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Vorrichtung zum Trocknen von Mauerwerk Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Trocknen von Mauerwerk auf rein physikalischer Grundlage.
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Es ist bereits bekannt, feuchtes Mauerwerk durch ein System von nach
außen abfallenden röhrenförmigen Kanälen, welche am inneren, höher gelegenen Ende
durch die Mauer selbst geschlossen, am äußeren Ende jedoch offen sind, zu entlüften
und dadurch zu trocknen. In diesen schräg nach außen abfallenden Kanälen tritt eine
Luftzirkulation ein, indem die die Mauer außen bestreichende trokkene und wärmere
Luft in die Kanäle eintritt, sich mit Feuchtigkeit sättigt, durch Verdampfungsarbeit
eine Abkühlung erfährt und dadurch spezifisch schwerer wird, so daß sie aus der
gleichen Öffnung wieder abfließt. Das Einströmen der trockenen und wärmeren Luft
findet in der oberen Hälfte, das Abfließen der spezifisch schwereren gesättigten
Luft in der unteren Hälfte der Kanäle statt.
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Die in ihrer physikalischen Wirkung geschilderten Kanäle werden vorzugsweise
aus Tonrohre hergestellt, die durch den porösen Charakter des Tons die im Mauerwerk
enthaltene
Feuchtigkeit ansaugen. Verstärkt wird diese Wirkung
durch Umhüllen der Tonröhren mit stark hygroskopischem Material wie z. B, mit einem
zementartig erstarrenden Brei aus 9 Teilen Ca SO4 und 1 Teil Ca Cl2.
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Die bekannten Trockenverfahren weisen nun verschiedene Mängel auf,
die einerseits physikalisch, andererseits aber durch das für die Herstellung der
Röhren verwendete Material begründet ist. Der physikalische Nachteil liegt darin,
daß sich in der Mitte der Kanäle eine Zone unbewegter Luft bildet, die zwischen
dem einströmenden und dem abfließenden Luftstrom gelegen ist. Hierdurch verringert
sich der wirksame Querschnitt des Kanals beträcht-
lich. Dieser Nachteil wurde teilweise durch horizontale |
Unterteilung des Kanals beseitigt. Dabei mußte jedoch eine kostspielige Konstruktion
des Tonrohre in Kauf genommen werden. weitere Nachteile der Verfahren, bei denen
Tonröhren verwendet werden, sind vor allem bei nachträglichem Einbau ins Nauerwerk
durch Bohren die großen Abmessungen der Tonrohre, deren Zerbrechlichkeit, ihr Gewicht
sowie der umständliche Einbau durch Einzementieren.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Trocknen von Uauerwerk zu schaffen, die bei bestmöglicher physikalischer wirkung
konstruktiv einfach und in den Abmessungen klein gehalten ist, sowie einen Einbau
ohne zeitraubendes Zementieren gestattet.
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Die in die Wand einzubauende Röhren sind erfindungsgemäß
mit
Distanzhaltern versehen. Beide Enden einer Röhre sind luftdurchlässig, vorzugsweise
vollkommen offen. Die Röhren sind aus nicht hygroskopischen Werkstoffen, vorzugsweise
aus Kunststoff, hergestellt. Es ist jedoch denkbar, auch andere geeignete Werkstoffe
zu verwenden. Die Entlüftungsröhre besteht erfindungsgemäß aus zwei Teilen, nämlich
dem die Nauerabdeckung bildenden Aufsatzflansch und einer entsprechend der Mauerstärke
verschieden langen Einsatzröhre, die auf den inneren Teil des Aufsatzflansches aufgesetzt
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Am Umfang der Einsatzröhre können nach einem weiteren erkal der Erfindung
ein oder mehrere Luftöffnungen angebracht sein.
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Die Abmessungen der schon erwähnten Distanzhalter entsprechen dem
Durchmesser der Mauerbohrung und stützen sich gegen die Mauerwandung ab. Der Außendurchmesser
der Flanschülse ist etwas kleiner als die Mauerbohrung, so daß der Aufsatzflansch
mittels einer geringfügigen Zementbreizugabe fest in die zu trocknende Wand eingebaut
werden kann. Die Abdeckung der Maueröffnung geschieht durch eine Platte am Aufsatzflansch.
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Zwischen Planschhülse und Aufsatzplatte sind Stege angeordnet, wodurch
eine kreisringförmige Entlüftungsöffnung gebildet wird.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels
dargestellt.
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Fig. 1 stellt eine perspektivische Ansicht des Aufsatzflansches dar,
Fig. 2 zeigt den Aufsatzflansch im Grundriß, Fig. 3 zeigt den Aufsatzflansch nach
Linie III-III geschnitten Fig. 4 stellt einen Grundriß des Einsatzrohres dar, Fig.
5 ist ein Seitenschnitt des Einsatzrohres, Fig. 6 zeigt eine ins Mauerwerk eingebaute
Entlüftungsröhre im Seitenschnitt.
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Die aus der Einsatzröhre 1 und dem Aufsatzflansch 3 bestehende Entlüftungsröhre
ist so in die zu trocknende Wand eingebaut, daß, wie in Fig. 6 dargestellt, sowohl
am Umfang als auch am inneren Ende der Röhre reichlich Raum für eine Luftumwälzung
vorhanden ist. Die Mauerbohrung entspricht dem Außendurchmesser der Flanschhülse
3a, welcher ebenso groß wie der durch die drei Distanzhalter gebildete Durchmesser
über der Einsatzröhre ist. Die Èinsatzröhre 1 ist entsprechend der Mauerstärke in
verschiedenen Längen hergestellt und wird mit ihrem vorderen, erweiterten Ansatz
7 über die innere Flanschhülse 8 geschoben, auf der sie festsitzt. Vorzugsweise
werden die verschiedenen Längen der Röhre 1 durch Ineinanderstecken mehrerer Rohre
von gleicher Länge hergestellt, wobei von einem Einheitsrohr von z. B. 10 cm ausgegangen
wird, das durch Aufeinanderstecken mehrerer Einheitsrohre beliebig verlängert werden
kann. Die Abdeckung der Maueröffnung erfolgt durch die Aufsatzplatte 3b, die fest
mit der Flanschhülse 3a und 8 verbunden ist. Der Aufsatzflansch 3 besteht vorzugsweise
aus
einem einzigen Kunststoff teil.
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Die Wirkungsweise der ntlüftungsröhre geschieht auf physikalisch bekannte
Art und Weise, wie eingangs schon geschildert. Neu und vorteilhaft ist es, daß durch
den die Hülse umgebenden und vom feuchten Mauerwerk umschlossenen Luftraum an der
Einsatzröhre 1 eine gleichmäßige Luftzirkulation im Innern der mauerbohrung entsteht.
Die trockene Außenluft dringt in den äußeren Ringraum ein und wandet in die Tiefe
der Bohrung, wo sie die Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk aufnimmt. Nach Sättigung
fällt die feuchte Luft in den unteren Teil der Mauerbohrung ab und fließt dort nach
außen. Da die Sättigung bei feuchtem Mauerwerk, insbesondere bei tieferen Bohrungen,
schon vor dem Ende der Bohrung eintritt, wird der hintere Teil solcher Bohrungen
nicht getrocknet. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene und im Abstand vom Mauerwerk
angeordnete Röhre 1 kann nun trockene Außenluft über das Innere der Röhre 1 und
über ihr offenes, hinteres Ende nach dem Ende der Mauerbohrung einströmen. Somit
wird dem hinteren Teil der Mauerbohrung trockene Luft zugeführt, die eine rasche
Trockenwirkung herbeiführt. Sind die Bohrungen weniger tief, wird durch den Erfindungsgegenstand
eine raschere Austrocknung erreicht.
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Die Neigung der eingebauten Entlüftungsröhre beträgt etwa 15 Grad
nach oben. Der Mauerabschluß bleibt nach außen
offen, so daß die
Außenluft durch die lediglich von den beiden Stegen 5 unterbrochene kreisringförmige
Öffnung 6, die von der inneren und äußeren Flanschhülse 3a, 8 begrenzt ist, zuströmen
und abfließen kann.
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Es empfiehlt sich, die Vorrichtung zum Trocknen von Mauerwerk an der
Lufteinströmseite so auszubilden, daß die von unten nach oben strömende trockene
Luft ungehindert in die Röhre eintreten kann. Zu diesem Zweck ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel die Einströmkante K3 der äußeren Hülse 3a am weitesten nach
vorn vorgezogen, während die darunter liegenden "anten K2 und K.. der Flanschhülse
8 nach dem Inneren der Bohrung zu zurückgesetzt sind. Hierdurch kann die lotrecht
ausströmende trockene Luft ungehindert entsprechend Pfeil F 1 in die Mittelbohrung
einströmen.
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Die vorgezogene Partie K2 der Flanschh-Ulse 8 leitet den Luftstrom
F 2 ebenfalls in das Rohrinnere, während die außen entsprechend Pfeil F 3 weiter
nach oben strömende Luft durch die noch mehr vorgezogene Partie K1 in die die Röhre
1 bzw. 8 umgebende Ringzone einströmen kann.