DE181772C

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Publication number: DE181772C
Application number: DENDAT181772D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 181772 -KLASSE 12 β. GRUPPE

A. HOLLE & CIE in DÜSSELDORF.

Zusatz zum Patente 130359 vom 29. Januar 1901.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Januar 1906 ab. Längste Dauer: 28. Januar 1916.

Durch das Patent 130359 und das Zusatzpatent 152473 ist ein Verfahren zur Oxydation von Flüssigkeiten geschützt, welches darin besteht, daß die Flüssigkeit aus einem durchlochten Behälter gegen eine rauhe Ummantelung oder ein Sieb geschleudert wird, welches sich in einem mit Luftzu- und -abzug versehenen Behälter befindet, um die Flüssigkeit in der hier ein- und austretenden Luft so fein zu verteilen, daß diese alle Teile der Flüssigkeit genügend beeinflussen kann. Während nun nach dem Haupt- und dem Zusatzpatent das Ausschleudern der Flüssigkeit aus dem' durchlochten Behälter durch Drehung desselben erfolgt, bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Ausführungsform, bei welcher die Drehung des Behälters behufs Schleuderns der Flüssigkeit gegen und durch ein Sieb ο. dgl. entbehrlich, trotzdem aber eine noch feinere Verteilung erzielt wird. Die neue Ausführungsform besteht darin, daß das Ausschleudern der Flüssigkeit aus dem Behälter, indem dieser mit einer Druckleitung, und zwar zweckmäßig mit einer Druckluftleitung in Verbindung steht, unter Druck erfolgt. Das vorliegende Verfahren hat gegenüber dem Hauptverfahren an erster Stelle den Vorteil, daß durch Fortfall der besonderen Antriebsvorrichtungen für den Siebbehälter die Ausübung des Verfahrens wesentlich vereinfacht wird und nicht an einen bestimmten Platz gebunden ist, da dem Behälter von jeder beliebigen Stelle aus Flüssigkeit unter Druck bezw. Druckluft zugeführt werden kann. Das ist besonders wichtig, wenn es sich z. B., wie das größtenteils der Fall ist, um die Enteisenung von Wasser handelt, wobei der Oxydationsapparat in der Regel auf einen sehr hohen Reiniger aufgestellt werden muß, wo dann die Montage und die Instandhaltung sehr umständlich ist. Es wird dann aber auch bei dem durch Druck bewirkten Ausschleudern eine noch gründlichere Zerteilung und Oxydation der Flüssigkeit als bei Verwendung der Schleudertrommel erzielt. Versuche mit eisenhaltigem Wasser und mit Indigo haben ergeben, daß besonders, wenn als Druckmittel Luft verwendet wird, die Oxydation in nur ungefähr der Hälfte der Zeit erfolgt.

Es ist allerdings bereits bekannt, eine feine Verteilung von Flüssigkeit im Behälter durch Druck zu bewirken (vergl. die amerikanische Patentschrift 671176 und die schweizerische Patentschrift 14013). Die betreffenden Verfahren unterscheiden sich aber bezüglich der getroffenen Anordnungen als auch bezüglich des Zweckes von dem vorliegenden Verfahren. Die Flüssigkeit wird hier nicht gegen und durch Siebe oder eine rauhe Ummantelung getrieben und der Austritt aus dem Druckbehälter erfolgt auch nicht durch eine

feine Sieblochung und die Flüssigkeit wird daher nicht genügend fein verteilt; auch soll mit diesen bekannten Einrichtungen nicht nur keine Oxydation von Flüssigkeiten herbeigeführt werden, sondern es läßt sich auch keine genügende Oxydation mit diesen Verfahren erzielen. Ferner erfolgt bei diesen Einrichtungen das Ausschleudern der Flüssigkeit nicht unter Zuhilfenahme von die Zerteilung und Oxydation der Flüssigkeit ganz wesentlich unterstützender Druckluft, wie es bei dem vorliegenden Verfahren in der Regel geschehen soll.

Auf der heiligenden Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens in einer beispielsweisen Ausführungsform veranschaulicht.

Der siebartig durchlochte Behälter t ist mit einer Leitung verbunden, durch welche die Flüssigkeit unter Druck zugeführt wird, oder es ist neben der Flüssigkeitszuleitung noch eine weitere Leitung für das Druckmittel angeordnet. Die Flüssigkeit wird durch den Druck in gleicher Weise wie bei dem Haupt- und dem ersten Zusatzpatente gegen und durch eine rauhe oder siebartig durchlochte Wandung m gespritzt, die sich in einem mit Luftzu- und -ablaßvorrichtung und einem Wasserabzugsrohr versehenen Behälter befindet. Wenn, wie dargestellt, die Trommel bezw. der Hohlkörper zylindrisch oder wenn er kugelig gestaltet ist und die Flüssigkeit gegen ein zylindrisches bezw. kugelförmiges Sieb geschleudert wird und dann in den diesen umgebenden Raum des Behälters m gelangt, so bietet diese Einrichtung den Vorteil, daß sich der Luftraum um so mehr vergrößert, je weiter die ausgespritzte Flüssigkeit nach außen gelangt, so daß die sich am weitesten nach außen bewegenden größeren Flüssigkeitsteilchen auf diese Weise die meiste Gelegenheit haben, mit der Luft in Verbindung zu treten.

Um eine möglichst große Menge Luft mit der zerteilten oder zerstäubten Flüssigkeit in Berührung zu bringen, kann durch einen Ventilator o. dgl. noch besonders Luft in den Behälter geblasen werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Ausführungsform des durch das Patent 130359 und das Zusatzpatent 152473 geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnde Flüssigkeit statt durch eine Schleudertrommel durch die Siebwandungen eines feststehenden Behälters unter Druck, gegebenenfalls unter Anwendung von Druckluft, gegen die rauhe Ummantelung oder die Siebwandung geworfen wird, so daß die Oxydation bei stillstehendem Verteil- und Auswerfbehälter erfolgen kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.