe der ersten
Druckmeßeinrichtung. Dies ermöglicht ein Messen von wesent
lich größeren Druckdifferenzen als mit herkömmlichen
Vorrichtungen, was eine erhöhte Meßgenauigkeit beinhaltet.
Darüberhinaus kann der Durchflußkörper wie ein sich vor
zugsweise in seiner vollen Länge konisch erweiterndes
Rohr mit kreisförmigem Querschnitt geformt sein, was einen
noch geringeren Strömungsverlust zur Folge hat.
In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel sind
die Druckmeßeinrichtungen an je einem Ende des rohrförmigen
Durchflußkörpers angeordnet.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
der Durchflußkörper an jedem Ende mit einer Anschlußein
richtung, vorzugsweise in Form eines Flansches, versehen.
Weiterhin mißt erfindungsgemäß eine der Druckmeßein
richtung den statischen Druck und die andere Druckmeßein
richtung den Gesamtdruck, und die Vorrichtung umfaßt
darüberhinaus eine Temperaturmeßeinrichtung. dies ermög
licht eine besonders geeignete Bestimmung des durch die
Vorrichtung strömenden Massenstroms mittels der gemessenen
Werte.
Die Temperaturmeßeinrichtung kann darüberhinaus eine an
und für sich bekannte Temperaturmeßsonde umfassen, die
stromaufwärts in unmittelbarer Nähe der den Gesamtdruck
messenden Druckmeßeinrichtung angeordnet ist, was einen
besonders geringen Strömungsverlust bedeutet.
Die Druckmeßeinrichtung für die Messung des statischen
Drucks kann erfindungsgemäß die in Strömungsrichtung
gesehen erste Druckmeßeinrichtung darstellen, die wie
ein Meßflansch mit einem an und für sich bekannten, mit
einer Druckausgleichskammer verbundenen sowie an eine
Druckentnahme angeschlossenen Ringspalt geformt ist. Diese
Ausführungsform der Druckmeßeinrichtung ist ausgesprochen
vorteilhaft und führt außerdem zu einem geringen Strö
mungsverlust.
Weiterhin kann die Druckmeßeinrichtung für die Messung
des Gesamtdrucks die in Strömungsrichtung gesehen zweite
Druckmeßeinrichtung darstellen, die wie ein an und für
sich bekannte Gesamtdruckmeßsonde geformt ist. Dadurch
kann der Gesamtdruck auf ausgesprochen vorteilhafte Weise
und mit großer Genauigkeit und geringem Strömungsverlust
gemessen werden.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel können der Meß
flansch und die eine Anschlußeinrichtung des Durchfluß
körpers, vorzugsweise ein Flansch, in einem Stück ausge
bildet sein.
Schließlich können in einem besonders bevorzugten Aus
führungsbeispiel die Druck- und Temperaturmeßeinrichtungen
der Vorrichtung mit einer elektronischen Meß- und Rechen
einheit, vorzugsweise in Form eines Meßwertumwandlers und
einer Recheneinheit, verbunden sein, die eine Überwachung
der mit einer Umkehr der Strömungsrichtung verbundenen,
betriebskritischen Zustände des Turbokompressors erlaubt,
z. B. sogenanntes Stalling.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht eines Längsschnittes durch eine
erfindungsgemäße Wirkdruckmeßvorrichtung sowie
eine schematische Darstellung eines damit ver
bundenen elektronischen Meßwertumwandlers und
einer elektronischen Recheneinheit mit einem
Anzeigeinstrument zur Anzeige des Massenstroms M.
Fig. 2 einen Schnitt in größerem Maßstab durch den in
Fig. 1 gezeigten Meßflansch zum Messen des
statischen Drucks.
Fig. 3 ein schematisches Beispiel, wie die Vorrichtung
an einem Turbokompressor angeordnet und wo eine
Recheneinheit zur Berechnung des Massenstroms
mit der Vorrichtung verbunden sein kann.
Die in Fig. 1 gezeigte Wirkdruckmeßvorrichtung 1 zur
Bestimmung von Massenstrom umfaßt ein sich in Strömungs
richtung P erweiterndes Konusrohr 2, einen am Einlaufende
3 des Konusrohres angeordneten Meßflansch 15 zum Messen
des statischen Drucks, eine in unmittelbarer Nähe des
Auslaufendes 4 des Konusrohres 2 angeordnete Meßsonde 6
zum Messen des Gesamtdrucks sowie eine in unmittelbarer
Nähe der Gesamtdruckmeßsonde 6 angebrachte Temperaturmeß
sonde 7.
Das Konusrohr 2 weist in unmittelbarer Nähe der Gesamt
druckmeßsonde 6 vorzugsweise einen inneren Durchmesser D
auf, der größer ist als zwei mal der innere Durchmesser d
am Einlaufende 3 des Konusrohres 2. Dadurch vergrößert
sich die Querschnittsfläche des Konusrohres 2 in unmittel
barer Nähe der Gesamtdruckmeßsonde 6 im Vergleich zur
Querschnittsfläche am Einlaufende 3 des Konusrohres 2 um
mehr als den Faktor 4. Falls die Strömung im Konusrohr
als eine stationäre, inkompressible Strömung angesehen
wird (d. h. daß das Strömungsmedium eine konstante Dichte
hat), ist die Strömungsgeschwindigkeit in unmittelbarer
Nähe der Gesamtdruckmeßsonde 6 um den selben Faktor im
Verhältnis zur Strömungsgeschwindigkeit in unmittelbarer
Nähe des Einlaufendes 3 des Konusrohres verringert, mit
dem die Querschnittsfläche an der Gesamtdruckmeßsonde 6
vergrößert wird. Dies bedeutet, daß die Strömungsgeschwin
digkeit an der Gesamtdruckmeßsonde 6 um 3/4 niedriger ist
als die Strömungsgeschwindigkeit am Einlaufende 3 des
Konusrohres 2. Damit kommt es vom Einlaufende 3 der Gesamt
druckmeßsonde 6 zu einem Druckanstieg, der proportional zur
Differenz der Quadrate der Strömungsgeschwindigkeiten am
Einlaufende 3 bzw. an der Gesamtdruckmeßsonde 6 ist. Wenn
D<2×d gewählt wird, erreicht man einen so großen Abfall
der Strömungsgeschwindigkeit, daß die Gesamtdruckmeßsonde
6 zum Messen in der Strömung angebracht werden kann, ohne
daß dabei nennenswerte Strömungsverluste auftreten. Um
eine so verlustfreie Strömung wie möglich zu sichern, ist
der Öffnungswinkel α des Konusrohres vorzugsweise kleiner
als 10°. Das Konusrohr 2 ist am Einlaufende 3 mit einem
Flansch 8 zum Anschluß an einen Flansch 10 an einer nicht
gezeigten Strömungsmaschine, z. B. an den Stutzen 12 eines
Turbokompressors, sowie am Auslaufende 4 mit einem Flansch
9 zum Anschluß an einen Flansch 11 an ein erstes Rohrstück
13 eines nicht gezeigten Rohrsystems einer nachfolgenden
Verarbeitungsanlage versehen. Das Konusrohr 2 wird mit
einer glatten Innenfläche aus einem Material, z. B. Stahl,
hergestellt, das gegenüber den selben hohen Drücken und
Temperaturen wie der Stutzen 12 des Turbokompressors und
das nachfolgende Rohrsystem widerstandsfähig ist. Im
Gegensatz zu anderen bekannten Vorrichtungen zur Bestimmung
von Massenstrom kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
deshalb zur Bestimmung von Massenströmen mit hohen Tem
peraturen angewandt werden.
Der Meßflansch 15 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
vorteilhaft am Einlaufende 3 des Konusrohres 2 zwischen dem
Flansch 8 des Konusrohres 2 und dem Flansch 10 des Stutzens
12 des Turbokompressors eingespannt. Der Meßflansch 15 kann
ebenfalls ein entweder mit dem Stutzen 12 oder mit dem
Flansch 8 am Einlaufende 3 des Konusrohres 2 integriertes
Teil sein. Der Meßflansch 15 hat einen Ringspalt 5, der
mit einer Umfangsdruckausgleichskammer 14 in Verbindung
steht, an welche eine Druckentnahme 16 angeschlossen ist.
Der Meßflansch 15 weist den gleichen inneren Durchmesser
wie das Einlaufende 3 des Konusrohres 2 und wie der Stutzen
12 des Turbokompressors auf.
Da die Bestimmung des Massenstroms auf der Bestimmung
einer repräsentativen Strömungsgeschwindigkeit beruht,
ist es ausgesprochen vorteilhaft, einen der Strömungsge
schwindigkeit relatierten Druck genau an der Querschnitts
fläche zu messen, an der die Geschwindigkeit am höchsten
und der entsprechende statische Druck am niedrigsten ist.
Da die Strömungsgeschwindigkeit am Einlaufende 3 des Konus
rohres 2 am höchsten ist, wird der statische Druck mit
Vorteil an dieser Stelle gemessen. Wenn gleichzeitig der
Gesamtdruck an einer Querschnittsfläche gemessen wird, an
der die Geschwindigkeit am niedrigsten ist, d. h. am Aus
laufende 4 des Konusrohres 2, ist die Differenz zwischen
den beiden gemessenen Drücken, der sogenannte Wirkdruck
oder dynamische Druck, am größten, und Meßfehler werden
verschwindend klein. Da der Meßflansch 15 darüberhinaus
keine strömungshindernden Teile oder Verengungen hat, kommt
es auch nicht zu von der Meßausrüstung verursachten
Strömungs- und Druckverlusten.
Zum Messen des Gesamtdrucks kann jede beliebige Gesamt
druckmeßsonde verwendet werden. Die Gesamtdruckmeßsonde 6
ist in unmittelbarer Nähe des Auslaufendes 4 des Konus
rohres 2 so angeordnet, daß sie sich senkrecht zur Strö
mungsrichtung P in das Konusrohr 2 erstreckt.
Zum Messen der Temperatur kann jede beliebige Temperatur
meßsonde verwendet werden. In dem gezeigten Ausführungs
beispiel ist die Temperaturmeßsonde in unmittelbarer Nähe
des Auslaufendes 4 des Konusrohres 2 angeordnet, was einen
verschwindend geringen Druckverlust zur Folge hat, da
die Strömungsgeschwindigkeit an dieser Stelle niedrig ist.
Die Temperaturmeßsonde 7 kann jedoch genausogut an jeder
beliebigen Stelle in der Längsrichtung des Konusrohres 2
angeordnet sein.
Die im Meßflansch 15 angeordnete Druckentnahme 16, die
Gesamtdruckmeßsonde 6 und die Temperaturmeßsonde 7 sind
über Leitungen 17, 18 und 19 mit einem in Fig. 1 schema
tisch gezeigten Meßwertumwandler 20 verbunden, wobei die
Druckdifferenz p₂-p₁ dem sogenannten Wirkdruck ent
spricht. Der Meßwertumwandler 20 ist wiederum über Lei
tungen 21, 22 und 23 mit einer in Fig. 1 schematisch
gezeigten elektronischen Recheneinheit 24 verbunden, die
mit einem Anzeigeinstrument 25 zur Anzeige des durch die
Vorrichtung 1 strömenden Massenstroms M ausgestattet sein
kann. Mittels der Vorrichtung 1 können zu jedem beliebigen
Zeitpunkt die aktuellen Druck- und Temperaturwerte zur
Bestimmung des diesen Werten entsprechenden Massenstrom
wertes M gemessen werden, der unmittelbar durch das An
zeigeinstrument 25 angezeigt wird. Auf diese Weise wird
eine sichere Grundlage für eine genaue Bestimmung zu jedem
beliebigen Zeitpunkt des vom Turbokompressor durch die
Vorrichtung 1 und in ein Rohrsystem strömenden Massen
stroms und damit eine Einstellung der Leistung des Turbo
kompressors, d. h. des von diesem geförderten Massenstroms,
auf die gewünschte Größe geschaffen.
Die angeschlossene elektronische Ausrüstung in Form eines
Meßwertumwandlers 20 und einer Recheneinheit 24 ermöglicht
darüberhinaus eine bisher unbekannte, billige Überwachung
der mit einer Umkehr der Strömungsrichtung verbundenen,
betriebskritischen Zustände des Turbokompressors, z. B.
Stalling.
Die nachfolgenden Formeln und Rechnungen, auf denen die
Errechnung des Massenstroms in der Recheneinheit 24 mittels
der gemessenen Druck- und Temperaturwerte beruht, werden
nachstehend näher erläutert.
Für einen Durchfluß der Art, wie er in einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung auftritt, gilt für jede durchflossene
Querschnittsfläche
P tot = P st + P dyn , (1)
wobei P tot der Gesamtdruck ist, P st der statische Druck,
und P dyn der dynamische Druck. Darüberhinaus gilt
M = C × A × ρ, (2)
wobei M der Massenstrom ist, C die Strömungsgeschwindig
keit, A die jeweilige Querschnittsfläche, und ρ die Dichte
des durchströmenden Fluids.
Für einen solchen Durchfluß gilt weiter, daß
wobei K₁ und K₂ Konstanten sind.
Durch Einsetzen von (3) in (2) erhält man
wobei K₃ eine Konstante ist.
Da für einen solchen Durchfluß darüberhinaus gilt, daß
P tot = ρ × R × T
wobei R die Gaskonstante ist, und T=t+273, wobei t die
Temperatur in °C angibt, gilt
Aus (1) erhält man weiter
P dyn = P tot - P st (6)
Durch Einsetzen von (5) und (6) in (4) erhält man
Dieser Ausdruck für den Massenstrom M gilt für P tot und
P st sowie t in der selben Querschnittsfläche gemessen. Da
wir jedoch annehmen, daß der Druckverlust und damit der
Energieverlust in der erfindungsgemäßen Vorrichtung ver
schwindend gering sind, können wir P tot und P st an unter
schiedlichen Stellen im Durchfluß messen, ohne daß nennens
werte Meßfehler auftreten. Somit gilt
P tot = P₂ und P st = P₁
wobei P₂ mit der Gesamtdruckmeßsonde in einer Fläche mit
niedriger Strömungsgeschwindigkeit und P₁ mit dem Meß
flansch zum Messen des statischen Drucks an einer Stelle
mit hoher Strömungsgeschwindigkeit gemessen wird. Da wir
annehmen, daß die Temperatur t im gesamten Bereich der
Vorrichtung 1 konstant ist, kann die Temperatur an einer
willkürlichen Stelle in der Vorrichtung 1 gemessen werden.
Somit gilt
wobei K₄ eine Konstante ist.
Der endgültige Ausdruck zur Berechnung des Massenstroms
in der Recheneinheit 24 mittels der gemessenen Werte P₁,
P₂ und t für Drücke und Temperatur kann somit folgender
maßen geschrieben werden
wobei a und b Konstanten sind, und a ist die nullpunkts
korrigierte Konstante der Recheneinheit 24.
Von der Recheneinheit 24 kann ein dem Massenstrom M ent
sprechendes, elektronisches Signal, vorzugsweise eine
Stromstärke I, abgegeben werden, die typisch beispiels
weise zwischen 4 und 20 mA beträgt. Das Signal ist an die
Steuerung einer in der Zeichnung nicht gezeigten Ein
richtung anschließbar, die die Leistung des Kompressors
verändert.
Bei einer Strömungsgeschwindigkeit von beispielsweise 80 m/s
am Einlaufende 3 der Vorrichtung 1 wird in einem
Ausführungsbeispiel, in dem d : D=1 : 2, eine Druckdifferenz
P₁-P₂ von 450 mm Wassersäule gemessen. Mit bekannten
Meßvorrichtungen ohne Verengung wird für den selben
Massenstrom typisch eine Druckdifferenz gemessen, die
nicht größer als 30 mm Wassersäule ist. Dies zeigt in
aller Deutlichkeit, daß mit der erfindungsgemäßen Vor
richtung sehr viel größere Druckdifferenzen oder sogenannte
Wirkdrücke meßbar sind als bisher mit herkömmlichen Meß
vorrichtungen möglich war, die keine Verengung des durch
strömten Rohres aufweisen. Dadurch erzielt man in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung weit genauere Ergebnisse
zur Bestimmung des Massenstroms M für industrielle Zwecke.
Bekannte Meßverfahren zur Bestimmung des Massenstroms mit
vergleichbarer Genauigkeit sind mit ausgesprochen hohen
Anschaffungs- und Betriebskosten behaftet. Die erfindungs
gemäße Vorrichtung erlaubt daher außerdem eine weitaus
wirtschaftlichere Einstellung des von einer Strömungs
maschine zu einer Verarbeitungsanlage strömenden Massen
stroms auf eine gewünschte Größe.
Fig. 3 zeigt die Vorrichtung 1 zusammen mit einem Meßwert
umwandler 20 und einer Recheneinheit 24 direkt an einem
Turbokompressor 27 angeordnet. Die Anlage wird in zusammen
gebautem Zustand vom Hersteller an den Kunden geliefert.
Der Kompressor 27 wird, wie gezeigt, von einem Elektromotor
26 über ein Getriebe oder eine andere kraftübertragende
Einrichtung 28 angetrieben. Die Kalibrierung der Meßvor
richtung findet gleichzeitig mit dem Abnahmeprobelauf des
Kompressors im Herstellungswerk statt, wobei die Leistung
des Kompressors mittels einer von der Erfindung unab
hängigen Laboratorienmeßausrüstung und unter Berück
sichtigung von DIN 1952 gemessen wird. Dabei wird die
Meßvorrichtung kalibriert und während dieses Vorgangs die
Werte für die Konstanten a und b bestimmt, mit denen die
elektronische Recheneinheit 24 programmiert wird, so daß
das Anzeigeinstrument 25 immer den korrekten Massenstrom
M anzeigt, der einer bestimmten Leistung des Kompressors
27 entspricht.
Die Erfindung läßt sich vielfach variieren, ohne dabei
von der Idee der Erfindung abzuweichen. So kann die Vor
richtung 1 sowohl am Einlauf- als auch am Auslaufende mit
einer Druckmeßeinrichtung zum Messen des statischen Drucks
versehen sein, und der Massenstrom ist auf andere als die
in der Anmeldung beschriebenen Weise, z. B. mittels der in
DIN 1952 angegebenen Formeln, meßbar. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann darüberhinaus mit vielen anderen Ver
hältnissen zwischen den Durchmessern des Einlauf- und
Auslaufendes der Strömungsmaschine hergestellt werden,
womit die Vorrichtung der jeweiligen Meßaufgabe angepaßt
werden kann. Außerdem ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
in Verbindung mit der Meßung von Massenstrom durch ver
schiedene Strömungsmaschinen, z. B. in Verbindung mit
Pumpen, Gasturbinen und dergleichen, geeignet.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Bestimmung von Massenstrom, vorzugs
weise zur Bestimmung des von einem Turbokompressor oder
einer ähnlichen Strömungsmaschine strömenden Massen
stroms, wobei die Vorrichtung einen Durchflußkörper
mit einer ersten Druckmeßeinrichtung und stromaufwärts
einer nachfolgenden zweiten Druckmeßeinrichtung auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchflußkörper (2) die Form eines Rohres aufweist,
das sich im größten Teil des zwischen der ersten und
zweiten Druckmeßeinrichtung (15, 6) befindlichen Be
reichs in Strömungsrichtung mit einer solchen Zunahme
der Querschnittsfläche pro Längeneinheit erweitert,
daß eine Wirbelbildung vermieden wird.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Querschnittsfläche des Durch
flußkörpers (2) in unmittelbarer Nähe der zweiten
Druckmeßeinrichtung (6) vorzugsweise wenigstens vier
mal so groß ist wie die Querschnittsfläche in unmittel
barer Nähe der ersten Druckmeßeinrichtung (15).
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Durchflußkörper (2)
wie ein sich vorzugsweise in seiner vollen Länge
konisch erweiterndes Rohr mit kreisförmigem Querschnitt
geformt ist.
4. Vorrichtung gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche
1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckmeßeinrichtungen (15, 6) an je einem Ende (3, 4)
des rohrförmigen Durchflußkörpers (2) angeordnet sind.
5. Vorrichtung gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche
1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchflußkörper (2) an jedem Ende (3, 4) mit einer
Anschlußeinrichtung, vorzugsweise in Form eines
Flansches (8, 9), versehen ist.
6. Vorrichtung gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche
1-5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
der Druckmeßeinrichtungen (6, 15) den statischen Druck
und die andere Druckmeßeinrichtung (15, 6) den Gesamt
druck mißt, und daß die Vorrichtung (1) darüberhinaus
eine Temperaturmeßeinrichtung (7) umfaßt.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Temperaturmeßeinrichtung (7)
eine an und für sich bekannte Temperaturmeßsonde (7)
umfaßt, die in unmittelbarer Nähe der den Gesamtdruck
messenden Druckmeßeinrichtung angeordnet ist.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Druckmeßeinrichtung
für die Messung des statischen Drucks die in Strö
mungsrichtung gesehen erste Druckmeßeinrichtung dar
stellt, die wie ein Meßflansch (15) mit einem an und
für sich bekannten, mit einer Druckausgleichskammer
(14) verbundenen sowie an eine Druckentnahme (16)
angeschlossenen Ringspalt (5) geformt ist.
9. Vorrichtung gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche
6-8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckmeßeinrichtung für die Messung des Gesamtdrucks
die in Strömungsrichtung gesehene zweite Druckmeßein
richtung darstellt, die wie eine an und für sich
bekannte Gesamtdruckmeßsonde (6) geformt ist.
10. Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 5 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßflansch (15)
und die eine Anschlußeinrichtung des Durchflußkörpers
(2), vorzugsweise ein Flansch (8), in einem Stück
ausgebildet sind.
11. Vorrichtung gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche
1-10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druck- und Temperaturmeßeinrichtungen (15, 6, 7) der
Vorrichtung mit einer elektronischen Meß- und Rechen
einheit, vorzugsweise in Form eines Meßwertumwandlers
(20) und einer Recheneinheit (24) verbunden sind, die
eine Überwachung der mit einer Umkehr der Strömungs
richtung verbundenen betriebskritischen Zustände des
Turbokompressors erlaubt, z. B. sogenanntes Stalling.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19893909180 DE3909180A1 (de) | 1989-03-21 | 1989-03-21 | Vorrichtung zur bestimmung von massenstrom |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19893909180 DE3909180A1 (de) | 1989-03-21 | 1989-03-21 | Vorrichtung zur bestimmung von massenstrom |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3909180A1 true DE3909180A1 (de) | 1990-09-27 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19893909180 Withdrawn DE3909180A1 (de) | 1989-03-21 | 1989-03-21 | Vorrichtung zur bestimmung von massenstrom |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3909180A1 (de) |
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