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Mehrseilgreifer Die Erfindung betrifft einen Mehrseilgreifer, dessen
Schalenträger für Greiferschalen miteinander verbunden sind und dessen Öffnungsglieder
an den in Schwenkrichtung äußeren Selten der Greiferschalen angreifen und bei dem
ein oder mehrere Schließseile über eine oder mehrere Umlenkrollen geführt sind.
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Durch die deutsche Patentschrift Nr. 623 296 wurde bereits ein Mehrseilgreifer
bekannt, dessen Öffnungsseile an einer Traverse angreifen, von der aus weitere Öffnungsseile
zu den äußeren Seiten der Greiferschalen führen. Die Schließseile führen durch in
der Traverse angeordnete Leitösen zu einer Selitrommel, die in einem Schalenträger
gelagert ist. Auf der Seiltrommel befindet sich ein Zahnrad, welches mit einem an
dem Schalenträger befestigten Zahnsegment kämmt. Beim Nachlassen der Schließseile
hängt der Greifer nur an den Öffnungsseilen und die Greiferschalen können sich beim
zlelchzeitigen öffnen des Greifers nach unten bewegen. In dem Greifer befindet sich
aber oft klebriges Gut, so daß sich der Greifer nicht wie gewollt beim Nachlassen
der Schließseile öffnet.
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Der Greifer nach der US-Patentschrift Nr. l 171 393 öffnet sich zwar
einwandfrei beim Anziehen der Offnungsseile, die um in den Greiferträgern gelagerte
Umlenk-.
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rollen geführt sind. Diese Seilführung ist Jedoch mit einem größeren
Aufwand verbunden.
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Eine federnde Anordnung der Greiferarme an dem Rollenbock wurde durch
die deutsche Patentschrift Nr. 647 633 bekannt. Es handelt sich hierbei um einen
Greifer mit einer Vielzahl von sternförmig angeordneten Armen, die zum Greifen von
Schrott und dergleichen eingesetzt werden.
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Die federnde Abstützung ermöglicht das Nachgeben eines Greiferarmes,
wenn dieser durch ein besonders großes Stück am Einschwenken in die Schließstellung
gehindert wird.
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Nach der Aufgabe der Erfindung soll ein Mehrseilgreifer so gestaltet
werden, daß er ohne eine besondere Betätigung von öffnungsseilen auch beim Transport
klebrigen Gutes einwandfrei geöffnet wird. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
in dem Mehrseilgreifer ein oder mehrere die ö.ffnungsbewegung einleitende Kraftspeicher
angeordnet sind. Die Kraftspeicher stützen sich an einem Festpunkt ab und werden
beim Schließen des Greifers gespannt.
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Die zum Spannen erforderliche Kraft ist nicht besonders groß, da sich
die Schließseile kurz vor dem Schließen des Greifers in einem sehr günstigen Angriffsellnkel
befinden. Die gespeicherte Kraft reicht aber zum Einleiten der Offnungsbewegung
aus. Schon bei der durch die Kraftspeicher eingeleiteten öffnungsbewegung des Greifers
bewegen sich die Greiferschalen mit der Nutzlast nach unten. Wenn die Wirkung der
Kraftspeicher aufhört, bewegt sich die Masse weiterhin nach unten und bewirkt das
einwandfreie öffnen des Greifers. Das Fortführen der Offnungsbewegung wird noch
dadurch unterstützt, daß der Angriffswinkel der öffnungsseile günstiger wird.
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Die Kraftspeicher sind nach weiteren Erfindungsmerkmalen Gummifedern
oder Stahlfedern, die vorzugsweise als Schraubenfedern ausgebildet sind. Die Wahl
des Kraftspeichers ist von dem Einsatzgut abhängig.Es können auch Luftfedern verwendet
werden.
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Zwischen den Kraftspeichern ist nach weiteren Erfindungsmerkmalen
ein Rollenbock mit Seilrollen für ein oder mehrere Schließseile angeordnet. Der
Rollenbock ist unter den Seilrollen auf einer Achse, die die Schalenträger miteinander
verbindet, pendelnd gelagert. Die Kraftspeicher stützen sich gegen den Rollenbock
ab. Durch die pendelnde Anordnung des Rollenbocks entstehen beim Anziehen der Schließseile
keine Kippmomente in dem sich schließenden Greifer, auch wenn dieser auf der geneigten
Oberfläche des zu fördernden Gutes aufgesetzt ist. Die Greiferschalen werden auch
in dieser Lage gleichmäßig angezogen, wodurch ein einwandfreies Füllen des Greifers
gewährleistet ist.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung ist in dem Rollenbock für
Jedes Schließseil eine Seilabweisrolle gelagert.
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Sie verhindert eine Reibung der Schließseile an der Achse der Schalenträger,
Bei Scherengreifern sind die Umlenkrollen in den nach oben verlängerten Armen der
Schalenträger gelagert und bewegen sich beim öffnen nach unten.
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Hierbei verhindern die Abweisrollen, daß die Schließseile bei Schlafrseilbildung
mit dem Fördergut in Berührung kommen.
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Oberhalb des Rollenbockes sind nach anderen Merkmalen der Erfindung
Führungen für dE Schließseile angeordnet. Die Führungen sind in einer Traverse angeordnet,
die von einem oder mehreren öffnungsseilen getragen wird und an der die Offnungsglieder
befestigt sind. Die Führungen verhindern auch bei starker Schlaffseilbildung der
Schließseile ein Herausspringen dieser aus den Seilrollen des Rollenbockes.
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Die öffnungsseile sind in Nähe der Traversenmitte angeordnet, während
die öffnungsglieder weiter nach außen an der Traverse angreifen. Dank der auskragenden
Befestigung der Offnungsglieder wird dem Greifer ein Untergreifen unter beispielsweise
einen Lukenrand ermöglicht. Die Herstellung der öffnungsglieder aus Seilen oder
Ketten ist zu empfehlen, dibei Verwendung eines starren öffnungsgliedes dieses beim
Anschlagen an einem Hindernis verbiegen würde.
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Nach einem anderen Erfindungsmerkmal ist an dem Rollenbock eirnKippsicherung
befestigt. Sie verhindert bei starker Schlaffseilbildung des Schließseiles und nicht
ganz geöffnetemareifer ein Umkippen des Rollenbockes und damit dessen Berührung
mit dem Fördergut.
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Der Kraftspeicher ist nach einem besonderen Merkmal der Erfindung
zwischen dem Rollenbock und der Traverse angeordnet. Der Kraftspeicher ist hierbei
vorzugsweise eine Druckfeder, die im gespannten Zustand den Rollenbock nach unten
drückt und damit die OfRnungsbewegung der Greiferschalen anleitet.
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Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal stützen sich die Kraftspeicher
beim geschlossenen Greifer gegeneinander ab und sind an den Schalenträgern befestigt.
Dies ist eine sehr einfache Befestigungsart für die Kraftspeicher an einem Scherengreifer
oder Trimmgreifer, wobei es gleichgültig ist, ob die Greiferträger über eine gemeinsame
Achse miteinander verbunden sind oder getrennt an einem Greiferträger angelenkt
sind.
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Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung sind die Kraftspeicher
in Form von Gegengewichten an den nach oben verlängerten scherenförmigen Armen der
Schalenträger befestigt. Diese Art des Kraftspeichers ist mit einer Gewichtserhöhung
des Greifers verbunden und im allgemeinen unerwünscht. Die Gewichtszunahme ist Jedoch
zum Greifen von erhärtetem teigigen Gut von Vorteil, auf dem ein zu leichter Greifer
abrutschen würde.
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Außerdem haben die Gegengewichte den Vorteil, daß sie sich bei Jedem
Scherengreifen nachträglich von Jedem an der Einsatzstelle ohne besondere Fachkenntnisse
anbringen lassen.
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In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt und im folgenden näher erläutert.
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Es zeigen Figur 1 einen Mehrseilgreifer mit der Seil führung in der
Seitenansicht, Figur 2 einen Mehrseil-Scherengreifer mit der Seilführung in der
Seitenansicht, Figur 3 diesen Mehrseil-Scherengreifer in der Vorder-ansicht, Figur
4 diesen Mehrseil-Scherengreifer auf der geneigten Oberfläche des Fördergutes, Figur
5 einen zwischen dem Rollenbock und der Konsole angeordneten Kraftspeicher eines
Mehrseil-Scherengreifers in der Seitenansicht, Figur 6 einen Mehrseil-Scherengreifer
in der Seitenansicht mit einem Kraft speicher in Form eines Gegengewichtes Die Schalenträger
2 der Greiferschalen 1 sind über eine gemeinsame Achse 3 miteinander verbunden.
Auf dieser Achse ist ein Rollenbock 5 ftir" Seilrollen 6 pendelnd gelagert. Die
Kraftspeicher 4 sind in den Figuren 1 und 2 als Schraubenfedern dargestellt, die
sich zwischen Konsolen 2a und 5a der Schalenträger 2 und des Rolenbockes 5 abstützen.
Die Schließseile 7 führen durch in einer Traverse 12 befindliche Führungen 11 über
die Seilrollen 6 und Umlenkrollen 8 zu den Endbefestigungen 14.
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Diese sind durch Ösen gebildet, dieauf den Achsen der Umlenkrollen
8 schwenkbar befestigt sind. Zur Wahrung der Übersicht ist nur eines der Schließseile
7 beim geschlossenen Greifer voll und beim geöffneten strichpunktiert dargestellt.
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Bei dem Mehrseil-Scherengreifer nach den Fig. 2 und 3 hat die Führung
der Schließseile 7 über die Seilrollen 6 zu den Umlenkrollen 8 noch den Vortellg
daß die Umlenkrollen 8, wie aus der Fig. 3 ersichtlich, neben den Einlaufstellen
der Schließseile 7 angeordnet sind. Dadurch wird die Reibung der Seile aneinander
an den kreuzungen 7a verhindert. Die Sellabweisrollen
10 verhindern
das Schleifen der Schließseile 7 auf der Achse 3 und das Herunterfallen der Schließseile
7 bei Schlaffseilbildung auf das Fördergut.
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Die Offnungsseile 9a greifen an der Traverse 12 ans von der aus öffnungsglieder
9 in Form von Stahlseilen zu den äußeren Punkten der Greiferschalen 1 führen. Die
Schalenträger 2 stützen sich in geöffneter Stellung gegenseitig an Offnungsanschlägen
ffi ab und halten gleichzeitig den mit einer Kippsicherung 13 versehenen Rollenbock
5 aufrecht.
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Der aur der linken Hälfte der Fig. 2 dargestellte öffnungsanschlag
15 ist an dem Schalenträger 2 der rechten Greiferschale befestigt. Die Kippsicherung
13 verhindert auch das Umkippen des Rollenbockes 15 bei Schlaffseilbildung.
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Der Kraftspeicher 4 wird nach der Fig. 5 durch zwischen dem Rollenbock
5 und der Traverse 12 angeordnete Schraubenfedern gebildet. Nach der Fig. 6 sind
die Kraftspeicher 4 in Form von Gegengewichten am oberen Teil der scherenförmigen
Arme der Schalenträger 2 angeordnet.