DE1811266A1 - Fluorcyanoacrylate - Google Patents
FluorcyanoacrylateInfo
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- A61L24/06—Surgical adhesives or cements; Adhesives for colostomy devices containing macromolecular materials obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Beschreibung zu der Patentanmeldung
MITCESOIA MINING AED MANUFACTURING COMPANY 250I Hudson Road, Saint Paul, Minnesota 551o1, UoS.Ae
betreffend
Fluorcyanoacrylate
Die Erfindung bezieht sich auf Massen, die unter Bildung von Überzügen und Klebstoffen polymerisieren, insbesondere auf
fluorhaltige Gyanoacrylatmonomere, die bei Berührung mit basischen
Stoffen, z.Bo der Feuchtigkeit der luft, rasch polymerisieren
und Polymere bilden, die sioh zur biologischen Anwendung eignen, zoB«. zum Verbinden oder Überziehen von lebenden. Geweben
des Säugetierkörpers»
Die erfindungsgemäßen fluorierten 2-Cyanoacrylate lassen
sich in Klebstoffmassen verwenden und sind besonders geeignet
als biologische Klebstoffe und hämostatische (blutstillende) Mittel ο Durch die Verwendung dieser neuartigen Monomeren sind
demnach neue Ergebnisse zu erwarten, wenn es sich daraum handelt, Gewebe des Säugetierkörpers miteinander zu verbinden
oder das aus solchen Geweben austretende Blut zu stillen. So gelingt beispielsweise eine befriedigende Blutstillung bei
Milz- und Leberwunden, die bisher durch übliche Methoden weit-
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gehend irreparabel waren, durch Aufbringen und Polymerisation eines dünnen Filmes von fluoriertem 2-CyanoacrylatmonoiEer auf
die verletzte Fläche. Die Bindekra'ft, die Absorbierkeit--durch-..
die Gewebe, die blutstillende Wirkung und die geringfügige lokale Entzündung bei der Anwendung dieser Monomeren in vivo sind
Eigenschaften«, welche sie besonders wertvoll für .biologische
Zwecke machen«
Bs wurden bereits bekannte, nicht, fluorierte Alkyl-2—
cyanoacrylate, insbesondere das Methyl-, das Isobutyl- ubö
das n-Butyl-2-cyanoa:rylat,auf ihre Fähigkeit zur Verwendung
als biologische Klebstoffe geprüft} siehe z.B.. Medical World News,
8 (2o)f 41 (1967) f Mfg.. Chemist/ 38 <8), 94 (!9'6T) f
Technical Report 6618, Walter Eeeä Army Medical Center* Bee-»·.«,-,-;"
1966,, Diese unsubstituierten Alkylmonomeren scheinen zwar die
notwendigen Binde- und Blutstillungseigensehaften .auf-anweisen9
wenn sie auf beschädigte Saugetiergsffgfes aufgebracht werden^ :" '
jedoch scheinen ihnen die-wichtiges Eigenschaften einer-geringen
Üozizität und einer entsprechenden .Absorption&fäMgkefit ·.·-."..
durch die 3-ewebe zu fehleno Beispielsweise erzeugt das. Metfayl-2-cyanoacrylat
an der Stelle 9 wo es. aufgebracht wiri,f eiae
schwere Entzündung des Gewebes. Das n-Bütyl--.und dse :Ieo"butyl-2-cyanoacrylät
sind. Monomere, die durch die Gewebeg----falls überhaupt«, nicht gut. absorbiert werden und der polymer© -Biiekstand
dee Klebstoffes ließ sich noch 12 Monate nach, der Operation
durch histologische Untersuchung der Anwendungsstelle'- fest- '
stellenj siehe z.B. Medical World Neva» 8(29)s 27 '(1967)·
Die erfinäungsgemäßen neuartigen Monomeren eignen sich zur
Verwendung in biologische^fcLebstoffgeiiisehen und bilden Klebverbindungen
und stören den natürlichen Heilungsprozeß äer verletzten
Säugetiergewebe nicht wesentlich ρ sie werden durch flea
- 3 909849/1536' :
■ ■ ■ ■ - 3 - ; ' . ■ .
Körper mit minimalen toxischen Erscheinungen leicht assimiliert und sind in Anwesenheit von Blut und anderen Körperflüssigkeiten
autopolymerisabel.
Sie erfindungsgemäßen monomeren Klebstoffe dienen entweder
allein oder zu mehreren gemeinsam oder gemeinsam mit unsubstituierten Alkyl-2-cyanoacrylaten zum Verkleben von beschädigtem
Säugetiergewebe oder auch zur Verhinderung des Austrittes von Blut oder anderen Flüssigkeiten aus diesem Gewebe, auf dem sie ,
als dünner PiIm aufgebracht, von selbst polymerisieren. Mischungen
aus mehreren Monomeren sind für spezielle Zwecke von Inter- I esse, da sie gegebenenfalls vorteilhafte Kombinationen von
Eigenschaften aufweisen, die in dem Einzelmonomer nicht voll*
kommen enthalten sind·
Zusätzlich werden durch die Erfindung neuartige Monomerklebstoffe zur Verfügung gestellt, die entweder allein oder als
Comonomere beim Verkleben von gleichen oder verschiedenen Stoffen ohne Anwendung von Wärme oder Katalysatoren während des
Verklebens verwendet werden können.
Die Erfindung beruht auf der Überraschenden Peststellung,
daß der Ersatz von Wasserstoffatomen im Alkoholrest von a
2-Cyanoacrylatestern durch Fluoratome diese Monomeren unerwarteterweise
wesentlich verträglicher mit lebendem Gewebe macht als dies bei den Kohlenwasserstoffmonomeren der Pail ist. Sie erfindungsgemäSen
monomeren 2-Cyanoacrylatester entsprechen der
allgemeinen Strukturformel
CH E
CH2=C-CO2-CH-CP2R1
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worin H für Wasserstoff, Methyl oder Äthyl und R» für Fluor,
-(CP2) H oder-OF* steht und η 1, 2 oder 3 bedeutet. Bei der Verwendung
in biologischen Klebemitteln zeigen diese neuartigen fluorierten Monomeren eine ausgezeichnete Haftung an der Wundhaut
und wirken blutstillend} sie werden alle mit akzeptabler Gesohwindigkeit durch das Gewebe assimiliert und ihre Verwendung
führt zu einer nur minimalen lokalen Gewebeentzündung bei Säugetieren,
was insbesondere zutrifft für Monomere, in denen der
R
-OH-CF2R»-Rest -OH2(CF2)^H, -CH2CF5CP3, -OH2(QPg)2H oder
φ -OH(CH-)CF* ist» Das die Gruppe -CH2CF- enthaltene Monomere, das
2,2,2-Trifluoräthylcyanoacrylat, wurde an der offengelegten
Oberfläche einer teilweise exzisierten Rattenleber innerhalb
16 Wochen nach Aufbringen des Monomeren völlig abgebautf allerdings
zeigte die gleiche Substanz in subkutanen Geweben von Mäusen eine stärkere inflammatorische Wirkung. Immerhin ist
die durch dieses Monomer erzeugte lokale Entzündung dem Grad nach noch geringer als diejenige, die durch Methyl-2-cyanoacrylat
erzeugt wurde, was eich durch Prüfung mit dem bloßen
Auge und unter dem Mikroskop feststellen läßt«
Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Monomeren als Klebemittel wird die Polymerisation katalysiert durch geringe
Mengen Feuchtigkeit an den zu verklebenden Flächen. So kann beispielsweise ein Tropfen des Monomeren auf die Oberfläche von
einem oder zwei Metall- oder Glasstücken, die miteinander verklebt werden sollen, aufgebracht werden, worauf man das andere
Stück damit in Berührung bringt. Bs wird dann alsbald durch Polymerisation eine feste Bindung bewirkte
- 5
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In ähnlicher Weise erfolgt die erwünschte Bindung von Geweben "bzw. die hämostatische Wirkung besonders gut in Anwesenheit
von Blut und anderen Körperflüssigkeiten. Die Bindes-teilen
sind von entsprechender Sohmiegsamkeit und Stärke, so daß sie
bei der normalen Bewegung des Gewebls standhalten. Die Bindungsstärke bleibt außerdem bestehen, wenn die natürliche Wundheilung
gleichzeitig mit der Assimilation des Polymeren fortschreitet.
Die erfindungsgemäßen Substanzen bzwo Gemische sind mit
Hilfe der üblichen Methoden, Z0B. Destillation unter aseptischen ^
Bedingungen, sterilisierbar.
Bei der Wiederherstellung von verletzten Geweben mit den erfindungsgemäßen Mitteln (zeB. bei der Stillung von Blutungen)
verfährt man im allgemeinen so, daß man nach Abtupfen des Gewebes
darauf ein Klebstoffgemisch aufbringt, das ein erfindungsgemäßes Monomeres enthält, welches dann, während es mit den Gewebeoberflächen
in Berührung steht, zu einem dünnen Film polymerisiert ο Um getrennte Oberflächen von Körpergeweben miteinander
zu verbinden, wird das Monomere auf mindestens eine der Flächen aufgebracht,und diese werden dann rasch zusammengebracht,
so daß dann das Monomere in Kontakt mit beiden Flächen polymerisiert. ' ™
Die erfindungsgemäßen Monomeren sind wirksam in Klebemitteln,
welche die Fluoralkyl-2-cyanoacrylate als Hauptbestandteil
enthalten. Das Oyanoacrylat kann beispielsweise vermischt sein mit einem Polymerisationsinhibitor, wie Schwefeldioxid
ψ Hilfssubstanzen, wie Verdickungsmittel, Weichmacher
oder dglo, welche die chirurgische Anwendung des Monomeren verbessern,
können ebenfalls anwesend sein·
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Je nach den besonderen Anforderungen bei der Verwendung
können die erfindungsgemäßen Klebemittel mit bekannten Hilfsmitteln
aufgebracht werden, z.B. m'it einem Glasstab, einem
sterilen Pinsel oder einem medizinischen Tropfröhrchen. In
vielen Situationen ist jedoch eine Aerosol-Sprühpaekung vorzuziehen,
in welcher das Klebemittel in einem verträgliehen wasserfreien Treibmittel gelöst vorhanden ist.
Die erfindungsgemäßen Monomeren polymerisieren leicht zu Additions- oder Copoljmerisaten, die meistens (als Filme) optisch
klar und thermoplastisch sind und sich bei Temperaturen unterhalb ihrer Zersetziingstemperatur verformen lassen« Die
Verformungstemperaturen liegen zwischen 1oo und 15© C.
Die Polymerisate entsprechen der allgemeinen Formel
L ^M2 -V
CO9
HC-E
worin H und E1 die obige Bedeutung haben und χ eine Zahl
zwischen 5 und 5oo ist»
Die Polymerisation erfolgt durch Freiradikal-Initiation,
Einwirkung von geringen Mengen einer Base, zeB» Triethylaminy
oder durch Wasser.. Das flüssige Monomere kann beispielsweise
auf eine Polyäthylenfläche versprüht und der Einwirkung der
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von friäthylamin ausgesetzt werden, so daß es zu einer Überzugsschicht
polymerisiert, die von dem Polyäthylen als selbsttragender, optisch klarer Film abgezogen werden kann.
Die erfindungsgemäßen Monomeren können mit anderen Acrylaten
oder Epoxiden copolymerisiert Herden»
Das "bevorzugte Verfahren zur Herstellung von FLuoralkyl-2-eyanoacrylaten
hoher Reinheit (95 i» oder mehr) besteht darin,
daß man die Kondensation von Formaldehyd mit Estern der Cyanoessigsäure
mittels eines Gemisches aus einer Säure und des sauren Salzes eines primären oder sekundären Alkylamins kataly- Q
siert.
Was insbesondere die Herstellung der erfindungsgemäßen
ELuoralkyl^-cyanoaerylatester betrifft, so werden hierzu vorzugsweise
die den gewünschten Oyanoacrylaten entsprechenden Cyanoacetate verwendet (ζ·Β. 2,2,2-Trifluoräthylcyanoacetat für
2,2f2-Trifiuoräthyl-2-cyanoacrylat), Die Cyanoacetate werden umgesetzt
mit Formaldehyd oder dessen Polymeren, wie Paraformaldehyd, jedoch nicht alt wäßrigen Foraaldehydlösungen vom
Formalintyp. Das Reaktionsmedium kann jedes geeignete inerte organische Lösungsmittel sein, das fähig ist, mit Wasser ein
Azeotrop zu bilden·
Wesentlich für das Gelingen der Synthese ist die besondere Kombination der verwendeten katalytischen Stoffe. Als Bestandteile
des katalytischen Gemisches kann jedes beliebige saure Salz eines primären oder sekundären Alkylamins und jede beliebige
freie Säure verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie den notwendigen
pH-Wert, wie unten näher beschrieben, erzeugen.
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Sämtliche Phasen der synthetischen Abfolge werden unter sauren Bedingungen durchgeführte Ein Kriterium für die Brauchbarkeit
des gewählten katalytischen Gemisches besteht darin, daß es einen korrigierten pH-Wert von nicht über 5 haben muß.
Dieser pH-Wert kann wie folgt bestimmt werden:
Das saure Aminsalz und die freie Säure, die bei der Kondensationsstufe verwendet werden
sollen, werden in genauen Mengen in 25 ml Wasser gelöst und der pH-Wert der lösung wird
gemessen. Wenn deyresultierende pH-Wert 5
oder weniger beträgt, so wird das Gemisch die Kondensationsreaktion entsprechend katalysieren.
Ist das Gemisch in Wasser löslieh, so ist dies der "korrigierte pH-Wert".
Katalytische Gemische, die organische Säuren enthalten, welche nicht ohne weiteres
wasserlöslich sind, können in 25 ml eines Gemisches aus Äthanol und Wasser gelöst werden;
der gemessene pH-Wert muß aber dann korrigiert werden, wie beschrieben bei Bo Gutbezehl und
E. Grunwald in J0 Am. Ohem. Soc, 75,565 (1953).
Sowohl das primäre bzwe sekundäre Aminsalz als auch die
freie Säure sind stets anwesend. Eisessig oder starke Mineralsäuren, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, sind bevorzugt. Die
Menge an verwendetem Katalysator ist nicht kritisch und kann
schwanken. Gewöhnlich ist eine kleine Menge, z.B. o,1 bis o,5 Gew.-J^, bezogen auf das Gewicht des Cyanoessigsäureesters,
ausreichend.
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Anders als bei der Verwendung von sauren Aminsalzen und freier Salze wird die Kondensation der Cyanoessigsäureester
mit formaldehyd und der nachfolgende Depolymerisationsprozeß mit Hilfe von Verfahren durchgeführt, die dem Stand der Technik
entsprechen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von nicht einschränkenden
Beispielen näher erläutert. Die Teile sind, falls nicht anders angegeben, Gewichtsteile und die Drücke sind in
mm/Hg angegeben« %
Beispiel 1: Fluoralkylcyanoacetate
Pluoralkylcyanoacetate, wie sie als Ausgangsmaterial bei
der Herstellung der erfindungsgemäßen Fluoralkyl-2-cyanoacrylate
benötigt werden, sind nicht durch einfache Esterifizierung von Cyanoessigsäure erhältlich. Es folgt nun eine allgemeine Arbeitsvorschrift für die spezielle Herstellung dieser
Stoffe aus Cyanoacetylchlorid im größeren Maßstab.
Als Reaktionsgefäß diente ein Dreihals-Rundkolben, der
ausgerüstet war mit einem kräftigen mechanischen Rührwerk, einem großen Zugabetrichter und einem am oberen Ende mit Gas- ^
austrittarohr versehenen Rückflußkühler. In dieses Gefäß wurden ™
1ooo ml Diäthyläther und 1o42,5 g Phosphorpentachlorid eingeführt
und die Suspension gerührt und im Eisbad gekühlt. In einem anderen Gefäß wurde eine lösung von 42515 g (5,ο Mol)
Cyanoeesigsäure in 175o ml Diäthyläther über Magnesismsulfat
getrocknet und filtriert, um das Trockenmittel abzutrennen· Die lösung wurde dann innerhalb von 3 bis 7 Minuten unter kräftigem
Rühren zu de^kalten Suspension zugegeben. (Die eintretende exothermische Reaktion kann gesteuert werden durch entsprechende
Anpassung der Zugabegeschwindigkeit, jedoch ist eine rasche
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- 1o -
Zugabe wesentlich für eine optimale Ausbeute). Der Kondensator
wurde sofort ersetzt durch ein Zwischenstück und Kondensator,
Dann wurden Äther und Phosphoroxyc'hloriä tmter vermindertem
Druck (Aspirator) abdestilliert, worauf das rohe Cyanoacetylchlorid
als orangerote, bewegliche Flüssigkeit zurückblieb· Während dieser Operation wurde die Innentemperatur im Gefäß
so eingestellt, daß sie 55 ö nicht überschritte Diese Maßnahme ist insofern wichtig, als höhere Temperaturen zur Zersetzung
des Oyanoacetylchlorids führen und exotherme und unkontrollier-φ
bare Polymerisationen veranlassen können. Proben von'Cyanoacetylchlorid
sollten unmittelbar nach der Herstellung verwendet und nicht aufgehoben werden.
Der Destillationsapparat wurde dann won dem Kolben entfernt
und durch einen Rückflußkühler ersetzt, der am oberen Ende mit einem Gasaustrittsrohr versehen war. Der jeweils gewählte
Fluoralkohol wurde in den Einführungstrichter eingebracht und zunächst zu etwa einem Drittel dem roh/en Cyanoacetylchlorid
zugefügt. Wenn die Reaktion nicht unter Chlorwasserstoff
entwicklung spontan in Gang kam, wurde das Gemisch auf 55 bis 65°C erwärmtf der übrige Flnoralkohol wurde dann
langsam zugegeben^ so dafJ eine gemäßigte Reaktion auf rechter-™
halten wurde,, Fach Zugabe der Gesamtmenge -wurde das Gemisch
bei 55 bis 650C gerührt, bis kein Chlorwasserstoff mehr ent- :
wich« Das saure Produkt wurde in einen kleinen Kolben übergeführt und destilliert, wobei ein rohes Fliioralkylcyanoacetat
erhalten wurde. Eine fraktionierte Redestillation führte zu dem jeweiligen reinen lluoralkyleyanoacetat, das in- einer Ausbeute
von 75 bis 85 $ erhalten wurde
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Tabelle I | |
Fluoralkylcyanoacetate, NCCH2CO2R | |
R | Kp. (0C) |
-CH2CF3 | 93/9 mm |
-CH2CF2CF3 | 83-85°/6 mm |
-GH2 (CF2J2H | 71/0,25 mm |
-CH2(CF2)4H | 105-106/0,9 |
CH3 | |
CF3 | 96/13 mm |
Beispiel 2ι | 2,2,2-Trifluoräthyl-2-cyanoacry; |
1.3692 1.3546 1.3785 1.3585
1.3724
6oo ml Benzol, 167,1 g (1,o Mol) 2,2,2-Trifluoräthylcyanoaeetat,
36,ο g (1,2 Mol) gepulverter Paraformaldehyd,
1,og PiperidinhydroChlorid und o,2 ml Eisessig wurden in ™
einem Zweihals-Rundkolben von 1 1 Inhalt mit mechanischem Rührwerk|De.an-Stark-Waaserabscheider
und Rüekflußktihler vermischt. Das heterogene Gemisch wurde unter Rühren und mildem Rückfluß
erhitzt» bis das gesamte während der Reaktion gebildete Wasser aseotropisch entfernt und in dem Dean-Stark-Abscheider aufgefangen
war· Es schied sich nur ein Teil des bei der Reaktion gebildeten Poly-(trifluoräthyl-2-cyanoacrylat) abf der Rest
wurde durch Kühlen des Kolbens im Eisbad ausgefällt.
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Nach Dekantieren des kälten Benzols wurden 3oo ml wasserfreies Aceton zugegeben und das'gemisch erwärmt, um das'Polymerisat aufzulösen. Die klare Polymerlösung wurda filtriert,
um das Piperidinhydrochlorid und etwa nicht umgesetzten Paraformaldehyd
zu entfernen« Dae "B1Utrat wurde in einem reinen
Zweihals-Rundkolben von 1 1 mit meehänieohem !Uhrwerk aufgefangen und 1oo g Tricresylphosphat augegeben, usi das Gemiscfa
flüssig zu halten. Dann wurde daa Aceton abdestiilierty der
Druck im System allmählich auf 15 bis 2o am Hg verringert und
die Badtemperatur langsam auf 11o bis 12o°C gesteigert. Die.
letzten Spuren Aceton wurden ausgetrieben, indem das gelbe
viskose Gemisch 3o Minuten unter diesen Bedingungen kräftig
gerührt wurde.
An dieser Stell« wurden nun 6 bis 1© g Polyphosphoreäure
und o,5 g Pyrogallol, die als Inhibitoren dienen sollten, zugegeben und der Kolben mit einem kurzen Abssugskopf ausgerüstet,,
in dessen Thermometerhals ©in öaseinleituagsrohr angeordnet
war. Durch Aufheizen des Gemisches unter reduKlertem Druck
und kräftigem Rühren,, wobei zugleich in das System Schwefeldioxid eingüasen wurde r wurde die Depolymerisation unter War«
meeinfluß bewirkt. Als die Badtemperatur und der Druck.155-G
und 2o mm erreichten, wurde mit dem Auffangen von monomsrep.
2,2,2-Trifluoräthyl-2-cyajioaerylat in einer mit trockenem Bis"
gekühlten Vorlage begonnenfund dies.wurde-weitergeführtr bis.--- eine
Temperatur, von 2οοο0 und ein Druck von- 1o im erreicht war*
Das auf diese Weise erhalten« klare., farblose. -Monomere ist.
rein genug zur Verwendung" für die meistea Klebemittelg Aus»: _
beute 95.g (53 $» berechnet-auf 2s2f2-!Erifluoräthyleyanoaeetat))
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line größere Beinheit kann erreicht werden durch Re-
» destillation des Produktes über eine kleine Menge Phosphorpentoxid,
wozu man eine kurze Vigreux-Kolonne "benutzt. Während der Redestillation ist ein Einleiten von Schwefeldioxid,
das als Inhibitor dient und eine anionische Polymerisation verhindert, erforderlich. Die bei der Redestillation
bei 83 bis 84G0/13 mm siedende Fraktion wog 71 g und war, wie
sich zeigen ließ, 2,2,2-Trifluoräthyl-2-eyanoacrylat mit einem
Reinheitsgrad von 95,8 ^.
Die Reinheit des Monomers wurde bestimmt durch Gaschroma- μ
tographie, wobei ein mit einer nitrilhaltigen Silioonsäule
aus Diatomeenerde ausgerüsteter Chromatograph verwendet wurde (im Handel erhältlich unter der geschützten Bezeichnung
M6o/7öAnakrom ABS"), der bei Kolonnentemperaturen von 15o
bis 19o°0 arbeitete. Die Monomerproben wurden eingespritzt als -Io $ige Lösung in spektrographisch reinem Nitromethan.
Zwecks Polymerisation zu 2,2,2-Trifluoräthylcyanoacrylat
wurde das Monomere in einen großen Überschuß von kräftig gerührter
lösung von gleichen Teilen Methanol und Wasser eingegossen. Das Polymerisat schlug sich in fein verteilter Form
nieder und wurde abfiltriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet.
Bei etwa 1oo bis 125°o wurde es zu Scheiben ver- |
formt, die wertvolle dielektrische Eigenschaften haben. Diese Scheiben können maschinell bearbeitet und als isolierende
Zwisohenscheiben verwendet werden. Das Polymere ist löelioh
in Aceton,und aus diesen Lösungen können auf übliche Weise
Filme oder Überzüge hergestellt werden, die ebenfalle elektrisch isolierende Eigenschaften haben»
■ς u ■
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Beispiel 3t 2-(1,1,1-TrifIaor)~propyl~2-cyanoaoryla1;
Ein mit mechanischem Rührwerk uad Dean-Stark-Absoheider
ausgerüsteter Dreihals-iCoTben von 2 1 Inhalt wurde beschickt
mit 438 g (2,42 Mol) 2~(1,1,1-0)rifluor)-propylcyanoacetat,
96,og (3,2 Mol) gepulvertem Paz^oriaaldehyd, 3,ο g Piperldinhydrochlorid,
o,5 ml Eisessig und 9©o ml Benzol» Das Gemisch
wurde gerührt und langsam, d.h. innerhalb 3 Stunden, auf Rückflußtemperatur gebracht. Das Erhitzen unter Rückfluß wurde so
lange fortgesetzt, bis sieh in der Vorlage kein Wasser mehr ansammelte. Die gekühlte Lösung sren niedrigmolekularem Polymerisat wurde dann in einen Rundkolfoen, der 24o g Sricresylphosphat
enthielt, filtriert, worauf das Benaol abdestilliert
wurde. Die letzten Xiösungsmittelspuren wurden ausgetrieben
durch Rühren des Gemisches bei 11o°C/o,3 mm Hg.
Der Destillationsaufsatz wurde dann entfernt und ersetzt durch einen reinen, trockenen Aufsatz aus einem Stück und
einem Kühler mit Gaseinlaß in Thermometerstutzen«. Zu dem
orange gefärbten sirupartigen Gemisch wurden etwa 1o g PoIyphosphorsäure
hinzugesetzt. Dann wurde die Depolymerisation unter Wärmeeinfluß eingeleitet durch Erhitzen des Gemisches
unter reduziertem Druck und Einleiten von Schwefeldioxid in das System. Das rohe monomere 2»(1,1 (,1»3?rifluor)-prOpyl-2-oyanoacrylat
wurde in einer mit trockenem Eis gekühlten Vorlage aufgefangen, wenn die Badtemperatur und der Druck
15o°0/2o mm erreichten und fortgesetzt bis zu einem Maximum von 19o°0/o,45 mmf Ausbeute ι 251 g. Bei Redestillation des
rohen Monomeren aus einer geringen Menge Phosphorpentoxid, wie in Beispiel 1 beschrieben, erwiea sich die bei 83 bis
85°C/17 mm siedende Fraktion als 2-(1,1,1-Trifluor)-propyloyanoacrylat
von einem Reinheitsgrad von mindestens 98 fi. Das
Monomer wurde analog Beispiel 1 in das Polymerisat übergeführt.
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Beispiele für andere 2—Cyanoacrylate
Andere Cyanoacrylate t die nach dem in Beispiel 1 und 2
beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, sind in Tabelle II aufgeführt»·
!»belle II 0]J
FluoraTkyl-2-oyanoacrylate, GH=O^
0O2R
E Fp.
-0H2(0F2)2H 89-90%, 3 mm
-OH2(OF2J4H 91-95%,2-0,4 mm
-OH2OF2OF5 98-1oo°/15 mm
Diese Monomeren können auf die in Beispiel 1 und 2 beschriebene Weise polymerisiert «erden·
Nachweis der hämostatisehe» Wirkung in. vasoulären Organen
(exclsierte Katzenmilz)
Eine männliche Katze wurde intravenös mit Pentobarbital- f
Natrium anästhetisiert und zur aseptisohen Operation vorbereitet-» Vor der Operation wurden intravenös nooh 25 ng Heparinnatrium-USF verabreicht· Die Milz wurde durch einen Baueh»
mittelschnitt herausgenommen und vorgelegt, worauf ein scheibenförmiger Teil des Milzgewebes von 1 bis 2 cm Durchmesser
und 3 bis 5 mm Dicke ausgeschnitten wurde· Die auftretende sehr starke Blutung aus der Wunde wurde eingedämmt duroh Abklemmen
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des Blutzuflusses zur Milz mit weichen Klammern und Gazetupfern ο Unmittelbar danach wurde durch Aufsprühen eines
Aerosols aus einer Entfernung von 4 bis 8 cm auf die Wundoberfläche eine dünne Schicht aus monomeren! 2,2,2-Trifluoräthyl-2-cyanoaerylat-Klebstoff aufgebrachte !fach Ablauf einer zur Polymerisation des Monomeren ausreichenden Zeit wurde
das Organ in die Bauchhöhle zurückgebracht. Der Bauchschnitt wurde mit den üblichen Nähten verschlossene Dem Versuchstier wurden die üblichen postoperatiyen Antibiotika und Vitamine verabreicht. Die bindenden und blutstillenden Eigenschaften der aufgesprühten Schicht ließen sich gleich nach dem Aufbringen feststellen«,
Aerosols aus einer Entfernung von 4 bis 8 cm auf die Wundoberfläche eine dünne Schicht aus monomeren! 2,2,2-Trifluoräthyl-2-cyanoaerylat-Klebstoff aufgebrachte !fach Ablauf einer zur Polymerisation des Monomeren ausreichenden Zeit wurde
das Organ in die Bauchhöhle zurückgebracht. Der Bauchschnitt wurde mit den üblichen Nähten verschlossene Dem Versuchstier wurden die üblichen postoperatiyen Antibiotika und Vitamine verabreicht. Die bindenden und blutstillenden Eigenschaften der aufgesprühten Schicht ließen sich gleich nach dem Aufbringen feststellen«,
Abgesehen von einer Depression während der ersten paar Tage nach der Operation erholte sich das Versuchstier ohne.
Zwischenfälle und blieb gesund, bis es 6 Wochen nach der Operation zwecks weiterer Untersuchung abgetötet werden mußte.
Außer, den zu erwartenden Folgeerscheinungen nach einer Operation
dieser Art waren als einzige mit bloßem Auge beobachtbare Gewebsveränderungen nach der Obduktion gewisse Verklebungen
zwischen der Milz und dem umgebenden Gewebe und eine geringe Entzündung der Milzkapsel zu beobachten« Dagegen
waren mit bloßem Auge keinerlei Klebstoffreste feststellbar und ein normaler Heilungsprozeß war offensichtlich in Gang gewesen.
waren mit bloßem Auge keinerlei Klebstoffreste feststellbar und ein normaler Heilungsprozeß war offensichtlich in Gang gewesen.
909849/1536
Claims (1)
181 1 ? R fi
DR.ING.F. WUESTlioFF 8 MÜNCHEN 9O 'O| '^OO
U. ING. G. PtTLS
DR.E.V.PECHMANN JfX_
tiiitok 28 08 51
DR. ING. D. BEHRENS
•PATENTANWÄLTE . ΜΟΤϊΟΐΡΑΐβΐ kOmhm
1Α-35 469 : Patentansprüche
der allgemeinen. Formel
CI R
worin R für Wasstrstoff,, Methyl od^r üthyl, R für Fluor,
)nH oder ^CF, stehen und η 1r 2 oder 3 bedeutet.
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß R Wasserstoff oder -CH, und
\ ..-.'.' . ' " ■ '" · ■ ■ 3.
R Fluor, -(CF0),H, -CF, oder -CF0H ist«,
3 ο Verfahren zur Herstellung der Fluorcyanoacrylate nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man das dem gewünschten Cyanoacrylat entsprechende Fluoralkylcyanoacetat in einem inerten organischen lösungsmittel, das
mit Wasser ein Azeotrop bildet, in Anwesenheit eines Gemisches aus einem sauren Salz eines primären oder sekundären Amins
und freier Säure, das einen pH-Wert von nicht mehr ala 5 aufweist,
als Katalysator mit Formaldehyd oder einem seiner Polymerisate, wie Paraformaldehyd, kondensiert.
4. Verwendung der Fluorcyanoacrylate nach Anspruch 1 und 2 zum Abdecken und Verkleben von Wunden.
909849/1S36
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