DE1807738A1 - Verfahren zur Aufarbeitung von unreinem Vinylacetat - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von unreinem VinylacetatInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verfahrenaverbeaserung
bei dem Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat.
Ea gehört zum allgemeinen Wissensstand, polymerisationafähige,
monomere organische Substanzen bei der Aufarbeitung, vor allem der Destillation, möglichst frei von Sauerstoff zu halten. So ist
es z.B. in der Technik üblich, flüssige, monomere, polymerisationsfähige
Substanzen vor Einsatz in eine Destillation durch Entgasen von gelösten Gasen, welche unter Umständen noch Sauerstoff enthalten,
zu befreien. Um das spätere Eintreten von Sauerstoff zu vermeiden, werden üblicherweise alle Destillationen und Lagertank^
gegen Stickstoff beatmet.
Es wurde nun gefunden, daß man bei der Aufarbeitung von unreinem Vinylacetat durch Destillation in Gegenwart von Inhibitoren besonders
gute Ergebnisse erzielt, wenn man durch Zuführung von Sauerstoff in die einzelnen Vinylacetat-Deetillationskolonnen dafür
eorgt» daß an jeder Stelle der Destillation Sauerstoff zugegen ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet die Bildung von
Polymerisaten in den Destillationskolonnen. Entgegen der bisherigen Kenntnis wird diese Polymerisatfoildung gerade dann
vermieden, wenn man dafür sorgt, daß in allen Destillationskolonnen Sauerstoff anwesend ist. Als besonders vorteilhaft
hat es sich erwiesen, unten in die normalerweise als Umlaufverdampfer ausgebildeten Aufkocher der Kolonnen kleine Mengen
Sauerstoff einzuleiten.
Da das Einleiten von reinem Sauerstoff aus Sicherheitsgründen nicht erwünscht ist, beziehungsweise zu einem größeren Aufwand
an Regelorganen führen würde, ist es zweckmäßig, den Sauerstoff in verdünnter Form einzuleiten. Es wurde gefunden, daß es
besonders vorteilhaft ist, den Sauerstoff, verdünnt mit COp» einzuleiten.
Es ist bekannt, Vinylacetat z.B. durch Reaktion von Äthylen, Sauerstoff und Essigsäure mit Hilfe von Edelmetallkatalysatoren
oder durch Umsetzung von Acetylen mit Essigsäure.herzustellen. Bei diesen Verfahren fällt ein flüssiges Reaktionsgemisch an,
welches neben nicht-umgesetzter Essigsäure im wesentlichen das gebildete Vinylacetat enthält. Daneben treten in kleinem Umfang
Nebenprodukte auf. Die Aufarbeitung dieser Produkte erfolgt durch Destillation.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrene sei beschrieben
am Beispiel der Aufarbeitung eines r»hen, unreinen Vinylacetatproduktes
wie es bei der Umsetzung von Äthylen, Sauerstoff und Essigsäure in der uaspha.se in Gegenwart von Edelmetall-Kate-
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lysatoren anfällt. Dieses Verfahren ist z.B. aus den USA Patentschriften 3 275 680 und 3 190 912 bekannt. Es kann auf
bei anderen Verfahren anfallende Produkte in entsprechender Weise angewandt werden.
In einem eigenen älteren Vorschlag ist eine Methode beschrieben worden, reines Vinylacetat aus einem durch Kühlung verflüssigten
rohen Reaktionsgemisch,.das bei der Umsetzung von Äthylen, Sauerstoff und Essigsäure, in Gegenwart von Edelmetall-Katalysatoren
erhalten worden war, zu isolieren. Hierbei wird das gebildete Vinylacetat in einer Azeotropkolonne zusammen mit
dem Wasser azeotrop als Kopfprodukt abgetrennt, wobei der Rücklauf an Vinylacetat so eingestellt wird, daß das Wasser
weitgehend aus der im Sumpf verbleibenden Essigsäure entfernt wird. Das Kopfprodukt der Kolonne scheidet sich nach der
Kondensation in zwei Phasen: eine untere Wasserphase und eine obere Roh-Vinylacetat-Phase. Das rohe Vinylacetat gelangt in
eine Trocknungskolonne, in welcher azeotrop das im rohen Vinylacetat noch gelöste Wasser zusammen mit allen leichter
siedenden Komponenten über Kopf genommen wird. Im Sumpf dieser
Kolonne verbleibt ein Vinylacetat, welches frei von Wasser und allen Leichteiedern ist, aber noch gewisse Mengen Essigsäure und
höher siedende Produkte enthält. Dieses Vinylacetat wird nun durch Redestillation von den erwähnten kleinen Mengen Essigsäure
und höher siedenden Produkten getrennt. Die im Überschuß in die Reaktion eingesetzte Essigsäure wird aus dem Sumpf der
ersten Kolonne in die Reaktion direkt zurückgeführt.
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ÖAD ORIGINAL
Mit dieser Destillationsanordnung ist es möglich, ein spezifikationsgerechtes,
polymerisationsfähiges Vinylacetat aus dem oben erwähnten Reaktionsgemisch zu isolieren. Prinzipiell
ist diese Arbeitsweise jedoch nur eine von mehreren denkbaren Möglichkeiten, um aus dem oben erwähnten Reaktionsgemisch
ein reines Vinylacetat zu isolieren.
Bei der Durchführung der Aufarbeitung des rohen Reaktionsgemisches zur Isolierung reinen Vinylacetats wird in an sich
üblicher Weise versucht, die Polymerisatbildung durch Zugabe von Inhibitoren zu verhindern. So können alle drei beschriebenen
Kolonnen mit Inhibitoren in üblicher Weise beschickt werden. Zusätzlich wird vorteilhafterweise das rohe Reaktionsprodukt
sofort nach der Kondensation inhibiert. Als Inhibitoren eignen sich alle an sich gebräuchlichen und handelsüblichen
Substanzen. Bevorzugt werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren solche Inhibitoren, die keine anderen Atome außer C, H und 0
haben, z.B. Hydrochinon, tert. Butylphenole, usw. Der Inhibitor wird zweckmäßigerweise gelöst in Vinylacetat
angewandt. Wegen seiner guten Löslichkeit ist hier - im Gegensatz zu beispielsweise Hydrochinon - 4-tert. Butylbrenzcatechin
ein bevorzugter Inhibitor. Die zugesetzten Mengen können in einem weiten Bereich variiert werden, beispielsweise von
0,001 - 0,1 Gew.# Inhibitor bezogen auf isoliertes Vinylacetat.
Bei der Durchführung der oben beschriebenen Destillationen bildet sich trotz Inhibierung eine gewisse Menge Polyvinylacetat durch
Polymerisation des monomeren Vinylacetats während der Destillation. Diese Polymerisation führt zu zweierlei Produkten:
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Bad
Einmal erhält man ein Polymerisat, welches in den entsprechenden Produkten der Destillation gelöst verbleiht und - abgesehen von
einer Ausbeuteminderung - zu keinen technischen Schwierigkeiten führt. Zum anderen bildet sich aber von Zeit zu Zeit ein festes,
weißes Polymerisat in allen drei oben erwähnten Kolonnen, und zwar nicht in den UmlaufVerdampfern selbst, sondern direkt in
der Kolonne an ganz bestimmten, eng begrenzten Stellen. Diese Bildung fester Polymerisate ist für die technische Durchführung
des Verfahrens untragbar. Versuche, die Bildung dieser Polymerisate nach den allgemeinen Erfahrungen in der Destillation
polymerisierbarer Monomerer dadurch zu verhindern, daß das Einsatzprodukt in die Destillation zunächst entgast wird, A
führten nicht zum Erfolg. Die Bildung fester Polymerisate wurde hierdurch sogar erheblich verstärkt. Überraschenderweise
wurde nun gefunden, daß man das Auftreten dieser festen Polymerisate in den einzelnen Vinylacetat-Destillationskolonnen
dadurch vermeiden kann, daß man jede Destillation erfindungsgemäß in Gegenwart von Sauerstoff durchführt. Hierbei kommen
beispielsweise stündliche Sauerstoffmengen von 0,1 - 100 Nl, vorzugsweise 1 bis 10 Nl Sauerstoff pro 100 kg Vinylacetat in
Frage. Besonders bewährt hat sich das Einleiten des Sauerstoffs am tiefsten Punkt der Destillation, das heißt in den unteren
Teil des UmlaufVerdampfers. Auf diese Weise ist die gesamte
Kolonne mit Sauerstoff über die gesamte Länge versorgt, und außerdem wird eine genügende Verteilung des Sauerstoffs ttber
den gesamten Kolonnenquerschnitt erreicht.
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Das Einleiten von reinem Sauerstoff in eine Destillationskolonne ist aus Sicherheitsgründen problematisch, beziehungsweise
erfordert einen doch erheblichen Aufwand an Regeleinrichtungen. Es ist daher besonders vorteilhaft, den Sauerstoff
in verdünnter Form, z.B. als Luft, zuzusetzen. Das Einleiten von Gasen in eine Destillationskolonne bedingt jedoch einen
gewissen Destillationsverluat dadurch, daß das oben aus der Kolonne austretende Gas entsprechend dem Dampfdruck Vinylacetat
mitnimmt. Man muß daher bestrebt sein, dieses Gas wieder in den Prozeß zur Erzeugung von Vinylacetat zurückzuführen. Bei
dieser Rückführung wird aber dann laufe; ί in den Gaskreislauf
Stickstoff eingeschleppt, welcher wieder entfernt werden muß durch sogenanntes "Purgen", was wiederum einen entsprechenden
Verlust an gasförmigen Eins^"*^produ.rten, vor allem Äthylen,
zur Folge hat.
Eine besondere vorteilhafte und wirtschaftliche Form der Sauerstoff
zudosierung wurde in der Einspeisung einer Op/COp-Mischung
gefunden. In dem oben aufgeführten Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat fällt als gasförmiges Nebenprodukt CO« an, welches
in einer COp-Wäsche aus dem Prozeß entfernt wird. Somit steht
CO2 zur Verfügung, Mischungen von CO2 und Sauerstoff sind
weitgehend ungefährlich, und durch die Sauerstoffzugabe in die
Kolonne eingeschlepptes CO2 führt zu keinen Schwierigkeiten,
da eine Wäsche zur Entfernung von CO« ohnehin vorhanden ist. Das Verhältnis von Q2 zu CO2 ist für das erfindungagemäße
Verfahren an sich nicht bedeutungsvoll. Prinzipiell wird man möglichst wenig CO2 einspeisen, um die COg-Wäsche später nicht
unnütz zu belasten. Bevorzugte Mengenverhältnisse eind 20 - 50
V0I.5S Sauerstoff in CO2*
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Beispiel 1; fc
Dieses Beispiel beschreibt die normale Destillation. (Zum Vergleich)
Über einen fest angeordneten Edelmetallkatalysator auf einem Träger wurden bei 19O0C und einem Druck von 8 atü Äthylen,
Sauerstoff und Essigsäure zu Vinylacetat umgesetzt. Diese Umsetzung ist bekannt.
Das Reaktionsgemisch wurde hinter dem Reaktor auf 400C gekühlt
und die flüssigen Anteile aus dem Gemisch abgetrennt. Die %
Mischung wurde durch Einpumpen einer Lösung von 20 Gew.# 4-tert.-Butylbrenzcatechin in Vinylacetat inhibiert. Die
zugesetzte Inhibitormenge lag bei 300 ppm, bezogen auf das in der Reaktionsmischung enthaltene Vinylacetat. Die Gase
wurden in den Prozeß zurückgeführt, das flüssige Kondensat auf Normaldruck entspannt. Die bei der Entspannung frei
werdenden Gase wurden durch einen Kompressor wieder in das Kreisgas zurückgeführt. Die drucklose, flüssige Reaktionsmischung
wurde durch Destillation auf Reinvinylacetat wie folgt aufgearbeitet:
In einer ersten Destillation wurden Vinylacetat und die Hauptmenge des Wassers azeotrop als Kopfprodukt von der
Eseigsäure abgetrennt. Das Einsatzprodukt in die Destillation bestand aus:
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Vinylacetat · 4,543 kg/h
Essigsäure 15,034 "
Wasser 1,443 "
Äthylacetat 0,008 "
Acetaldehyd 0,048 "
Unbekannte 0,002 "
Die Destillation war als Füllkörpersäule ausgebildet, die Sumpftemperatur betrug 125 C, die Kopftemperatur 700C, das
Rücklaufverhältnis 1 : 5· Am Sumpf der Kolonne wurde eine
Essigsäure abgezogen, die direkt in die Reaktion zurückgeführt wurde. Die Mengen waren:
Essigsäure | 15,034 | kg/h |
Wasser | 0,305 | It |
Polymere | 0,053 | ti |
Äthylacetat | 0,007 |
Als Kopfprodukt dieser Kolonne fiel das Azeotrop an, welches in einem Phasenscheider in zwei Phasen getrennt wurde. Die obere
organische Phase (rohes Vinylacetat) fiel in folgenden Mengen an:
Vinylacetat | 4,274 | kg/h |
Wasser | 0,046 | It |
Äthylacetat | 0,001 | It |
Acetaldehyd | 0,026 | ti |
Unbekannte | 0,002 |
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In den Phaaentrenner, aua welchem gleichzeitig der Rücklauf
abgezogen wurde, wurde die oben erwähnte Inhibitorlösung in einer Menge von 100 ppm,bezogen auf das aua der Kolonne endgültig
abgezogene Vinylacetat,zugesetzt.
Aus der unteren wässrigen Phase wurde durch Strippen mit Wasserdampf das im Wasser gelöste Vinylacetat zurückgewonnen
und in den Eingang der Destillation zurückgeführt.
Aus dem Kondensatbehälter der Kolonne entwichen stündlich 100 Nl gasförmige Produkte, welche in dem kalten Einsatzprodukt der
Destillation ursprünglich gelöst waren. Die Analyse dieses Gases ist wie folgt;
Äthylen | 69,4 | VoI |
Essigsäure | 0,4 | Il |
Wasser | 0,3 | η |
CO2 | 26,9 | Il |
Stickstoff | 0,1 | Il |
Vinylacetat | 2,1 | •t |
Acetaldehyd | 0,7 | η |
Sauerstoff | <0 1 | Il |
Diese Gase wurden durch den oben erwähnten Restgaskompressor
verdichtet und dem Kreisgaa wieder zugeführt.
Im oberen Drittel der Kolonne, und zwar knapp unterhalb des
Produkteingang8, trat in Abständen von mehreren Wochen eine Veretopfung durch Polymeriaatbildung ein. Beim öffnen der
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Kolonne war ein etwa 20 cm dicker Pfropfen aus festem weißen
Polymerisat zu sehen. Alle übrigen Teile der Destillationskolonne waren vollkommen frei von Polymerisat ionen, der PcIy-'
merisatpfropfen bildete sich regelmäßig an genau derselben Stelle.
Das in der oben erwähnten Destillation anfallende rohe Vinylacetat
wurde in eine zweite Kolonne eingespeist, in welcher das im Vinylacetat gelöste Wasser mit Vinylacetat azeotrop
über Kopf genommen wurde zusammen mit allen leichsiedenden Produkten, vor allem Acetaldehyd. Das Kopfprodukt besteht
nach Abtrennung des Wassers zu 80$ aus Acetaldehyd, der Best
ist neben kleinen Mengen Verunreinigungen Vinylacetat. In einer Nebenkolonne wurde aus dieser Acetaldehyd/Vinylacetat-Mischung
das Vinylacetat zurückgewonnen und an den Beginn der Destillation zurückgeführt.
Die erwähnte Kolonne zur Befreiung des Vinylacetats von allen
leichter-siedenden Substanzen wurde nicht zusätzlich inhibiert, da der Eingang dieser ebenfalls als Füllkörpersäule ausgebildeten
Kolonne nahe dem Kopf der Kolonne liegt und der Einsatz bereits inhibiert war. Die Temperaturen betrugen 75 C im Sumpf
und 62 C im Kopf. Die Kolonne wurde gegen reinen Stickstoff beatmet.
Auch in dieser Kolonne traten im Abstand von mehreren Wonnen
Verstopfungen durch Bildung fester Polymerisationspfropfen ein. Auch hier fand die Polymerisation stets an dereeltsen Stelle
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statt, und zwar im unteren Teil der Kolonne, etwa 30 cm oberhalb
des UmlaufVerdampfers. Das Aussehen des Polymerisats entsprach
genau dem oben beschriebenen Polymerisat der ersten Kolonne.
Aus dem Sumpf dieser Kolonne wurde das nun nur noch höhersiedende,
Verunreinigungen enthaltende, rohe Vinylacetat in eine Redestillation eingespeist. In dieser Redestillation fiel
reines Vinylacetat mit einem Vinylacetatgehalt von 99,95 Gew.$ an in einer Menge von 4,0 kg/h. Am Sumpf der Kolonne wurde
Vinylacetat in einer Menge von 200 g/h abgezogen und in die erste Kolonne zurückgeführt. Dieser Abzug dient der Vermeidung
eines Aufbaus höhersiedender Produkte, vor allem Polymerisaten,
im Sumpf der Kolonne. Die Sumpftemperatur betrug 75°C, die
Kopftemperatür 72 C; die Kolonne wurde gegen reinen Stickstoff
beatmet. Auf den Kondensatbehälter, aus dem auch der Rücklauf entnommen wurde, wurde eine 1 #ige Lösung Hydrochinon in
Vinylacetat als Inhibitor eingepumpt. Die Inhibitormenge betrug 100 ppm bezogen auf abgezogenes Vinylacetat.
Diese Kolonne unterlag ganz besonders der Verstopfung durch
feste Polymerisatablagerungen. Hier trat die Verstopfung regelmäßig innerhalb weniger Tage auf. Wie auch bei den
anderen Kolonnen saß der Polymerisatpfropfen jedesmal an einer spezifischen Stelle, und zwar in diesem Falle im
untersten Schuß der Kolonne, etwa 30 - 50 cm oberhalb des UmlaufVerdampfers. Das Aussehen des Pfropfens war wie oben
beschrieben.
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Dieses Beispiel beschreibt die Destillation unter völliger Abwesenheit von Sauerstoff. (Zum Vergleich)
Es wurde mit derselben Destillationsanordnung, wie in Beispiel 1 beschrieben, gearbeitet.
Zur Entgasung des flüssigen, kalten Einsatzproduktes in die Destillation wurde eine Entgasungskolonne vorgeschaltet. Diese
Entgaeungskolonne bestand aus einer normalen Füllkörperkolonne, welche am Kopf mit einem wassergekühlten Dephlegmator ausgestattet
war.
Das in Beispiel 1 am Kopf der ersten Azeotropkolonne abgezogene Gasgemisch wurde praktisch in derselben Zusammensetzung in der
Entgasungskolonne abgezogen. Der Sumpf der Entgasungskolonne wurde ohne Zwischenkühlung in die Azeotropkolonne eingespeist,
welche nun gegen Stickstoff beatmet wurde. Unter diesen Bedingungen konnte die anschließende Destillationsfolge
praktisch nicht mehr betrieben werden, da die erste Destillat
ionekolonne an der in Beispiel 1 beschriebenen Stelle alle drei bis vier Tage verstopfte.
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Dieses Beispiel beschreibt die erfindungsgemäße Destillation
mit Einspeisung von Sauerstoff in die einzelnen Kolonnen.
Die Destillationsfolge war unverändert gegenüber Beispiel 1,
ebenso wie die Betriebsbedingungen der einzelnen Kolonnen. In die Umlaufverdampfer der drei beschriebenen Destillationskolonnen wurde am unteren Ende eine kleine Düse eingeschweißt.
Durch diese Düse wurde eine Mischung von 2 Nl/h O2 und 8 Nl/h CO2
eingeleitet. Der Sauerstoff wurde aus dem Frischsauerstoffeinsatz in den Reaktor abgezweigt, das CO2 kam aus dem Desorber
der COp-Wäsche. Diese Wäsche ist für die Auswaschung des in der Reaktion als Nebenprodukt gebildeten CO« mehrfach beschrieben
und wurde in an sich bekannter Weise durchgeführt.
Das in die Destillationekolonne eingespeiste Gasgemisch wurde, beladen mit den dem Dampfdruck entsprechenden Mengen Vinylacetat,
an den Kondensatbehälter abgezogen und durch den in Beispiel 1 erwähnten Kompressor wieder in den Druckteil des
Kreisgasstromes zurückgeführt. f
Auch nach mehrmonatigem Betrieb dieser erfindungsgemäßen Deetillationeanordnung trat keine Bildung fester Polymerisate
in den Destillationekolonnen auf.
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Claims (8)
1) Verfahren zur Aufarbeitung von unreinem Vinylacetat durch
Destillation in Gegenwart von Inhibitoren, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Zuführung von Sauerstoff in die
einzelnen Vinylacetat-Destillationskolonnen dafür sorgt, daß an jeder Stelle der Destillation Sauerstoff zugegen ist.
2) Verfahren nach Anspruch 1t dadurch gekennzeichnet, daß man
ein rohes Vinylacetat aufarbeitet, das durch Umsetzung von Äthylen, Sauerstoff und Essigsäure in Gegenwart eines Sdel-
w metall-Katalysators erhalten wurde.
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man in jede einzeln© Vinylacetatkolonne Sauerstoff in Mengen von 0f1 - 100 Nl/100 kg Vinylacetat einspeist.
4) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3? dadurch gekennzeichnet,
daß man den Sauerstoff in verdünnter Forms, vorzugsweise
vermischt mit CO«, zusetzt und die aua dem Destilletions-
fe system entweichenden Gase in den ProzeB zurückführt.
5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,, daß
man 20 - 50 Yol»$ Sauerstoff in COg benutzt.
6) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ale
Inhibitoren solche Substanzen verwendet weröen9 die auSer
C, H und 0 keine anderen. Atome enthalten.
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7) Verfahren nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Inhibitor 4-tert.-Buty!brenzcatechin verwendet wird,
8) Verfahren nach Anspruch 1,6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Gesamtinhibitormenge von 0,001 Gew.# - 0,1
Gew.% bezogen auf isoliertes Vinylacetat, zusetzt.
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