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Mit zwei getrennten Wiedergabekanälen versehene Plattenspielerkoffer
Die Neuerung geht aus von einem mit zwei getrennten Wiedergabekanälen versehenen
Plattenspielerkoffer mit einem Verstärker und einem Lautsprecher zur wechselweisen
Wiedergabe von monauraler oder stereophonischer Schallschrift.
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Es ist bekannt, zum Zwecke stereophonischer Wiedergabe von auf Schallplatten
aufgezeichneten Musikstücken, in einem Plattenspielerkoffer zwei oder mehrere Lautsprecher
und zugehörige Verstärkerteile vorzusehen, wobei jeweils die mit einem Lautsprecher
versehenen Kofferteile herausklappbar oder abnehmbar angebracht sind. Diese bekannte
Vorrichtung hat zwar den Vorzug, daß sie außerdem gleichfalls für monaurale Wiedergabe
geeignet ist, stellt aber in Anbetracht dessen, daß auch in Zukunft die Normalschallplatte
sicherlich den überwiegenden Anteil der Schallplattenproduktion ausmachen wird,
einen relativ hohen Aufwand dar.
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Des weiteren ist bekannt, Plattenspieler mit onköpfen zur Abtastung
von Zweikomponentenschallschrift zu versehen und in einem Rundfunkgerät oder einer
Musiktruhe anzuordnen, wobei jeder der Kanäle eines solchen Tonkopfes an ein besonders
hoch qualifiziertes Wiedergabegerät (in Gestalt einer Lautsprecheranlage) angeschlossen
wird. Dabei herrschte in der Fachwelt bislang allgemein die Auffassung, daß, um
einwandfreie Stereophonie zu erzeugen, diese Wiedergabegeräte einander gleichwertig
sein müßten.
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Der vorliegenden Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Plattenspielerkoffer
zu schaffen, welcher sowohl für die Wiedergabe von Zweikomponentenschallschrift
als auch von Schallschrift mit einer Tonspur geeignet ist. Dieser Plattenspielerkoffer
soll für die monaurale Wiedergabe vollständig ausgerüstet sein, das heißt, mit einem
Verstärker und einem Lautsprecher versehen sein.
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Bei Abtastung von Zweikomponentenschallschrift soll der Lautsprecher
des Koffers als Wiedergabeteil des einen Kanãls Verwendung finden.
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Gemäß der Neuerung sind im Chassis des Plattenspielgerätes oder im
Koffergehäuse die drei Ausgänge eines Stereotonabnehmers derart im Verhältnis zueinander
angeordnet, daß jeweils zwei der Ausgänge wahlweise durch ein Überbrückungsorgan,
beispielsweise einen umschaltbaren Kontaktstreifen, miteinander elektrisch verbonden
werden können und daß mindestens zwei der Ausgänge als Anschlußbuchse ausgeführt
sind.
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Um den erwünschten stereophoniachen Effekt zu erhalten, genügt es,
wie Versuche gezeigt haben, einen zweiten beliebigen Wiedergabeteil, der sich durchaus
von demjenigen des Koffers unterscheiden kann, an den zweiten Kanal anzuschließen.
Zu dieser Maßnahme bedürfte es der Überwindung des oben erwähnten Vorurteils der
Fachwelt. Daß aber selbst mit zwei verschiedenartigen Wiedergabesätzen ein den heutigen
Ansprüchen genügender stereophonischer Effekt sich erzielen läßt, und daß man hierzu
nicht unbedingt zwei gleichwertige Hi-Fi-Wiedergabegeräte benötigt, liegt daran,
daß die bislang im Handel preiswert erhältlichen
Stereotonabnehmer
ohnehin nur bezüglich des übersprechen mittelmäßiger Qualität sind.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung sind im Chassis
des Gerätes für beide Kanäle Anschlußbuchsen zwecks Anschließens zweier hochwertiger
Wiedergabesätze vorgesehen, wobei der Verstärker und der Lautsprecher des Koffers
an einem
der Kanäle abschaltbar angeschlossen ist. Diese Weiterbildung |
bietet die Möglichkeit bei Verwendung hochwertiger Stereoton- |
abnehmer den Lautsprecher des Koffers abzuschalten und beide Kanäle des Tonabnehmers
an zwei entsprechende Wiedergabesätze anzuschließen.
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Eine weitere Ausgestaltung des Neuerungsgedankens ist durch eine derartige
Ausbildung des Tonarms gekennzeichnet, daß der Tonabnehmer zur Abtastung von einer
Schallspur gegen einen Tonabnehmer für Zweikomponentenschallschrift ausgetauscht
werden kann.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Neuerung sind Schaltmittel
vorgesehen, durch welche entweder beide Kanäle an den Verstärker und Lautsprecher
des Koffers anschließbar sind oder einer der Kanäle kurzgeschlossen werden kann.
Diese Maßnahme erlaubt das Abtasten von monauraler Schallabtastung sowohl mit einem
Stereotonabnehmer als auch mit einem normalen Tonabnehmer.
zu |
Die Neuerung wird im folgenden durch mehrere Ausführungsbeispie- |
le anhand der Zeichnungen erläutert : |
Die Fig. 1 zeigt einen Plattßnspielerkoffer in der Draufsicht, dessen Deckel abgenommen
ist. In dem Gehäuse 1 des Koffers ist federnd das Plattenspielgerät 2 eingehängt.
Der Tonarm 3 des Gerätes kann wahlweise mit einem Stereo-oder Normaltonabnehmer
bestückt werden. Vor dem Plattenspielgerät 2 ist auf dem Koffergehäuse 1 die Zierabdeckung
4 der Tonblende des Lautsprechers 5 angebracht. Im Gehäuse des Koffers ist neben
dem Lautsprecher 5 ein Verstärker angeordnet. An der Seite des Plattenspielgerätes,
welche der Zierabdeckung abgewandt ist, befinden sich in der Nähe des Tonarms in
dem Koffergehäuse 1 drei Anschlußbuchsen 6,7 und 8.
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Jede Anschlußbuchse ist an eine der drei Adern des Tonabnehmers angeschlossen,
wobei Anschlußbuchsen 6 und 7 je einen Ausgang eines Kanals darstellen, während
Anschlußbuchse 8 die gemeinsame Ader beider Kanäle ist. Die Buchsen sind alle drei
gleich weit von der benachbarten entfernt, so daß durch einen Kurzschlußbügel beispielsweise
die beiden Adern 6 und 7 kurzgeschlossen werden können oder Kanal 7 sich mit der
gemeinsamen Ader 8 verbinden läßt.
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Fig. 2 zeigt eine besondere Ausbildung der drei Anschlußbuchsen, und
zwar sind die Buchsen 6 und 8 in Isolierröhrchen 9 untergebracht und mit ihrem unteren
Ende mit der jeweiligen Leitung 10 oder 12 durch Lötung verbunden. Die genannten
Buchsen 6 und 8 sind unterhalb der Montageplatte 16 vermittels der Mutter 13 gegen
zwei Isolierplatten 14 und 15 fest verschraubt.
Die Anschlußbuchsen
sind somit völlig gegenüber der Montage-
platte 16 des Koffergehäuses isoliert befestigt. Zwischen den |
, |
Anschlußbuchsen 6 und 8 ist die Anschlußbuchse 7 angebracht. |
Bei dieser ist die Mutter 13 von oben her auf das Buchsenrohr
ge- |
schraubt. Oberhalb der Mutter ist eine Handhabe in Form einer Rändelmutter 17 drehbar
angeordnet, an der ein Kontaktstreifen 18 befestigt ist. Dieser Kontaktstreifen
ist an seiner Unterseite mit einer Raststelle versehen, welche bei entsprechender
Drehung der Rändelmutter 17 in die Bohrungen der Köpfe der Anschlußbuchsen 6 und
8 einrasten kann. Bei der dargestellten Schaltstellung des Kontaktstreifens 18 sind
Kanal 10 und 11 kurzgeschlossen. Durch Drehung der Rändelmutter um 1800 wird Kanal
11 mit der gemeinsamen Ader 12, welche an die Buchse 8 angeschlossen ist, elektrisch
verbunden.
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Fig. 3 zeigt schematisch die Schaltung des neuerungsgemäßen Plattenspielgerätes,
wenn Zweikomponentenschallschrift abgetastet wird. Der Stereotonabnehmer 20, welcher
im Tonarm 3 gehaltert ist, weist drei Anschlüsse auf, von denen der eine mit dem
Kanal 11, der zweite mit dem Kanal 10 und der dritte mit der gemeinsamen Ader 12
verbunden ist. Der Verstärker 21 des Plattenspielerkoffers ist einerseits an den
Kanal 10 und der gemeinsamen Ader 12 und andererseits an den Lautsprecher 5 des
Plattenspielerkoffers angeschlossen. In die Anschlußbuchsen 7 und 8 sind die Stecker
einer einfachen Anschlußleitung gesteckt.
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Diese ist an ihrem anderen Ende mit einem Wiedergabeteil 21, beispielsweise
einem Lautsprecher oder einem Rundfunkgerät, elektrisch
verbunden.
Bei der gezeigten Schaltung wird somit die 7 in dem Wandler 22 des Stereotonabnehmers
20 erzeugte elektrische Energie in dem Lautpsrechersatz 5, 21 des Plattenspielerkoffers
in Schallenergie umgewandelt. Die bei Abtastung entstehende elektrische Energie
des Wandlers 23 wird dagegen von dem Wiedergabesatz 21 in Schallenergie umgesetzt.
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Fig. 4 zeigt die Schaltung des Plattenspielerkoffers, wenn mit dem
Stereotonabnehmer 20 Schallplatten mit nur je einer Tonspur in jeder Tonrille abgetastet
werden sollen. In diesem Falle sind Kanal 10 und Kanal 11 durch einen in die Buchsen
6 und 7 gesteckten Kurzschlußbügel 24 miteinander elektrisch verbunden, so daß die
in beiden Wandlern 22 und 23 entstehenden Spannungen über den Verstärker 21 dem
Lautsprecher 5 des Plattenspielerkoffers aufgedrückt werden. Für den Fall, daß der
Plattenspielerkoffer mit einem hochwertigen Stereotonabnehmer versehen ist und es
auf Hi-Fi-Wiedergabequalität ankommt, läßt sich der Kurzschlußbügel 24 entfernen,
und an die Anschlußbuchsen 6, 7 und 8 werden danach zwei besonders hochwertige Wiedergabesätze
angeschlossen. Die Leitung zu dem Lautpsrecher ? des Plattenspielerkoffers kann
dann durch Öffnen des Schalters 25 unterbrochen werden.
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Fig. 5 zeigt schematisch die Schaltung des neuerungsgemäßen Plattenspielerkoffers,
bei dem ein normaler Tonabnehmer, das heißt, ein solcher, der lediglicn eine Tonspur
in einer Rille abtasten kann, im Tonarm untergebracht ist. Die Anschlüsse dieses
normalen Tonabnehmers 26 befinden sich an der Ader 10 und der
Ader
11. Über den Kurzschlußbügel 24 ist die Ader 11 mit der gemeinsamen Ader 12 verbunden,
so daß bei dieser Stellung des Kurzschlußbügels das Wiedergeben einer einfachen
Schallschrift mit dem Phonokoffer möglich ist.
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Die vorliegende Neuerung ist nicht nur auf Plattenspielerkoffer beschränkt,
sondern ist überall dort vorteilhaft anwendbar, wo Platenspielgerät, Verstärker
und Lautsprecher eine Einheit bildend eingebaut sind, wie z. B. in ß. Löbel, wie
Truhen, Teewagen oder Sessel.
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Zum Zwecke der einfachen Umschaltung von stereophonischer auf monaurale
Wiedergabe können im Tonarm zwei wahlweise z. B. über einen Kipphebel in die Abtaststellung
einstellbare Tonabnehmer angeordnet sein, wobei einer als Stereo-der andere als
Normaltonabnehmer ausgeführt ist. Durch Umschaltung dieser Tonabnehmer kann gleichzeitig
die entsprechende Schaltung der Kanäle erfolgen.
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Diese Maßnahme bringt eine wesentliche Vereinfachung der Bedienung
mit sich. Da auch mit einem Stereotonabnehmer sowohl Zweikomponentenschrift als
auch Normalschrift abgetastet werden kann, so ließe sich durch Veränderung der Abtaststellung
dieses Stereotonabnehmer allein in zwei Schaltstellungen ebenfalls die Umpolung
der Kanäle von der in Fig. 3 dargestellten Schaltung in die in Fig. 4 gezeigten
vornehmen. Sehr vorteilhaft ist dabei, wenn man den Stereotonabnehmer mit zwei wahlweise
einschaltbaren Abtaststiften
versieht, die bezüglich ihrer Form
gleich oder unterschiedlich ausgeführt sein können. Die entsprechenden Tonabnehmerstellungen
können z. B. durch Beschriften des Kipphebels gekennzeichnet werden.