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Falzdichtung für Fenster und Türen od. dgl.
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Zum Abdichten der Fugen zwischen den Flügel- und Rahmenfälzen von
Fenstern ist es bekannt, elastische Dichtungsstreifen aus Kunststoff oder Gummi
zu verwenden. Diese Dichtungsstreifen sind entweder in verschienen Formen als sogenannte
Anpreßdichtungen ausgebildet, die durch das Schließen des Flügels zusammengedrückt
werden, oder sie sind als sogenannte Lippendichtungen gestaltet, welche beim Schließen
des Flügels mit ihrem freien Ende auf die Falzflächen aufgleiten und dabei durch
mehr oder weniger starkes Verbiegen unter Vorspannung gesetzt werden.
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Beiden Dichtungssystemen haften Jedoch erhebliche Nachteile an.
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So gibt es bisher keine Anpreßdichtung, die geeignet wäre, Fugenspalte
mit genügender Dichtkraft zu überbrücken,
wie sie beim Durchbiegen
des Flügels unter Windlast zwischen den aufeinandertreffenden Falzflächen entstehen.
Bei Fensterwänden darf die rechnerische Durchbiegung unter Windlast nach DIN 1055
nämlich 1/300 der größten freien Länge, und zwar bis zu maximal 6 mm betragen. Anpreßdichtungen
mit ausreichender Dichtkraft über einen solchen Dichtungsspielraum hinweg sind aber
für die bei Windanfall zu erwartenden hohen Staudrücke mit den heute zur Verfügung
stehenden Mitteln nicht zu schaffen.
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Die Lippendichtungen können zwar bei geeigneter Anordnung den auftretenden
Dichtungsspielraum in Richtung der Durchbiegung überbrücken. Zur Erzielung einer
genügend großen Dichtkraft müssen sie äedoch beim Aufgleiten auf die Falzflächen
verhältnismäßig stark verformt werden, was beim öffnen und Schließen der Fenster-«und
T~urtlügel aber enorme Kraftanwendungen bedingt. Ein weiterer Nachteil der Lippendichtungen
liegt auch darin, daß schon geringe Abweichungen von der erforderlichen Falzluft-Vorgabe
die Dichtwirkung beträchtlich vermindern können.
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Es wurde nun gefunden, daß bei den zu erwartenden Windbelastungen
ein Dichtungsspielraum von 6 mm und
mehr bei Auibringung nur geringer
Offnungs- und Schließkräfte am Flügel wind- und regensicher durch Verwendung von
Magnetstreifen als Fugendichtung zwischen den Flügel- und Rahmenfälzen von Fenstern
und Türen überbrückt werden kann.
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Die Magnetstreifen legen sich bei geschlossenem Flügel fugenlos gegeneinander,
wobei ihre Haltkraft so groß ist, daß der bei Windbelastung auftretende Staudruck
sie in Richtung der Kraft linien nicht voneinander zu lösen vermag. Andererseits
können die Magnetstreifen zwischen den Fällen so angeordnet werden, daß sie in Offnungs.
und Schließrichtung übereinander gleiten und dadurch in schiebender Bewegung, also
quer zur Richtung der Kraftlinien, voneinander gelöst werden können.
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Zur Erhöhung der Haftkraft zwischen den Magnetstreifen bei auftretender
Windbelastung, kann es vorteilhaft sein, einem der Magnetstreifen im Querschnitt
ein Tragflügel-Profil zu geben, dessen Wölbung konvex gegen den gegenüberliegenden
Streifen gerichtet ist.
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Wird der die Magnetstreifen aufnehmende Bereich zwischen den Fälzen
von Zugluft angeblasen, dann stellt sich nach den Gesetzen der Aerodynamik zwischen
den
Streifen Sogwirkung ein, durch die die Streifen zusätzlich zur
magnetischen Haltkraft gegeneinandergepreßt werden.
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Werden als Fugendichtungen zwei zusammenwirkende Magnetstreifen an
Flügel und Rahmen angeordnet, dann ist es natürlich notwendig, diesen Magnetstreifen
entgegengesetzte Polarität zu geben. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, einen
Magnetstreifen mit einen magnetisierbaren Gegenstreifen zusammenwirken zu lassen,
ohne daß sich grundsätzlich die Wirkung ändert.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch das untere Flügel- und Festrahmenholz eines
Fensters in Verschlußlage mit einer Aus füurungs form einer erfindungs gemäßen Falzdichtung,
Fig. 2 den der Fig. 1 entsprechenden Schnitt, jedoch bei unter Windeinwirkung nach
einwärts durchgebogenem Flügel und
Fig. 3 einen Schnitt durch das
obere Flügel- und Festrahmenholz eines Fensters in Verschlußlage mit einer anderen
Ausführungsform einer erfindungs gemäßen Falzdichtung.
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In den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung ist der Festrahmen des Fensters
mit 1 und der Flügel mit 2 bezeichnet.
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Nach den Fig. 1 und 2 ist das untere waagerechte Holz des Festrahmens
1 mit einer Regenschiene 3 ausgestattet, deren aufrechte Kammerwandungen 3a und
3b mit Änschlagfälzen 4a und 4b des unteren waagerechten Holzes des Flügels 2 zusammenwirken.
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Längs der Anschlagfläche der äußeren Kammerwandung 3b der Regenschiene
3 erstreckt sich ein Streifen 5 aus magnetisierbarem Werkstoff, der nur an seiner
einen Längskante festgehalten ist. Im Anschlagfalz 4b des Flügels 2 ist ein Streifen
6 aus dauermagnetischem Werkstoff angeordnet, welcher ebenfalls nur entlang seiner
einen Längskante festgehalten ist.
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Beim Schließen des P.nsterflügels 2 treffen die beiden Streifen 5
und 6 flächig aufeinander und werden durch die Magnetische Haltkraft fugenlos gegeneinander
gezogen.
Auch wenn der Flügel 2 sich infolge auftretender Windbelastung nach einwärts durchbiegt,
bleiben die beiden Streifen 5 und 6 miteinander in Haftverbindung, wie dies aus
Fig. 2 deutlich hervorgeht. Dadurch bleibt der Spalt zwischen Flügel 2 und Festrahmen
1 völlig verschlossen und dem Eindringen von Zugluft und Schlagregen ist entgegengewirkt.
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Nach Fig. 3 der Zeichnung ist ein Streifen 7 aus dauermagnetischem
Werkstoff flächig auf der Falzfläche des Flügels 2*befestigt. Ein Streifen 8 aus
magnetisierbarem Werkstoff ist entlang seiner einen Läng#tP1-~e, z.B. mittels eines
Steges 9, in einer Haltenut 10 des Festrtalmnens 1 befestigt.
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Beim Schließen des Flügels 2 gleitet der Streifen 8 über den Streifen
7 und wird durch das Magnetfeld angezogen. Die Streifen 7 und 8 legen sich fugenlos
aufeinander und überbrücken dadurch den Spalt zwischen den Fälzen von Flügel 2 und
Festrahmen 1.
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Biegt sich der Flügel 2 unter auftretender Windbelastung nach einwärts
durch, dann verschieben sich die Streifen 7 und 8 lediglich auSeinander, ohne daß
sie sich voneinander abheben können. Daher ist auch in diesem Falle das Eindringen
von Zugluft uni Schlagregen nicht moglich.
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Zweckmäßig ist es, die Magnetstreifen sowie auch die magnetisierbaren
Streifen aus witterungsbeständigem Werkstoff zu fertigen. Vorteilhaft ist es, dauermagnetische
Partikel bzw. magnetisierbare Partikel in streifenförmige Formkörper aus Kunststoff
oder Gummi einzubetten. Auch ist es möglich, dauermagnetische Folien bzw. magnetisierbare
Folien allseitig mit einer witterungsbeständigen Schicht aus Gummi oder Kunststoff
zu belegen.
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Patentanspruch