DE1900972C3 - Kontinuierliches Verfahren zur Abtrennung von Chlorwasserstoff aus einem Gasgemisch, welches bei der katalytischen Herstellung von Chlorcyan und Cyanurchlorid anfällt - Google Patents

Kontinuierliches Verfahren zur Abtrennung von Chlorwasserstoff aus einem Gasgemisch, welches bei der katalytischen Herstellung von Chlorcyan und Cyanurchlorid anfällt

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DE1900972C3 DE1900972A DE1900972A DE1900972C3 DE 1900972 C3 DE1900972 C3 DE 1900972C3 DE 1900972 A DE1900972 A DE 1900972A DE 1900972 A DE1900972 A DE 1900972A DE 1900972 C3 DE1900972 C3 DE 1900972C3
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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein kontinuierliches Verfahren zur Abtrennung von Chlorwasserstoff aus einem Gasgemisch, welches bei der js katalytischen Herstellung von Chlorcyan aus Blausäure und Chlor oder bei der anschließenden Trimerisierung des Chlorcyans zu Cyanurchlorid in der Dampfphase nach Kondensation des letzteren anfällt.
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, Cyanurchlorid in der Dampfphase durch Trimerisierung von Chlorcyan auf katalytischem Wege bei erhöhter Temperatur herzustellen. Das zu trimerisierende Chlorcyan wird dabei aus trockenen Mischungen von Blausäure (HCN) und Chlor (Cl2) ebenfalls bei erhöhter Temperatur in der Gasphase katalytisch gewonnen. Das so gebildete Chlorcyan (CICN) kann vom mitgebildeten Chlorwasserstoff befreit und in einer weiteren Operationsstufe zu Cyanurchlorid trimerisiert werden, bevorzugt sind jedoch jene Verfahren, die ohne Isolierung des aus Blausäure und Chlor als Zwischenprodukt gebildeten Chlorcyans, dessen anschließende Trimerisierung zu Cyanurchlorid erlauben, gemäß dem Reaktionsschema:
3HCN + 3Cl2
Kat.
3C1CN + 3HCl
1!
Kat.
(ClCN)3
Nach der französischen Patentschrift 12 31 189 wird diese Umsetzung in einem Arbeitsgang unter Verwendung von Aktivkohle als Katalysator bei Überdrücken von 2-40 Atmosphären und bei Temperaturen beträchtlich oberhalb 3000C unter Verwendung praktisch stöchiometrischer Mengen Blausäure und Chlor durchgeführt. Das Cyanurchlorid wird dabei flüssig abgeschieden. Es ist auch ein derartiges unter Normaldruck verlaufendes Verfahren bekanntgeworden (US-PS 27 62 798).
Gemäß der französischen Patentschrift 53 11400 erfolgt die Trimerisierung des Chlorcyans zu Cyanurchlorid in Anwesenheit von Chlorgas, wodurch der Katalysator länger aktiv gehalten wird und die Trimerisierungstemperatur beträchtlich herabgesetzt werden konnte. Auch hier ist Aktivkohle der bevorzugte Katalysator. Bei der Durchführung dieses Direktverfahrens wird im benötigten Chlor-Blausäure-Gemisch ein beträchtlicher, etwa 50% betragender Chlorüberschuß verwendet Auf diese Weise kann die Trimerisierungstemperetur zwar auf 250° C gesenkt werden, wodurch das Gleichgewicht zu Gunsten des Cyanurchlorids verschoben wird, aber andererseits verläuft dann die Umsetzung relativ langsam und benötigt größere Katalysatormengen.
Bei der technischen Ausführung des Verfahrens gemäß der französischen Patentschrift 13 11 400 wird deshalb ein trockenes Gas-Gemisch von Blausäure und Chlor bei 350° C über Aktivkohle geleitet welche dank dem Chlorüberschuß über lange Zeitspannen aktiv bleibt. Beim Reaktoraustritt desublimiert das durch Trimerisation des intermed'är entstandenen CICN gebildete Cyanurchlorid mit etwa 80% Ausbeute. Das aus Chlorwasserstoff, Chlor und Chlorcyan bestehende Restgas wird in einem zweiten Reaktor bei ebenfalls 350°C über Aktivkohle geleitet. Danach desublimiert weiteres Cyanurchlorid (etwa weite 15—18%). In den Restgasen verbleiben dann größere Mengen Chlorwasserstoff (45-50 Gew.-%), Chlor (45-55 Gew.-%) und kleinere Mengen Chlorcyan (1—5 Gew.-%). Das Volumenverhältnis dieser Gase beträgt im Durchtritt etwa 65 :33 : 2.
Bei allen oben beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan bzv/. von Cyanurchlorid unter Trimerisierung des Chlorcyans in der Dampfphase entstehen 'ernäre Gasgemische (Restgas), welche praktisch ausschließlich aus Chlor, Chlorcyan und Chlorwasserstoff bestehen. Je nach dem angewandten Verfahren können die Mengenverhältnisse dieser drei Bestandteile im Restgas beträchtlich schwanken. Wird nicht direkt anschließend an die Chlorcyan-Hersteliung trimerisiert, so ist der Chlorcyan-Anteil im Gas neben Chlorwasserstoff und nicht umgesetztem Chlor relativ hoch. Erfolgt jedoch die Trimerisierung zu Cyanurchlorid unmittelbar anschließend an die Bildung des Chlorcyans im Direkt-Verfahren, so besteht das Restgas nach der Desublimation des gebildeten Cyanurchlorids hauptsächlich aus Chlor und Chlorwasserstoff, neben wenig nicht trimerisiertem Chlorcyan.
Es stellt sich deshalb bei all diesen Verfahren das wirtschaftlich äußerst wichtige Problem, aus diesem Gasgemisch (Restgas) den volumenmäßigen Hauptbestandteil Chlorwasserstoff möglichst vollständig und in möglichst hoch konzentrierter Form zu entfernen, um die beiden anderen Bestandteile Chlor und Chlorcyan, vorzugsweise kontinuierlich in den Kreislauf des katalytischen Herstellungsverfahrens für Cyanurchlorid zurückführen zu können.
Bisher ging man nach einer der folgenden Methoden vor:
1. Das Restgas wird abgeblasen oder durch Einleiten in Lauge quantitativ vernichtet. Neben der großen Unwirtschaftlichkeit dieses Vorgehens besteht die große Gefahr der Luft- und Abwasserverschmutzung.
19 OO 972
2. Der Chlorwasserstoff wird mittels Wasser aus dem Restgas ausgewaschen (FR-PS 12 31 189 und 13 11400). Dieses Verfahren besitzt den großen Nachteil, daß praktisch wertlose stark verdünnte Salzsäure anfällt und die verbleibenden Gase — Chlor und Chlorcyan — vor der Rückführung in den Kreislauf wieder getrocknet werden müssen. Die anfallende wäßrige Salzsäure verseift zudem einen mehr oder weniger großen Anteil des wertvollen Chlorcyans, und zwar um so mehr, je höher die Konzentration der Abfallsalzsäure gewählt wird. Aus diesem Grunde ist es nicht möglich, ein solches auf der Extraktion des Chlorwasserstoffes mit Wasser basierendes Trennverfahren derart wirtschaftlich zu betreiben, daß sowohl das nichtumgesetzte Chlorcyan quantitativ zurückgewonnen als auch gleichzeitig eine technisch verwendbare Salzsäure handelsüblicher Konzentration als Nebenprodukt erhalten wird. Entweder muß auf konzentrierte wässerige Salzsäure oder aber auf einen großen Teil des wertvollen Chlorcyans verzichtet werden. Es ist auch bekannt, daß bereits geringste Spuren von Wasser den Mechanismus der Trimerisierung durch Vergiftung des Kontaktes irreversibel stören, so daß zwangläufig das bei der Trennung mit Wasser anfallende Gasgemisch, bestehend aus Chlor und Chlorcyan, vor der Rückführung in den Fabrikation prozeß einer scharfen und damit aufwendigen Trocknung unterworfen werden muß.
3. Die Gase werden durch Absorption, insbesondere mittels Aktivkohle, vom Chlorwasserstoff, der nichi zurückgehalten wird, getrennt (FR-PS 12 31 189, US-PS 33 38 898). Es ist nun zwar einfach, den von Beimengungen befreiten Chlorwasserstoff wasserfrei oder als hochkonzentrierte Salzsäure zu gewinnen; dafür ist die Rückführung der an der Kohle absorbierten Restgase in den Kreislauf mit Schwierigkeiten verbunden, die sich aus der Notwendigkeit der Manipulierung von Feststoffen in einer Giftgasatmosphäre ergeben. Auch sind bei dieser Arbeitsweise die Ausbeuten an rückführbaren Gasen mäßig.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es nun, das Problem der Abtrennung des Chlorwasserstoffs aus dem bei der Chlorcyan- und Cyanurchloridherstellung auf allen den Gasgemisch (Restgas) in sehr befriedigender Weise zu lösen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das von Feuchtigkeit oder anderen polaren Lösungsmitteln befreite, aus Chlor, Chlorwasserstoff und Chlorcyan bestehende Gasgemisch in eine geschlossene, eine Fraktionierkolonne und einen Kühler aufweisende Fraktionieranlage einführt, dort durch Kühlung vollständig verflüssigt und dann das gebildete Kondensat bei Atmosphärendruck in der Kolonne in einem Temperaturbereich zwischen —85° C und -2O0C einer fraktionierten Destillation unterwirft, den hochkonzentrierten flüssigen Chlorwasserstoff am Oberteil der Anlage und das aus Chlor und Chlorcyan bestehende Gemisch aus dem Kolonnensumpf abläßt.
Das aus Chlor und Chlorcyan bestehende Gemisch kann nach Verdampfung einem für die Herstellung von Cyanurchlorid in der Dampfphase aus Blausäure und Chlor dienenden Reaktor zugeführt werden.
Die Abtrennung des verflüssigten HCI aus den verflüssigten Gasen durch TieftemDeratur-Destillation muß für den Fachmann ais äußerst überraschend gelten. Die Erfindung überwindet ein großes Vorurteil. Es ist nämlich aus verschiedensten Literaturstellen seit langem bekannt, das Chlorwasserstoff und Chlor selbst in > der Kälte die Polymerisation von Chlorcyan zu Cyanurchlorid außerordentlich stark katalytisch fördern (z. B. Ullmanns Encyclopädie der techn. Chemie, 5. Band, S. 665; Liebigs Annalen der Chemie 155,175 [1870], 287, 358/59 (1895); A. Hantzsch undLMai, Ber. 28,
ίο 2472 [1895]; US-PS 24 17 659; US-PS 4 !6 656; CH-PS 3 34 629 und 3 37 539; DTPS 11 93 955).
Aus all diesen Literaturstellen mußte geschlossen werden, daß eine destillative Abtrennung von HCI aus verflüssigten Gemischen von Chlorcyan, HCI und Cb infolge der relativ langen Verweilzeit unmöglich sein würde, weil eine praktisch quantitative Polymerisation des Chlorcyans zu Cyanurchlorid zu erwarten war.
Eine Trimerisierung des Chlorcyans zu Cyanurchlorid während der Trennung der Restgase ist aber nicht erwünscht. Einerseits würde die Abtrennung des gebildeten Cyanurchlorids aus der Destillationsblase kompliziert sein und apparative Einrichtungen erfordern, die angesichts der geringen zu erwartenden Cyanurchloridmengen (1 —2% des Restgases) wirtschaftlich nicht tragbar wären; andererseits besteht bei der Polymerisation in flüssiger Phase die starke Neigung zur Bildung größerer Mengen unerwünschter tetrsTieren Chlorcyans an Stelle von Cyanurchlorid. Es muß deshalb aus wirtschaftlichen Gründen eine Polymerisierung des Chlorcyans bei der Auftrennung der Restgase durch Tieftemperatur-Destillation vermieden werden.
Die völlige Abv jsenheit von Wasser in dem Gasgemisch, welct·^ an sich durch seine Herkunft aus dem katalytiscl.cn Prozeß gewährleistet ist (allfällige noch vorhandene Spuren von Wasser werden bei den dort verwendeten hohen Temperaturen durch Reaktion mit Chlor in unschädliche Verbindungen wie Phosgen und Chlorwasserstoff umgewandelt), aber außerdem noch mittels eines P2O5 enthaltenden Trockenturmes gesichert werden kann, in Verbindung mit der bei Atmosphärendruck für die Destillation erforderlichen tiefen Temperatur, dürfte überraschenderweise dafür verantwortlich sein, daß das erfindungsgemäße Verfahren ohne Pclymerisation des Chlorcyans erfolgreich durchführbar ist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es auf einfache und technisch leicht realisierbare Weise möglich, das Chlorcyan und Chlor der Restgase wieder in den Kreislauf der Chlorcyan-Herstellung und Trimerisation zurückzuführen und gleichzeitig als Destillat hochkonzentrierten, wirtschaftlich gut verwertbaren Chlorwasserstoff zu gewinnen.
Die erfindungsgemäße destillative Trennung der Restgase wird bei Normaldruck vorgenommen; die Verflüssigung dieser Gase muß demzufolge durch Abkühlung auf unter dem Siedepunkt der tiefsiedenden Komponente liegende Temperaturen erfolgen.
Die Siedepunkte der Hauptkomponenten im aufzutrennenden Restgas sind die folgenden:
Molgewicht SiJp. 1760mm HgI
Chlor (Cl2) 70,01 -35 C
Chlorcyan (CICN) 61.48 13 C
Salzsäure (HCH 3d.47 -84 (
19 OO
Das Restgas kann manchmal noch Spuren von CO2 und COCI2 enthalten, welche aber für die Durchführung des erfindungsgemäßen Trennverfahrens nicht ins Gewicht fallen.
Der Chlorwasserstoff als tiefsiedende Komponente s geht bei der Destillation zuerst über (Destillat) und wird durch Kondensation aufgefangen. Da das Siedepunktintervall zur nächst siedenden Komponente groß ist (500C), ist die Trennung scharf und fast quantitativ. Der Sumpfabtrieb besteht hauptsächlich aus CICN und CI2.
Bei Normaldruck liegt die DestillationstempEratur je nach der Meßstelle in der Apparatur zwischen —85° und -200C
Das Erfordernis, bei absolutem Ausschluß von jeglichen Spuren Wassers oder anderer polaren is Lösungsmittel zu arbeiten, ermöglicht es, die 2:urückgewonnenen Produkte Chlor und Chlorcyan ohne separate Trocknung wieder in den Fabrikationsprozeß zurückzuführen.
Sowohl das Destillat (HCI) als auch der Sumpfabtrieb (CI2 + CICN) können je nach Wunsch gasförmig oder flüssig der Fraktionieranlage entnommen werden, so daß sowohl die Rückführung von CI2 und CICN in den Fabrikationsbetrieb als auch die Lagerung; reiner flüssiger HCI wirtschaftlich optimal gestaltet werden können.
Besonders vorteilhaft ist es, die Rückführung des im Sumpf gebildeten Gemisches aus Chlor und Chlorcyan in den Reaktor für die Fabrikation von Cyanurchlorid kontinuierlich zu gestalten. Dies kann in einfacher -,o Weise dadurch geschehen, daß an der Destillationsblase ein Überlauf angeschlossen ist, über welchen das flüssige Gemisch aus Chlor und Chlorcyan zu einem Verdampfer geleitet und dann gasförmig mit dem Ausgangsgasen des Fabrikationsbetriebes (Blausäure und Chlor) vermischt und in den Reaktor eingeleitet wird.
Die Abkühlung zwecks Verflüssigung der zu destillierenden Restgase erfolgt mittels eines Wärmeaustauschers, welcher beispielsweise mit siedendem Difluorchlormethan bei etwa 15 mm Hg Druck betrieben wird.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Fraktionieranlage wird an Hand der schematischen Zeichnung näher erläutert:
Die Destillationskolonne 9 ist mit Füllkörpern (schraffiert) ausgestattet; auf halber Höhe der Kolonne mündet das Einleitungsrohr 1 für die zu trennenden Restgase ein. Über dem Kolonnenkopf befinde! sich ein Kühlsystem 2 mit Wärmeaustauscher 7, das auf einer Temperatur von —105 bis —100° C beispielsweise so mittels unter einem Druck von 15 — 20 Torr sich befindenden Difluor-chlormethan als Kühlmittel gehalten ist. Das flüssige Kühlmittel wird dem unteren Teil des Wärmeaustauschers 7 zugeführt; es verläßt ihn dampfförmig in seinem oberen Teil, um in einem Verdichtersystem von üblicher Bauweise wieder verflüssigt zu werden. Der untere Teil der Kolonne 9 wird durch ein Umwälz-Heizsystem 3 für die Destillationsblase 5 im Mittel auf Temperaturen zwischen —20 und -4O0C vorzugsweise —25 und -35°C gehalten. Die r,o Entnahmeleitung 4 dient zur kontinuierlichen Abführung des anfallenden Chlor/Chlorcyan-Abtriebs, welcher nach Verdampfung wieder in den Kreislauf der Herstellung des Cyanurchlorids zurückgeführt wird.
Unter dem Wärmeaustauscher 7 wird bei 6 der (,5 kondensierte reine, flüssige Chlorwasserstoff mittels eines Rücklaufverteilers entnommen. Zur Durchführung der destillativen Trennung bei Atmosphärendruck dient der Abgang 8 zur Entlüftung der Anlage.
Folgendes Beispiel dient zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens:
Beispiel
Ein nach dem Verfahren der französischen Patentschrift 13 11400 zur katalytischen Herstellung von Cyanurchlorid in der Gasphase aus trockenen Mischungen von Chlor und Blausäure und Abscheidung des durch Trimerisation gebildeten festen Cyanurchlorids anfallendes Gasgemisch (Restgas), bestehend aus 50 Gewichtsteilen Chlorwasserstoff, 48 Gewichtsteilen Chlor und 2 Gewichtsteilen Chlorcyan wird der in der schematischen Zeichnung dargestellten Destillationskolonne 9 mit Glaswedeln als Füllkörpern durch die Leitung I zugeführt und durch intensive Kühlung irr Wärmeaustauscher 7, welcher mit Difluor-chlor-methari unter etwa 15 Torr bei Temperaturen von -100 bi< - 1030C betrieben wird, vollständig kondensiert und ir die Fraktionierkolonne rückgeführt.
Die in der Destillationskolonne herunterrieselnde Flüssigkeit sammelt sich in der Destillationsblase 5 an wo sie nach genügender Bedeckung der Heizfläche mittels Heizspirale 3 erwärmt und auf einer mittlerer Siedetemperatur von —31 bis -25°C gehalten wird Sobald in der Kolonne 9 die Konzentration ar Chlorwasserstoff im unteren Kolonnenteil und jene ar Chlor und Blausäure im oberen Kolonnenteil je höchstens 2,5% des gesamten Gemisches ausmacht, unc die sich in der Destillationsblase 5 ansammelnde Flüssigkeit das Niveau des Überlaufes 4 erreicht hat wird mit der kontinuierlichen Entnahme des Destillate: am Kopf der Kolonne bei 6 einerseits, und dei Sumpfflüssigkeit andererseits am Überlauf 4 begonnen Die durchschnittliche Verweilzeit des Stoffgemisches in Kolonnensumpf beträgt etwa 10—11 Stunden. Di« Zusammensetzung des Destillates und des Sumpfes wire aus einzelnen Proben sowie aus Sammelfraktionen übei 24 Stunden durch Analyse ermittelt. Die Auftrennun§ des oben beschriebenen Eingangsgemisches in die zwe Destiliationsphasen Chlor/Chlorcyan einerseits une Chlorwasserstoff andererseits zeigt die nachstehende Tabelle (alle Angaben in Gewichtsteilen, berechnet au das Eingangsgemisch):
Eingangs
gemisch
Dcslillal
Chlorwasser
stoffphase
Sumpf
Chlor/Chlor-
cyan-Phase
Salzsäure 50 Teile 47,5 Teile ca. 2,5 Teile
Chlor 48 Teile 0-2.5 Teile
(im Mittel
1,44 Teile)
46,65 Teile
Chlorcyan 2 Teile 0 Teile 2 Teile
Cvanurchlorii j 0 Teile 0 Teile 0 Teile
Es konnte dabei weder in der Sumpfflüssigkcit noch im Destillat Cyanurchlorid festgestellt werden.
Durch die Rückführung des Chlor-Chlorcyangemischs aus der Destillation in die Cyanurchioridsynthesc gelangen noch geringe Mengen Chlorwasserstoff mit ir die Reaktion. Die Konzentration des Chlorwasserstoffs am Eingang des Katalyseofens hat aber auf die Reaktior keinen Einfluß.
Wie aus obigem Beispiel hervorgeht ist die Selektivität bei der erfindungsgemäßen destillativen
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Abtrennung des Chlorwasserstoffs von den beiden anderen Gasen außerordentlich gut, was die direkte Rückführung dieser Gase in den Fabrikations-Kreislauf ohne weiteres ermöglicht.
Die im obigen Beispiel beschriebene destillative
Abtrennung kann auch mit dem aus der Herstellung von Chlorcyan aus Blausäure und Chlor erhaltenen Gasgemisch durchgeführt werden, welches Gemisch aus 60,5 Gewichtsteilen Chlorcyan, 36,0 Gewichtsteilen Chlorwasserstoff und 3,5 Gewichtsteilen Chlor besteht.
Ilicr/u 1 Bliitt Zeidiiumucn

Claims (2)

19 OO Patentansprüche:
1. Kontinuierliches Verfahren zur Abtrennung von Chlorwasserstoff aus einem Gasgemisch, welches bei der katalytischen Herstellung von Chlorcyan aus Blausäure und Chlor oder bei der anschließenden Trimerisierung des Chlorcyans zu Cyanurchlorid in der Dampfphase nach Kondensation des letzteren anfällt dadurch gekennzeichnet, daß man das von Feuchtigkeit oder anderen polaren Lösungsmitteln befreite, aus Chlor, Chlorwasserstoff und Chlorcyan bestehende Gasgemisch in eine geschlossene, eine Fraktionierkolonne und einen Kühler aufweisende Fraktionieranlage einführt, dort durch Kühlung vollständig verflüssigt und dann das gebildete Kondensat bei Atmosphärendruck in der Kolonne in einem Temperaturbereich zwischen — 85°C und —20° C einer fraktionierten Destillation unterwirft den hochkonzentrierten flüssigen Chlorwasserstoff am Oberteil der Anlage und das aus Chlor und Chlorcyan bestehende Gemisch aus dem Kolonnensumpf abläßt
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die fraktionierte Destillation bei Atmosphärendruck und einer Temperatur zwischen -40° C und -20° C, gemessen in der Blase der Fraktionierkolonne, vornimmt.
DE1900972A 1968-01-10 1969-01-09 Kontinuierliches Verfahren zur Abtrennung von Chlorwasserstoff aus einem Gasgemisch, welches bei der katalytischen Herstellung von Chlorcyan und Cyanurchlorid anfällt Expired DE1900972C3 (de)

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DE1900972A1 DE1900972A1 (de) 1969-09-04
DE1900972B2 DE1900972B2 (de) 1977-09-22
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BE (1) BE726683A (de)
CH (1) CH490402A (de)
CS (1) CS154262B2 (de)
DE (1) DE1900972C3 (de)
FR (1) FR1604458A (de)
GB (1) GB1256744A (de)
NL (1) NL144898B (de)
RO (1) RO54772A (de)
YU (1) YU32710B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4328010A (en) 1979-08-02 1982-05-04 Degussa Aktiengesellschaft Process for the recovery of pure cyanogen chloride

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4328010A (en) 1979-08-02 1982-05-04 Degussa Aktiengesellschaft Process for the recovery of pure cyanogen chloride

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Publication number Publication date
CH490402A (de) 1970-05-15
JPS5016318B1 (de) 1975-06-12
BE726683A (de) 1969-07-09
NL6900350A (de) 1969-07-14
DE1900972B2 (de) 1977-09-22
GB1256744A (de) 1971-12-15
DE1900972A1 (de) 1969-09-04
CS154262B2 (de) 1974-03-29
NL144898B (nl) 1975-02-17
US3562776A (en) 1971-02-09
YU307168A (en) 1974-12-31
FR1604458A (de) 1971-11-08
YU32710B (en) 1975-06-30
RO54772A (de) 1973-07-20

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