DE182775C - - Google Patents
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- DE182775C DE182775C DE1905182775D DE182775DA DE182775C DE 182775 C DE182775 C DE 182775C DE 1905182775 D DE1905182775 D DE 1905182775D DE 182775D A DE182775D A DE 182775DA DE 182775 C DE182775 C DE 182775C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/02—Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
- C01F7/04—Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom
- C01F7/06—Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom by treating aluminous minerals or waste-like raw materials with alkali hydroxide, e.g. leaching of bauxite according to the Bayer process
- C01F7/062—Digestion
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 182775 KLASSE 12 m. GRUPPE
Zur Fabrikation von Tonerdehydrat und von Aluminaten werden in der Technik zwei
Verfahren angewandt. Nach der einen älteren Methode wird Bauxit mit Soda gemengt und
im Flammofen' bei Weißglut 2 bis 3, nach anderen Angaben 4 bis S Stunden lang geglüht.
Die Mischung wird dabei so hergestellt, daß auf je ι Mol. Al2 O3 und Fe2 O3
1,2 Mol. Na2O kommen (vergl. Damm er s
ίο Technologie I, S. 622 oder Jurisch, Chem.
Ind. 94, S. 90).
Nach einem neueren Verfahren wird der Bauxit gemäß Patent 65604 (Zusatz zum Patent
43977) im Druckkessel unter Rühren bei 3 bis 4 Atmosphären, nach Angaben aus der
Technik sogar bei S bis 7 Atmosphären mit Natronlauge vom spezifischen Gewicht 1,45
in 2 bis 3 Stunden aufgeschlossen. Das Verhältnis von Al2 O3 : Na2 O ist bei diesem Auf-Schluß
ι : 1,75 bis 1,85. Die Erhitzung geschieht
durch Dampf (vergl. Borchers, »Elektrometallurgie«, 1903, S. 151 und Winteler,
»Die Aluminiumindustrie«, S. 28).
Die nach beiden Verfahren gewonnenen Aluminatlaugen werden entweder mit Kohlensäure
zur Abscheidung des Tonerdehydrates behandelt oder nach Patent 43977 durch Zusatz
von Tonerdehydrat unter Rühren zersetzt. Daß das ältere Verfahren der Herstellung
der Aluminate im Flammofen wegen des großen Brennstoffverbrauches unökonomisch ist, leuchtet ohne weiteres ein. Aber auch
das zweite neuere Verfahren, nach dem der Bauxit mit Alkalilauge im Druckkessel aufgeschlossen
wird, hat seine großen Schattenseiten. Einmal ist ein ganz bedeutender Überschuß
an Alkali nötig. Ferner ist es unmöglich bezw. mit den größten Schwierigkeiten verbunden, einen unter Druck stehenden'
Kessel mit Rührwerk dauernd gegen Natronlauge dicht zu halten. Vor allem aber ist infolge der starken Korrosion, der die
Druckgefäße durch die Einwirkung der heißen Natronlauge ausgesetzt sind, der Betrieb mit
einer ständigen furchtbaren Gefahr verbunden, und die Katastrophe in der Tonerdefabrik
Gardanne im Jahre 1899 beweist die Richtigkeit dieser Behauptung (vergl. auch Bronn,
»Zeitschrift für angew. Chemie«, 1901, S. 852).
Alle die Übelstände, welche die bisher zum Aufschluß von Bauxit angewandten Vei>·
fahren haben, werden durch das vorliegende. Verfahren vermieden. Dasselbe ist dadurch
gekennzeichnet, daß das. Tonerde enthaltende Material, z. B. Bauxit, unter Atmosphärendruck
bei 180 bis 5000 C. mit Ätzalkalien aufgeschlossen wird.
Die Ausführung dieses Verfahrens geschieht folgendermaßen: Der Bauxit wird in
einem mit direktem Feuer geheizten Kessel mit Rührwerk oder einem anderen geeigneten
Apparat, in dem ein Durchmischen der Masse von Hand oder mechanisch geschehen kann,
auf 180 bis 2000C. erhitzt. Neben diesem
Kessel steht erhöht ein zweiter Kessel, der mit den Abgasen des ersten Kessels geheizt
wird und in dem die zum Aufschluß zu verwendenden Laugen vorerhitzt werden. Aus
diesem zweiten Kessel läßt man zunächst so viel Lauge in den ersten Kessel zu dem
Bauxit fließen, daß ein steifer Brei entsteht. Die Temperatur im ersten Kessel fällt natürlich
auf den Siedepunkt der zugegebenen Lauge. Nun wird so lange eingedampft, bis
die Temperatur im Bauxitlaugegemisch wieder auf etwa i8o°C. gestiegen ist. Alsdann wird
wieder ein Teil Lauge zugegeben, es tritt wieder Sinken der Temperatur ein, es wird
wieder hochgefeuert usf., bis die nötige Menge
ίο Lauge zugegeben ist. Alsdann wird beim
Aufschluß mit Kalilauge der Kesselinhalt noch Y2 bis ι Stunde auf einer Temperatur von
180 bis 2000C. gehalten.
Das teilweise Zugeben der Lauge geschieht aus folgendem Grunde: Gibt man die gesamte
zum Aufschließen nötige Laugemenge auf einmal in den Kessel, so tritt beim Eindampfen
auf 180 bis 2OO° ein derartig starkes Schäumen ein, daß der Kesselinhalt über den
Kesselrand hinaussteigt. Andererseits muß aber unbedingt auf 180 bis 2000C. erhitzt
werden, um eine technisch vollkommene Aufschließung des Bauxits zu erreichen. Das
übermäßige Schäumen des Kesselinhaltes wird nun durch das eben beschriebene teilweise
Zugeben der vorerhitzten Lauge vermieden. Die Aufschlußmethode für Kali- und Natronlauge
ist die gleiche, nur muß zur Erzielung einer vollständigen Aufschließung mit Natronlauge
die Temperatur, nachdem alle Lauge eingetragen ist, auf 350 bis 5000C. gesteigert
werden.
Der Zusatz der Lauge erfolgt vorteilhaft nach Zeitschrift für anorganische Chemie
Bd. 41, 1904, S. 220 so, daß sich Al2O9 : Na.2O
bezw. K2 O wie 1 : 1,3 bezw. 1,5 verhält.
Die gebildeten Krusten springen ab bezw. können leicht abgestoßen werden. Bei der
Anwendung von Kalilauge genügt eine Tem-
peratur von 180 bis 2000C. zum technisch
vollständigen Aufschließen.
Die Schmelze wird direkt im Kessel gelaugt, dann filtriert und die erhaltene Aluminatlauge
zur Herstellung von Aluminat in der üblichen Weise eingedampft.
Will man aus der Aluminatlauge Tonerdehydrat herstellen, so wird die Lauge durch
früher gefälltes Tonerdehydrat gemäß Patentschrift 43977 zersetzt. In diesem Falle kommt
noch ein Vorteil hinzu, den das vorliegende Verfahren vor dem älteren Aufschlußverfahren
mit Alkalilauge unter Druck voraus hat: Infolge des geringeren Alkaligehaltes (Al2 O3 : Na2 O= 1 : 1,3 bezw. 1,5), der nach
dem vorliegenden Verfahren angewendet werden kann, erfolgt die Abscheidung des Tonerdehydrates
durch Tonerdehydrat bedeutend rascher und weitgehender als bei den durch Aufschluß unter Druck erhaltenen Laugen.
Aus diesen Laugen werden in 36 Stunden etwa 70 Prozent der gelösten Tonerde ausgeschieden
(vergl. u. a. Bronn, »Zeitschrift
für angew. Chemie«, 1901, S. 851), aus den
nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten, aber schon nach 24 Stunden etwa 80 Prozent
(s. auch »Zeitschrift für ariorgan. Chemie«, 1904, S. 216 oder »Jahresberichte der ehem.
Technologie« von Dr. Fischer, 1904, I. Abt., S- 391)·
Die erhaltene, an Tonerde arme Lauge wird immer wieder zu einem neuen Aufschluß verwandt.
.. 1
Die scheinbaren Nachteile des vorliegenden Verfahrens, daß nämlich eine etwas höhere
Temperatur erforderlich ist als bei dem Aufschließungsverfahren unter Druck, wird reichlich
durch den Umstand aufgewogen, daß man bei jenem mit direktem Feuer erhitzt, so daß die Kosten der Dampferzeugung erspart
werden.
Man hat wohl bereits versucht, Bauxit durch Kochen mit Ätznatronläuge aufzuschließen,
wie z. B. in den »Jahresberichten der ehem.Technologie« von Dr. J. R. Wagner,
8. Jahrg., 1862, S. 308, sowie in der Patentschrift 67504 angegeben ist; jedoch erhält
man auf diese Weise eine sehr unvollkommene Aufschließung, weswegen auch die oben genannte
Patentschrift vorschreibt, den Rückstand nochmals mit Soda aufzuschließen. Das Patent 175416 besagt, daß beim Kochen
mit Ätznatronlauge 97 Prozent des angewandten Al2 O3 in Lösung gebracht werden,
allein nach jenem Verfahren ist das Verhältnis von Al2 O3 : Na2 O = 1 : 1,7.
Aluminate wurden ferner auch schon durch Zusammenschmelzen von Aluminiumoxyd und
Ätzkali hergestellt (s. Dammers, »Handbuch der anorgan. Chemie«, III, S. in), aber noch
nie hat man Tonerde enthaltende Mineralien bei Atmosphärendruck mit so geringen Mengen
Alkali (Al2 O3: Na2 O = 1 : 1 ,·>,) und bei so
niederen Temperaturen technisch vollständig aufgeschlossen. Vielmehr glaubt man, daß
der Bauxit entweder mit Alkalilaugen unter Druck aufgeschlossen öder daß das Gemenge
von Bauxit mit Ätzalkali »gut durchgeglüht« werden müsse, um einen technisch brauchbaren
Aufschluß zu geben (vergl. die Angaben Bayers hierüber in der Patentschrift 43977).
Die Nachteile, die das erstere Verfahren (Aufschluß unter Druck) hat, sind bereits
oben besprochen. Das zweite Verfahren (gutes Durchglühen) hat außer dem beträchtlichen
Brennmaterialverbrauch noch den Nachteil, daß es wegen der hohen Temperatur
nicht in Eisen ausgeführt werden kann. Steinmaterial wird aber durch glühendes Ätzalkali
und Aluminat aufgeschlossen und rasch zerstört.
Das vorliegende Verfahren (Aufschluß der Bauxite bei 180 bis 5000 C. mit Ätzalkalien)
bietet nach dem oben Gesagten folgende Vorteile :
i. Es weist alle die Vorteile, die der Aufschluß von Bauxit mit Alkalilauge unter
Druck gegenüber dem alten Aufschlußverfahren mit Soda bezw. Ätzalkalien im Flammofen
hat, in gleicher Weise auf. Das Verfahren kann ebenfalls in Eisen ausgeführt
werden, hat aber'
ίο 2. den Vorzug, gänzlich ungefährlich zu
sein. Ferner erfordert es
3. weniger Alkali als das Auf Schluß verfahren unter Druck, und infolgedessen ist
4. eine bedeutend raschere und weitgehendere Ausfällung der Tonerde aus der Aluminatlauge
möglich.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Tonerdehydrat und Alkalialuminaten, dadurch
gekennzeichnet, daß die tonerdehaltigen Ausgangsmaterialien zwecks Erzielung
einer technisch vollkommenen Aufschließung mit Ätzkalilauge bei Atmosphärendruck
und bei Temperaturen, welche 180 bis 200 ° C. nicht wesentlich übersteigen,
behandelt werden.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufschließen die Ätzkalilauge durch Ätznatronlauge ersetzt
und eine Temperatur von 180 bis 5000C.
angewandt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT31495D AT31495B (de) | 1905-11-24 | 1907-03-04 | Verfahren zur Darstellung von Tonerhydrat und Alkalialuminaten. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE182775T | 1905-11-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE182775C true DE182775C (de) |
Family
ID=5718265
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1905182775D Expired - Lifetime DE182775C (de) | 1905-11-24 | 1905-11-24 |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE182775C (de) |
FR (1) | FR367728A (de) |
-
1905
- 1905-11-24 DE DE1905182775D patent/DE182775C/de not_active Expired - Lifetime
-
1906
- 1906-07-04 FR FR367728A patent/FR367728A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR367728A (fr) | 1906-11-08 |
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