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August 0 t t e n
Holzdraht-Weberei, Rollo-u. Jalousiefabrik |
Würsburg-H., Lei tengrabenweg 3 |
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Der Wiekelrolle von Jalousien o. dgl. |
vorgeschalteten Getriebe. |
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Zum Hochziehen und Herablassen von Jalousien sind früher fast ausnahmslos
Schnurzuge verwendet worden, deren Schnüre über Rollen der Jalousieaufhängung geführt
und an der untersten Lamelle der Jalousie befestigt sind. Eine über die Schnüre
greifende Klemmvorrichtung gestattet es hierbei, die Jalousie in beliebigen Schließstellungen
festzulegen.
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Diese Lösung besitzt verschiedene Nachteile. Das Hochziehen einer
größeren Jalousie erfordert einen erheblichen Kraftaufwand. Wenn die Schnüre nicht
richtig gefaßt werden und die Klemmvorrichtung nicht von allein anspricht, besteht
beim Herablassen außerdem die Gefahr, daß die Schnüre dem die Jalousie Bedienenden
durch die Finger gleiten und diesen verletzen.
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Schon seit längerer Zeit ist man deshalb dazu übergegangen. bei Jalousien
ähnlich wie bei Rolläden eine Wickelrolle vorzusehen, auf die bzw. von der die an
der untersten Lamelle der Jalousie befestigten Zugelemente-meist werden in diesem
Falle Metallbänder verwendet - auf- und abgwickelt werden. Dieser Wickelrolle ist
ein Getriebe, in der Regel
ein Zahnradgetriebe mit zwei Kegelrädern
vorgeschaltet, von denen das getriebene Rad über eine Reibscheibenkupplung im Verein
mit einem Rollengesperre kraftschlüssig mit der Wikkelrolle verbunden ist, während
auf dem zugehörigen Ritzel z. B. eine Seilscheibe befestigt ist, über die ein endloses
Seil läuft, das von Hand nach der einen oder anderen Richtung gezogen wird, je nachdem
ob die Jalousie hochgezogen oder herabgelassen werden soll.
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Im Hinblick auf das vorgeschaltete Getriebe sind zum Hochziehen der
Jalousie verhältnismäßig geringe Kräfte erforderlich. Andererseits sorgt das Rollengesperre
dafür, daß die Wickelrolle sich beim Nachlassen des Zuges unter dem Gewicht der
Jalousie nicht etwa ron selbst zurückdreht. Ebenso wie beim Hochziehen muß aber
zum Herablassen der Jalousie die Seilscheibe diejenige Anzahl von Umdrehungen vollführen,
die der jeweiligen Schließstellung der Jalousie entspricht. Es ist also beim Herablassen
der Jalousie das endlose Seil ständig in Bewegung zu halten, bis die gewünschte
Schließstellung erreicht ist. Bei Jalousien mit großer Lamellenzahl ist dies sehr
zeitraubend und ermüdend.
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Die Neuerung hat sich die Aufgabe gestellt, diesen Mangel der bekannten
Getriebe zu beseitigen. Zu diesem Zweck wird nach der Neuerung vorgeschlagen, eine
Schaltvorrichtung vorzusehen, die von dem Ritzel gesteuert bei einer Bewegung desselben
im Sinne des Hoohziehens der Jalousie eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem
angetriebenen Kegelrad und der zu der
Wickelrolle führenden Abtriebsachse
des Getriebes herstellt, die bei einer Bewegung des Ritzels im Sinne des Herablassens
der Jalousie aber die mitnehmerscheibe der Reibscheibenkupplung dahingehend außer
Eingriff bringt, daß deren mitgenommene Scheibe mit der Abtriebsachse und der Wickelrolle
frei umzulaufen vermag.
Beim Hochziehen der Jalousie sind also die Verhältnisse die |
gleichen wie bisher. Die kraftschlüssige Verbindung zwischen |
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dem angetriebenen Kegel und der zu der Wickelrolle führenden |
Abtriebsachse des Getriebes sorgt dafür, daß die Wickelrolle |
um einen Betrag gedreht wird, der der Zahl der Umdrehungen |
des Ritzels verhältnisgleich ist. Ebenso wird ein ungewolltes Zurückdrehen der Wickelrolle
durch das eingebaute Rollendesperre verhindert. Zum Herablassen der Jaousie genügt
jedoch
ein kurzer Zug in entgegengesetzter Richtung an dem über die |
Seilscheibe laufenden endlosen Seil. Hierdurch wird die Ver- |
rad |
bindung zwischen dem angetriebenen Kegel und der Wickelrolle |
geltst. Die Wickelrolle kann sich demgemäß frei bewegen, die |
Jalousie kann in ihrer Abwärtsbewegung jedoch jederzeit durch |
einen Gegenzug am Seil gebremst werden, durch den die kraftschlüssige Verbindung
zwischen dem angetriebenen Kegelrad und der zu der Wickelrolle führenden Abtriebsachse
und damit auch die Wirksamkeit des Rollengesperres wieder hergestellt wird.
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Bei der konstruktiven Durchführung des der Neuerung zugrunde liegenden
Vorschlage geht man zweckmäßgerweise so vor, daß zwischen des angetriebenen Kegelrad
und der auf dar gleichen
Achse wie dieses gelagerten Mitnehmerscheibe
der Kupplung eine verschiebbare Hülse eingeschaltet wird, die mit einem Gewindeansatz
in die mit Innengewinde versehenen Achsbohrung des Kegelrades eingreift und deren
freies Ende Ausnehmungen für entsprechende Klauen der Mitnehmerscheibe trägt. Auf
der der Hülse abgekehrten Seite des angetriebenen Kegelrades wird als Reibbelag
z. B. ein Kunststoffring angeordnet, der mit einem Teller zusammenwirkte der fest
mit der Abtriebsachse des Getriebes verbunden ist, auf der auch die mitgenommene
Scheibe der Kupplung befestigt ist.
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Bei einer Bewegung des mit der Seilscheibe verbundenen Ritzels im
Sinne eines Hochziehens der Jalousie schraubt sich das angetriebene Kegelrad soweit
von der Hülse herunter daß eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Kegelrad
und dem fest mit der Abtriebsachse verbundenen Teller zustandekommt. Gleichzeitig
preßt die Hülse aber auch die Mitnehmerscheibe der Knapplung gegen die mitzunehmende
Scheibe, so daß bei einem Loslassen des Seilzuges das mit dar Kupplung vereinte
Rollengesperre wirksam werden kann. Wird das Ritzel in der entgegengesetzten Richtung
gedrehte so schraubt sich das Kegelrad wieder auf das Gewindeende der Hülse auf.
Dies hat zur Folge, daß einmal der Kraftschluß zwischen dem angetriebenen Kegelrad
und dem Teller gelöst wird, zum anderen aber, daß auch die Mitnehmerscheibe der
Kupplung freikommt. Die Wickelrolle kann sich demgemäß mitsamt der mitgenommenen
Scheibe und der Abtriebsachse frei drehen und die Jalousie zum Niedergehen bringen,
bis etwa durch einen Zug in entgegengesetzter Richtung die
kraftschlüssige
Verbindung wieder hergestellt und damit das Rollengesperre wirksam werdn kann, das
den Fall der Jalousie bremst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung und weitere Einzelheiten derselben
werden im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert, die in der Abbildung
1 das neue Getriebe in einem Teilschnitt von oben gesehen und in der Abbildung 2
in einem Schnitt längs der Linie A-A der Abbildung 1 zeigt.
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In einem zylindrischen Metallgehäuse 1 ist mit Hilfe von Kugellagern
2,3 eine Achse 4 gelagert, mit der die Wickelrolle verbanden zu denken ist, auf
die bzw. von der die das Hochziehen und Herablassen der Jalousie bewirkenden Schnüre
oder Bänder auf- und abgewickelt werden. Zum Beispiel durch Keile fest mit der Achse
4 verbunden sind ein Teller 5 und die mitgenommene Scheibe 6 einer Kupplung, zu
der des weiteren eine Mitnehmerscheibe 7 und eine mit Kupplungsbelägen 8'versehene
Zwischenscheibe 8 gehören, welch letztere der Abb. 2 entsprechend abgeschrägte Aussparungen
8"für Rollen 9 aufweist, so daß im Zusammenwirken mit dem Innenmantel des Gehäuses
1 ein Rollengesperre entsteht. Frei drehbar und verschiebbar auf der Achse 4 gelagert
ist ein Kegelrad 10, das von einem Ritzel 11 seinen Antrieb erfährt, welches auf
einem in Kugeln 12 gelagerten Achsstummel 13 mit einer Seilscheibe 14 sitzt, über
die
ein nichtgezeichnetes endloses Seil läuft. Zwischen dem
Kegelrad 10 und dem Teller 5 ist ein Kunststoffring 15 als |
Reibbelag angeordnete während sich auf der anderen Seite des Kegelrades eine gleichfalls
auf der Achse 4 freidrehbare und verschiebbare Hülse 16 befindet, die mit einem
Gewindeansatz 16' in die ein entsprechendes Innengewinde tragende Achsbohrung 10'
des Kegelrade 10 eingreift. Das freie Ende der Hülse 16 ist mit Aussparungen 16"
versehen, die die Aufnahme für fingerartige Klauen 7' der Mitnehmerscheibe 7 bilden.
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Bei einer Drehung der Seilscheibe 14 und des Ritzels 11 in Pfeilrichtung,
die einem Hochziehen der Jalousie entspricht, schraubt sich das Kegelrad 10 soweit
von dem Gewindeende 16' der Hülse 16 herunter, daß der Kunststoffring 15 gegen den
Teller 5 gepreßt wird. womit die Achse 4 und die mit dieser verbundene Wickelrolle
eine Drehung in Pfeilrichtung erfahren.
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Gleichzeitig preßt die Hülse 16 die Mitnehmerscheibe 7 gegen die Zwischenscheibe
8 und diese gegen die mitgenommene Scheibe 6, so daß auch insoweit eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen dem Kegelrad 10 und der Achse 4 entsteht. Bei einem Rückwärtsdrehen
der Wickelrolle beim Nachlassen des Zuges gelangen daher die Rollen 9, die bisher
die in Abbildung 2 in vollen Linien eingezeichnete Stellung eingenommen haben, in
die in Abbildung 2 gestrichelt eingezeichnete Stellung und verhindern so im Zusammenwirken
mit dem Innenmantel des Gehäuses 1 ein Herabgleiten der Jalousie. Wird die Seilscheibe
14 zum Herablassen der Jalousie gegen
die Pfeilrichtung gedreht,
so schraubt sich das Kegelrad 10 wieder auf die Hülse 16 auf. Dies hat zur Folge,
daß der
Kraftschluß zwischen dem Kegelrad 10 und dem Teller 5 gelöst |
wird. Da hierbei die Mitnehmerscheibe 7 gleichfalls freikommt, infolge des fehlenden
Anpreßdruckes auf die Scheibe 6 aber auch das Rollengesperre 8,9 die Bewegung der
Achse 4 nicht mehr zu behindern vermag, kann sich numnehr die wickelrolle mitsamt
der Achse 4 und der Scheibe 6 frei drehen. Es @enügt also ein kurzer Zug an dem
über die Seilscheibe 14 geführten Seil, um die Jalousie unter ihrem Eigengewicht
zum Herabgleiten zu bringen. Durch einen Zug in Pfeilrichtung kann die kraftschlüssige
Verbindung jederzeit wieder hergestellt, d.h. das Rollengesperre zur Wirksamkeit
gebracht werden, daß die Abwärtsbewegung der Jalousie hemmte so daß diese in jeder
beliebigen Stellung festgelegt werden kann.
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Das neue Getriebe ist nicht nur für Jalousien geeignet, kann vielmehr
in vorteilhafter Weise auch bei Rolläden, Rollos und ähnlichen aufrollbaren Vorhängen
Verwendung finden.