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Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung cron Preßformen sowie eine
solche Preßform aufweisendes Preßwerkzeug Zusatz zu Patent 0.O (Pat.Anm. P 16 46
643.6) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Preßformen
für grobkeramische Erzeugnisse mit einem Formkasten, der nach Patent ... (Pat.
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Anm. P 16 46 643.6) aus einer die Positivform aufweisenden Grundplatte
und einem die Platte umgebenden Rahmen besteht, und einem in den Rahmen passenden
Preßstenpel zum Verdichten eines in den Formkasten eingefüllten, zum Pressen der
Form geeigneten Pulvers.
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Wie im Hauptpatent näher ausgeführt, wurden bisher zur Herstellung
grobkeramischer Erzeugnisse Preßformen aus Gips verwendet, die in der Weise hergestellt
wurden, daß ein mit Gipsbrei angefüllter Kasten mit einem Deckel vorschlossen wurde,
der die Positivform aufwies. Diese Art der Herstellung führt jedoch nicht zu befriedigenden
Ergebnissen, wenn statt Gips ein zum Pressen der Form geeignetes Pulver Vcrwendung
findet, das stark verdichtet und im allge£iei-= nen ausgehärtet werden muß, um einen
formbeständigen, als Preßform geeigneten Körper zu ergeben. In dem lIauptpatent
wird daher vorgeschlagen, bei einer Form, deren Deckel die Gestalt der Positivform
aufweist, im Boden des Formkastens zum Durchtritt eines Preßstempels eine Aussparung
vorzusehen, deren Größe der lichten Weite des Rahmens des Formkastens entspricht.
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Anders ausgedrückt, ist nach dem Vorschlag des Hauptpatentes der Formkasten
auf eine die Positivjorm zur weisende Grundplatte wld einen die Platte umgebenden
Rahmen reduziert n in den ein zugeordneter Pressen stempel hineinpaßt so daß dann,
wenn der Preßstempel in den Rahmen eingefahren ist, zwischen dem Preßstempel und
der Grundplatte ein vom Rahmen begrenzter Hohlraum entsteht, in dem das Pulver zur
Preßform verdichtet werden kann, Bei der Anwendung derartiger Formkösten ist wegen
der reliefartigen Gestalt der die Positivform aufweisenden Grundplatte der Abstand
zwischen einzelnen Abschnitten der Grundplatte und des zugeordneten Preßstempels
sehr unterschiedlich. Da das zum Pressen der Form verwendete
Pulver
nur eine sehr begrenzte Fließfähigkeit aufvJeist, wird an. den Stellen, an denen
der Abstand der Positivform vom Stempel geringer ist als an anderen Stellen, eine
sehr viel stärkere Pressung des Pulvers stattfinden als an anderen Stellen Insbesondere
dann, wenn die Positivform sehr steile Flanken aufweist, kann es in der Preßform
zu sehr starken Wechseln in der Materialdichte kommen.
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Hierin liegt noch ein beträchtlicher Mangel.
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ner Eriidung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor richtung zur herstellung
von Preßformen für grob keramische Erzeugnisse unter Verwendung eines Formkastens
nach dem Hauptpatent so auszugestalten, daß die damit hergestellten Preßformen eine
wenigstens annähernd konstante Dichte aufweisen. Eine im wesentlichen gleichbleibende
ijichte der Preßformen ist wichtig, weil eine zu geringe Dichte die Festigkeit der
Formen stark beeinträchtigt und daher zu einem schnellen Verschleiß der Preßformen
führt, wogegen eine zu hohe Dichte die Porosität der Preßformen herabsetzt, die
für die Aufnahme von Wasser aus der keramischen Masse von Bedeutung ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei einer
solchen Vorrichtung zwischen dem Preßstempel und dem Pulver eine hochelastische
Einlage angeordnet ist, Diese Einlage kann einlagig oder auch mehrlagig ausgebildet
sein0 Zweckmäßig wird sie einfach lose zwischen Preßstempel und dem zu pressenden
Pulver eingelegt, obwohl sie auch an
dem Preßstempel lösbar befestigt
sein könnte.
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Vorzugsweise besteht die hochelastische Einlage aus einer oder mehreren
Lagen eines Weichgummis, der eine Shore-Härte von etwa 40 aufweist.
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Die nach der Erfindung vorgesehene hochelastische Einlage stellt eine
Art Pseudo-Flüssigkeit dar,, und überträgt den vom Preßstempel ausgeübten Druck
im wesentlichen gleichmäßig auf das sich innerhalb des Formkastens befindende Pulver,
ungeachtet der Unebenheiten der Positivform. Die hochelastische einlage ist vielmehr
in der Lage, sich dem Profil der Positivform anzupassen, so daß nach einem 1'reß
vorgang unter Verwendung der hochelastischen Einlage auch die Rückseite des gepreßten
Körpers das Relief der Positivform noch in einem gewissen Grade wiedergibt. Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Vor richtung wird daher eine im wesentlichen gleich
mäßige Pressung des zum Herstellung der Preßform dienenden Pulvers und damit eine
gleichmäßige Dichte und Festigkeit der Preßform erzielt.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen einer Preßform
unter Verwendung der soeben behandelten Vorrichturg wird die zur Herstellung der
Preis form benötigte Menge des Pulvers in mehreren Teil mengen in den Formkasten
eingefüllt und es wird nach dem L'infüllen jeder Teilmenge das eingefüllte Pulver
unter Verwendung der hochelastischen Einlage gepreßt, bis vor dem letzten Pressen
die Einlage ent fernt wird, Durch die Verwendung mehrerer Teilmengen
wird
dafür Sorge getragen, daß die Unebenheiten an der Rückseite der Preßform, die dem
Relief der Positiyform entsprechen, zimmer mehr eingeebnet werden, weil dann, wenn
die Pulver-Teilmengen stets so auf den Formkasten verteilt werden, daß ihre Oberfläche
eben ist, in zunehmendem Maße eine An häufung von Pulver und infolgedessen von Preßform
masse an den Stellen stattfindet, an denen die Positivform Vertiefungen aufweist.
Bei einem letzten Preßvorgang, bei dem die Einlage entfernt worden ist, kann dann
der Preßform eine vollständig ebene Rück fläche erteilt werden.
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Bei einem Arbeiten nach diesem Verfahren kann es zur einebnung der
Rückseite der Preßform vorteil haft sein, wenn die Nachgiebigkeit der hochelastischen
Einlage bei aufeinanderfolgenden Preßvorgängen vermindert wird. Zu diesem Zweck
können beispielsweise Einlagen verschiedener härte verwendet werden, die nacheinander
in den Rahmen eingelegt oder an der Unterseite des Preßstempels befestigt werden4
Besonders einfach ist es Jedoch, bei Verwendung mehr lagiger, hochelastischer Einlagen
die Anzahl der Lagen bei aufeinanderfolgenden Preßvorgängen zu vermindern.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die lichte Weite des
Rahmens mindestens in einer Richtung zu seinen oberen Rand hin zunehmen und der
Rahmen mit dem Preßstempel verbindbar sein, Diese Ausführungsform der Erfindung
ermöglicht ein besonders leichtes Lösen der Preßform aus dem Formkasten.
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Wird der Rahmen nach dem letzten Preßvorgang mit dem Preßstempel verbunden,
so wird er beim Anheben des Preßstempels mitgenommen und nimmt seinerseits die inzwischen
fertiggestellte Preßform mit, die in dem sich nach oben erweiternden Rahmen nach
Art eines Schwalbenschwanzes gefangen ist. Nach dem Anheben des Preßstempels mit
dem Rahmen und der Preßform kann die Verbindung zwischen dem Rahmen und dem Preßstempel
wieder gelöst und der Rahmen mit der Preßform von dem Stempel durch einen leichten
Schlag auf den Rahmen getrennt werden.
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Um beim Zurückfallen des Rahmens eine Beschädigung der Preßform zu
vermeiden, kann zwischen die auf dem Pressentisch verbliebene Positivform und die
angehobene Preßform eine elastische oder nachgiebige, beispielsweise aus Schaumstoff
bestehende Zwischenlage eingelegt werden, auf die dann die von dem Stempel gelöste
Preßform mit dem Rahmen auffällt. Sofern sich der Rahmen nicht von allein von der
Preßform löst, wenn die Preßform aui ihre Unterlage auftritt, kann der Rahmen wiederum
durch einen leichten Schlag von der Preßform gelöst worden, Danach ist der Formkasten
zur Herstellung einer weiteren Preßform bereit.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist der Preßstempel an seiner dem zu pressenden Pulver zugewandten Fläche
mit Vorsprüngen versehen, die zum Eindrücken von Fixierlöchern in die Rückseite
der Preßform dienen.
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Derartige Fixierlöcher erleichtern die Weiterverwendung der Preßform
wie es später noch erläutert werden
wird. Endlich sind bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vorzugsweise der Preßstempel und ggf. ein dem Stempel gegenüberstehender
Preßtisch beheizbar, damit es möglich ist, das gepreßte Pulver beim letzteb Preßvorgang
durch Beheizen von Preßstempel und/oder Preßtisch zur Preßform auszuhärten.
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Wie aus dem Vorstehenden bereits hervorgeht, wird mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und das erfindungsgemäßen Verfahrens eine Preßform geschaffen, die einen
von dem zu ihrer Herstellung verwendeten Formkasten unabhängigen, festen Körper
bildet. Hierin liegt eil wesentlicher Unterschied zum Stande der Technik, denn bei
den bekannten Gipß formen blieb die Preßform j.m Formkasten und wurde zusammen mit
diesem Formkasten als Preßwerkzeug verwendet. Die bekannte Art der Herstellung von
Preßform hat nicht nur den Nachteil, daß für jede Preßform ein Formkasten benötigt
wird, sondern en ist auch schwierig, eine abgenutzte Form aus dem Formkasten zu
entfernen und von den Überresten der verbrauchten Form zu reinigen. Insbesondere
konnte beim Entfernen der Gipsform und ihrer Rückstände der Formkasten leicht von
den dazu verwendeten Werk zeugen beschädigt werden. Endlich waren die bekanntent
den Formkasten umfansonden Preßformen sehr schwer und unhandlich.
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Dem-gegenüber fällt also bei Verwendung der erfin dungsgemäßen Vorrichtung
und des erfindungsgemäßen Verfahrens die Preßform ohne einen Formkasten an.
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Sie kann daher nicht ohne weiteres wie die bekannte, den Formkasten
einschließende Preßform als Preßwerkzeug verwendet werden, sondern es muß mit ihrer
Hilfe ein Preßwerkzeug hergestellt werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein solches Preßwerkzeug. Nach der Erfindung
ist bei einem solchen Preßwerkzeug die rahmenlose Preßform auf eine Tragplatte aufgeklebt0
Eine solche Tragplatte kann von einer einfachen Metallplatte gebildet werden, deren
Herstellung nur gerir.ge Kosten verursacht, und es ist auch nur ein einfacher Arbeitsgang
nötig, um die nach der Erfindung hergestellte Preßform auf eine solche Tragplatte
aufzukleben. Zum Aufkleben der Preßform kann Jeder geeignete Kleber verwendet werden,
bei spielsweise ein Kontaktkleber oder ein aushärtendes Kunstharz. Der besondere
Vorteil des erfindungsgemäßen Preßwerkzeuges liegt nicht nur in seiner extrem einfachen
Bauweise und seinem geringen Gewicht, sondern auch darin, daß eine verbrauchte Preßform
von der ebenen Fläche der Tragplatte leicht entfernt werden kann0 Insbesondere ist
es mögliche ohne weiteres ein Werkzeug in die Klebe fuge zwischen Tragplatte und
Preßform einzuführen, um dadurch die Preßform von der Tragplatte zu lösen0 Irgend
eine Beschädigung der Tragplatte ist dabei nicht zu befürchten.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Tragplatte
mit Durchbrechungen versehen, die
das Ansetzen von Trennwerkzeugen
ermöglichent Von besonderem Vorteil ist es, die Tragplatte mit mindestens einer
Gewindebohrung zu versehen, in die eine Druckschraube eingreift, so daß durch Anziehen
der Druckschraube die Preßform von der Tragplatte lösbar ist Um beim Aufkleben der
Preßform auf die Tragplatte die Lage der Preßform genau fixieren zu können, ist
es zweckmäßig, die Tragplatte auf ihrer Klebefläche mit Fixierstiften zu versehen,
die in entsprechende Fixierlöcher an der Rückseite der Preßform eingreifen, die
dann, wie oben angegeben, vorteilhaft bereits bei der Herstellung der Preßform angebracht
werden, Die Tragplatte kann vorteilhaft an ihrer der Preßform abgewandten Seite
mit Befestigungs- und/oder Spanngliedern, insbesondere mit zur Befestigung an einem
Presnenstempel dienenden Zapfen, versehen sein, Es versteht sich, daß diese Spannglieder
der Maschine angepaßt sein müssen, in die das Preßwerkzeug ein gebaut werden soll.
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Weitere Einzelhoiten und Ausgestaltungen der Ertindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert wird< Die der Beschreibung
und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können bei anderen Ausführungsformen
der Erfindung einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination
Anwendung finden. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung nach
der Erfindung, Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 mit zusammen mit dem Preßstempel
angehobenem Rahmen und darin eingeschlossener Preßform und Fig. 3 einen Querschnitt
durch ein Preßwerkzeug nach der Erfindung mit einer gemäß der Vorrichtung nach den
Fig. 1 und 2 herge stellten Preßform.
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Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung umfaßt eine Grundplatte
1, die mit einem der Positivform eines herzustellenden Gegenstandes entsprechenden
Profil 2 versehen ist, und einen das die Positivform bildende Profil 2 umgebenden
Rahmen 3, der auf den über den Rahmen hinausstehen den R.rndabschnitt 4 der Platte
1 aufgesetzt ist und zusammen mit der Grundplatte einen Formkasten bildet Die Grundplatte
1 ist in nicht näher dargestellter Weise auf dem Tisch 5 einer Presse befestigte
bei spl.el.sweise mit Hilfe von an dem überstehenden Rand 4 angreifenden Pratzen,
wogegen der Rahmen 3 lose auf dem Rand 4 der Grundplatte 1 aufsitzen kann.
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Die Grundplatte 1 mit dem Rahmen 3 ist auf dem Preßtisch 5 derart
ausgerichtet, daß der Formkasten einem
Preßstempel 6 gegenübersteht,
der mit geringem Spiel in den Rahmen 3 des Formkastens hineinpaßt und dazu dient,
in dem Formkasten ein geeignetes Pulver durch Pressen zu der gewünschten Preßform
zu verdichten. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sin<i1 die Innenseiten des
Rahmens 3 derart abgeschrägt, daß die lichte Weite des Rahmens zu seinem oberen
Rand hin zunimmt. Weiterhin weist der Rahmen 3 nahe seinem oberen Rand Querbohrungen
7 auf, die zum Einführen von in Fig. 2 dargestellten Steckbolzen 8 dienen. Mit Hilfe
dieser Steckbolzen 8 ist es möglich, den Rahmen 3, wie aus Fig. 2 ersichtlich, mit
dem Preßstempel 6 zu verbinden. Es versteht sich? daß statt dessen auch andere Verbindungsmittel
angewendet werden könnten, beispielsweise gefederte Krallen oder Klinken, Haken,
Riegel, Spannverschlüsse oder dergleichen.
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Weiterhin ist der Stempel 6 an seiner Unterseite mit Vorsprüngen 9
versehen, die dazu dienen, bei der Herstellung der Preßform in deren Rückseite Fixierlöcher
einzudrücken. Endlich ist der Stempel 6 mit nicht näher dargostell ten Kanälen versehen,
mit denen Anschlußstutzen 10 für Leitungen 11 verbullden sind, die der Zufuhr von
Heiz und/oder Kühlmitteln, insbesondere von Dampf und Wasser, zum Heizen und Kühlen
des Preßstempels dienen. Kanäle 12, durch die Heiz- und/oder Kühlmittel hindurchleitbar
sind und die in nicht näher dargestellter Weise mit entsprechenden Leitungen verbunden
sind, weist auch der Preßtisch 5 auf,
Bei der Anordnung nach Figo
1 ist zwischen dem Preßstempel 6 und dem sich im Formkasten 1, 3 be findenden Pulver
13, 14 eine hochelastische Einlage angeordnet, die aus drei Weichgummiplatten 15,
16 und 17 besteht, die lose zwischen den Preis stempel 6 und das zu pressende Pulver
139 14 einige legt sindO Die Weichgummiplatten haben etwa eine Shore-Härte von etwa
4Oo Die Anzahl der Weichgummiplatten läßt sich durch Herausnehmen oder Einlegen
von Platten leicht vermindern oder erhöhen und es ist auch möglich, die vorgesehenen
Platten gegen andere mit einem anderen Härtegrad auszutauschen.
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Es versteht sich, daß die elastischen Einlagen auch an der Unterseite
des Preßstempels 6 befestigt sein könnten, jedoch würde dadurch ihr Austausch und,
so weit es erforderlich ist, ihre Entfernung erschwerte Beim Herstellen von Preßformen
mit Hilfe der erfin dungsgemäßen Vorrichtung wirkt die hochelastische Einlage zwischen
Preßstempel 6 und den zu verdichtenden Pulver 13, 14 ähnlich wie eine Flüssigkeit
und füllt alle Hohlräume zwischen den Stempel 6 und dem Pulver 13, 14 aus und überträgt
zugleich wie eine Flüssigkeit den vom Stempel ausgeübten Druck gleich mäßig auf
die Pulvermasse 13, 140 Auf diese Weise wird erreicht, daß das Pulver unabhängig
von dem Profil 2 der Grundplatte 1 gleichmäßig verdichtet wird, also auch an den
Stellen, an denen das Profil 2 vertieft ist, etwa dem gleichen Druck ausgesetzt
wird wie an den Stellen, an denen das Profil Erhöhun gen aufweist. Infolgedessen
folgt nach einer Pressung
die Rückseite der gepreßten Pulvermasse
im wesents lichen dem Profil 2 der Grundplatte 19 wenngleich auch das Profil an
der Rückseite der Pulvermasse etwas flacher ist als das Profil 2 der Grundplatte,
weil an den Stellen, an denen das Profil Vertie fungen aufwies, die noch ungepreßte
Pulverschicht stärker war als an den anderen Stellen und daher auch nach dem Pressen
noch eine größere Stärke aufweist Um diese einebnende Wirkung beim Pressen auszunutzen,
sieht das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von Preßformen mit Hilfe der
beschriebenen Vorrichtung vor, daß die zur Herstellung der Preßform benötigte Menge
des Pulvers in mehreren Teilmengen in den Formkasten eingefüllt und nach dem Einfüllen
der Teilmenge das eingefüllte Pulver unter Verwendung der hochelastischen Einlage
gepreßt wirdt In Fig. 1 sind zwei solcher Pulver-Teilmengen 13 und 14 angedeutet.
Die erste Teilmenge 13, die vor dem Preis sen den Rahmen 3 etwa bis zur halben Höhe
gleichmäßig gefüllt haben mag, wird nach dem Pressen etwa die in Figo 1 angedeutete
Kontur 18 annehmen, die im wesentlichen dem Profil 2 der Grundplatte 1 folgt, Jedoch
schon wesentlich verflacht ist, t.rird dann die zweite Teilmenge 14 eingefüllt und
unter Zwischen schaltung der Gummischichten 15, 16 und 17 mit Hilfe des Stempels
6 gepreßt, so wird, wenn man eine Verdichtung auf die halbe Füllhöhe annimmt, die
gepreßte Pulverschicht 14 die strichpunktiert angedeutete
Kontur
19 annehmen. Die zunehmende Einebnung ist deutlich erkennbar. Durch Anwendung einer
größeren Anzahl von Schichten kann erreicht werden, daß die Rückseite der von den
Pulverschichten gebildeten Preßform im wesentlichen glatt wird0 Die bin ebnung der
Ritckseite kann dadurch begünstigt werden daß bei aufeinanderfolgenden Preßvorgängen
immer härtere Einlagen zwischen Stempel und Pulvermasse angeordnet werden. Bs gernigt
auch die Stärke der Einlage zu vermindern, indem beispielsweise die Anzahl der eingelegten
Gummiplatten vermindert wird Wenn beispielsweise bei dem ersten und zweiten Preis
vorgang noch alle drei Gummiplatten 15 bis 17 Verwendung finden, kann der nächste
Preßvorgang mit nur zwei und der vierte Preßvorgang mit nur einer elastischen Einlage
stattfinden. Die letzte Pressung wird zweckmäßig ohne Einlage vorgenommen, so daß
die endgültig hergestellte Preßform 20 eine ebene Rückfläche 21 erhält, in die mit
Hilfe der am Preßstempel 6 angebrachten Vorsprünge 9 Fixiert löcher eingedrückt
sind, wie es der Fig. 2 zu ent nehmen ist. Bei dem letzten Preßvorgang, der ohne
Einlage 15, 16, 17 ausgeführt worden ist werden der Preßtisch 5 und der Stempel
6 beispielsweise mittels Dampf beheizt, um das gepreßte Pulver zu der Preßform 20
(Fig. 2) auszuhärten.
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Zum Herausnehmen der Form 2(3 aus dem Formkasten 1, 3 wird nach dem
Abkühlen der Vorrichtung und der Preßform, was durch Hindurchleiten eines Kühlmittels
durch die Kanäle 12 des Tisches 5 und des Stempels 6
boschleunigt
werden kannt der Rahmen 3 des Form kastens mit dem Preßstempel G durch Einführen
der Steckbolzen 8 in die Bohrungen 7 des Rahmens 3 und ihnen gegenüberstehende,
nicht näher dargestellte Bohrungen des Preßstempels 6 verbunden Wird dann der Preßstempel
6 hochgefahren9 so nimmt er den Rahmen 3 mit, der seinerseits mit seinen abgeschrägten
Innenwänden 22 die hergestellte Preßform 20 schwalbenschwanz artig untergreift und
dadurch ebenfalls mitnimmt. Infolgedessen wird die fertiggestellte Preßform von
der auf dem Preßtisch 5 feste gespannten Grundplatte 4 abgehoben, wie es in Fig-o
2 angedeutet isto Nach dem Abheben der Preis form 20 werden zwischen Preßform und
Grundplatte 1 Schaumstoffblöcke 23 oder sonstige elastische oder nachgiebige Unterlagen
eingelegt, beispielsweise auch eine der hochelastischen Einlagen 15 biß 1, am zu
verhindern, daß die Preßform 20 beschädigt wird, wenn sie vom Stempel 6 auf die
Grundplatte 1 zurückfällt. Dann wird durch Herausziehen der Steckbolzen 8 die Verbindung
zwischen dem Rahmen 3 und dem Preßstempel 6 gelöst, so daß der Rahmen 3 mit der
Preßform 20 von der Unterseite des Stempels 6 auf die Schaumstoffplatte 23 herabfallen
kann0 Gegebenenfalls muß die Trennung des Rahmens und der Platte 20 durch leichte
Schläge an oder auf den Rahmen 3 gefördert werden0 Durch die Erschütterung, die
beim Aufprall der Preßform 20 auf die Schaumstoffplatte 23 entsteht, löst sich im
allgemeinen der Rahmen 3 von der Preßform 20 und fällt
auf die
Grundplatte f zurück. Gegebenenfalls kann auch hier mit leichten Schlägen an oder
auf den Rahmen 3 nachgeholfen verdenQ Anschließend kann die Preßform 20 der Vorrichtung
entnommen werden und es ist die Vorrichtung nach Entnahme der Schaumstoffblöcke
23 wieder zur IIerstellung einer weiteren Preßform bereit Es ist auch möglich, die
Verbindung zwischen Rahmen und Stempel so auszubilden, daß sich der Stempel erst
eine gewisse Strecke von der Preßform abheben kann, ehe er den Rahmen mit der Preßform
mitnimmt. Beispielsweise können statt den Bohrungen 7 im Rahmen 3 Langlöcher vorgesehen
sein. Auf diese Weise wird die Trennung des Stempels von der Preßform erleichtert.
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Die Abschrägung der Innenwände des Rahmens 3 hat noch den besonderen
Vorteil, daß beim Pressen des Pulvers auf den Rahmen 3 eine Kraftkomponente ausgeübt
wird, die den Rahmen 3 fest gegen den Rand 4 der Grundplatte 1 oder eine sonstige
Unterlage drückt, so daß eine besondere Befestigung des Rahmens 3 nicht erforderlich
ist,
Die Verwendung der mit der Vorrichtung nach den Fig. 1 und
2 hergestellten Preßform 20 in einem Preßwerkzeug zeigt Fig0 3o Dieses Werkzeug
weist außer der Preßform 20 eine Tragplatte 24 auf, die etwa die gleiche Fläche
hat wie die Preßform 20 und an deren Unterseite die Preßform angeklebt ist.
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Die übertrieben dick dargestellte Klebschicht 25 kann von einem geeigneten
Kunstharzkleber, einem Kontaktkleber oder dergleichen bestehen An der Unterseite
der Tragplatte 24 angebrachte Fixierstifte 26 greifen in die Zentrierlöcher ein,
die an der Rückseite der Preßform 20 bei deren Iter-Stellung mit Hilfe der Vorsprünge
9 an der Unterseite des Preßstempels 6 erzeugt worden sindO Die
Tragplatte
24 ist auf ihrer der Preßform 20 abge wandten Seite mit Zapfen 27 versehen, die
zum Befestigen des Werkzeuges an einem Pressenstempel dienen, Es versteht sich,
daß die Platte 24 aus andere Befestigungsglieder aufweisen könxite, be spielsweise
solche, die eine Befestigung der Platte auf einem Pressentisch ermöglichen würde,
wenn das Preßwerkzeug die Gegenform zu der am Pressenstempel befestigten Preßform
trägt.
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Die Tragplatte 24 ist in ihrer mitte mit einer Gewindebohrung 28 versehen,
in die eine Schraube 29 eingedreht ist. Durch Eindrehen dieser Schraube in die Bohrung
28 ist es möglich, die Preßform 20 von der Tragplatte 24 wegzudrücken und dadurch
von des Tragplatte zu lösen, wenn die Form verbraucht und gegen eine neue ausgetauscht
werden soll. Es versteht sicht daß in der Platte eine £rößere Anzahl solcher Bohrungen
vorgesehen sein kann und daß es auch genügen würde, glatte Bohrungen vorzusehen,
die das Einschlagen e.ines Dornes oder das Ansetzen eines sonstigen Werkzeuges ermöglichten.
Es wäre auch möglich, die Preßform 20 von der Tragplatte 24 durch Einführen eines
messerartigen Werkzeuges in die von der Klebschicht 25 gebildeten Fuge zwischen
Preßform 20 und tragplatte 24 zu entfernen. Alle diese Möglichkeiten erlauben es,
ohne große Mühe und ohne Beschädigung der Tragplatte 24 die Preßform 20 von der
Tragplatte zu lösen und durch eine neue Preßform zu ersetzen, die durch Ankleben
einfach und schnell an der Tragplatte befestigt werden kann.