DE19528780A1 - Laborabzug mit Überwachungseinrichtung - Google Patents
Laborabzug mit ÜberwachungseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Laborabzug mit einem Absaugkanal und einer
Überwachungseinrichtung zur Kontrolle der durch den Abzug strömenden
Luftmenge.
Ein Hauptproblem beim Einsatz von einem oder mehreren Abzügen in einem
Laborraum stellt die genaue Kontrolle der vom Hersteller für die Sicherheit des
Betriebsablaufes geforderten Luft-Volumenströme innerhalb der Abzüge dar.
Nach dem bisherigen Stand der Technik ist es nahezu unmöglich, die vom
Hersteller von Abzügen vorgegebenen Volumenströme genau zu kontrollieren
und/oder anzuzeigen, da die Strömungsverhältnisse vor, innerhalb und direkt nach
dem Abzug gestört sind.
Die Genauigkeit des bekannten Staudruckverfahrens ist abhängig von der Zahl der
Abtastpunkte im Strömungsquerschnitt und um so schlechter, je gestörter das
Strömungsprofil ist.
Die häufig angewendete Geschwindigkeitsmessung (Flow-Fühler) in einer oder
mehreren Öffnungen an der Abzugsoberseite oder Abzugsseite ist ebenfalls
ungenau, da es physikalisch keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Durch
fluß und Volumenstrom bei gestörten Strömungsverhältnissen gibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde bei einem Laborabzug mit einem
Absaugkanal eine genaue und zuverlässige Funktionskontrolle durchzuführen. Die
Funktionskontrolle soll auch über lange Zeiten betriebssicher und störungsfrei
arbeiten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
- a) daß die Überwachungseinrichtung eine zwischen dem Abzugkanal und einem am Abzug angeschlossenen Absaugstutzen eingebaute Adapterkam mer aufweist, in der eine parallel zu einer Außenwand der Adapterkammer verlaufende, an beiden Seiten offene Rohrleitung angeordnet ist, wobei der Rohrleitungseintritt mit dem Absaugstutzen und der Rohrleitungsaustritt mit dem Abluftkanal verbunden ist,
- b) daß in die Adapterkammer Leitwände derart eingebaut sind, daß vom Absaugstutzen bis zum Eintritt in die Rohrleitung ein mäanderförmiger Strömungsweg zwischen den Leitwänden und der Adapterinnenwand verbleibt,
- c) daß die Rohrleitung mindestens eine Meßblende aufweist, der eine bis zum Rohrleitungseintritt reichende Beruhigungsstrecke vorgeschaltet ist
- d) und daß an der Meßblende ein oder mehrere Paare von Druckentnahme stellen zur Messung des Meßblenden-Differenzdrucks angebracht sind.
Der durch den Abzug hindurchgesaugte Luftstrom wird also in den auf den
Absaugstutzen montierten Adapter geführt und dort mäanderförmig und quer zur
Hauptströmungsrichtung durch die Rohrleitung mit der Beruhigungsstrecke und der
darauf folgenden Meßblende hindurchgeführt. Die Strömung ist nach der
Beruhigungsstrecke drallfrei, so daß eine eindeutige Zuordnung des Wirkdrucks
(Differenz der statischen Drücke vor und hinter der Meßblende) zum Volumen
durchfluß bzw. Luftmengenstrom möglich ist. Die Meßblende kann aus einer
Düse, Drossel oder aus einem Venturirohr bestehen.
Vorzugsweise ist die Adapterkammer unmittelbar über dem Abzug horizontal
angeordnet und erstreckt sich quer über den ganzen Abzug. Die Rohrleitung mit
der Meßblende wird dann zweckmäßig ebenfalls horizontal in die Adapterkammer
eingebaut.
Vorteilhaft ist auch stromabwärts der Meßblende eine bis zum Rohrleitungsaustritt
reichende Beruhigungsstrecke nachgeschaltet.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Drucksensor an der Meßblende
mit einem Alarmgeber verbunden um ein akustisches oder optisches Alarmsignal
auszulösen, wenn der Meßblendendifferenzdruck einen vorgegebenen Schwellwert
unterschreitet.
Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:
Mit der im Adapter eingebauten speziellen Durchflußmeßeinrichtung wird eine
stetige genaue Kontrolle des durch den Abzug hindurchströmenden
Volumenstromes für den Schutz der Beschäftigten vor Gesundheitsschäden und für
die Sicherheit des Betriebsablaufes im Labor verwirklicht. Die bisherigen Mängel
verwendeter Volumenstrommessungen (Unzuverlässigkeit der Anzeige, Ungenauig
keit und Nichtreproduzierbarkeit der Messungen) wurden beseitigt.
Die Genauigkeit der Druckmessung an der Meßblende ist mit ±06% unüber
troffen hoch, was ein Grund dafür ist, daß das Meßverfahren üblicherweise zur
Kalibrierung aller anderen Meßverfahren zur Volumenstrommessung eingesetzt
wird und hier zur stetigen Überprüfung der Meßwertanzeige direkt genutzt werden
kann.
Der neue Adapter ist einfach, besitzt eine geometrisch günstige Baulänge, ist
fabrikatneutral aufgebaut und kann vielseitig eingesetzt werden, insbesondere als
Zusatzbauleitung für Laborabzüge anstelle eines Sammelkanals in üblicher
Bauhöhe, aber auch nach Rohrbögen, T-Stücken, etc.
Weitere Vorteile sind die gegenüber anderen Meßverfahren hohe Zuverlässigkeit
der Messung, die kostengünstige Herstellung und die hohe Zuverlässigkeit
(Robustheit) des Adapters.
Für die für jeden Abzug vom Hersteller für das Schadstoffrückhaltevermögen
vorgegebenen Mindestabluftvolumenströme entfallen mit dem neuen Meßadapter
die bisherigen Sicherheitszuschläge, die bedingt waren durch ungenaue Volumen
strommessungen. Vorteilhaft sind dabei die ausweisbaren Betriebskosten-Ein
sparungen für den Laborbetrieb von bis zu 29%.
Der Adapter kann als fabrikatneutrales strömungstechnisches Zusatzbauteil sowie
auf der Einström- als auch auf der Ausströmseite mit universal andockbaren
Anschlußstutzen versehen werden und ist somit kompatibel zu allen Abzugs
fabrikaten, Rohrbögen, T-Stücken etc. Dies erlaubt erstmalig eine bisher nicht
bekannte Variabilität und Flexibilität sowohl bei der Aufstellung der Laborabzüge
(unabhängig von der horizontalen und/oder vertikalen Lage der Abzugsabström
öffnung) als auch bei der Wahl der Abluftrohrleitungen. Der Adapter kann also
gleichzeitig als Ausgleichselement für Abzüge mit nichtkompatibel montierten
Abzugsrohrleitungen genutzt werden. Dieser Fall kommt in der Praxis besonders
häufig vor.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeich
nungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht eines Laborabzugs mit einem aufgesetzten Adapter
Fig. 2 eine Seitenansicht
Fig. 3 eine Frontansicht des Adapters in vergrößerter Darstellung und
Fig. 4 eine Seitenansicht des Adapters.
Der Laborabzug gemäß Fig. 1 und Fig. 2 besteht aus einem den Arbeitsraum 1
umschließenden rechteckigen Abzugs-Gehäuse 2 mit einem Frontschieber 3. Über
die etwa in halber Höhe eingebaute Tischplatte 4 hinweg wird durch den Absaug
stutzen 5 und die Absaugöffnungen 6 und 7 Luft angesaugt (siehe Fig. 2).
Oberhalb des Abzugs ist an dem Absaugstutzen 5 eine Überwachungseinrichtung
zur Kontrolle der durch den Abzug strömenden Luftmenge angeschlossen. Die
Überwachungseinrichtung besteht im wesentlichen aus einer Adapterkammer 8 die
zwischen dem Absaugstutzen 5 und dem Abluftkanal 9 eingebaut ist und eine
Druckmeßeinrichtung aufweist. Das rechteckige Gehäuse der Adapterkammer 8
besitzt horizontale Seitenwände 10 und vertikale Seitenwände 11. In die
Adapterkammer 8 sind eine horizontale Leitwand 12 und vertikale Leitwände 13
sowie eine horizontale, an beiden Enden offene Rohrleitung 17 eingebaut.
Ungefähr in der Mitte der Rohrleitung 14 befindet sich eine Meßblende 15, die
aus einer Düse, einer Drossel oder aus einem Venturirohr bestehen kann. Die
Leitwände 12 und 13 definieren zusammen mit den Seitenwänden 10 und 11 der
Adapterkammer 8 einen mäanderförmigen Strömungsweg zwischen dem Absaug
stutzen 5 und der Eintrittsöffnung 16 der Rohrleitung 14 (siehe Fig. 3). Das
Austrittsende 17 der Rohrleitung 14 steht über den ringförmigen Kanal zwischen
Rohrleitung 14 und Innenwand der Adapterkammer 8 mit dem Absaugkanal 9 in
Verbindung. Der zwischen der Meßblende 15 und dem Eintritt 16 liegende Teil 18
der Rohrleitung 14 wirkt als Beruhigungsstrecke für die Luftströmung und
bewirkt, daß sich bis zum Eintritt in die Meßblende 15 ein drallfreies,
parabolisches Geschwindigkeitsprofil ausbildet. Die Beruhigungsstrecke sorgt auf
diese Weise dafür, daß am Ort der Meßblende 15 eine stationäre oder quasi
stationäre eindimensionale, ideale Rohrströmung vorherrscht. Diese Voraussetzung
muß erfüllt sein, damit die an der Meßblende 15 auftretende Druckdifferenz δp
eine eindeutige Funktion des Durchflusses ist. Die Druckdifferenz δp wird mit
Hilfe von unmittelbar vor und hinter der Meßblende 15 angeordneten
Druckentnahmestellen 19 gemessen. Im einfachsten Fall werden die Druckent
nahmestellen 19 über die Leitungen 20 mit einem mechanischen Druckmeßin
strument 21 verbunden. Das Druckmeßinstrument 21 kann direkt in m³/h kalibriert
werden. Die Druckentnahmestellen 19 können aber auch über die Leitungen 20 an
elektrische Druckmeßfühler angeschlossen werden, die ein druckproportionales
elektrisches Signal erzeugen, das elektronisch angezeigt wird. Weiterhin können
zusätzliche Druckentnahmestellen 22 an der Meßblende 15 vorgesehen werden, um
eine regelmäßige Überprüfung der Kalibrierung der Volumenstromanzeige durch
zuführen. Auf diese Weise ist eine ständige Überwachung der lufttechnischen
Funktion des Abzuges mit einer gleichzeitigen stetigen Kontrolle der Anzeigeein
richtung ohne zusätzlichen Aufwand bei laufendem Laborbetrieb problemlos
möglich (Einsparung von Arbeitsschritten, keine Betriebsunterbrechungen). Die
Druckentnahmestellen 19 können auch mit einem Alarmgeber verbunden sein, der
einen optischen oder akustischen Alarm erzeugt, wenn der Meßblendendifferenz
druck einen vorgegebenen Schwellwert unterschreitet.
Eine erhebliche Verbesserung hinsichtlich der Annäherung an eine ideale
Rohrströmung am Ort der Meßblende 15 erreicht man, wenn der Meßblende 15
eine zweite Beruhigungsstrecke 23 nachgeschaltet wird. Diese Beruhigungsstrecke
erstreckt sich, wie in Fig. 3 dargestellt, von der Meßblende 15 bis zum Rohrlei
tungsaustritt 17. Für ihre Dimensionierung gelten die gleichen Überlegungen wie
bei der vorgeschalteten Beruhigungsstrecke 18.
Aus baulichen Gründen wird die Adapterkammer 8 in der Regel unmittelbar über
dem Abzug horizontal eingebaut und erstreckt sich quer über den Abzug, wobei
die Breite mit der Abzugsbreite übereinstimmt. Durch Verwendung von universal
andockbaren Anschlußstutzen an der Zuströmseite (Absaugstutzen 5) und
Abströmseite (Abluftkanal 9) kann die Adapterkammer 8 an alle gängigen
Abzugsfabrikate sowie Rohrbögen und T-Stücke angepaßt werden (Kompatibilität).
Der Werkstoff für die Adapterkammer wird entsprechend den Anforderungen des
Laborbetriebes festgelegt; d. h. es können alle im Anlagenbau zum Einsatz
kommenden Werkstoffe verwendet werden, wie z. B. Stahl, Edelstahl, Kupfer, aber
auch Kunststoffe wie PVC, PPS etc.
Claims (6)
1. Laborabzug mit einem Abluftkanal (9) und einer Überwachungseinrichtung
zur Kontrolle der durch den Abzug strömenden Luftmenge, dadurch
gekennzeichnet,
- a) daß die Überwachungseinrichtung eine zwischen dem Abzugkanal (9) und einem am Abzug angeschlossenen Absaugstutzen (5) eingebaute Adapterkammer (8) aufweist, in der eine parallel zu einer Außenwand (10) der Adapterkammer (8) verlaufende, an beiden Seiten offene Rohrleitung (14) angeordnet ist, wobei der Rohrleitungseintritt (16) mit dem Absaugstutzen (5) und der Rohrleitungsaustritt (17) mit dem Abluftkanal (9) verbunden ist,
- b) daß in die Adapterkammer (8) Leitwände (12, 13) derart eingebaut sind, daß vom Absaugstutzen (5) bis zum Eintritt (16) in die Rohrleitung (14) ein mäanderförmiger Strömungsweg zwischen den Leitwänden (12, 13) und der Adapterinnenwand verbleibt,
- c) daß die Rohrleitung (14) mindestens eine Meßblende (15) aufweist, der eine bis zum Rohrleitungseintritt (16) reichende Beruhigungs strecke (18) vorgeschaltet ist,
- d) und daß an der Meßblende (15) ein oder mehrere Druckentnahme stellen (19, 22) zur Messung des Meßblenden-Differenzdrucks ange bracht sind.
2. Laborabzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßblende
(15) aus einer Düse oder Drossel oder aus einem Venturi-Rohr besteht.
3. Laborabzug nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Adapterkammer (8) unmittelbar über dem Abzug horizontal angeordnet ist
und sich quer über den Abzug erstreckt.
4. Laborabzug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung
(14) ebenfalls horizontal in die Adapterkammer (8) eingebaut ist.
5. Laborabzug nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Meß
blende (15) eine bis zum Rohrleitungsaustritt reichende Beruhigungsstrecke
(23) nachgeschaltet ist.
6. Laborabzug nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
entnahmestellen (19, 22) mit einem Alarmgeber verbunden sind und ein
Alarm ausgelöst wird, wenn der Meßblenden-Differenzdruck einen
vorgegebenen Schwellwert unterschreitet.
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DE1995128780 DE19528780C2 (de) | 1995-08-04 | 1995-08-04 | Laborabzug mit Überwachungseinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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DE19528780A1 true DE19528780A1 (de) | 1997-02-06 |
DE19528780C2 DE19528780C2 (de) | 2002-06-20 |
Family
ID=7768753
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DE1995128780 Expired - Lifetime DE19528780C2 (de) | 1995-08-04 | 1995-08-04 | Laborabzug mit Überwachungseinrichtung |
Country Status (1)
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