DE1810698C3 - StUtzmatte für verlegbaren Rasen - Google Patents
StUtzmatte für verlegbaren RasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stützmatte für verlegbaren Rasen aus einer Vielzahl von schmelzgesponnenen
synthetischen Polymerfäden, die sich überkreuzen und an den Kreuzungspunkten miieinander verklebt sind.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 19 88 181 ist es bekannt, Dämme. Böschungen, Sportplätze od. dgl. mit
Matten zu befestigen, die aus synthetischen Polymerfäden hergestellt sind, welche nachdem sie zu Stapelfasern
geschnitten sind, ähnlich wie Gummihaar- oder gummierte Kokosfasern zu mehr oder weniger lockeren
Matten (Vliesen oder Floren) gelegt und mit einem wasserbeständigen und weitgehend chemisch beständigen
Bindemittel verfestigt werden. Die sich in diesen Matten einander überkreuzenden Fasern sind mit Hilfe
des Bindemittels an ihren Kreuzungspunkten miteinander verklebt. Aus diesem deutschen Gebrauchsmuster
ist es auch bekannt, diese Matten, die in endlosen Bahnen gefertigt und in RGÜen zum Platz ihrer
Verlegung geliefert werden, bereits bei ihrer Herstellung mit Gras- oder anderen Pflanzensamen zu
versehen, wodurch ihre spätere Besamung eingespart wird. Die verlegten Matten werden dann noch mit Erde
überdeckt, die zwischen die Fasern rieselt.
Es ist auch schon ein verlegbarer Rasen vorgeschlagen
worden (deutsches Patent 18 01 460), bei dem ein etwa 2 bis 3 cm dickes Trägermaterial teilweise mit Erde
angefüllt, mit Grassamen und Dünger bestreut und mit einer dünnen Erdschicht versehen wird. Nach dem
Wachsen der Grasnarbe und Verfilziing des Wurzelwerks
mit den gekräuselten und stellenweise zusammenhängenden Kunststoffäden des Trägermaterials
~<kann der Fertigrasen von der Unterlage gelöst und in
Stücken oder Bahnen zu dem Ort transportiert werden, wo er endgültig verlegt werden soll.
Die Herstellung der bisher bekannt gewordenen bzw. vorgeschlagenen Stützmatten, welche gekräuselte Stapelfasern
enthalten, ist ausgesprochen aufwendig. Eine Polymerschmelze wird zu Fäden versponnen, die zu
etwa 0,01 bis 0.05 mm dicken Gebilden verstreckt werden, um eine hinreichend hohe Festigkeit bei
geringer Dehnung zu erhalten, in einem normalerweise von einer Wärmebehandlung begleiteten Texturierprozeß
gekräuselt und zu Stapelfasern zerschnitten. Deren Verarbeitung zu Vliesen oder Floren, welche dann durch
Imprägnieren mit einem Bindemittel und anschließende Wärme- und/oder Druckbehandlung verfestigt werden,
ist ebenfalls sehr arbeitsintensiv.
Diese Matten sind zwar aufgrund ihrer Herstellungskosten relativ hochwertig, eignen sich jedoch trot/clem
relativ schlecht ills Stllt/maticn für verlcgbiire Rasen,
weil sie einen geringen Hohlraumnnieil besitzen, der
zudem meist noch durch das ausgehärtete Bindemittel blockiert wird, so daß das Anfüllen einer solchen
Stützmaltc mit Samen und insbesondere mit zum Klumpen neigendem Humusboden nur in beschränktem
Maße und dann noch unter großen Schwierigkeiten möglich ist. Derartige Stützmauer) werden deshalb
meist mit Humusboden bedeckt, der aber, insbesondere bei Verlegung auf schrägen Flüchen, leicht weggespült
wird. Auf sehnigen Flüchen reicht zudem häufig die Reißfestigkeit der bekannten Stützmatten nicht aus, was
zum Teil eine Folge der Tatsache ist, daß beim Aufrollen solcher Matten ein Teil der Klebestellen beschädigt
wird.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, bei einer Stüt/matte für verlegbaren Rasen der eingangs
beschriebenen Art die aufgezeigten Nachteile /u vermeiden, also eine Stützmatte für verlegbaren Rasen
zu schaffen, welche auf einfache Weise hergestellt und ohne Schwierigkeiten in hohem Grade gefüllt werden
kann, ohne anschließend mit Erde bedeckt werden /u
müssen und die — nach dem Wachsen der Grasnarbe aufgerollt werden kann und selbst an steilen Hängen
eine sichere, dauerhafte Begrünung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einer Stützmatte der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die
Fäden im wesentlichen amorph sind und einen Durchmesser von 0,1 bis 0,8 mm, vorzugsweise von 0,2
bis 0,5 mm aufweisen, wobei sie in Schlaufen liegen und an den Klebestellen kein Bindemittel enthalten.
Im Gegensatz zu den bekannten bzw. früher vorgeschlagenen Stützmatten, welche aus in üblicher
Weise nach dem Spinnen verstreckten und damit weitgehend kristalline Bereiche enthaltenden Fasern
bestehen, gelangen in der erfindungsgemäßen Stützmatte unverstreckte und damit weitgehend amorphe Fäden
zum Einsatz. Diese Fäd?n besitzen gegenüber verstreckten Fasern einen um den Faktor 10 oder mehr
größeren Durchmesser. Sie sind nicht durch spezielle Technologien gekräuselt, sondern durchsetzen die
Stützmatte in Form von Schlaufen. Schließlich enthält die erfindungsgemäße Stützmatte kein Bindemittel,
sondern die Klebestellen an den Kreuzungspunkten der Fäden sind dadurch entstanden, daß die Fäden unterhalb
der Spinndüse, solange sie noch klebrig sind, einander überkreuzen und dabei miteinander verkleben.
Die erfindungsgemäße Stützmatte besitzt vorzugsweise bei einer Höhe von 0,5 bis 2,5 cm ein
Quadratmetergewicht von 150 bis 500 g.
Ais Fadenmaterial können alle schmelzspinnbaren Polymeren verwendet werden. Bevorzugt ist das
Polymer ein Polyamid, da Polyamide besonders günstige Eigenschaften besitzen.
Die erfindungsgemäße Stützmatte für veflegbaren Rasen zeichnet sich durch eine ausreichende Dehnfähigkeit
aus, ohne dabei ihren Zusammenhalt zu verlieren. Da sie vollständig aus synthetischen Polymeren besteht,
ist sie außerdem verrottungsbeständig und auch gegenüber Dünge- und Unkrautvertilgungsmitteln ausreichend
beständig. Ein einfaches Herstellungsverfahren gestattet es, Stützmatten in verschiedener Höhe.
Dichte und von gewünschtem Gewicht herzustellen. Im allgemeinen wird man aus preislichen Gründen Matten
von niedriger Höhe und geringem Gewicht verwenden.
Man sit'llt fcst.dnß bereits von O1 1) cm hohen Miitlen der
Humusboden gut festgehalten wird.
Die erfindungsgemäße Slül/.maile für vcrlegba ren
Rnv wird beispielsweise hergestellt, indem man eine PoIj ,crschmci/.c aus einer Düse, in der die Öffnungen
jn gegeneinander versetzten Reihen angeordnet sind, . iiuf ein Wasserbad auspreßt. Die sich bildenden Fäden
legei sich auf der Wasseroberfläche in Schlaufen ab und
.verkleben miteinander. Man hat es in der Hand, die Dichte des Materials durch Auswahl geeigneter Düsen
in gewünschter Weise zu beeinflussen. Matten dichterer Struktur crhilli man beispielsweise, wenn man Düsen
mit kleineren öffnungen, die in geringem Abstand -voneinander angeordnet sind, verwendet, Gröbere
Fäden bilden größere Schlaufen und führen so zu einer aufgelockerten und steiferen Struktur. Die Anzahl der
Lochreihen beeinflußt die Höhe der Matte, Es reicht aus, wenn Düsen mit drei bis fünf Lochreihen eingesetzt
^werden. Eine weitere Möglichkeit, die Form und Struktur der Matte zu variieren, besteht darin, daß man
beim Spinnprozeß den Abstand zwischen Düsenboden und Bodenoberfläche verändert.
Zur Herstellung einer verlegbaren Rasenbahn kann man die crfindungsgemiiße Stützmalte auf eine glatt»;
Fläche legen, in der die sich bildenden Wurzeln nicht Fuß fassen können, beispielsweise in Form einer dünnen
Unicrlegfolie. Dann wird der Humusboden aufgebracht,
was wcgi'n der offenen Struktur der erfindungsgemäßcn
Stützmattc keine Schwierigkeiten bereitet und die Grassamen werden in üblicher Weise ausgesät und
gepflegt. Der Schnitt der jungen Pflänzchcn, auch mit Maschinen, macht keinerlei Schwierigkeiten. Die
Wurzeln bilden innerhalb und unterhalb der Matte eine dicht verfilzte Schicht. Zum Transport kann die
Rasenbahn aufgerollt werden, wobei gegebenenfalls die unterlegte Folie miteingerollt wird, Auch das Auslegen
des Rasens auf das Grundstück bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Bei Bodenunebenheiten legt sich die
insgesamt dehnbare Bahn glatt an.
Die erfindungügemäße Stützmatte für verlegbaren
Rasen bat weiterhin den Vorteil, daß die Erde in der Matte lockerer liegt als bei bekannten verlegbaren
Rasenbahnen. Es kommt zu keiner Verkrustung der Bodenoberfläche, und die bessere Atmungsaktivität und
Feuchtigkeitsaufnahme garantiert ein schnelles Wachstum der Grassamen,
Claims (3)
18 IO 698
Patentansprüche:
i; I, Siulzmatte für vu'legbaren Rttscn aus einer
Vielzahl von schmel/.gcsponnencn synthetischen Polymcrfüden, die sich überkreuzen und an den
Kreuzungspunkten miteinander verklebt sind, d a durch
gekennzeichnet, daß die Fäden im
wesentlichen amorph sind und einen Durchmesser vor 0,1 bis 0,8 mm, vorzugsweise von 0,2 bis 0,5 mm
aufweisen, wobei sie in Schlaufen liegen und an den Klebestellen kein Bindemittel enthalten.
2. Stützmatte für verlegbaren Rasen nach Anspruch J, dadurch gekennzeichnet, daß ihr
Quadratmetergewichl bei einer Höhe von 0,5 bis 2,5 cm von 150 bis 500 g beträgt.
.
3. Stützmatte für verlegbaren Rasen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polymer der Fäden ein Polyamid ist.
Priority Applications (9)
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DE1810698A1 DE1810698A1 (de) | 1970-06-04 |
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DE1810698C3 true DE1810698C3 (de) | 1976-08-12 |
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